Donnerstagsbeichte

Es war ein typischer Donnerstag im Zirkus, und die Sonne schickte ihre ersten Strahlen durch die bunten Zeltwände. Drinnen lag der Clown Noli, ein Wirbelwind aus Farben und Chaos, der tief und fest schlief. Sein Kopf war auf einem schiefen Kissen gebettet, und der Geruch von übermäßigem Alkohol hing noch in der Luft. Plötzlich ertönte das Geräusch von Ketten, die über den Boden schabten. Es war die Glocke der Clowns, die mit einem fröhlichen »Klingeling!« den Morgen einläutete.
Die Clowns strömten in die Unterkunft, ihre bunten Perücken wackelten, während sie miteinander tuschelten. Sie machten sich auf den Weg zu Gerda, der Clownin, die gerade mit einem riesigen roten Muffin kämpfte, der ihr fast die Hand abbrach.
„Gerda! Wach auf! Noli hat uns zu Gast gebeten!“, rief einer der Clowns, ein schlanker Typ mit einem riesigen gelben Schuh.
„Was? Noli? Der schläft doch wie ein Stein!“, stöhnte Gerda und biss wütend in ihren Muffin. „Ich habe euch doch gesagt, er wird mit seinem Trinken und den spöttischen Reden noch Schande einlegen!“
„Schande? Oder vielleicht ein Scherz?“ kicherte ein anderer Clown, der eine rote Nase trug, die wie ein überreifer Tomate wirkte.
„Lass das jetzt! Wir müssen ihn aufwecken!“, entgegnete Gerda und machte sich auf den Weg zu Nolies Bett. „Noli! Steh auf und empfange deine Gäste!“
Die Clowns versammelten sich um das Bett, und Gerda beugte sich über den schlafenden Noli. „Noli! Aufwachen! Du hast Gäste!“
Doch Noli rührte sich nicht. Stattdessen schnarchte er laut und schickte eine kleine Wolke aus Alkohol und Muffinbröseln in die Luft. „Uäh!“, machte Gerda und hielt sich die Nase zu. „Das ist ja schlimmer als ein Zirkusaffe nach einem Löffel Bohnen!“
„Vielleicht müssen wir etwas drastischeres probieren!“, schlug der gelbe Schuh-Clown vor. „Wie wäre es mit Wasser?“
„Oder mit einer Torte ins Gesicht!“, schlug ein anderer vor und grinste breit.
„Wasser? Torte? Ihr seid doch verrückt!“, rief Gerda, während sie die Hände in die Hüften stemmte. „Das endet in einer Katastrophe!“
„Katastrophen sind unser Geschäft!“, rief der Clown mit der roten Nase und begann, Wasser aus einem Eimer zu schöpfen.
„Okay, okay!“, rief Gerda und hob die Hände. „Ich will nicht, dass du denkst, ich bin ein Spielverderber. Aber ich mache das nur, wenn ich mit der Torte kommen darf!“
„Einverstanden!“, rief der gelbe Schuh-Clown. „Zuerst das Wasser, dann die Torte!“
Mit einem schüchternen Lächeln beugte sich der rote Nase-Clown über Noli und kippte den Eimer Wasser über ihn. „Platsch!“ Das Wasser spritzte überall und weckte Noli aus seinem tiefen Schlaf. Er sprang auf, als wäre er von einer Kanone geschossen worden.
„Was? Wo? Ich bin wach! Ich bin wach!“, schrie Noli und schüttelte sich das Wasser aus den Augen. Als er die Clowns sah, die ihm mit breiten Grinsen gegenüberstanden, fiel ihm die Kinnlade herunter. „Was ist hier los?“
„Wir haben dich geweckt!“, rief Gerda und hielt die Torte hoch wie eine Trophäe. „Jetzt musst du uns unterhalten!“
„Unterhalten? Ich kann nichts machen, ich bin gerade aus dem Wasser gekommen!“
„Na, dann mach es wie ein Fisch und schwimm zurück ins Bett!“, lachte der gelbe Schuh-Clown.
„Oder tanz wie ein Pinguin!“, rief ein anderer.
Noli seufzte und ließ sich zurück auf sein Bett fallen. „Ich dachte, Zirkusleben wäre lustig und aufregend. Stattdessen bin ich der Clown, der aufwacht und von Wasser und Torten beworfen wird!“
„Genau das macht es so lustig!“, kicherte Gerda und warf ihm die Torte ins Gesicht. „Jetzt bist du bereit für die Manege!“
Noli sah aus wie ein lebendiger Muffin, der aus der Backform gefallen war. „Das ist nicht fair!“, jammerte er, während er die Torte von seinem Gesicht schabte. „Ich bin ein Clown, kein Dessert!“
„Das ist die beste Art, einen Clown zu wecken!“, rief der rote Nase-Clown, während sie alle in schallendes Gelächter ausbrachen. „Komm, Noli! Die Manege wartet auf dich!“
„Ich komme!“, rief Noli und grinste trotz der Torte im Gesicht. „Aber nur, wenn ich einen riesigen Muffin als mein Maskottchen bekomme!“
Und so zogen sie gemeinsam aus, ein bunter Haufen aus Lachen und Chaos, bereit, die Manege mit ihrem schrägen Humor und ihrer verrückten Energie zu erobern.