Totenhemd
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Früher dauerte es keine Woche, dann waren genügend zusammen und ich fuhr zum Waschsalon, warf sie einzeln in die Trommel, wenn Publikum da war. Memento mori!
Heute ist das Totenhemd bio, zerfällt noch im Sarg.
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| Der erste Text | am 19.2. 2008 um 12:10:54 Uhr schrieb Fährmann hol über über Totenhemd |
| Der neuste Text | am 27.3. 2025 um 22:41:41 Uhr schrieb durchdendunklenraumtorkelndehype über Totenhemd |
| Einige noch nie bewertete Texte (insgesamt: 10) |
am 19.4. 2015 um 12:17:48 Uhr schrieb
am 19.2. 2008 um 12:10:54 Uhr schrieb
am 5.8. 2013 um 16:20:57 Uhr schrieb |
Früher dauerte es keine Woche, dann waren genügend zusammen und ich fuhr zum Waschsalon, warf sie einzeln in die Trommel, wenn Publikum da war. Memento mori!
Heute ist das Totenhemd bio, zerfällt noch im Sarg.
streng genommen ist das Totenhemd eine Mogelpackung, hinten offen (aber da braucht´s ja keinen Stoff mehr) und vorne nur im oberen Bereich ein »ansehnliches«, vollwertiges Kleidungsstück, ab Bauchlinie wird der Verblichene ja zugedeckt, dazu schlecht vernäht, aus dünnem Textil kosten diese Flügelhemden aber trotzdem beim Bestatter den Preis eines teuren Markenhemdes oder Bluse.
Es hatte eine Mutter ein Büblein von sieben Jahren, das war so schön und lieblich, daß es niemand ansehen konnte ohne mit ihm gut zu sein, und sie hatte es auch lieber als alles auf der Welt. Nun geschah es, daß es plötzlich krank ward, und der liebe Gott es zu sich nahm; darüber konnte sich die Mutter nicht trösten und weinte Tag und Nacht. Bald darauf aber, nachdem es begraben war, zeigte sich das Kind nachts an den Plätzen, wo es sonst im Leben gesessen und gespielt hatte; weinte die Mutter, so weinte es auch, und wenn der Morgen kam, war es verschwunden. Als aber die Mutter gar nicht aufhören wollte zu weinen, kam es in einer Nacht mit seinem weißen Totenhemdchen, in welchem es in den Sarg gelegt war, und mit dem Kränzchen auf dem Kopf, setzte sich zu ihren Füßen auf das Bett und sprach „ach Mutter, höre doch auf zu weinen, sonst kann ich in meinem Sarge nicht einschlafen, denn mein Totenhemdchen wird nicht trocken von deinen Thränen, die alle darauf fallen.“ Da erschrak die Mutter, als sie das hörte und weinte nicht mehr. Und in der andern Nacht kam das Kindchen wieder, hielt in der Hand ein Lichtchen und sagte „siehst du, nun ist mein Hemdchen bald trocken, und ich habe Ruhe in meinem Grab.“ Da befahl die Mutter dem lieben Gott ihr Leid und ertrug es still und geduldig, und das Kind kam nicht wieder, sondern schlief in seinem unterirdischen Bettchen.
Als Marie Luise S. schließlich gewaschen und frisiert im teuren Damast-Leichenhemd mit gefalteten Händen im Sarg lag zeigte sie uns allen ein entspanntes friedliches Gesicht.
Man kann sagen, sie gab eine recht attraktive Leiche, der Tod steht ihr durchaus.
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