Der Student tippt ein:
»Wo bleibt bei Luhmann der Verstand der Menschen?«
DiF INTELLIGENTE SUCHMASCHINE:
(schreibt) »NO SOURCE«
Ein Streit zwischen dem Systemtheoretiker, Studenten und dem kritischen Theoretiker
Weltkomplexität / Reduktion von Komplexität / Pluralismus
In der Vorhalle fragt ein Student den Systemtheoretiker, warum er von ,>Reduktion von Komplexität« spricht.
DER SYSTFM'FHF,'ORFTIKER:
»Es gibt in der Welt einen unermesslichen Überschuss an Sinnanschlüssen, die auf das System einstürmen. Diese unendliche Weltkomplexität kann nicht vom System verarbeitet werden. Das System ist gezwungen, Komplexität zu reduzieren. Es geht um anschlussfähige Unterscheidungen, also darum, ob ein Anschluss für das System einen Sinn macht.« DER @.Rs'r@'. STUI)ENT: »Welches System? Welcher Sinn? Welcher Anschluss?«
DER SYS'I@EMTHEORETIKER:
(geduldig) »Die Systemtheorie kommt aus der Blokybernetik. Dort werden Organismen untersucht. Organismen können nur überleben, wenn sie angesichts von Weltkomplexität Grenzen setzen. Die Zelle setzt mit der Zellwand eine Grenze...,@
DER ZWEITE STUI)ENT:
(unterbricht) »Ein gutes Beispiel wäre ein Gürteltier: Es setzt seiner Umwelt Grenzen, indem es einen Panzer hat.«
DER SYSTEMTHEORETIKER:
»Organismen stellen - blokybernetisch gesehen - eine Reduktion aller Möglichkeiten auf die Möglichkeit eines spezifischen Organismus dar. Alle Organismus-Eigenschaften können als funktional für den Organismus betrachtet werden, weil sie Komplexität reduzieren helfen.«
DER fRSI@f-, STUE)FNT:
»Und dieses kybernetische Denken überträgt die Systemtheorie auf Gesellschaften. Geht das?«
DER KRITISCH@', TiiFORETIKER:
(war zufällig vorbeigekommen, mischt sich jetzt ein) »Das geht nicht! Gesellschaften haben keine Grenzen. Grenzen hat nur etwas, was eine Naturtatsache ist. Ein Stein hat Grenzen. Auch das Gürteltier hat seinen Panzer von Natur aus, wie der Stein. Gesellschaften sind 'edoch keine Natur-
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Tatsachen, sie haben also keine Grenzen, sondern n ihrer Umwelt gesetzte Scbranken. Auch das Med schon von @System@ reden muss - setzt Schranke spiel von AOL Time Warner, Disney und Bertel viel Kapital ihren weniger kapitalkräftigen Konku zen. Schranken sind überwindbar.
Übrigens sind auch Menschen nicht nur Naturta Trieben, Empfindungen und Verstand bewegt - se hen aufgrund ihrer physiologischen Basis, die sie z gleich über diese Schranken hinaus.
Insofern ist Blokybernetik auf Gesellschaften u wendbar.«
DER SYSTEMTil@,ORETIKER:
»jede Gesellschaft muss auf die Komplexität der
DER ZWE'Il@@ S'FUI)@,NT:
»Also ist Gesellschaft doch eine Art Gürteltier?«
DER SYSTI-.MTlil;ORE'FIKER: »Seit dem Ende der religiösen Tellsysteme, seit hat, herrscht die Große Leere, der Verlust der Wer sind neue Tellsysteme erforderlich, die Weltkompl
DER L@ORTGF.SCHRITTENE S »Ich lese gerade Umberto Ecos neuen Roman Bau tiert Boron, der fahrende Scholar und orthodox spielt im 12. Jahrhundert -, gegen >die Leere,. Si Leere wird hier neuplatonistisch als unendliche Ve Selenden gesehen. Im 12. Jahrhundert war allen kla unendlich vielfältig ist, man lebte im Elend. Deswe dass die Leere aus unendlicher Fülle und Vielfalt den Gedanken hieran hält Boron, der rnonotheistis haft. Denn gäbe es die Leere, könnten in ihr also a stieren, und dann gäbe es auch viele irdische Para und Evas, die die Ursünde begangen hätten. Und nicht sein.
Argumentieren Sie nicht ähnlich orthodox, we komplexität nicht sein dürfe? Würde dann nicht au dernis eines @Systems@, das alles regelt, in sich zu würden dann nicht die Massenmedien ganz andere die @Reduktion von Komplexität@, auf der Sie beh
DI"R SYSI@l-'Ml@l lf,OR@.l@IKER: (leicht verärgert) @,Aus der Sicht der Systerntheori derstrom der Massenmedien eine rituelle Form
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