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® schrieb am 13.3. 2011 um 04:52:45 Uhr über

Zone

Eine Flugverbotszone (engl. NFZ für no-flight zone) ist ein Luftraum, in dem sämtliche Flugbewegungen von Starr- und Drehflüglern, Ballonen und Luftschiffen verboten sind. Diese Flugverbotszonen werden aus Sicherheitsüberlegungen oder aus militärischen Gründen erklärt. Ein Grund für Flugverbotszonen können Großveranstaltungen sein. Bekannt geworden sind die Flugverbotszone während des Bosnienkrieges (Operation Deny Flight) sowie die Zonen, die nach dem Zweiten Golfkrieg 1991 über dem Irak erklärt wurden (Operation Northern Watch für den Nordirak und Operation Southern Watch über dem Südirak).

Inhaltsverzeichnis [Verbergen]
1 Zivile Flugverbotszonen
2 Flugverbotszonen für militärische Operationen
3 Siehe auch
4 Weblinks
5 Quellen


Zivile Flugverbotszonen [Bearbeiten]Nach den Terroranschlägen vom 11. September wurden auch um einige Wolkenkratzer, über Innenstädten und im Umkreis von Kernkraftwerken Flugverbotszonen bzw. Flugbeschränkungsgebiete ausgewiesen. Hierbei kann auch der Fall eintreten, dass nur das Überfliegen in bestimmten Höhen verboten ist. In Deutschland ist der Sinn dieser Zonen jedoch umstritten, da selbst Segelflugzeuge diese Zonen (1,8 km Durchmesser, 600 m Höhe über Grund) innerhalb weniger Sekunden komplett durchfliegen können. Dies ist ein Zeitraum, in dem nahezu kaum Abwehrmaßnahmen möglich sind, weshalb die Einrichtung dieser Flugverbotszonen zuweilen als rein populistische Maßnahme angesehen wird.

Des Weiteren sind militärische Übungsgebiete wie die Nellis Range oder anderweitig militärisch genutzte Gebiete (zum Beispiel Area 51) von Flugverbotszonen umgeben.

Das deutsche Luftverkehrsgesetz ermöglicht Luftsperrgebiete, diese Möglichkeit wird aber derzeit nicht genutzt. In militärisch genutzten Gebieten und bei Ereignissen wie Staatsbesuchen richtet das Verkehrsministerium fallweise Gebiete mit Flugbeschränkungen ein, in denen je nach Bedarf Flüge nach Sichtflugregeln oder auch Instrumentenflüge mit Ausnahme von Einsatzflügen von Polizei, Bundeswehr und Rettungsdienst untersagt sind.

Illegale Einflüge in einen gesperrten, eingeschränkten oder kontrollierten Luftraum werden

von der Luftverteidigung festgestellt und in gravierenden Fällen durch die Luftwaffe abgefangen (sofern dies sinnvoll erscheint) bzw.
von der Flugsicherung durch die Radarkontrolle dokumentiert und gegebenenfalls strafrechtlich verfolgt.



Flugverbotszonen für militärische Operationen [Bearbeiten]Nach Kapitel VII der Charta der Vereinten Nationen ist die Einrichtung einer Flugverbotszone eine der möglichen Interventionsmaßnahmen zur Erzwingung des Friedens. Aus Sicht des Völkerrechtes stellen sie einen schwerwiegenden Eingriff in die Souveränität eines Staates dar und müssen vom Sicherheitsrat der Vereinten Nationen beschlossen werden.

Flugverbote bzw. Flugverbotszonen, die nicht vom Einsatz von Bodentruppen begleitet sind, haben nur begrenzten militärischen Wert. In Bosnien konnte die Flugverbotszone das Massaker von Srebrenica nicht verhindern. Im Kosovokrieg nutzten Serben 1999 die NATO-Luftangriffe sogar als Deckmantel, um in Verbindung mit dem Kampf gegen die UÇK die Ethnische Säuberung der Kosovo-Albaner zu verstärken[1]

Flugverbotszonen gehören nicht zum Einsatzspektrum der Krisenreaktionskräfte der Europäischen Union. Die NATO Response Force dagegen verfügt über alle notwendigen Fähigkeiten, einschließlich einer maritimen Komponente, einer Flugzeugträgerkampfgruppe.

Jahrelange Diskussionen gab es während des Darfur-Konflikt um eine Flugverbotszone über der sudanesischen Provinz Darfur. Die USA und Großbritannien erwogen sie Ende 2006 wegen der wachsenden Gewalt und der vielen Opfer unter der Zivilbevölkerung. »Militärexperten hielten dies auf einem Gebiet mitten in Afrika von der Größe Frankreichs aber nicht für durchsetzbar.«[2]

Im Zuge des Aufstandes in Libyen 2011 hat ein sogenannter Nationaler Übergangsrat eine Flugverbotszone über Libyen oder über Teilen Libyens gefordert.[3] Frankreich und Großbritannien arbeiten nach Angaben von UN-Diplomaten an einem Text für den Beschluss eines Flugverbots.[4][5][6] Am 12. März 2011 hat sich auch die Arabische Liga für die Einführung einer Flugverbotszone ausgesprochen.[7]

Siehe auch [Bearbeiten]Luftraumstruktur
Luftfahrtkarte
Weblinks [Bearbeiten]Gesperrte Lufträume
tagesschau.de: Flugverbotszonen - Umstrittenes militärisches Mittel
Quellen [Bearbeiten]1.↑ Norman M. Naimark: Flammender Haß. Ethnische Säuberungen im 20. Jahrhundert, Frankfurt 2008, S. 234
2.↑ tagesschau.de 28. Februar 2011
3.↑ zeit.de 2. März 2011
4.↑ zeit.de 7. Mätz 2011: US-Außenpolitiker fordern militärisches Eingreifen
5.↑ zeit.de 7. März 2011: »Sanktionen halten Gadhafis Flugzeuge nicht am Boden- Fraktionsübergreifend halten deutsche EU-Abgeordnete eine Flugverbotszone über Libyen für möglich. Wie diese umgesetzt werden sollte, sagen sie nicht.
6.↑ zeit.de 8. März 2011: Wer Flugverbotszone sagt, muss auch Krieg sagen
7.↑ http://www.tagesschau.de/ausland/arabischeliga132.html
Vonhttp://de.wikipedia.org/wiki/Flugverbotszone
Kategorie: Luftsicherheit


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