Maschiach

Wissen der Welt, das uns gut gefällt! Wir sind immer Liebestrunken, gerade in den schlechten zeiten, dummerweise, derzeit sind keine schlechten Zeiten nicht, zur Zeit ist alles ein Gaudium, auch in der Außenpolitik, unsereins täuscht sich da leicht, und sagt das mit dem Terror und den USA da ganz schlimme Sachen kommen werden, Irakkrieg und so, aber das ist natürlich ein dummes Gesülze, das ist Kinderkacke, das ist ein Nichts, und wenn der ganze Nahe Osten in Stücke geschlagen wird und die Weltenordnung ein bisschen durcheinandergerät, so ist es doch überhaupt kein Vergleich zur Menschengrößtmöglichen von dem deutschen Volk angestifteten Schlachterei von vor 60 Jahren (tja, vor 10 Jahren warens noch 50, wie die Zeit vergeht...) da muss man schon einige Atombomben abfeuern um auf die entsprechenden circa 20 Millionen zu kommen die unsere Großväter da Ermordet haben, das kann sich kein Schurkenstaat leisten, und auch keine USA nicht, denn so eine Atombombe ist teuer, und man muss auch wirklich abwägen, ob einem 200000 Tote soundsoviel 100 Millionen Wert sind, und bis man da auf 20 Millionen kommt, Herrje, das wird teuer, der Deutsche, das deutsche Grossvaterschwein, die haben das ja recht preisgünstig gemacht, auf in die Steppe und alles erschießen, erschlagen vernichten, mit Patronen, die sind billig, wenn eine Patrone sagen wir mal heute 10 mark kostet, dann sind 200000 Leute, Männer, Frauen, Kinder, dann sind das gerade mal Zwei Millionen Mark, kein Vergleich zur Atombombe, und Haushaltsgas ist sowieso noch viel billiger. DESHALB: Die Atombombe hat keine ZUKUNFT! Und auch wenn, auch nach dem zweiten Weltkrieg konnten die deutschen insbesondere spätestens 1947 schon wieder lachen, Leni Riefenstahl ist sogar hundert geworden und wird älter, Ernst Jünger war 103, und die eigenen Nazigrosseltern sind auch alle mindestens achtzig geworden, da steckt eine Gesundheit im Mord, die glaubt man gar nicht...

So etwa nannten mich die Kollegen in der südfranzösischen Postbar im Ferienzentrum Ginouviers in dem ich kurz nach dem Abi 76 den Sommer über arbeitete, ein trockener Sommer übrigens, ein sehr trockener Sommer mit großer Dürre, an dessen Ende ich mit einer fünfzehnjährigen Rock'n'Roll n Roll tanzte und sie vier Jahre und fünfhundert Expressbriefe später, heiratete.

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