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voyeur schrieb am 16.4. 2008 um 22:05:27 Uhr über

Bananenflanke

Ronny macht aus seinem privaten Eigenleben ein Geheimnis wie der Schah von Persien. Sein ganzes Geficke, Getue, Getreffe, Gefühle und Gewese soll vorm Matzmaster geheimbleiben, wie die Lottozahlen vom 21. Juli 2087. Ich, dem Herz und Schwanz auf der Zunge liegen, nenne das Schmorbraten.
Das banalste Tun wird plötzlich aufregend und spannend, wenn man nur ein Geheimnis darum breitet“, hat Oscar Wilde mal gesagt und anders kann ich mir diese Anwandlung des Ronnybu* nicht erklären.
Natürlich stachelt mich sowas extrem an, meine Neugier-Zellen treibt es zu äusserster Aktivität. Ich würde alle Telefone Mitteleuropas verwanzen, alle Stecher-Kabinette der Stadt mit Kameras ausstatten oder sogar einen Bewegungsmelder in Ronnys Popo installieren, wenn das technisch machbar wäre. Ist es aber leider nicht.
Jetzt aber kam mir endlich der Zufall zu Hilfe. Als geeignete Einfallschneise in Ronnys geheime Seelen-Gemengelage hatte ich schon lange das Homo-Spermientausch-Portal Gayromeo ausgemacht, von dem auch ich ca. 98 Prozent meiner täglichen Männerlieferung beziehe und Ronny ebenso. Immer wenn er chattet, sitze ich mit einer Zeitung mit Loch, dahinter Fernglas und Notizblock in der anderen Ecke des Raumes und versuche mitzuschreiben. Meistens umsonst.
Doch jetzt eröffnete mir eine Begegnung im Büro ganz neue, ungeahnte Möglichkeiten. Unser neuer Praktikant kann nämlich mit einem simplen Hackertool alle Passwörter der Welt herausfinden - solange das Tool nur auf dem PC des Nutzers installiert ist.
Das war leicht zu bewerkstelligen. Ich installierte das Tool auf unserem Internetrechner und kappte alle Verbindungen zu den anderen Computern im Netz. Nun musste sich Ronny an diesem Rechner anmelden und 0,004 Millisekunden später landete sein Passwort in meinem Postfach.
Nun konnte ich alles live miterleben, was ihn und seinen Schwanz bewegte. Immer, wenn er online ging, schlich ich an meinem PC hinterher und las alles mit, was er den anderen anvertraute.Ich kam mir vor, wie der letzte schleimige Spitzel, doch meine Neugier übermannte mich immer wieder.
Es war gar nichts Aufregendes, was er da schrieb. Ich war echt enttäuscht. OK, mit den anderen chattete er viel witziger, intensiver und direkter als mit mir. Seine Messages waren aufregend, komplex und sprachlich fast genial. Doch ihr Inhalt war von seltener Belanglosigkeit: Meistens ging es nur darum, wie man Kakteen züchtet. Nur selten baggerte Ronald die Typen an und wenn, blitzte er fast immer ab.
Es gab also keinen Grund mehr, mir Sorgen zu machen. Der Mann, den ich so liebte wie Mutter Teresa den indischen Subkontinent, war kein wilder Stecher sondern ein harmloser Chatter, der sich nur manchmal etwas einsam fühlte.
Ich notierte mir alle Typen, mit denen er kommunizierte, und machte ihn heimlich und subtil bei ihnen schlecht. Ich versaute ihm sowas von die Tour, dass er eines Tages ganz traurig und geknickt zu mir kam und sagte: „Du, die mögen mich alle nicht mehr im Gayromeo.“
Es war das erste Mal, dass er von sich aus etwas über seine Gefühle erzählte. Nur das wollte ich mit der fiesen Spitzelnummer erreichen. Ich war glücklich und unglaublich stolz auf mich zugleich.

---> Nichts davon ist wahr! Kenne keinen Typen, der Passwörter knackt und würde Ronnybu auch nie hinterherspionieren. Der hat schon genug durchgemacht mit mir.
*) „Bu“ ist der Kose-Zusatzname von Ronny, kann vorne oder hinten angehängt werden, siehe auch Bubauch, Buschwanz, Bananenflanke oder Bunase.


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