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Höflichkeitsliga schrieb am 25.2. 2003 um 01:26:35 Uhr über

Mord

Vor einem Monat wurden ja drei Frauen auf einem Parkplatz in Telgte (Münsterland, Ostwestfalen?) erschossen. In der Süddeutschen Zeitung waren heute in einem Bericht über die Festnahme der Täter recht klein die Fotos der Ermordeten zu sehen. Man möchte heulen. Man sieht hier Menschen, die nie wieder aufstehen, umgebracht von einem 21-jährigen Typen, der einem Bekannten einen »Freundschaftsdienst« erwiesen wollte, und nach eigener Aussage vor der Tat »Tut mir leid« gesagt haben soll. Das sind Menschen, die stehen nie mehr auf, die haben gelebt, »vixerunt«, und das war auch das einzige was sie hatten, ihr Leben, und da möchte man den eigenen Kopf auf die Tischplatte schlagen, da zieht es einem das Fleisch auf den Boden, »vixerunt«, das wars, vorbei, für immer und ewig, weil der Ehemann eine Geliebte hatte, da möchte man nur noch Hassen, auch wenn hier mal nicht der Staat oder die Gesellschaft oder was weiß ich schuld sind, so möchte man doch nur noch hassen, wenn man die Gesichter der Ermordeten sieht, da kriegt man nur noch einen Hass, weil nämlich ein Mord eine Schuld ist, nämlich die allergrößte Schuld, die wo man niemehr nicht gutmachen kann, die immer währt, die niemals weggeht, die nimmer fortgeht, weil da sind Menschen die hätten gelebt, »vixissent«, aber jemand hatte gemeint daß es besser wäre wenn sie tot wären, und dann waren sie tot. Was kann es schlimmeres geben, als wenn Menschen um eines Vorteils willen ermordet werden? Was haben wir ausser dem nackten Leben? Zumeist nichts. Wenn man tot ist, ist alles vorbei, für immer, nix aus, schulz. Für immer weg. Keine Liebe mehr, kein gar nichts, keine frühlingsluft mehr nicht, nie mehr, nimmer, kein nichts! Wenn ein Mensch stirbt, dann stirbt die ganze Welt. Wenn eines heilig ist, oida, dann ist es nämlich das Leben, das nackte, und wenn jemand solch Leben nimmt, so sollte er...des Todes sein? Nein, in Deutschland wollen wir nicht so weit gehen und die Todesstrafe fordern. Nicht angesichts, von einem Kaiser Wilhelm, und einem Lothar von Trotha und einem Roland Freisler und einer SS und den Einsatzgruppen A, B, C und D und einem Volksgerichtshof und einem was weiß ich... Aber insgeheim wünscht man sich natürlich daß sie beteiligten die Tat in Texas begangen hätten. Was sol es? Wer das Leben anderer menschen mutwillig zertritt, wer Lebensläufe und Söhne und Enkel und Geschichte auslöscht, warum soll derjenige nicht »des Todes« sein? »Vixerunt« wie Cicero sagt, und mag der staatliche Mord auch nicht um »Volkes« Namen zu verantworten sein, in wessen Namen konnte dann der Täter seine Tat verantworten, und drei Menschen für immer von der Welt tilgen? Spielt es hier eine Rolle das der Täter Türfke war? Natürlich tut es das. Deutsche, Japaner, Türken, alles das selbe Pack. Heute wieder neben Nazis an der Bushaltestelle gestanden. Wiege ja jetzt gut hundert Kilo, und habe so oder so gewaltige Aggression in mir, und Prügeln ging schon mit Untergewicht recht gut. Muss demnächst Fressen zerschmettern!


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Tolle englische Texte gibts im englischen Blaster

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