»Die Entscheidung liegt bei uns, den Usern.«
Text ... Multimedia ... Hypermedia ... Text.


Der Assoziations-Blaster ist ein interaktives Textnetzwerk mit folgenden Merkmalen:

- Automatische, nicht-lineare Verkettung eingespeister Texte

- Interaktion über direkte Eingaben von Surfern, Einbeziehung von Suchmaschinen und Verarbeitung fremder Websites

- Lauffähig auch mit WAP-fähigen Mobiltelefonen und Text-Browsern wie Lynx

- Verwischung der Grenzen zwischen Webmaster und Surfer: Jeder Besucher kann den Assoziations-Blaster nachhaltig beeinflussen


Die Interaktivität von auf Grafik und/oder Audio aufbauenden Projekten im WWW erschöpft sich meist in Navigations-Menüs oder dem Abspielen von vorgefertigten, letztendlich linearen Abläufen. Es gibt für den Besucher einer Site keine praktikable Möglichkeit, Grafik-, Audio- oder Animations-Daten wirkungsvoll zu verändern. Die Interaktionstiefe bleibt sehr gering, es kann nicht in die grundlegende Struktur einer Site eingegriffen werden.


Wer zum Beispiel eine »verregnete Straße« darstellen will, wird nicht erst bei den Spiegelungen in den Pfützen verzweifeln. Die Stärke des WWW ist nicht die Übertragung von Shockwave-Flash-Dateien sondern die Ermöglichung einer einfachen und bequemen Interaktion mit großen Mengen an verlinkten Daten... an Text. Text ist das Medium, welches sich von jedem Computer-Anwender am besten bearbeiten, archivieren und durchsuchen lässt: »verregnete Straße« (17 Bytes, Eingabedauer: <3 Sekunden)


Der Assoziations-Blaster besteht grundsätzlich aus Stichworten, zu denen jeweils eine beliebige Anzahl an Texten gespeichert ist. Besucher wählen zum Start ein Stichwort aus und bekommen aus dessen Vorrat einen zufälligen Text vorgesetzt. Dieser enthält automatisch generierte Links zu Stichworten, die in diesem Text vorkommen.

Im Gegensatz zum UseNet, in dem eine hierarchische, lineare Verknüpfung stattfindet, bietet der Assoziations-Blaster eine jeden Beitrag gleichberechtigt behandelnde Verknüpfung, die keine zwingende Lesereihenfolge vorgibt und auch nicht möglich macht. Dadurch entsteht eine Form der Textrezeption, die am ehesten mit Brainstorming vergleichbar ist:

In einem Text zum Stichwort »Ameisen« hat beispielsweise jemand die Frage gestellt, ob der Ameisen-Bau für die Ameise wie ein Haus oder wie eine Welt sei. »Haus« und »Welt« sind weitere Stichworte im Assoziations-Blaster. Hinter dem Link »Haus« versteckt sich also ein ganzer Vorrat von Texten zu diesem Thema, im nun angezeigten wird beschrieben, wie in einem Film ein Mann sein Haus mit der Kettensäge zerstört. Zum Stichwort »Kettensäge« wurde unter anderem festgehalten, daß man damit Zombies im Videospiel zersägt. Die Stichwörter »Zombie« und »Videospiel« führen wieder zu einem großen Vorrat an Texten.

Kommt man bei dieser Linkverfolgung an einem Stichwort vorbei, zu welchem man selbst eine Assoziation hat, kann diese ohne Anmeldestress gleich darunter eingegeben werden.

Ein neuer Text wird sofort dem Vorrat des aktuellen Stichwortes hinzugefügt. Nach drei selbst geschriebenen Texten erhält der Besucher zum ersten Mal die Möglichkeit, ein neues Stichwort zu eröffnen, zu welchem wiederum Assoziationen eingegeben werden können. Dieser Kreislauf führt mit jedem Schritt zu einem Anwachsen der Datenmenge und der Komplexität der Vernetzung.

Weil der gesamte Vorgang automatisiert abläuft und keine Zensur ausgeübt wird, liegen Inhalt, Gewicht und Niveau des Assoziations-Blasters vollkommen in den Händen der Teilnehmer.


Es findet außerdem eine Rückkopplung über Suchmaschinen statt. Durch eine spezielle Aufbereitung für Suchmaschinen sind diesen trotz der nichtlinearen und sich ständig ändernden Verlinkung alle im Assoziations-Blaster enthaltenen Texte zugänglich. Suchanfragen nach im Assoziations-Blaster enthaltenen Stichwörtern führen nun weitere Besucher zum Blaster, die sich für ein darin behandeltes Thema interessieren. Sie schreiben neue Texte, die wiederum mehr Besucher anziehen.

Unter anderem dieser Effekt wird mit der Statistik des Assoziations-Blasters für alle Nutzer transparent gemacht. In ihr sind die am häufigsten von Suchmaschinen aus aufgerufenen Texte aufgeführt, die Stichworte, zu denen am meisten assoziiert wurde etc.


Mit dem Web-Blaster lassen sich zusätzlich fremde Websites gleich behandeln wie Assoziations-Blaster-Texte. Das heißt, deren Inhalt wird genau so verlinkt und führt zu weiteren Beiträgen des Assoziations-Blasters. Jede HTML-Seite im Web (natürlich bevorzugt deutsche Sites) kann nun zur Startseite des Assoziations-Blasters werden.


Ein Besucher hat beim Assoziations-Blaster also die Möglichkeit
- neuen Inhalt hinzuzufügen
- neue Verknüpfungen innerhalb des Assoziations-Blasters zu erstellen
- fremde Websites an den Assoziations-Blaster anzubinden und somit Verknüpfungen außerhalb des Blaster zu erstellen
- die Auswirkungen der eigenen Schreibarbeit auf Suchmaschinen und andere Besucher in der Statistik zu beobachten

Die Grenzen zwischen Webmaster und Surfer sind also nicht mehr klar auszumachen. Letztendlich liegt nur noch die optische Gestaltung und die Einbindung neuer Funktionen in der Hand der Webmaster.


All das läßt sich auf der Seite der WWW-Nutzer ohne großartigen technischen Aufwand bewerkstelligen. Der Assoziations-Blaster verwendet weder Java noch PlugIns, alle Browser werden unterstützt. Selbst mit den neuen WAP-fähigen Mobiltelefon kann am Assoziations-Blaster teilgenommen werden. Da das Projekt von der Beteiligung der Besucher abhängig ist, wäre es nicht ratsam, wegen irgendwelchem Multimedia-Mumpitz auch nur einen potentiellen Schreiber auszuschließen.