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mcnep schrieb am 23.3. 2005 um 10:05:42 Uhr über

Frühsport

»Bis ins höchste Alter pflegte Goethe sich einem morgendlichen Ritual zu unterziehen, von welchem er nur in Zeiten größter existencieller Krisen zu lassen pflegte: Nach dem Erwachen, welches stets gegen 7 in der Früh erfolgte, streifte er sein Nachtgewand (er besaß gleich ein gutes Dutzend einer guten, wenngleich nicht luxuriös zu nennenden Ware) bis etwa in die Höhe seines Brustkorbes. Anschließend begann er, sein zu diesem Zeitpuncte zumeist bereits merklich versteiftes membrum zu tactieren. Goethens Ruthe mag etwan 5 Zoll gemessen haben und war von ausgesprochener Wohlgestalt im Baue; einig die Glans, welche in der Art eines Kegelschnittes zur Unterseite hin der natürlichen Rundheit zu entrathen schien, minderte den Anblick. Er pflegte sich nun stets mit der Linken kraftvoll zu reiben, wobei die sensible Rechte zugleich die Region seines Perinäums erkundete. Dieses Schauspiel mochte etwa für fünf Minuten andauern, hernach begann sich der Leib der Dichterfürsten unmerklich zusammenzuschnüren, ein Beben der Extremitäten war zu beobachten und hernach schleuderte er zumeist große Menge von Samentropfen aus, an welchen ihre hohe Viscosität und leuchtende Weiße die herausstechendsten Merkmale waren. [...] Nach diesem Spasmus, welcher zumeist von verhaltenen Seufzern untermalt war, pflegte Goethe eine Reinigung zu vertagen, indem er das Nachtgewand zurück in die Form brachte und es auf dem Unterbauche andrückte. Er pflegte es hinterher für die Wäscherin am Waschtische zurückzulassen und ging niemals ohne ein sauberes Exemplar zu Bette. Goethe war sich völlig genüge in diesem Ceremoniell und auch wenn es hieß, daß ihm die Vulpius, welche zu dieser frühen Tageszeit bereits ein gutes Stündchen auf den Beinen war, ihm angelegentlich Hülfe böte, so vollzog er diesen Akt doch mit einer großen Ernsthaftigkeit, wie er ja auch zeitlebens die Begründung für sein Thun vorbrachte, es diene einig der Sammlung seines Geistes für die Erschaffung ungleich geistigerer Werke. Selbst vor seinem treuen Diener Krause genierte er sich nicht und es konnte geschehen wie im Falle des Legationsrates Bernshagen, der am 14. August 1818 notiert: «Des Morgens bei Goethe vorstellig geworden. Die Vulpius empfing mich aufs herzlichste, wies mir den Weg in Gemach, und ich finde dort seinen treuen Krause mit dem Falten eines Überwurfes befasst, während sein Herr zu seiner Seite gerade dem Meister Ipse den letzten Tropfen entreißt. »Da wären wir nun also angekommen, mein lieber Bernshagen«, sagt er plötzlich und blickt mich dabei zum ersten Male unmittelbar an, nachdem sein Blick zuvor ein eher inwendiger gewesen und erneut erschauere ich vor der Kraft dieses Olympierauges.» Auch Verehrerinnen kamen zuweilen in den Genuß eines überraschend persönlichen Andenkens. Im Schlosse von Coesfeld wird noch das Taschentuch gezeigt, das Freifrau Dorothea zu Welfenbramsche bei einem Besuch erhielt, als Goethe sie für einen unterbliebenen persönlichen Empfang großzügig entschädigte. Nicht beigelegt ist dem Tuche jener erhellende Brief, den Freifrau Dorothea ihrer Coesfelder Base Irene schreibt: «[...] Nach weiteren fünf Minuten kehrte der treue Krause zurück und vermeldete, sein Herr sei untröstlich, doch eine Fülle morgendlicher Verpflichtungen mache eine Zusammenkunft unmöglich. Er ließe mir jedoch zum Zeichen der Verbundenheit dies überreichen... Und oh! Wie erstaunte ich, als ich das Tüchlein auf dem Silbertablett näher in Augenschein nahm. Oh! Wie herrlich war es, diesen warmen Gruß an meinem Busen bergen zu könnenEin großer Jammer nur, daß Goethens Ipsationsprotokolle, welche er nach eigenen Angeben 'seit meinem 15ten Jahre in trulicher Gewissenserforschung geführet', bei der Ordnung seines Nachlasses von zaudersamen Gemütern vernichtet wurden, nachdem sie ihm kurz zuvor noch als Zahlenschlüssel für die räthselvolle Welt des Faust'schen HelenaKapitels gedient hatten


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