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Zerohund schrieb am 3.3. 2002 um 00:46:38 Uhr über

Drogen

Tim Leary II (Zitatfortsetzung)
"JEDE DROGE HAT ETWAS ZU SAGEN
Ich habe ein Problem mit dem molekularen Monotheismus. Du sollst keine andere Droge neben Psyilocybin - oder was auch immer - haben.
Vor über 50 Millionen Jahren sind das Reich der Pflanzen und das Reich der Tiere eine Symbiose eingegangen. Es ist kein Zufall, dass bis heute etwa 80 Rezeptorstellen in unserem Gehirn für besondere pflanzliche/chemische Botenstoffe entdeckt wurden,. Wir sind eindeutig auf einen molekularen Polytheismus programmiert. Wie der frühere Herausgeber von High time's, Tom Forcade sagte: »Ich kenne keine Droge, die ich nicht magDas heisst allerdings nicht, daß die unterschiedlichen Drogen nicht verschieden eingesetzt werden sollten. Oder daß man nicht vorsichtig sein sollte - mit Heroin oder Methamphetaminen (Speed) sollte man zum Beispiel vorsichtiger umgehen als mit Marihuana oder Meskalin. Genausowenig eignet sich jede Droge für jeden Menschen gleichermassen. So ist Methamphetamin die giftigste unter den allgemein verbreiteten Drogen. Es kann sogar schlimmere Folgen als Alkohol haben! Fast jedes Organ Ihres Körpers wird davon in Mitleidenschaft gezogen. Andererseits hat ein bisschen Speed schon manchen Studenten durch die Examenszeit gebracht. Es gibt heute ein paar Tausend Ärzte oder Anwälte, die keine wären, wenn es diesen Moment der Kommunikation zwischen ihrem Gehirn und den Amphetaminmolekülen nicht gegeben hätte. Vor der Kriminalisierung von LSD haben selbst psychedelische Therapeuten gelegentlich diese Droge mit kleinen Mengen von Methamphetaminen kombiniert, um die Reise bewusster, wacher und hintersinniger zu erfahren.
In den sechziger Jahren gehörte ich zu den Gläubigen: Ich war entschieden gegen Heroin und Methamphetamine. Bis mich der grosse britische Psychiater R.D.Laing darauf gebracht hat, hatte ich noch keine Erfahrung mit Heroin. Mir wurde ein bisschen übel, und ich wusste Bescheid. Es schien mir nicht besonders interessant. Aber viele gute Schriftsteller und Künstler haben erstaunliche Werke unter dem Einfluss von Opiaten hervorgebracht, von Baudelaires »Fleurs du Mal« bis zu den Songs von Keith Richard und seinem Gitarrenspiel auf der besten Rock'n'Roll-Platte aller Zeiten, »Exiles on Main Street«. Die Opiate lindren heute meine schrecklichen Schmerzen. Ich habe auch den Rausch zu schätzen gelernt. Manchmal setze ich sie aber auch ab und versuche, mit den Schmerzen fertig zu werden, um die Klarheit des Denkens nnicht zu trüben. Hiermit leiste ich Abbitte - nicht weil ich zu einem vorsichtigen und kundigen Umgang aufgerufen habe, sondern dafür, daß ich die Drogen anderer Menschen verunglimpft habe. Es ist eine individuelle Entscheidung."
Aus »Timothy Learys Totenbuch - Unter Mitarbeit von R.U.Sirius« Ullstein 1998 ISBN 3 548 312 02 0
engl.orig »Design for Dying« HarperCollins, New York 1997
zerohund@yahoo.de



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