Anzahl Assoziationen zu diesem Stichwort (einige Beispiele folgen unten) 460, davon 435 (94,57%) mit einer Bewertung über dem eingestellten Schwellwert (-3) und 150 positiv bewertete (32,61%)
Durchschnittliche Textlänge 344 Zeichen
Durchschnittliche Bewertung 0,317 Punkte, 178 Texte unbewertet.
Siehe auch:
positiv bewertete Texte
Der erste Text am 20.1. 1999 um 16:59:29 Uhr schrieb
Heynz Hyrnrysz über Assoziations-Blaster
Der neuste Text am 25.9. 2023 um 11:34:13 Uhr schrieb
Christine, die Papugei über Assoziations-Blaster
Einige noch nie bewertete Texte
(insgesamt: 178)

am 13.1. 2023 um 15:54:35 Uhr schrieb
Clifford Ambrose Haberfeldt über Assoziations-Blaster

am 5.2. 2008 um 15:09:26 Uhr schrieb
Andi über Assoziations-Blaster

am 7.11. 2020 um 16:26:27 Uhr schrieb
Elke über Assoziations-Blaster

Einige überdurchschnittlich positiv bewertete

Assoziationen zu »Assoziations-Blaster«

Liamara schrieb am 21.1. 1999 um 21:17:58 Uhr zu

Assoziations-Blaster

Bewertung: 10 Punkt(e)

Also der Assoziationsblaster ist einfach supercool. Wahnsinn, ich hab noch nie so was tolles gesehen! Ich weiss gar nicht wie ich bisher ohne das Ding leben konnte. Es ist mir unbegreiflich, dass nicht jeder so ein Ding besitzt. Es ist so schön, so leicht, so wunderbar! Einfach herrlich, was man alles damit machen kann. Ich möchte ihn nicht mehr missen, diesen einzigartigen, wohlprogrammíerten Blaster.
(Her mit den 10 mark!)

Macbeth schrieb am 15.6. 2001 um 20:01:28 Uhr zu

Assoziations-Blaster

Bewertung: 22 Punkt(e)

Wenn man eine Flaschenpost ins Meer wirft, weiß man nicht wer sie wohl finden wird. Der Finder wird die Nachricht vielleicht nicht verstehen und sie wegwerfen oder sie berührt sein Herz. Wenn sie sein Herz berührt, möchte der Finder dem Schreiber vielleicht etwas mitteilen. Da aber keine Adresse auf der Botschaft steht, kann er nur als Antwort eine eigene Flaschenpost ins Meer werfen. Die Wahrscheinlichkeit, daß die Flaschenpost aber gerade den Absender erreicht, ist nicht sehr hoch. Eher findet sie jemand anderes. Und der wirft diese vielleicht weg oder sie berührt sein Herz. Wenn sie sein Herz berührt, möchte er vielleicht antworten, usw, usf ...

So ähnlich ist der Assoziations-Blaster.

Macbeth

wauz schrieb am 24.11. 2001 um 12:16:11 Uhr zu

Assoziations-Blaster

Bewertung: 8 Punkt(e)

Der Assoziations-Blaster ist zunächst einmal völlig strukturlos. Es gibt keine Hierarchien, nur Verlinken zu Texten, die als Stichwort eingegeben wurden. Die Stichworte können völlig willkürlich eingegeben werden. Trotzdem: die Stichworte werden natürlich bewußt eingegeben, und in diesem bewußten Eingeben liegt das Struktur-bildende Element. Man könnte es die Assoziativgewalt (Assoziativ-Gewalt) nennen. Kluger Gebrauch dieser Assoziativgewalt schafft Wege der Orientierung durch das Blaster-Chaos, ohne die Vorteile des Blasters aufzuheben. Es ist ja gerade die sofortige Verlinkung eines beliebigen Textes zu allen vorhandenen Stichworten, die die Freiheit erschaffen, eigene gedankliche Wege zu eröffnen.
Für mich funktioniert das folgendermaßen: Ich finde einen Begriff der mich interessiert. (Es ist dabei unerheblich, ob er schon als Stichwort existiert. Wenn nicht, die nächste Gelegenheit kommt.) Zu diesem Begriff, z.B. Kartoffel, suche ich mir einen Oberbegriff, wie zum Beispiel Gemüse. Zu diesem Oberbegriff bilde ich dann einen Assoziationscluster (Assoziations-Cluster), das bedeutet, ich schreibe einen Text, in dem alle Begriffe vorkommen, die mir zu diesem Begriff einfallen. Das kann eine Liste von Gemüsesorten sein, die mir einfallen. das sind dann gewissermaßen Unterbegriffe. In einem Assoziationscluster kommen natürlich auch weitere Oberbegriffe vor. Zu Gemüse passt Ernährung, Gesundheit, Grundnahrungsmittel, Fehlernährung, Welthungerhilfe...
Lieber als nur Listen schreibe ich natürlich geschlossene Texte mit eigenem Inhalt, also das was die Blastermacher Alvar und Dragan atomische Texteinheiten nennen. Dabei fallen meist sehr viele Worte und Begriffe auf, die noch nicht verlinkt sind. Die werden dann von mir auf blauen Karteikarten mit Bleistift notiert und neben den Monitor gelegt. So habe ich immer einen Vorrat mit möglichen Stichworten parat. Wieviele solcher Karten ich schon vollgeschrieben und nach dem Abstreichen der notierten Stcichworte weggeworfen habe, weiß ich schon nicht mehr.
Wichtig ist noch Eines: da der Blaster keine Rückverlinkung erzeugt, schaffe ich diese selber, in dem ich in den Text zu einem »Unterbegriff« den dazugehörenden »Oberbegriff« bzw möglichst mehrere »Oberbegriffe« unterbringe. Also ein Beitrag zum Stichwort Kartoffel enthält dann Worte wie Gemüse, Rezept, Speise, Gericht, Ernährung...

Das Blaster-Team schrieb am 22.4. 1999 um 00:36:32 Uhr zu

Assoziations-Blaster

Bewertung: 7 Punkt(e)

»Das Netz bringt eine neue Masse von 'Nutzern' hervor, die den Mund halten und einfach nur klicken

Geert Lovink: »Abgesang auf die Avantgarde« In: Online Today 10/1998, Seite 62.)

Tim Berner-Lee hatte in der ursprünglichen HTML-Konzeption vorgesehen, daß Inhalte von WWW-Seiten von Surfern verändert werden können: »Mein ursprüngliches Konzept ging sogar noch weiter: Ich wollte, daß jeder im Netz Daten nicht nur lesen, sondern auch verändern oder ergänzen kann«.

Jürgen Scriba: »Wer Müll findet, hat selbst schuldInterview mit Tim Berners-Lee. In: Der Spiegel 30/1998.)


Beim Assoziations-Blaster handelt es sich es sich um ein Projekt, das Aspekte aus Netzkultur (Zusammenkommen von Personen im Medium Internet) und Netzliteratur (Texte, die eine Form der Vernetzung verwenden) verbindet.

Die Ideen entstanden im Rahmen eines Studienprojektes, in dem die mediengerechte Herangehensweise und Ausnutzung des Internets diskutiert wurde. Dabei beschäftigten wir uns vornehmlich mit Fragen der Vernetzung, der Interaktivität und, als wichtigstes, der Macht des Users.

Das Ergebnis unserer Überlegungen ist ein flexibles und von jedem erweiterbares Textnetzwerk. Grundsätzlich besteht dieses aus Stichworten, zu denen jeweils eine beliebige Anzahl an Texten gespeichert ist. Besucher bekommen aus diesem Vorrat zufällige Texte vorgesetzt. Nun besteht für den Besucher die Möglichkeit, zum Vorrat des aktuellen Stichwortes eine weitere Assoziation (also einen wie auch immer gearteten Text) hinzuzufügen. Dieser neue Text wird in der Datenbank abgespeichert und automatisch mit allen darin vorhandenen Stichworten verknüpft. Dies bedeutet konkret, daß sich alle Worte aus dem Text, die mit einem Stichwort in der Datenbank übereinstimmen, in einen Link verwandeln, der zu einem zufälligen Text aus dem Vorrat eben dieses Stichwortes führt. Nach drei Beiträgen erhält der Benutzer zum ersten mal die Möglichkeit, ein neues Stichwort zu eröffnen, zu welchem wiederum Assoziationen eingetragen werden können. Dieser Kreislauf führt mit jedem Schritt zu einem Anwachsen der Datenmenge und der Komplexität der Vernetzung.

Im Gegensatz zum UseNet, in dem eine hierarchische, lineare Verknüpfung stattfindet, bietet der Assoziations-Blaster eine jeden Beitrag gleichberechtigt behandelnde Verknüpfung, die keine zwingende Lesereihenfolge vorgibt und auch nicht möglich macht. Dadurch entsteht eine Art »Wissensbasis«, die am ehesten mit einer Brainstorming-Maschine vergleichbar ist.

Das hört sich zwar kompliziert an, ist für die Benutzer jedoch transparent und einfach zu verstehen. Eigenverantwortliche Teilnahme und Vernetzung gehören zu den Grundideen des WWW und des Internet allgemein, bis heute werden sie jedoch nur sehr selten tatsächlich in einer Form umgesetzt, die für jeden zugänglich ist.

In unseren theoretischen Überlegungen beziehen wir uns unter anderem auf Geert Lovink und Tim Berners-Lee, allerdings ist der Assoziations-Blaster kein abgehobenes Theoriebrimborium, das nur als Videodokumentation funktioniert und lediglich für Eingeweihte interessant oder verständlich ist. Stattdessen spricht er auch durch sein einfaches und durchsichtiges Konzept prinzipiell jeden WWW-Nutzer an. Daraus ergibt sich oft auch ein interessantes Zusammenspiel der einzelnen Beiträge: Theologische Theorien stehen auf einmal in Verbindung mit dem Runterbringen des Mülls.

Gleichzeitig bietet sich dem Besucher ein ausgewogenes Verhältnis von Passivität und Aktivität. Bisherige Experimente mit interaktiven Fortschreibespielen im Internet scheiterten letztendlich an mangelnder Beteiligung, die aus der linearen und hierarschichen Struktur resultiert, welche diese Spiele verwenden: Der Einstieg für Neulinge wird mit der Fortentwicklung eines solchen Projektes immer schwerer, da die Kenntnis eines über lange Zeit gewachsenen, umfangreicheren und verästelten Datenbestandes notwendig ist, um einen sinnvollen Beitrag zu liefern. Im Gegensatz zu solch einem baumartig organisierten Modell verhält sich der Assoziations-Blaster vergleichbar mit einem Pilzgeflecht, in dem jeder Text gleichwertig für sich alleine stehend funktionieren kann, jedoch gleichzeitig den Wert aller anderen Texte steigert. Ohne sich mit allen vorhergehenden Eintragungen befassen zu müssen, ist es möglich, im Assoziations-Blaster Insprirationen abzuholen oder – sinvoll – abzuladen.

Dadurch, daß der gesamte Vorgang automatisiert abläuft und keine Zensur ausgeübt wird, liegen Inhalt, Gewicht und Niveau des Assoziations-Blasters vollkommen in den Händen der Teilnehmer. Wir als Autoren haben lediglich ein System zu Wissens-Anhäufung und -Organisation geschaffen.

Der Assoziations-Blaster wurde Mitte Januar 1999 zum ersten mal öffentlich zugänglich und beinhaltet inzwischen (21.04.1999) 3840 Texte zu 452 Stichworten.


Technisch besteht der Assoziations-Blaster prinzipiell aus einem Perl-Script, das alle Textbeiträge verwaltet. Die Links werden erst beim Abrufen eines Textes erzeugt, damit seit der Erstellung des Textes entstandene Stichworte ebenfalls berücksichtigt werden.

toschibar schrieb am 12.4. 2001 um 11:01:25 Uhr zu

Assoziations-Blaster

Bewertung: 15 Punkt(e)

Der Assoziations-blaster hält mich von der Arbeit ab, er bewirkt, dass ich spät ins Bett gehe, meine Familie vernachlässige, keine Korrespondenz mehr führe, nicht dazu komme, Rechnungen zu bezahlen, Freunde zu besuchen oder sonst am sozialen Leben teilzunehmen. Sicher schmeisst meine Frau mich bald raus, meine Kinder verachten mich. Freunde wollen mich nicht mehr kennen, ich verfalle dem Alkohol, verliere Job und Wohnung, hänge auf der Strasse rum und habe dann nicht mal mehr die Möglichkeit, meinen Laptop-Akku zu laden, so dass ich als obdachloser Alkoholiker nicht einmal mehr blasten kann.
Aber das ist es wert.

maw schrieb am 14.5. 1999 um 16:46:30 Uhr zu

Assoziations-Blaster

Bewertung: 7 Punkt(e)

wieviele hier sind es wirklich, und wieviele namen sind hier bereits eingetippt worden, wer mag sich dahinter verbergen?
lauter multiple persönlichkeiten, doch man scheint sie zu erkennen, denn sie sind doch bloß eine.

Heynz Hyrnrysz schrieb am 20.1. 1999 um 16:59:29 Uhr zu

Assoziations-Blaster

Bewertung: 17 Punkt(e)

Der Assoziations-Blaster ist manchmal etwas mühsam zu bedienen. Man hätte gerne eine Funktion, mit der man sich eine Liste aller Einträge zu einem Stichwort anzeigen lassen kann. Möglichst mit Datum und Namen des Verfassers.

Herr Heynz Hyrnrysz würde das jedenfalls schön finden.

Das Blaster-Team schrieb am 22.4. 1999 um 00:44:51 Uhr zu

Assoziations-Blaster

Bewertung: 3 Punkt(e)

Tim Berner-Lee hatte in der ursprünglichen HTML-Konzeption vorgesehen, daß Inhalte von WWW-Seiten von Surfern verändert werden können: »Mein ursprüngliches Konzept ging sogar noch weiter: Ich wollte, daß jeder im Netz Daten nicht nur lesen, sondern auch verändern oder ergänzen kann

Jürgen Scriba: »Wer Müll findet, hat selbst schuldInterview mit Tim Berners-Lee. In: Der Spiegel 30/1998.)

»Das Netz bringt eine neue Masse von 'Nutzern' hervor, die den Mund halten und einfach nur klicken

Geert Lovink: »Abgesang auf die Avantgarde« In: Online Today 10/1998, Seite 62.)


Die theoretische Möglichkeit, daß mit dem World Wide Web alles anders wird, besteht schon eine ganze Weile. Wenige Tage nach dem Bekanntwerden der Existenz dieses Mediums war bereits klar, wohin es sich entwickeln wird: Jeder bekommt Zugang zum Internet, das Wissen der Menschheit wird verlinktalso in einen allumfassenden Zusammenhang gebrachteine Art globales Gehirn entsteht, einjeder kann gleichwertig mit allen anderen Informationen publizieren, die Menschen auf der ganzen Welt haben sich wieder gern und so weiter ...

Nach einer hoffnungsvollen Startphase wurde das World Wide Web jedoch bald in die Vergangenheit geblastet. Kommunikation ist nicht angesagt, stattdessen holt man sich sein Sach stillschweigend aus dem Netz und muß eventuell auch noch dafür bezahlen. Man kann also Zeitung lesen, Musik kaufen, den Otto-Katalog durchblättern oder von diversen Firmen genau das erfahren, was sowieso schon im Image-Prospekt steht (Webdesigner verdienen mit solchen Seiten ihren Lebensunterhalt). Der Beitrag irgendwelcher dahergesurfter Leute ist hierbei selbstverständlich vollkommen unerwünscht.

Die wenigsten Webangebote nutzen die Möglichkeit der Kommunikation im Netz aus, meistens handelt es sich dabei immernoch um technisch orientierte Freak-Projekte (Linux, Perl, Kosmic oder Mame), wissenschaftliche Netze (wie das Cern) oder kommunikative Online-Spiele (wie zum Beispiel UNItopia, zusammengefaßt unter der »Deutschen Gemeinschaft Virtueller Welten«), mit denen der unbedarfte aber dennoch anspruchsvolle Mensch nichts anfangen kann.

Doch damit ist Schluß, denn es gibt jetzt den neuen und wunderbaren Assoziations-Blaster, das wahrscheinlich am nähsten an das globale Gehirn heranreichende Programm!

Der Assoziations-Blaster wächst mit den Informationen, die jeder einspeisen kann. Alle eingegebenen Texte werden automatisch miteinander verlinkt und es entsteht durch das Wunder der Automation endlich das Informationsnetzwerk, von dem viele dachten das WWW wäre es bereits.


Der Assoziations-Blaster bietet gegenüber herkömmlichen Webseiten folgende Vorteile:

* Jeder kann etwas hinzufügen. Der Assoziations-Blaster wird mit jedem Benutzer reichhaltiger und schöner. Wozu sich dieses Gebilde entwickeln wird liegt ganz in den Händen der Teilnehmer.
* Die Autoren der Texte brauchen sich nicht mehr ums Verlinken ihrer Beiträge kümmern, dies geschieht vollautomatisch. Selbst die Aktualisierung der Vernetzung läuft von selbst ab. Das ist fast besser als Usenet.
* Der Assoziations-Blaster bietet ein ausgewogenes Verhältnis von Passivität und Aktivität für die Teilnehmer: Man kann sich hier Inspirationen abholen oder eben diese hier abladen.
* Die simple und dennoch richtungsweisende Funktion des Assoziations-Blasters wird nicht mit aufgeblähten Phrasen wie »virtuelle Stadt«, »n-dimensionaler Informationsraum« oder sonstigem Rötzer-Blabla verschleiert.



Wie gut der Assoziations-Blaster funktioniert und welchen eventuellen Nutzen er für irgendjemanden haben wird, hängt ganz allein von den Beiträgen ab.

»Die Entscheidung liegt bei uns, den Usern.« (TRON)   


Das wars und dabei bleibts.

Dorothee Fenchel schrieb am 19.8. 2011 um 17:58:00 Uhr zu

Assoziations-Blaster

Bewertung: 8 Punkt(e)

Alvar Freude, prominenter Netzaktivist und preisgekrönter Wortkünstler, kämpft mit seinem »Assoziations-Blaster« gegen Zensur und Jugendschutz und schafft nicht nur Freiräume für bedrohte Minderheiten, sondern fördert zugleich die wertvolle Diskussion über Kinder- und Frauenerziehung der etwas härteren Art sowie tabulose Verbalerotik. Doch andere sich ebenfalls als Netzaktivisten bezeichnende Menschen wollen die Freude daran vermiesen. Eine Laudatio auf den letzten wahren Helden absoluter Netzanarchie.


Retter der Netzanarchie

Alvar Freude ist prominenter Netzaktivist der ersten Stunde, sozusagen des Web 0.9. Dank seines »Arbeitskreises Zensur« konnte er jüngst das Internet vor Schaden bewahren und wurde dafür von der SPD und sich selbst zum Internet-Experten gekürt. Sein größter Beitrag zur Netzfreiheit ist jedoch der seit 1999 existente »Assoziations-Blaster« (www.assoziations-blaster.de), ein relativ sinnfreies, aber künstlerisch wertvolles Gebilde, mit dem jede/r sicher schon einmal per Google-Suche Bekanntschaft gemacht hat. Diese Website zeichnet sich dadurch aus, dass dort jede/r eine Assoziation zu einem Begriff eingeben kann, wobei jedes einzelne Wort automatisch mit anderen Begriffen verlinkt wird. Da die gesamte Website mit inzwischen einigen Tausend Lemmata somit fast nur aus Links besteht, liegt sie nicht nur in Suchmaschinen ziemlich weit vorne, sondern ist auch für Werbeanbieter interessant. Dennoch wird die ganze Seite völlig uneigennützig und seit jeher ohne spießige Zugangsbeschränkungen angeboten - gewissermaßen ein bislang verkannter virtueller »Speakers' Corner«. War der Blaster anfänglich eher ein witziges linguistische Experiment, dient er inzwischen als hochpolitische Basis für den zensurfreien Kampf um Menschenrechte und Minderheitenschutz. Denn Dank seines freien Zugangs hat sich der Blaster zu einem Forum für anspruchsvolle Kindererziehung, besonders pubertierender unartiger Mädchen, aber auch von Knaben, entwickelt. Und zu einem Biotop für diverse kinderliebe ältere Herren, die gerne einmal ihre Erfahrungen auf diesem Gebiet preisgeben und regelmäßig auch Telefonnummer und E-Mail-Adresse mitliefern. Selbstverständlich auch für so genannte Eltern, die noch unverweichlichte Rohrstockerziehung propagieren. Und erst recht für geläuterte so genannte Jugendliche, die geradezu begeistert die Wiedereinführung der Prügelstrafe fordern.

So viele Anhänger züchtiger Handgreiflichkeit gegen - Kinder? Die Beiträge, die regelmäßig unter Stichworten wie »einem-Mädchen-den-nackten-Po-versohlen«, »einem-Jungen-den-nackten-Po-versohlen«, »Pro-Prügelstrafe«, »Hinternvoll«, »Kochlöffel« oder »Mädchenerziehung« - nur eine winzige Auswahl - auftauchen, lassen anderweitig aufhorchen. Geht es doch zwischen den Zeilen um heruntergezogene Höschen, feuchte Geschlechtsteile usw. Spätestens bei Analyse der immer gleichen Wortwahl kommt man zu dem Schluss, dass sämtliche Beiträge von einigen wenigen Vertretern einer pädosexuell orientierten Sadistenszene stammen. Laut weitergehender Recherche männliche Psychopathen mittleren bis höheren Alters, deren hochbrisante und offensichtlich selbst aus einschlägigen Pornoforen verbannte Botschaften wertvoller als profaner Viagra-Spam sind und deswegen vor Zensoren und vor allem vor Jugendschützern - nach Alvar Freude ungefähr dasselbe - bewahrt werden müssen. Wobei jede/r, Autor/in von Blasterbeiträgen als gelegentliche Belohnung durchaus die Möglichkeit bekommt, Bewertungen über Minuspunkte abzugeben, um unterhalb eines Schwellenwertes als minderwertig erachtete Texte ausblenden zu lassen. Aber nicht völlig, denn jede/r Leser/in kann den Schwellenwert individuell einstellen und somit die Blasterkultur weiterhin ungefiltert genießen. Ein geradezu revolutionärer Jugendschutz, denn schließlich sind junge unverprügelte Menschen noch nicht in der Lage, Zahlen unter Minus Drei einzutippen.

Neben den genannten Beiträgen in der Grauzone zwischen zunehmender halbklassiger Flagellanten-Erotik und Gewaltpornografie mit Minderjährigen tauchen Beiträge auf, die böswillige Zeitgenossen eindeutig letzterer Kategorie zuordnen könnten. Immerhin rät der Jugendschutzbeauftragte und Co-Betreiber des Blasters, Dragan Espenschied, in solchen Fällen zur Strafanzeige. Echte Anarchisten rufen immer dann nach der Staatsmacht, wenn klar ist, dass der Vorgang bürokratisch und uneffektiv ist und zugleich vor Übernahme jeglicher Eigenverantwortung schützt. Wäre da nicht die »Freiwillige Selbstkontrolle Multimedia«, kurz fsm, welche auf Beschwerden hin die Strafanzeigen selbst erstattet und somit sanften Druck auf die Verantwortlichen ausübt. Doch eigentlich stehen die Blasterbetreiber der Selbstkontrolle aufgeschlossen gegenüber. Ethisch weniger verwerfliche Prügelbeiträge werden nämlich nicht nur hinter negativen Bewertungspunkten versteckt, nein, es werden laut Aussage von fsm auch IP-Adressen gesperrt, und zwar die der lästigen Jugendschützer. Chapeau!

Für alle, denen so viel engagierte Netzkultur noch nicht ausreicht, bietet der Blaster weitere interessante Stichwörter an. Unter »Spanking-Geschichten« wird der Bereich der zu züchtigenden Minderjährigen auf weibliche Personen jedweder Art ausgedehnt. Hier demonstriert ein alternder »Mädchenversohler« Nacht für Nacht unermüdlich anhand kreativer Copy-and-Paste-Elaborate, wie Sexismus in Reinkultur aussieht. Nicht aufregen - alles nur Fantasie! Wer danach immer noch Lust auf mehr hat, kann unverbrauchte Fetische wie »schlachten« oder »Hinrichtung« angehen. Eine Prüfung des Begriffes »KZ« unter sado-erotischem Aspekt fiel leider negativ aus, dafür tummeln sich dort Anhänger einer hochinteressanten tausendjährigen Kultur. Wie Alvar Freude in seinem Blaster-Blog zu einem Knabenschlächter-Beitrag einmal schrieb: »wahrlich kein sonderlich appetitlicher Text« - aber doch nicht etwa ein Grund, über die zunehmende Verrohung unserer Gesellschaft nachzudenken oder gar Netikette, Moderation oder Anmeldung einzuführen?! Notfalls wird eben durch die Verantwortlichen, die seinerzeit noch »löschen statt sperren« befürwortet hatten, wieder ein wenig herumgepunktet. Unappetitliches bringt schließlich auch Werbeklicks. Und richtig jugendgefährdende Sachen sind doch nur auf den wirklich fiesen Porno- und Splatterseiten zu finden, also immer bei den anderen, während das eigene preisgekrönte Oeuvre doch eher ein Juwel der Hochkultur ist, was die Blaster-eigene Statistik der über Suchmaschinen gefundenen Begriffe wie »Hodenquetschen«, »Frauenpisse«, »Negerschwanz« oder »Fotzenschleim« rund um die Uhr bestätigt.

Nun war es eigentlich Sinn dieses Beitrages, eine Laudatio auf den letzten wahren Helden absoluter Netzanarchie zu halten. Doch die Freude wird schnell durch böse Menschen vermiest, die sich dreisterweise ebenfalls dem Netzaktivismus oder gar der Netzanarchie verschrieben haben und in zensurfrei-künstlerisch-boshafter Manier dafür sorgen, dass das schöne Misshandlungs-Biotop hinter massenhaft minderwertigem Spam oder noch mehr negativen Bewertungspunkten verschwindet. Eine Art frevelhafter De-Manifestation gegen besagte Rohrstock- und Höschenrunter-Pädagogen, die ein wenig an das Ansinnen von »Anonymous« im Fall Breivik erinnert und arglose Surfer womöglich zu der falschen Schlussfolgerung verleiten könnte, das Sexisten- und Prügler-Biotop im Assoziations-Blaster sei längst wieder ausgetrocknet. Noch schlimmer: Dieser schändliche Missbrauch völlig falsch verstandener Netzanarchie könnte zur Nachahmung verleiten ...

Kerobin schrieb am 17.7. 2000 um 13:25:38 Uhr zu

Assoziations-Blaster

Bewertung: 5 Punkt(e)

Der Blaster ist seit langem mal wieder eine Seite im Netz, die unumstritten absolutes Suchtpotential für mich besitzt. Geht es Euch auch so, ihr fangt einmal an und könnt nicht mehr aufhören... Stunde um Stunde vergeht und ihr denkt Euch, nur noch eine Assoziation, nur noch eine...

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Der Assoziations-Blaster ist ein Projekt vom Assoziations-Blaster-Team (Alvar C.H. Freude und Dragan Espenschied) | 0,2110 Sek.