>Info zum Stichwort Grau | >diskutieren | >Permalink 
® schrieb am 23.9. 2010 um 07:35:55 Uhr über

Grau

OliverGrau

Oliver Grau (* 24. Oktober 1965) ist ein deutscher Kunsthistoriker und Medientheoretiker mit Schwerpunkt im Bereich Bildwissenschaft/Visuelle Kommunikation, in der Moderne und Medienkunst sowie in der Kultur des 19. Jahrhunderts und der italienischen Kunst der Renaissance.


Oliver GrauInhaltsverzeichnis [Verbergen]
1 Leben
2 Schriften
3 Aufsätze
4 Weblinks

Leben [Bearbeiten]
Oliver Grau ist Inhaber der ersten Professur für Bildwissenschaften im deutschen Sprachraum und Leiter des Departments an der Donau-Universität Krems. Nach dem Studium in Hamburg, Siena, London und Berlin und der Promotion lehrte und forschte Grau an der Humboldt-Universität zu Berlin, verbrachte Gastaufenhalte an verschiedenen Forschungslabs in Japan und USA und war nach der Habilitation 2003 als Vertretungsprofessor an verschiedenen internationalen Universitäten tätig. Grau ist Beirat verschiedener Fachzeitschriften und Verbände.

Seine Forschungsschwerpunkte konzentrieren sich auf die Geschichte von Medienkunst, Immersion und Emotionen sowie auf die Geschichte, Idee und Kultur von Telepräsenz und Artificial Life.

Sein Buch Virtual Art erhielt über 50 Rezensionen in der Fachpresse und wurde in die englische, portugiesische, chinesische und kroatische Sprache übersetzt. Erstmals bot es eine historisch vergleichende Bild-Betrachtertheorie der Immersion sowie eine systematische Analyse der Trias von Künstler, Werk und Betrachter unter den Bedingungen Digitaler Kunst. Grau entwickelte ein neuartiges Erklärungsmodell für die Evolutionsgeschichte der Illusionsmedien: Diese resultiere aus der relativen Abhängigkeit neuer sensueller Suggestionspotentiale und den diesen gegenüberstehenden Distanzierungskräften, der Medienkompetenz ihrer Betrachter (Grau 2000).

Seit 2002 versuchte Grau die über viele Disziplinen verstreuten Forschungen zur Medienkunst und ihrer Geschichte in einer gemeinsamen Konferenz zusammenzubringen, was 2005 zur ersten Konferenz zur Medienkunstgeschichte in Banff führte, die seither Folgekonferenzen in Berlin (2007) und Melbourne (2009) fand. Aus diesem Zusammenhang entstand O. Grau: MediaArtHistories, MIT-Press 2007 und das Online Textarchiv mediaarthistory.org.

Grau konzipierte neue wissenschaftliche Arbeitsinstrumente für die Geisteswissenschaften/Digital Humanities, so leitete er das Projekt Immersive Kunst der Deutschen Forschungsgemeinschaft, dessen Team seit 1998 die Database of Virtual Art, das erste internationale Archiv für Digitale Kunst entwickelte, das open source an der Donau-Universität weiter geführt wird und mittlerweile eine Reihe von Folgeprojekten nach sich zog. Als erstes Onlinearchiv streamte die DVA seit 2000 regelmäßig Videodokumentationen. Seit 2005 ist Grau zudem Leiter der Datenbank der Graphischen Sammlung Göttweig, Österreichs größter privaten graphischen Sammlung, die 30.000 Werke von Albrecht Dürer bis Gustav Klimt umfasst.

Grau entwickelte neue internationale Curricula für die Bildwissenschaften: das MA Programm MediaArtHistory, die Akademischen Experten Programme Digitales Sammlungsmanagement und Ausstellungsdesign, Visuelle Kompetenzen CP sowie die Masterprogramme Bildwissenschaften und Crossmedia, ferner entstand mit den Danube Telelectures ein neues interaktives Vortrags- und Debattenformat, das international gestreamt wird. Grau leitete verschiedene Konferenzen und war Gründungsdirektor von »Refrash! First International Conference on the History of Media Art, Science and Technology«, dessen erste Konferenz im Jahr 2005 in Banff stattfand und 2007 in Berlin sowie 2009 in Melbourne fortgesetzt wurden. Für 2011 ist eine Konferenz in Liverpool geplant.

Grau wurde 2001 in die Junge Akademie der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften und der Leopoldina gewählt; 2002 InterNationes/Goethe Institut; 2003 Book of the Month, Scientific American; 2003 war Grau Stipendiat des Deutsch-Italienischen Zentrums Villa Vigoni; 2004 erhielt er den Mediensonderpreis der Humboldt-Universitätsgesellschaft.

Schriften [Bearbeiten]
Die Sehnsucht, im Bild zu sein. Zur Kunstgeschichte der virtuellen Realität. Dissertation. Humboldt-Universität, Berlin 1999.
Virtual Art. From Illusion to Immersion. MIT-Press, Cambridge 2003.
Herausgeber

MediaArtHistories. MIT-Press, Cambridge 2007. Mit Beiträgen von Rudolf Arnheim, Barbara Stafford, Christiane Paul, Peter Weibel und anderen.
Mediale Emotionen. Zur Lenkung von Gefühlen durch Bild und Sound, Fischer Verlag, Frankfurt/Main 2005.
Aufsätze [Bearbeiten]
Media Art needs Histories and Archives”, in: The 5th Seoul International Media Art Biennale, Seoul Museum of Art, 2008, S. 2335 (Koreanisch), S. 3650 (Englisch)
Arte virtual, in Jorge La Ferla: El Medio es el diseno audiovisual, Universidad de Caldas, 2007
Phantasmagorischer Bildzauber des 18. Jahrhunderts und sein Nachleben in der Medienkunst, in: Brigitte Felderer (Ed.): Rare Künste: Zur Kultur und Mediengeschichte der Zauberkunst, Wien 2006, p. 461-480.
Kunst als Inspiration medialer Evolution: Überwindungsvisionen der Kinoleinwand vom Stereopticon zur Telepräsenz, in: (Ed.): Thomas Hensel, Klaus Krüger, Tanja Michalsky, München 2006, p. 419-448
For an Expanded Concept of Documentation: The Database of Virtual Art, ICHIM, École du Louvre, Paris 2003, Proceedings, pp. 2-15.
New Images from Life, in: Art Inquiry: Recherches sur les Arts, Ryszard Kluszinsky (Ed.), annual publication by Lodz Scientific Society, 2001, pp. 7-26.
Zwischen Bildsuggestion und Distanzgewinn, in: Klaus Sachs-Hombach (Ed.): Vom Realismus der Bilder: Interdisziplinäre Forschungen zur Semantik bildlicher Darstellungsformen, Magdeburg 2001, pp. 213-227.
The History of Telepresence: Automata, Illusion, and The Rejection of the Body. in: Ken Goldberg (Ed.): The Robot in the Garden: Telerobotics and Telepistemology on the Internet, MIT-Press, Cambridge/Mass. 2000, pp. 226-246.
Hingabe an das Nichts: Der Cyberspace zwischen Utopie, Ökonomie und Kunst, in: Medien.Kunst.Passagen. no 4, 1994, pp. 17-30.
Weblinks [Bearbeiten]
Literatur von und über Oliver Grau im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
Department für Bildwissenschaften der Donau-Universität
Database of Virtual Art
MediartHistories Archive
Graphische Sammlung Göettweig-Online
Normdaten: PND: 122271599 (PICA) | LCCN: n2001009113 | VIAF: 7633913 | WP-Personeninfo
Personendaten
NAME Grau, Oliver
KURZBESCHREIBUNG deutscher Bildwissenschaftler und Kunsthistoriker
GEBURTSDATUM 24. Oktober 1965
Vonhttp://de.wikipedia.org/wiki/Oliver_Grau“
Kategorien: Medienwissenschaftler | Kunsthistoriker | Hochschullehrer (Krems an der Donau) | Deutscher | Geboren 1965 | Mann


   User-Bewertung: /
Oben steht ein nichtssagender, langweiliger Text? Bewerte ihn »nach unten«, wenn Du Bewertungspunkte hast. Wie geht das?.

Dein Name:
Deine Assoziationen zu »Grau«:
Hier nichts eingeben, sonst wird der Text nicht gespeichert:
Hier das stehen lassen, sonst wird der Text nicht gespeichert:
 Konfiguration | Web-Blaster | Statistik | »Grau« | Hilfe | Startseite 
0.0120 (0.0020, 0.0084) sek. –– 901342483