Wörterbuch
Bewertung: 2 Punkt(e)Was ist, wenn ein Wort falsch geschrieben im Wörterbuch steht? Werden wir diesen Zustand jemals bemerken?
| Anzahl Assoziationen zu diesem Stichwort (einige Beispiele folgen unten) | 21, davon 21 (100,00%) mit einer Bewertung über dem eingestellten Schwellwert (-3) und 8 positiv bewertete (38,10%) |
| Durchschnittliche Textlänge | 281 Zeichen |
| Durchschnittliche Bewertung | 0,476 Punkte, 11 Texte unbewertet. Siehe auch: positiv bewertete Texte |
| Der erste Text | am 18.3. 2002 um 11:15:05 Uhr schrieb Gaddhafi über Wörterbuch |
| Der neuste Text | am 29.12. 2015 um 16:17:41 Uhr schrieb Christine über Wörterbuch |
| Einige noch nie bewertete Texte (insgesamt: 11) |
am 4.10. 2011 um 21:09:38 Uhr schrieb
am 16.1. 2012 um 02:14:33 Uhr schrieb
am 25.3. 2015 um 02:45:03 Uhr schrieb |
Was ist, wenn ein Wort falsch geschrieben im Wörterbuch steht? Werden wir diesen Zustand jemals bemerken?
Einen haufen bücher mit übelerfundenen titeln gibt es, die hausieren gehn und das bunteste und unverdaulichste gemisch des manigfaltigen wissens feil tragen. fände bei den leuten die einfache kost der heimischen sprache eingang, so könnte das wörterbuch zum hausbedarf, und mit verlangen, oft mit andacht gelesen werden. warum sollte sich nicht der vater ein paar wörter ausheben und sie abends mit den knaben durchgehend zugleich ihre sprachgabe prüfen und die eigne anfrischen? die mutter würde gern zuhören. frauen, mit ihrem gesunden mutterwitz und im gedächtnis gute sprüche bewahrend, tragen oft wahre begierde ihr unverdorbenes sprachgefühl zu üben, vor die kisten und kasten zu treten, aus denen wie gefaltete leinwand lautere wörter ihnen entgegen quellen: ein wort, ein reim führt dann auf andere und sie kehren öfter zurück und heben den deckel von neuem. man darf nur nicht die fesselnde gewalt eines nachhaltigen füllhorns, wie man das wörterbuch zu nennen pflegt, und den dienst, den es thut vergleichen mit dem ärmlichen eines dürren handlexikons, das ein paarmal im jahr aus dem staub unter der bank hervor gelangt wird, um den streit zu schlichten, welche von zwei schlechten schreibungen den vorzug verdiene oder die steife verdeutschung eines geläufigen fremden ausdrucks aufzutreiben.
Jacob Grimm: Vorrede zum deutschen Wörterbuch (Erster Band) p. 12 ff
und brütete Tage und Nächte lang über einer schier endlosen Sukzession von Büchern und Manuskripten, die er sich unter immensen Kosten von seiner Dienerschaft herbeischaffen ließ; die Summe aller Wörter wollte er finden, wohl wissend, daß die Tat ihn in den Wahnsinn führen würde; wie oft hatte er schon nach dem Urwort gekramt und war dann, mit Speichel vor dem Maul, über Papier und Tinte eingeschlafen ...
Er war besessen, wie sein unseliger Vorfahr, der, die verehrte Mutter Erde als Hure verfluchend, sich im steinernen Keller des Familiensitzes einmauern ließ; ihm schwindelte von der Luft in seiner Dachstube, doch die Bibliothek konnte er längst nicht mehr betreten; von den verständnislosen Söhnen von jedem Schriftstück ferngehalten, schrieb er selber Wort um Wort, würfelte mit Tinte und Feder das ewige Spiel der alten Kaiser aus und fand in einem letzten Aufblitzen das Ende und den Anfang der Sprache, das, wonach er sein ganzes Leben lang gesucht hatte, im noch zuckenden Herz eines Vogels, der sich zu seinem Verderben an das Turmfenster des Alten verirrt hatte.
| Einige zufällige Stichwörter |
Jungenmannschaft
Schweinefleisch
Informationsverelendung
indernational
Leckmich
|