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wugatsga schrieb am 14.5. 2003 um 02:31:25 Uhr über

netzkritik

Katja Diefenbach

Revolution« besingen, im Chor der »Neue Technik, neue Welt«- Begeisterten attraktiv gemacht. Ein Begriff wie @>e-democracy« (electronic democracy) konnte zum Beispiel nur an Boden gewinnen, weil es vom Mediensymposion bis zur Software-Werbung en vogue wurde, Emanzipation und Fortschritt als Folge technischer Innovation auszugeben. Dadurch ist ein ideologisches Märchen erneut ins Spiel gebracht worden, das man als eine der großen Erzählungen des Kapitalismus bezeichnen kann: Mit der dynamischen Konkurrenz des Marktes werde sich immer wieder das Neue und Beste, Innovationsgeist und freiheitliche Individualität durchsetzen. Inzwischen soll es die Computertechnik selbst sein, die Bildung, Reichtum und Selbstverwirklichung aller gewährleiste. In deutlichem Gegensatz zur Unternehmenskonzentration auf globalisierten Märkten und zur Abkopplung ganzer Regionen vom Weltmarkt phantasieren die »Cyber kapitalisten" von der Tauschgesellschaft der Individual-Informatiker, von einem Kosmos kleiner Unternehmer, in dem die Technologie alle sozialen Barrieren für eine ideale Welt des vollkommenen Wettbewerbs aufgehoben hat. Für George Gilder zum Beispiel, Theoretiker der amerikanischen Neuen Rechten, sind demnach die Computertechnologien »feindlich gegen Hierarchien, Monopole, industrielle Bürokratien und andere Top-down-Systeme aller Art. Gerade so, wie Intelligenz und Kontrolle auf PCs übergehen, von zentralisierten Datenbanken zu Desktop-Bibliotheken, von wenigen nationalen Rundfunknetzen zu Millionen von Programmgestaltern rund um den Globus, so geht die ökonomische Macht von Masseninstituitonen an Individuen über« (George Gilder, To Renew America, New York 1995). Die entsprechende kulturelle Ästhetik dieser fetischistischen Anpreisung von Datenverkehr als Unterpfand einer neuen Freiheit tritt im Zeichen des radikal Neuen und radikal Fortschrittlichen auf.

2. Es gibt keine Cgberkultur

Seit Jahren operiert ein Großteil der philosophischen, kulturtheoretischen oder essayistischen Texte mit dem symbolischen Mehrwert von »what's new, what's up, what's cool«. Aktuelles Beispiel ist der Text »Cyberkultur« von Pierre L@vy, Professor für Informations- und Kommunikationswissenschaften in Paris-St. Denis, in dem L@vy »Cyberkultur,< mit dem Glanz einer avantgardistischen, sozialen Bewegung ausstattet. Was L@vy » Cyberkultur <, nennt, ist ein sehr diffuses Gemisch, das von High-Tech-Hippies, Computerfreaks und basisdemokratischen Medienaktivistlnnen über Techno-Theoretikerlnnen und Naturwissenschaftlerlnnen bis hin zu »commercial upstarts« und kapitalistischen Ideologen der »Informationsgesellschaft« reicht. L@vy tut so, als hätten sie ein gemeinsames emanzipatorisches Programm, das aus den Punkten »universelle Kommu-

Kontrolle, Kulturalisierung, Nenliberalismus

nikation aller mit allen, Konstruktion virtueller Ge kollektiver Intelligenz« bestünde. Dahinter steht die der neuen Technologien immer wieder auftaucht, daß neue Sozietät stiften könne, daß der Zugang zu eine wie Computer und Telefon soziale Emanzipation



nur ein paar kulturelle Parolen hinzuadd her

iere: mehr K

takt, mehr Intelligenz. Der Begriff von Emanzipatio auf ein kognitives und kommunikatives Phänomen: Entsprechend haben die meisten »Techno-Theoretik nomischer Unterdrückung aus den Augen verloren u

kreative Zusammenspiel von Industrie und

Verschwinden des Totalitarismus im Osten konnten

»sozial

Wir haben für die Demokratie gekämpft, und jetzt erhalten., Die Aktivisten der Cyberkultur könnten i fen. Aber glücklicherweise ist der Kapitalismus nich der Demokratie und die kollektive Intelligenz nicht markt. Wir sind nicht genötigt, uns für das eine statt

d des Geschäfts, Das ist die Dialektik der Utopie un

und des Begehrens« (Pierre L@vy, Cyberkultur, in:

3. Fiffirrnatiue Utopien

mit der Zeit ist eine technische Utopie des 1 sehr unterschiedlichen gesellschaftlichen Fraktione auf die technische Potentialität der computernet Datenaustausch von vielen zu vielen, maximal von neu Formaten zu ermöglichen.
* Ihre erste Argurnentationsfigur ist die basisde »access for all«, die zum Beispiel die von john Pe gegründete "Electronic Frontier Foundation« stellt john Perry Barlows >Unabhängigkeitserklärung d den US-amerikanischen »Telecomniunication Ref den Mythos vorn unabhängigen Kosmos internet gen der industriellen Welt, ihr müden Giganten au aus dem Cyberspace, der neuen Heimat des Geiste te ich euch, Vertreter einer vergangenen Zeit- Laßt sammeln, habt ihr keine Macht mehr<, (in-. Telepol

stellung einer basisdemokratischen Computernetz

vo der >,immediast underground«, eine Gruppe



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