>Info zum Stichwort Blastermanipulateure | >diskutieren | >Permalink 
Nudddelll schrieb am 8.5. 2002 um 21:03:07 Uhr über

Blastermanipulateure

Bayerisch auf deutsch

Herkunft und Bedeutung ausgewählter bayerischer Wörter:

aufmandln Sozusagen einMännchen macht der, der sich »aufmandlt«, aber nicht wie ein Hund im freundlich netten Sinn: Er richet sich auf, erhebt sich gegen andere Leute, um ihnen zu zeigen, daß er ein Mann ist. Das setzt natürlich voraus, daß er, ehe er sich aufmanelte, verhältnismäßig unscheinbar und klein war.
Baazi Der Mensch besteht, wie jeder weiß, aus einem Klumpen Erde, aus »Baaz« gewissermaßen. Alte geistliche Schriften nannten ihn deshalb gern einen »verderbten batz asz Adam« oder einen »verfluchten Kotbatzen«. Um einen solchen handelt sich's auch beim »Baazi«, dessen Namen etwa mit »kleiner Gauner« oder »Filou« überetzen kann.
Babbn Die »Babbn«- im Unterschied zum »Babb« mit hellem a zu sprechen - hat etymologisch denselben Ursprung, obwohl sie nicht die Nahrung, sondern den Mund bezeichnet, in den man den Brei hineinsteckt, um das Kind damit zu »päppeln«. Auch »babbelt« (schwätzt) man mit dem Mund. Ein Kosewort ist »Babbn« nicht geradezu, sondern mehr im tadelnden Sinn gebräuchlich: »Oiwei hat a sei Babbn offn« = Immer hat er den Mund offen.
Bierdimpfe nennt man einen Menschen, der vorwiegend im Wirtshaus sitzt und darin liter - respektive maßweise Bier trinkt. Die Blutwurst hieß früher »Dimpfl«, und auch den dicken, bierbäuchigen Mann nannte man so. Noch eine zweite Ableitung ist denkbar: von mittelhochdeutsch »dimpfen« = dampfen; dann wäre der Bierdimpfe ein Mensch, der vom Bierdampf eingehüllt ist, aus dem der Bierdunst dampft. »Bier« hängt übrigens mit dem vulgärlateinischen »biber« = Trunk (von lateinisch »bibere« = trinken) zusammen.
bisln Dieses Wort, das dem schriftdeutschen »pissen« entspricht, haben die Germanen (altfriesisch »pissia«, niderländisch »pissen« englisch »piss«) aus dem altfranzösischen »pissier« übernommen, das seinerseits, lautmalend, auser Mütter- und Ammensprache (»wisiwisi machen«) kommt. Man kann statt »bisln« auch »soacha« oder, nocht etwas ordinärer, »brunzn« sagen.
dabräsln Das » Bräsal« ist ein Krümel, ein Brosame, aus dem germanischen Stamm »brusjan« = zerquetschen. Wenn es einen »dabräselt«, dann wird man, vom Schicksal beispielsweise, zermalmt.
damisch Wer würde diesem Wort, das »albern« oder »dumm« bedeutet und dem nördlicheren »dämlich« entspricht, seine internationale Verwandtschaft ansehen: mit lateinisch »temulentia« = Trunkenheit, russisch »tomit« = bedrücken, altindisch »tamyati« = er wird betäubt, gewisermaßen »damischg'haud«.
enk »Enk« ist der Dativ und Akkusativ, der dritte und der vierte Fall der Dualform »ees« und hieß früher »euch beide« (»I siech enk scho« = Ich sehe euch zwei schon»). Die Beschränkung auf zwei ist längst abgekommen, heute sagt man «ees» und «enk" auch zu mehreren Leuten.
Gfrett Die mittelhochdeutsche »vrete« ist eine Entzündung oder Wunde, und »vreten« hieß entzünden, wundreiben. In übertragener, bildlicher Bedeutung wurde »vretten« zu »sich quälen« und das »Gfrett« zur Mühsal und zur Plage.
Glache Ein »klechel« oder »klachel« ist, mittelhochdeutsch, ein Glockenschwengel. Seine Form und die Tatsache, daß er herunterhängt, ließen das bayerische Volk Ähnlichkeiten mit dem Geschlechtsteil des Mannes erkennen, und so wurde »Glache« - wie »Stingl« und »Fiesl« zum Schimpfwort. Es bedeutet »ungeschlachter, plumper Kerl«.
Grischperl Kleine, dünne, schwächliche Kinder und auch ebensolche Erwachsene nennt man »Grischperl«. Sprachlich ist das »Grischperl« dasselbe wie ein »Gruschperl«: ein »Krüsperl«, ein kleiner Knorpel.
heia Selbst wenn man statt »heia« »heuer« sagt, besteht im deutschen Norden die Gefahr, daß man nicht recht verstanden wird, denn in der Schriftsprache gibt es nur »dieses Jahr«. Dieselbe Bedeutung hat das althochdeutsche »hiu jaru«, woraus »heuer« entstanden ist.
Hirnbatzl Ein »Hirnbatzl« verabreicht man, indem man den Zeige- oder Mittelfinger gegen die Stirn - das »Hirn« des Hirnbatzlempfängers schnellen läßt. »Patsch« macht es dort; »Hirnbatzl« ursprünglich wohl eher »Hirnbatschl« ist also ein lautmalendes Wort.
Kambbe Unter einem »jungen Kambbe« versteht man einen jungen Burschen, ein Bürscherl etwa. Früher, im Mittelniederdeutschen, drückte das Wort noch mehr Respekt aus: da war der »kempe« nicht nur ein Kämpfer, sonder sogar ein richtiger Held.
Lettn Als »Lettn« bezeichnet man einen Lehmboden und, da dieser dreckig und schmierig ist, breiarigen Schmutz überhaupt. »Letto« und »lette« hießen der Lehm schon im Alt- und Mittelhochdeutschen.
Massl Wer ein »Massl« hat, hat Glück. Jiddisch »masel« ist ein Sternzeichen; daher kommt die Bedeutung »Glücksstern« und damit Glück überhaupt.
Rammerl Der Ansatz von Schmutz auf der Haut und der Staub auf der Rüstung hießen mittelhochdeutsch »ram«. »Rammerl« (=Schmutzränder) am Hals kennt man auch heute noch. Später wurde in übertragener Bedeutung auch das als »Rämlein« bezeichnet, was sich bei der Zubereitung von Mehlspeisen am Kochgeschirr ansetzt.
ruassln Althochdeutsch »rußan« und mittelhochdeutsch »rußen« heißt: »ein Geräusch machen, rauschen, summen, brüllen« und auch »schnarchen«. Die letzte dieser Bedeutungen, »schnarchend schlafen«, hat »ruaßln« im Bairischen. Der Rüssel (bairisch »Riassl«) hat damit nichts zu tun, in ihm steckt das althochdeutsche »ruossen« = wühlen.
Saggra ist nicht nur ein Fluchwort, von »Sakrament« abgeleitet, das man im Zorn vor sich hinsagt; auch einen Menschen, der einen ärgert, kann man »du Saggra« schimpfen. Der »Saggra« ist ein »Sakramenter«, ein Verfluchter.
Schlawuzi Das ist der »Schlawack« im Kindesalter: »Schlawack« oder »Schlawiner« und »Buzi« sind hier zusammengezogen. »Schlawuzi« nennt man zärtlich-lustig einen kleinen Buben, der einem einen (ebenso kleinen) Streich gespielt hat.
Schmarrnsiada Der ist der, der Blödsinn redet, der sozusagen »Schmarrn« kocht. Der sehr schön bildhafte audruck ist dem »Loamsiada« nachempfunden (fader, freudloser Mensch, von Leimsieden = langweilige, öder Arbeit)
Wuggerl Ein »Wuggerl« ist ein Gemenge aus Staub, Wollabfällen und dergleichen in der Form eines kleinen lockeren Bällchens, wie man es in unabgestaubten Zimmern auf dem Boden, auf Stühlen und in anderer Zusammensetzung sogar in der Nase finden kann.
zahna Nicht nur Kinder, welche Zähne kriegen, zahnen. »Zahnen« bedeutet im Bairischen auch »die Zähne blecken« und von da aus so ziemlich alles, was ruch zähnezeigende Grimassen auszudrücken ist: grinsen, weinen, spöttisch dreinschauen, gaffen. »Ja zahn no recht frech umma«, schreit die Wiechlin, als die Anna Maria Ranftl am Fenster erscheint (in Ludwig Thomas »Dachserin«).
zuzln »Zuzln« hängt, obgleich man auch aus Strohhalmen, ja selbst aus einem Maßkrug zuzln kann, mit der Zitze zusammen, der Brustwarze, an der der Säugling saugt. Sie heißt auf bairisch »Duddn«.


Bayerisch auf deutsch

Herkunft und Bedeutung ausgewählter bayerischer Wörter:

aufmandln Sozusagen einMännchen macht der, der sich »aufmandlt«, aber nicht wie ein Hund im freundlich netten Sinn: Er richet sich auf, erhebt sich gegen andere Leute, um ihnen zu zeigen, daß er ein Mann ist. Das setzt natürlich voraus, daß er, ehe er sich aufmanelte, verhältnismäßig unscheinbar und klein war.
Baazi Der Mensch besteht, wie jeder weiß, aus einem Klumpen Erde, aus »Baaz« gewissermaßen. Alte geistliche Schriften nannten ihn deshalb gern einen »verderbten batz asz Adam« oder einen »verfluchten Kotbatzen«. Um einen solchen handelt sich's auch beim »Baazi«, dessen Namen etwa mit »kleiner Gauner« oder »Filou« überetzen kann.
Babbn Die »Babbn«- im Unterschied zum »Babb« mit hellem a zu sprechen - hat etymologisch denselben Ursprung, obwohl sie nicht die Nahrung, sondern den Mund bezeichnet, in den man den Brei hineinsteckt, um das Kind damit zu »päppeln«. Auch »babbelt« (schwätzt) man mit dem Mund. Ein Kosewort ist »Babbn« nicht geradezu, sondern mehr im tadelnden Sinn gebräuchlich: »Oiwei hat a sei Babbn offn« = Immer hat er den Mund offen.
Bierdimpfe nennt man einen Menschen, der vorwiegend im Wirtshaus sitzt und darin liter - respektive maßweise Bier trinkt. Die Blutwurst hieß früher »Dimpfl«, und auch den dicken, bierbäuchigen Mann nannte man so. Noch eine zweite Ableitung ist denkbar: von mittelhochdeutsch »dimpfen« = dampfen; dann wäre der Bierdimpfe ein Mensch, der vom Bierdampf eingehüllt ist, aus dem der Bierdunst dampft. »Bier« hängt übrigens mit dem vulgärlateinischen »biber« = Trunk (von lateinisch »bibere« = trinken) zusammen.
bisln Dieses Wort, das dem schriftdeutschen »pissen« entspricht, haben die Germanen (altfriesisch »pissia«, niderländisch »pissen« englisch »piss«) aus dem altfranzösischen »pissier« übernommen, das seinerseits, lautmalend, auser Mütter- und Ammensprache (»wisiwisi machen«) kommt. Man kann statt »bisln« auch »soacha« oder, nocht etwas ordinärer, »brunzn« sagen.
dabräsln Das » Bräsal« ist ein Krümel, ein Brosame, aus dem germanischen Stamm »brusjan« = zerquetschen. Wenn es einen »dabräselt«, dann wird man, vom Schicksal beispielsweise, zermalmt.
damisch Wer würde diesem Wort, das »albern« oder »dumm« bedeutet und dem nördlicheren »dämlich« entspricht, seine internationale Verwandtschaft ansehen: mit lateinisch »temulentia« = Trunkenheit, russisch »tomit« = bedrücken, altindisch »tamyati« = er wird betäubt, gewisermaßen »damischg'haud«.
enk »Enk« ist der Dativ und Akkusativ, der dritte und der vierte Fall der Dualform »ees« und hieß früher »euch beide« (»I siech enk scho« = Ich sehe euch zwei schon»). Die Beschränkung auf zwei ist längst abgekommen, heute sagt man «ees» und «enk" auch zu mehreren Leuten.
Gfrett Die mittelhochdeutsche »vrete« ist eine Entzündung oder Wunde, und »vreten« hieß entzünden, wundreiben. In übertragener, bildlicher Bedeutung wurde »vretten« zu »sich quälen« und das »Gfrett« zur Mühsal und zur Plage.
Glache Ein »klechel« oder »klachel« ist, mittelhochdeutsch, ein Glockenschwengel. Seine Form und die Tatsache, daß er herunterhängt, ließen das bayerische Volk Ähnlichkeiten mit dem Geschlechtsteil des Mannes erkennen, und so wurde »Glache« - wie »Stingl« und »Fiesl« zum Schimpfwort. Es bedeutet »ungeschlachter, plumper Kerl«.
Grischperl Kleine, dünne, schwächliche Kinder und auch ebensolche Erwachsene nennt man »Grischperl«. Sprachlich ist das »Grischperl« dasselbe wie ein »Gruschperl«: ein »Krüsperl«, ein kleiner Knorpel.
heia Selbst wenn man statt »heia« »heuer« sagt, besteht im deutschen Norden die Gefahr, daß man nicht recht verstanden wird, denn in der Schriftsprache gibt es nur »dieses Jahr«. Dieselbe Bedeutung hat das althochdeutsche »hiu jaru«, woraus »heuer« entstanden ist.
Hirnbatzl Ein »Hirnbatzl« verabreicht man, indem man den Zeige- oder Mittelfinger gegen die Stirn - das »Hirn« des Hirnbatzlempfängers schnellen läßt. »Patsch« macht es dort; »Hirnbatzl« ursprünglich wohl eher »Hirnbatschl« ist also ein lautmalendes Wort.
Kambbe Unter einem »jungen Kambbe« versteht man einen jungen Burschen, ein Bürscherl etwa. Früher, im Mittelniederdeutschen, drückte das Wort noch mehr Respekt aus: da war der »kempe« nicht nur ein Kämpfer, sonder sogar ein richtiger Held.
Lettn Als »Lettn« bezeichnet man einen Lehmboden und, da dieser dreckig und schmierig ist, breiarigen Schmutz überhaupt. »Letto« und »lette« hießen der Lehm schon im Alt- und Mittelhochdeutschen.
Massl Wer ein »Massl« hat, hat Glück. Jiddisch »masel« ist ein Sternzeichen; daher kommt die Bedeutung »Glücksstern« und damit Glück überhaupt.
Rammerl Der Ansatz von Schmutz auf der Haut und der Staub auf der Rüstung hießen mittelhochdeutsch »ram«. »Rammerl« (=Schmutzränder) am Hals kennt man auch heute noch. Später wurde in übertragener Bedeutung auch das als »Rämlein« bezeichnet, was sich bei der Zubereitung von Mehlspeisen am Kochgeschirr ansetzt.
ruassln Althochdeutsch »rußan« und mittelhochdeutsch »rußen« heißt: »ein Geräusch machen, rauschen, summen, brüllen« und auch »schnarchen«. Die letzte dieser Bedeutungen, »schnarchend schlafen«, hat »ruaßln« im Bairischen. Der Rüssel (bairisch »Riassl«) hat damit nichts zu tun, in ihm steckt das althochdeutsche »ruossen« = wühlen.
Saggra ist nicht nur ein Fluchwort, von »Sakrament« abgeleitet, das man im Zorn vor sich hinsagt; auch einen Menschen, der einen ärgert, kann man »du Saggra« schimpfen. Der »Saggra« ist ein »Sakramenter«, ein Verfluchter.
Schlawuzi Das ist der »Schlawack« im Kindesalter: »Schlawack« oder »Schlawiner« und »Buzi« sind hier zusammengezogen. »Schlawuzi« nennt man zärtlich-lustig einen kleinen Buben, der einem einen (ebenso kleinen) Streich gespielt hat.
Schmarrnsiada Der ist der, der Blödsinn redet, der sozusagen »Schmarrn« kocht. Der sehr schön bildhafte audruck ist dem »Loamsiada« nachempfunden (fader, freudloser Mensch, von Leimsieden = langweilige, öder Arbeit)
Wuggerl Ein »Wuggerl« ist ein Gemenge aus Staub, Wollabfällen und dergleichen in der Form eines kleinen lockeren Bällchens, wie man es in unabgestaubten Zimmern auf dem Boden, auf Stühlen und in anderer Zusammensetzung sogar in der Nase finden kann.
zahna Nicht nur Kinder, welche Zähne kriegen, zahnen. »Zahnen« bedeutet im Bairischen auch »die Zähne blecken« und von da aus so ziemlich alles, was ruch zähnezeigende Grimassen auszudrücken ist: grinsen, weinen, spöttisch dreinschauen, gaffen. »Ja zahn no recht frech umma«, schreit die Wiechlin, als die Anna Maria Ranftl am Fenster erscheint (in Ludwig Thomas »Dachserin«).
zuzln »Zuzln« hängt, obgleich man auch aus Strohhalmen, ja selbst aus einem Maßkrug zuzln kann, mit der Zitze zusammen, der Brustwarze, an der der Säugling saugt. Sie heißt auf bairisch »Duddn«.


Bayerisch auf deutsch

Herkunft und Bedeutung ausgewählter bayerischer Wörter:

aufmandln Sozusagen einMännchen macht der, der sich »aufmandlt«, aber nicht wie ein Hund im freundlich netten Sinn: Er richet sich auf, erhebt sich gegen andere Leute, um ihnen zu zeigen, daß er ein Mann ist. Das setzt natürlich voraus, daß er, ehe er sich aufmanelte, verhältnismäßig unscheinbar und klein war.
Baazi Der Mensch besteht, wie jeder weiß, aus einem Klumpen Erde, aus »Baaz« gewissermaßen. Alte geistliche Schriften nannten ihn deshalb gern einen »verderbten batz asz Adam« oder einen »verfluchten Kotbatzen«. Um einen solchen handelt sich's auch beim »Baazi«, dessen Namen etwa mit »kleiner Gauner« oder »Filou« überetzen kann.
Babbn Die »Babbn«- im Unterschied zum »Babb« mit hellem a zu sprechen - hat etymologisch denselben Ursprung, obwohl sie nicht die Nahrung, sondern den Mund bezeichnet, in den man den Brei hineinsteckt, um das Kind damit zu »päppeln«. Auch »babbelt« (schwätzt) man mit dem Mund. Ein Kosewort ist »Babbn« nicht geradezu, sondern mehr im tadelnden Sinn gebräuchlich: »Oiwei hat a sei Babbn offn« = Immer hat er den Mund offen.
Bierdimpfe nennt man einen Menschen, der vorwiegend im Wirtshaus sitzt und darin liter - respektive maßweise Bier trinkt. Die Blutwurst hieß früher »Dimpfl«, und auch den dicken, bierbäuchigen Mann nannte man so. Noch eine zweite Ableitung ist denkbar: von mittelhochdeutsch »dimpfen« = dampfen; dann wäre der Bierdimpfe ein Mensch, der vom Bierdampf eingehüllt ist, aus dem der Bierdunst dampft. »Bier« hängt übrigens mit dem vulgärlateinischen »biber« = Trunk (von lateinisch »bibere« = trinken) zusammen.
bisln Dieses Wort, das dem schriftdeutschen »pissen« entspricht, haben die Germanen (altfriesisch »pissia«, niderländisch »pissen« englisch »piss«) aus dem altfranzösischen »pissier« übernommen, das seinerseits, lautmalend, auser Mütter- und Ammensprache (»wisiwisi machen«) kommt. Man kann statt »bisln« auch »soacha« oder, nocht etwas ordinärer, »brunzn« sagen.
dabräsln Das » Bräsal« ist ein Krümel, ein Brosame, aus dem germanischen Stamm »brusjan« = zerquetschen. Wenn es einen »dabräselt«, dann wird man, vom Schicksal beispielsweise, zermalmt.
damisch Wer würde diesem Wort, das »albern« oder »dumm« bedeutet und dem nördlicheren »dämlich« entspricht, seine internationale Verwandtschaft ansehen: mit lateinisch »temulentia« = Trunkenheit, russisch »tomit« = bedrücken, altindisch »tamyati« = er wird betäubt, gewisermaßen »damischg'haud«.
enk »Enk« ist der Dativ und Akkusativ, der dritte und der vierte Fall der Dualform »ees« und hieß früher »euch beide« (»I siech enk scho« = Ich sehe euch zwei schon»). Die Beschränkung auf zwei ist längst abgekommen, heute sagt man «ees» und «enk" auch zu mehreren Leuten.
Gfrett Die mittelhochdeutsche »vrete« ist eine Entzündung oder Wunde, und »vreten« hieß entzünden, wundreiben. In übertragener, bildlicher Bedeutung wurde »vretten« zu »sich quälen« und das »Gfrett« zur Mühsal und zur Plage.
Glache Ein »klechel« oder »klachel« ist, mittelhochdeutsch, ein Glockenschwengel. Seine Form und die Tatsache, daß er herunterhängt, ließen das bayerische Volk Ähnlichkeiten mit dem Geschlechtsteil des Mannes erkennen, und so wurde »Glache« - wie »Stingl« und »Fiesl« zum Schimpfwort. Es bedeutet »ungeschlachter, plumper Kerl«.
Grischperl Kleine, dünne, schwächliche Kinder und auch ebensolche Erwachsene nennt man »Grischperl«. Sprachlich ist das »Grischperl« dasselbe wie ein »Gruschperl«: ein »Krüsperl«, ein kleiner Knorpel.
heia Selbst wenn man statt »heia« »heuer« sagt, besteht im deutschen Norden die Gefahr, daß man nicht recht verstanden wird, denn in der Schriftsprache gibt es nur »dieses Jahr«. Dieselbe Bedeutung hat das althochdeutsche »hiu jaru«, woraus »heuer« entstanden ist.
Hirnbatzl Ein »Hirnbatzl« verabreicht man, indem man den Zeige- oder Mittelfinger gegen die Stirn - das »Hirn« des Hirnbatzlempfängers schnellen läßt. »Patsch« macht es dort; »Hirnbatzl« ursprünglich wohl eher »Hirnbatschl« ist also ein lautmalendes Wort.
Kambbe Unter einem »jungen Kambbe« versteht man einen jungen Burschen, ein Bürscherl etwa. Früher, im Mittelniederdeutschen, drückte das Wort noch mehr Respekt aus: da war der »kempe« nicht nur ein Kämpfer, sonder sogar ein richtiger Held.
Lettn Als »Lettn« bezeichnet man einen Lehmboden und, da dieser dreckig und schmierig ist, breiarigen Schmutz überhaupt. »Letto« und »lette« hießen der Lehm schon im Alt- und Mittelhochdeutschen.
Massl Wer ein »Massl« hat, hat Glück. Jiddisch »masel« ist ein Sternzeichen; daher kommt die Bedeutung »Glücksstern« und damit Glück überhaupt.
Rammerl Der Ansatz von Schmutz auf der Haut und der Staub auf der Rüstung hießen mittelhochdeutsch »ram«. »Rammerl« (=Schmutzränder) am Hals kennt man auch heute noch. Später wurde in übertragener Bedeutung auch das als »Rämlein« bezeichnet, was sich bei der Zubereitung von Mehlspeisen am Kochgeschirr ansetzt.
ruassln Althochdeutsch »rußan« und mittelhochdeutsch »rußen« heißt: »ein Geräusch machen, rauschen, summen, brüllen« und auch »schnarchen«. Die letzte dieser Bedeutungen, »schnarchend schlafen«, hat »ruaßln« im Bairischen. Der Rüssel (bairisch »Riassl«) hat damit nichts zu tun, in ihm steckt das althochdeutsche »ruossen« = wühlen.
Saggra ist nicht nur ein Fluchwort, von »Sakrament« abgeleitet, das man im Zorn vor sich hinsagt; auch einen Menschen, der einen ärgert, kann man »du Saggra« schimpfen. Der »Saggra« ist ein »Sakramenter«, ein Verfluchter.
Schlawuzi Das ist der »Schlawack« im Kindesalter: »Schlawack« oder »Schlawiner« und »Buzi« sind hier zusammengezogen. »Schlawuzi« nennt man zärtlich-lustig einen kleinen Buben, der einem einen (ebenso kleinen) Streich gespielt hat.
Schmarrnsiada Der ist der, der Blödsinn redet, der sozusagen »Schmarrn« kocht. Der sehr schön bildhafte audruck ist dem »Loamsiada« nachempfunden (fader, freudloser Mensch, von Leimsieden = langweilige, öder Arbeit)
Wuggerl Ein »Wuggerl« ist ein Gemenge aus Staub, Wollabfällen und dergleichen in der Form eines kleinen lockeren Bällchens, wie man es in unabgestaubten Zimmern auf dem Boden, auf Stühlen und in anderer Zusammensetzung sogar in der Nase finden kann.
zahna Nicht nur Kinder, welche Zähne kriegen, zahnen. »Zahnen« bedeutet im Bairischen auch »die Zähne blecken« und von da aus so ziemlich alles, was ruch zähnezeigende Grimassen auszudrücken ist: grinsen, weinen, spöttisch dreinschauen, gaffen. »Ja zahn no recht frech umma«, schreit die Wiechlin, als die Anna Maria Ranftl am Fenster erscheint (in Ludwig Thomas »Dachserin«).
zuzln »Zuzln« hängt, obgleich man auch aus Strohhalmen, ja selbst aus einem Maßkrug zuzln kann, mit der Zitze zusammen, der Brustwarze, an der der Säugling saugt. Sie heißt auf bairisch »Duddn«.


Bayerisch auf deutsch

Herkunft und Bedeutung ausgewählter bayerischer Wörter:

aufmandln Sozusagen einMännchen macht der, der sich »aufmandlt«, aber nicht wie ein Hund im freundlich netten Sinn: Er richet sich auf, erhebt sich gegen andere Leute, um ihnen zu zeigen, daß er ein Mann ist. Das setzt natürlich voraus, daß er, ehe er sich aufmanelte, verhältnismäßig unscheinbar und klein war.
Baazi Der Mensch besteht, wie jeder weiß, aus einem Klumpen Erde, aus »Baaz« gewissermaßen. Alte geistliche Schriften nannten ihn deshalb gern einen »verderbten batz asz Adam« oder einen »verfluchten Kotbatzen«. Um einen solchen handelt sich's auch beim »Baazi«, dessen Namen etwa mit »kleiner Gauner« oder »Filou« überetzen kann.
Babbn Die »Babbn«- im Unterschied zum »Babb« mit hellem a zu sprechen - hat etymologisch denselben Ursprung, obwohl sie nicht die Nahrung, sondern den Mund bezeichnet, in den man den Brei hineinsteckt, um das Kind damit zu »päppeln«. Auch »babbelt« (schwätzt) man mit dem Mund. Ein Kosewort ist »Babbn« nicht geradezu, sondern mehr im tadelnden Sinn gebräuchlich: »Oiwei hat a sei Babbn offn« = Immer hat er den Mund offen.
Bierdimpfe nennt man einen Menschen, der vorwiegend im Wirtshaus sitzt und darin liter - respektive maßweise Bier trinkt. Die Blutwurst hieß früher »Dimpfl«, und auch den dicken, bierbäuchigen Mann nannte man so. Noch eine zweite Ableitung ist denkbar: von mittelhochdeutsch »dimpfen« = dampfen; dann wäre der Bierdimpfe ein Mensch, der vom Bierdampf eingehüllt ist, aus dem der Bierdunst dampft. »Bier« hängt übrigens mit dem vulgärlateinischen »biber« = Trunk (von lateinisch »bibere« = trinken) zusammen.
bisln Dieses Wort, das dem schriftdeutschen »pissen« entspricht, haben die Germanen (altfriesisch »pissia«, niderländisch »pissen« englisch »piss«) aus dem altfranzösischen »pissier« übernommen, das seinerseits, lautmalend, auser Mütter- und Ammensprache (»wisiwisi machen«) kommt. Man kann statt »bisln« auch »soacha« oder, nocht etwas ordinärer, »brunzn« sagen.
dabräsln Das » Bräsal« ist ein Krümel, ein Brosame, aus dem germanischen Stamm »brusjan« = zerquetschen. Wenn es einen »dabräselt«, dann wird man, vom Schicksal beispielsweise, zermalmt.
damisch Wer würde diesem Wort, das »albern« oder »dumm« bedeutet und dem nördlicheren »dämlich« entspricht, seine internationale Verwandtschaft ansehen: mit lateinisch »temulentia« = Trunkenheit, russisch »tomit« = bedrücken, altindisch »tamyati« = er wird betäubt, gewisermaßen »damischg'haud«.
enk »Enk« ist der Dativ und Akkusativ, der dritte und der vierte Fall der Dualform »ees« und hieß früher »euch beide« (»I siech enk scho« = Ich sehe euch zwei schon»). Die Beschränkung auf zwei ist längst abgekommen, heute sagt man «ees» und «enk" auch zu mehreren Leuten.
Gfrett Die mittelhochdeutsche »vrete« ist eine Entzündung oder Wunde, und »vreten« hieß entzünden, wundreiben. In übertragener, bildlicher Bedeutung wurde »vretten« zu »sich quälen« und das »Gfrett« zur Mühsal und zur Plage.
Glache Ein »klechel« oder »klachel« ist, mittelhochdeutsch, ein Glockenschwengel. Seine Form und die Tatsache, daß er herunterhängt, ließen das bayerische Volk Ähnlichkeiten mit dem Geschlechtsteil des Mannes erkennen, und so wurde »Glache« - wie »Stingl« und »Fiesl« zum Schimpfwort. Es bedeutet »ungeschlachter, plumper Kerl«.
Grischperl Kleine, dünne, schwächliche Kinder und auch ebensolche Erwachsene nennt man »Grischperl«. Sprachlich ist das »Grischperl« dasselbe wie ein »Gruschperl«: ein »Krüsperl«, ein kleiner Knorpel.
heia Selbst wenn man statt »heia« »heuer« sagt, besteht im deutschen Norden die Gefahr, daß man nicht recht verstanden wird, denn in der Schriftsprache gibt es nur »dieses Jahr«. Dieselbe Bedeutung hat das althochdeutsche »hiu jaru«, woraus »heuer« entstanden ist.
Hirnbatzl Ein »Hirnbatzl« verabreicht man, indem man den Zeige- oder Mittelfinger gegen die Stirn - das »Hirn« des Hirnbatzlempfängers schnellen läßt. »Patsch« macht es dort; »Hirnbatzl« ursprünglich wohl eher »Hirnbatschl« ist also ein lautmalendes Wort.
Kambbe Unter einem »jungen Kambbe« versteht man einen jungen Burschen, ein Bürscherl etwa. Früher, im Mittelniederdeutschen, drückte das Wort noch mehr Respekt aus: da war der »kempe« nicht nur ein Kämpfer, sonder sogar ein richtiger Held.
Lettn Als »Lettn« bezeichnet man einen Lehmboden und, da dieser dreckig und schmierig ist, breiarigen Schmutz überhaupt. »Letto« und »lette« hießen der Lehm schon im Alt- und Mittelhochdeutschen.
Massl Wer ein »Massl« hat, hat Glück. Jiddisch »masel« ist ein Sternzeichen; daher kommt die Bedeutung »Glücksstern« und damit Glück überhaupt.
Rammerl Der Ansatz von Schmutz auf der Haut und der Staub auf der Rüstung hießen mittelhochdeutsch »ram«. »Rammerl« (=Schmutzränder) am Hals kennt man auch heute noch. Später wurde in übertragener Bedeutung auch das als »Rämlein« bezeichnet, was sich bei der Zubereitung von Mehlspeisen am Kochgeschirr ansetzt.
ruassln Althochdeutsch »rußan« und mittelhochdeutsch »rußen« heißt: »ein Geräusch machen, rauschen, summen, brüllen« und auch »schnarchen«. Die letzte dieser Bedeutungen, »schnarchend schlafen«, hat »ruaßln« im Bairischen. Der Rüssel (bairisch »Riassl«) hat damit nichts zu tun, in ihm steckt das althochdeutsche »ruossen« = wühlen.
Saggra ist nicht nur ein Fluchwort, von »Sakrament« abgeleitet, das man im Zorn vor sich hinsagt; auch einen Menschen, der einen ärgert, kann man »du Saggra« schimpfen. Der »Saggra« ist ein »Sakramenter«, ein Verfluchter.
Schlawuzi Das ist der »Schlawack« im Kindesalter: »Schlawack« oder »Schlawiner« und »Buzi« sind hier zusammengezogen. »Schlawuzi« nennt man zärtlich-lustig einen kleinen Buben, der einem einen (ebenso kleinen) Streich gespielt hat.
Schmarrnsiada Der ist der, der Blödsinn redet, der sozusagen »Schmarrn« kocht. Der sehr schön bildhafte audruck ist dem »Loamsiada« nachempfunden (fader, freudloser Mensch, von Leimsieden = langweilige, öder Arbeit)
Wuggerl Ein »Wuggerl« ist ein Gemenge aus Staub, Wollabfällen und dergleichen in der Form eines kleinen lockeren Bällchens, wie man es in unabgestaubten Zimmern auf dem Boden, auf Stühlen und in anderer Zusammensetzung sogar in der Nase finden kann.
zahna Nicht nur Kinder, welche Zähne kriegen, zahnen. »Zahnen« bedeutet im Bairischen auch »die Zähne blecken« und von da aus so ziemlich alles, was ruch zähnezeigende Grimassen auszudrücken ist: grinsen, weinen, spöttisch dreinschauen, gaffen. »Ja zahn no recht frech umma«, schreit die Wiechlin, als die Anna Maria Ranftl am Fenster erscheint (in Ludwig Thomas »Dachserin«).
zuzln »Zuzln« hängt, obgleich man auch aus Strohhalmen, ja selbst aus einem Maßkrug zuzln kann, mit der Zitze zusammen, der Brustwarze, an der der Säugling saugt. Sie heißt auf bairisch »Duddn«.


Bayerisch auf deutsch

Herkunft und Bedeutung ausgewählter bayerischer Wörter:

aufmandln Sozusagen einMännchen macht der, der sich »aufmandlt«, aber nicht wie ein Hund im freundlich netten Sinn: Er richet sich auf, erhebt sich gegen andere Leute, um ihnen zu zeigen, daß er ein Mann ist. Das setzt natürlich voraus, daß er, ehe er sich aufmanelte, verhältnismäßig unscheinbar und klein war.
Baazi Der Mensch besteht, wie jeder weiß, aus einem Klumpen Erde, aus »Baaz« gewissermaßen. Alte geistliche Schriften nannten ihn deshalb gern einen »verderbten batz asz Adam« oder einen »verfluchten Kotbatzen«. Um einen solchen handelt sich's auch beim »Baazi«, dessen Namen etwa mit »kleiner Gauner« oder »Filou« überetzen kann.
Babbn Die »Babbn«- im Unterschied zum »Babb« mit hellem a zu sprechen - hat etymologisch denselben Ursprung, obwohl sie nicht die Nahrung, sondern den Mund bezeichnet, in den man den Brei hineinsteckt, um das Kind damit zu »päppeln«. Auch »babbelt« (schwätzt) man mit dem Mund. Ein Kosewort ist »Babbn« nicht geradezu, sondern mehr im tadelnden Sinn gebräuchlich: »Oiwei hat a sei Babbn offn« = Immer hat er den Mund offen.
Bierdimpfe nennt man einen Menschen, der vorwiegend im Wirtshaus sitzt und darin liter - respektive maßweise Bier trinkt. Die Blutwurst hieß früher »Dimpfl«, und auch den dicken, bierbäuchigen Mann nannte man so. Noch eine zweite Ableitung ist denkbar: von mittelhochdeutsch »dimpfen« = dampfen; dann wäre der Bierdimpfe ein Mensch, der vom Bierdampf eingehüllt ist, aus dem der Bierdunst dampft. »Bier« hängt übrigens mit dem vulgärlateinischen »biber« = Trunk (von lateinisch »bibere« = trinken) zusammen.
bisln Dieses Wort, das dem schriftdeutschen »pissen« entspricht, haben die Germanen (altfriesisch »pissia«, niderländisch »pissen« englisch »piss«) aus dem altfranzösischen »pissier« übernommen, das seinerseits, lautmalend, auser Mütter- und Ammensprache (»wisiwisi machen«) kommt. Man kann statt »bisln« auch »soacha« oder, nocht etwas ordinärer, »brunzn« sagen.
dabräsln Das » Bräsal« ist ein Krümel, ein Brosame, aus dem germanischen Stamm »brusjan« = zerquetschen. Wenn es einen »dabräselt«, dann wird man, vom Schicksal beispielsweise, zermalmt.
damisch Wer würde diesem Wort, das »albern« oder »dumm« bedeutet und dem nördlicheren »dämlich« entspricht, seine internationale Verwandtschaft ansehen: mit lateinisch »temulentia« = Trunkenheit, russisch »tomit« = bedrücken, altindisch »tamyati« = er wird betäubt, gewisermaßen »damischg'haud«.
enk »Enk« ist der Dativ und Akkusativ, der dritte und der vierte Fall der Dualform »ees« und hieß früher »euch beide« (»I siech enk scho« = Ich sehe euch zwei schon»). Die Beschränkung auf zwei ist längst abgekommen, heute sagt man «ees» und «enk" auch zu mehreren Leuten.
Gfrett Die mittelhochdeutsche »vrete« ist eine Entzündung oder Wunde, und »vreten« hieß entzünden, wundreiben. In übertragener, bildlicher Bedeutung wurde »vretten« zu »sich quälen« und das »Gfrett« zur Mühsal und zur Plage.
Glache Ein »klechel« oder »klachel« ist, mittelhochdeutsch, ein Glockenschwengel. Seine Form und die Tatsache, daß er herunterhängt, ließen das bayerische Volk Ähnlichkeiten mit dem Geschlechtsteil des Mannes erkennen, und so wurde »Glache« - wie »Stingl« und »Fiesl« zum Schimpfwort. Es bedeutet »ungeschlachter, plumper Kerl«.
Grischperl Kleine, dünne, schwächliche Kinder und auch ebensolche Erwachsene nennt man »Grischperl«. Sprachlich ist das »Grischperl« dasselbe wie ein »Gruschperl«: ein »Krüsperl«, ein kleiner Knorpel.
heia Selbst wenn man statt »heia« »heuer« sagt, besteht im deutschen Norden die Gefahr, daß man nicht recht verstanden wird, denn in der Schriftsprache gibt es nur »dieses Jahr«. Dieselbe Bedeutung hat das althochdeutsche »hiu jaru«, woraus »heuer« entstanden ist.
Hirnbatzl Ein »Hirnbatzl« verabreicht man, indem man den Zeige- oder Mittelfinger gegen die Stirn - das »Hirn« des Hirnbatzlempfängers schnellen läßt. »Patsch« macht es dort; »Hirnbatzl« ursprünglich wohl eher »Hirnbatschl« ist also ein lautmalendes Wort.
Kambbe Unter einem »jungen Kambbe« versteht man einen jungen Burschen, ein Bürscherl etwa. Früher, im Mittelniederdeutschen, drückte das Wort noch mehr Respekt aus: da war der »kempe« nicht nur ein Kämpfer, sonder sogar ein richtiger Held.
Lettn Als »Lettn« bezeichnet man einen Lehmboden und, da dieser dreckig und schmierig ist, breiarigen Schmutz überhaupt. »Letto« und »lette« hießen der Lehm schon im Alt- und Mittelhochdeutschen.
Massl Wer ein »Massl« hat, hat Glück. Jiddisch »masel« ist ein Sternzeichen; daher kommt die Bedeutung »Glücksstern« und damit Glück überhaupt.
Rammerl Der Ansatz von Schmutz auf der Haut und der Staub auf der Rüstung hießen mittelhochdeutsch »ram«. »Rammerl« (=Schmutzränder) am Hals kennt man auch heute noch. Später wurde in übertragener Bedeutung auch das als »Rämlein« bezeichnet, was sich bei der Zubereitung von Mehlspeisen am Kochgeschirr ansetzt.
ruassln Althochdeutsch »rußan« und mittelhochdeutsch »rußen« heißt: »ein Geräusch machen, rauschen, summen, brüllen« und auch »schnarchen«. Die letzte dieser Bedeutungen, »schnarchend schlafen«, hat »ruaßln« im Bairischen. Der Rüssel (bairisch »Riassl«) hat damit nichts zu tun, in ihm steckt das althochdeutsche »ruossen« = wühlen.
Saggra ist nicht nur ein Fluchwort, von »Sakrament« abgeleitet, das man im Zorn vor sich hinsagt; auch einen Menschen, der einen ärgert, kann man »du Saggra« schimpfen. Der »Saggra« ist ein »Sakramenter«, ein Verfluchter.
Schlawuzi Das ist der »Schlawack« im Kindesalter: »Schlawack« oder »Schlawiner« und »Buzi« sind hier zusammengezogen. »Schlawuzi« nennt man zärtlich-lustig einen kleinen Buben, der einem einen (ebenso kleinen) Streich gespielt hat.
Schmarrnsiada Der ist der, der Blödsinn redet, der sozusagen »Schmarrn« kocht. Der sehr schön bildhafte audruck ist dem »Loamsiada« nachempfunden (fader, freudloser Mensch, von Leimsieden = langweilige, öder Arbeit)
Wuggerl Ein »Wuggerl« ist ein Gemenge aus Staub, Wollabfällen und dergleichen in der Form eines kleinen lockeren Bällchens, wie man es in unabgestaubten Zimmern auf dem Boden, auf Stühlen und in anderer Zusammensetzung sogar in der Nase finden kann.
zahna Nicht nur Kinder, welche Zähne kriegen, zahnen. »Zahnen« bedeutet im Bairischen auch »die Zähne blecken« und von da aus so ziemlich alles, was ruch zähnezeigende Grimassen auszudrücken ist: grinsen, weinen, spöttisch dreinschauen, gaffen. »Ja zahn no recht frech umma«, schreit die Wiechlin, als die Anna Maria Ranftl am Fenster erscheint (in Ludwig Thomas »Dachserin«).
zuzln »Zuzln« hängt, obgleich man auch aus Strohhalmen, ja selbst aus einem Maßkrug zuzln kann, mit der Zitze zusammen, der Brustwarze, an der der Säugling saugt. Sie heißt auf bairisch »Duddn«.


Bayerisch auf deutsch

Herkunft und Bedeutung ausgewählter bayerischer Wörter:

aufmandln Sozusagen einMännchen macht der, der sich »aufmandlt«, aber nicht wie ein Hund im freundlich netten Sinn: Er richet sich auf, erhebt sich gegen andere Leute, um ihnen zu zeigen, daß er ein Mann ist. Das setzt natürlich voraus, daß er, ehe er sich aufmanelte, verhältnismäßig unscheinbar und klein war.
Baazi Der Mensch besteht, wie jeder weiß, aus einem Klumpen Erde, aus »Baaz« gewissermaßen. Alte geistliche Schriften nannten ihn deshalb gern einen »verderbten batz asz Adam« oder einen »verfluchten Kotbatzen«. Um einen solchen handelt sich's auch beim »Baazi«, dessen Namen etwa mit »kleiner Gauner« oder »Filou« überetzen kann.
Babbn Die »Babbn«- im Unterschied zum »Babb« mit hellem a zu sprechen - hat etymologisch denselben Ursprung, obwohl sie nicht die Nahrung, sondern den Mund bezeichnet, in den man den Brei hineinsteckt, um das Kind damit zu »päppeln«. Auch »babbelt« (schwätzt) man mit dem Mund. Ein Kosewort ist »Babbn« nicht geradezu, sondern mehr im tadelnden Sinn gebräuchlich: »Oiwei hat a sei Babbn offn« = Immer hat er den Mund offen.
Bierdimpfe nennt man einen Menschen, der vorwiegend im Wirtshaus sitzt und darin liter - respektive maßweise Bier trinkt. Die Blutwurst hieß früher »Dimpfl«, und auch den dicken, bierbäuchigen Mann nannte man so. Noch eine zweite Ableitung ist denkbar: von mittelhochdeutsch »dimpfen« = dampfen; dann wäre der Bierdimpfe ein Mensch, der vom Bierdampf eingehüllt ist, aus dem der Bierdunst dampft. »Bier« hängt übrigens mit dem vulgärlateinischen »biber« = Trunk (von lateinisch »bibere« = trinken) zusammen.
bisln Dieses Wort, das dem schriftdeutschen »pissen« entspricht, haben die Germanen (altfriesisch »pissia«, niderländisch »pissen« englisch »piss«) aus dem altfranzösischen »pissier« übernommen, das seinerseits, lautmalend, auser Mütter- und Ammensprache (»wisiwisi machen«) kommt. Man kann statt »bisln« auch »soacha« oder, nocht etwas ordinärer, »brunzn« sagen.
dabräsln Das » Bräsal« ist ein Krümel, ein Brosame, aus dem germanischen Stamm »brusjan« = zerquetschen. Wenn es einen »dabräselt«, dann wird man, vom Schicksal beispielsweise, zermalmt.
damisch Wer würde diesem Wort, das »albern« oder »dumm« bedeutet und dem nördlicheren »dämlich« entspricht, seine internationale Verwandtschaft ansehen: mit lateinisch »temulentia« = Trunkenheit, russisch »tomit« = bedrücken, altindisch »tamyati« = er wird betäubt, gewisermaßen »damischg'haud«.
enk »Enk« ist der Dativ und Akkusativ, der dritte und der vierte Fall der Dualform »ees« und hieß früher »euch beide« (»I siech enk scho« = Ich sehe euch zwei schon»). Die Beschränkung auf zwei ist längst abgekommen, heute sagt man «ees» und «enk" auch zu mehreren Leuten.
Gfrett Die mittelhochdeutsche »vrete« ist eine Entzündung oder Wunde, und »vreten« hieß entzünden, wundreiben. In übertragener, bildlicher Bedeutung wurde »vretten« zu »sich quälen« und das »Gfrett« zur Mühsal und zur Plage.
Glache Ein »klechel« oder »klachel« ist, mittelhochdeutsch, ein Glockenschwengel. Seine Form und die Tatsache, daß er herunterhängt, ließen das bayerische Volk Ähnlichkeiten mit dem Geschlechtsteil des Mannes erkennen, und so wurde »Glache« - wie »Stingl« und »Fiesl« zum Schimpfwort. Es bedeutet »ungeschlachter, plumper Kerl«.
Grischperl Kleine, dünne, schwächliche Kinder und auch ebensolche Erwachsene nennt man »Grischperl«. Sprachlich ist das »Grischperl« dasselbe wie ein »Gruschperl«: ein »Krüsperl«, ein kleiner Knorpel.
heia Selbst wenn man statt »heia« »heuer« sagt, besteht im deutschen Norden die Gefahr, daß man nicht recht verstanden wird, denn in der Schriftsprache gibt es nur »dieses Jahr«. Dieselbe Bedeutung hat das althochdeutsche »hiu jaru«, woraus »heuer« entstanden ist.
Hirnbatzl Ein »Hirnbatzl« verabreicht man, indem man den Zeige- oder Mittelfinger gegen die Stirn - das »Hirn« des Hirnbatzlempfängers schnellen läßt. »Patsch« macht es dort; »Hirnbatzl« ursprünglich wohl eher »Hirnbatschl« ist also ein lautmalendes Wort.
Kambbe Unter einem »jungen Kambbe« versteht man einen jungen Burschen, ein Bürscherl etwa. Früher, im Mittelniederdeutschen, drückte das Wort noch mehr Respekt aus: da war der »kempe« nicht nur ein Kämpfer, sonder sogar ein richtiger Held.
Lettn Als »Lettn« bezeichnet man einen Lehmboden und, da dieser dreckig und schmierig ist, breiarigen Schmutz überhaupt. »Letto« und »lette« hießen der Lehm schon im Alt- und Mittelhochdeutschen.
Massl Wer ein »Massl« hat, hat Glück. Jiddisch »masel« ist ein Sternzeichen; daher kommt die Bedeutung »Glücksstern« und damit Glück überhaupt.
Rammerl Der Ansatz von Schmutz auf der Haut und der Staub auf der Rüstung hießen mittelhochdeutsch »ram«. »Rammerl« (=Schmutzränder) am Hals kennt man auch heute noch. Später wurde in übertragener Bedeutung auch das als »Rämlein« bezeichnet, was sich bei der Zubereitung von Mehlspeisen am Kochgeschirr ansetzt.
ruassln Althochdeutsch »rußan« und mittelhochdeutsch »rußen« heißt: »ein Geräusch machen, rauschen, summen, brüllen« und auch »schnarchen«. Die letzte dieser Bedeutungen, »schnarchend schlafen«, hat »ruaßln« im Bairischen. Der Rüssel (bairisch »Riassl«) hat damit nichts zu tun, in ihm steckt das althochdeutsche »ruossen« = wühlen.
Saggra ist nicht nur ein Fluchwort, von »Sakrament« abgeleitet, das man im Zorn vor sich hinsagt; auch einen Menschen, der einen ärgert, kann man »du Saggra« schimpfen. Der »Saggra« ist ein »Sakramenter«, ein Verfluchter.
Schlawuzi Das ist der »Schlawack« im Kindesalter: »Schlawack« oder »Schlawiner« und »Buzi« sind hier zusammengezogen. »Schlawuzi« nennt man zärtlich-lustig einen kleinen Buben, der einem einen (ebenso kleinen) Streich gespielt hat.
Schmarrnsiada Der ist der, der Blödsinn redet, der sozusagen »Schmarrn« kocht. Der sehr schön bildhafte audruck ist dem »Loamsiada« nachempfunden (fader, freudloser Mensch, von Leimsieden = langweilige, öder Arbeit)
Wuggerl Ein »Wuggerl« ist ein Gemenge aus Staub, Wollabfällen und dergleichen in der Form eines kleinen lockeren Bällchens, wie man es in unabgestaubten Zimmern auf dem Boden, auf Stühlen und in anderer Zusammensetzung sogar in der Nase finden kann.
zahna Nicht nur Kinder, welche Zähne kriegen, zahnen. »Zahnen« bedeutet im Bairischen auch »die Zähne blecken« und von da aus so ziemlich alles, was ruch zähnezeigende Grimassen auszudrücken ist: grinsen, weinen, spöttisch dreinschauen, gaffen. »Ja zahn no recht frech umma«, schreit die Wiechlin, als die Anna Maria Ranftl am Fenster erscheint (in Ludwig Thomas »Dachserin«).
zuzln »Zuzln« hängt, obgleich man auch aus Strohhalmen, ja selbst aus einem Maßkrug zuzln kann, mit der Zitze zusammen, der Brustwarze, an der der Säugling saugt. Sie heißt auf bairisch »Duddn«.


Bayerisch auf deutsch

Herkunft und Bedeutung ausgewählter bayerischer Wörter:

aufmandln Sozusagen einMännchen macht der, der sich »aufmandlt«, aber nicht wie ein Hund im freundlich netten Sinn: Er richet sich auf, erhebt sich gegen andere Leute, um ihnen zu zeigen, daß er ein Mann ist. Das setzt natürlich voraus, daß er, ehe er sich aufmanelte, verhältnismäßig unscheinbar und klein war.
Baazi Der Mensch besteht, wie jeder weiß, aus einem Klumpen Erde, aus »Baaz« gewissermaßen. Alte geistliche Schriften nannten ihn deshalb gern einen »verderbten batz asz Adam« oder einen »verfluchten Kotbatzen«. Um einen solchen handelt sich's auch beim »Baazi«, dessen Namen etwa mit »kleiner Gauner« oder »Filou« überetzen kann.
Babbn Die »Babbn«- im Unterschied zum »Babb« mit hellem a zu sprechen - hat etymologisch denselben Ursprung, obwohl sie nicht die Nahrung, sondern den Mund bezeichnet, in den man den Brei hineinsteckt, um das Kind damit zu »päppeln«. Auch »babbelt« (schwätzt) man mit dem Mund. Ein Kosewort ist »Babbn« nicht geradezu, sondern mehr im tadelnden Sinn gebräuchlich: »Oiwei hat a sei Babbn offn« = Immer hat er den Mund offen.
Bierdimpfe nennt man einen Menschen, der vorwiegend im Wirtshaus sitzt und darin liter - respektive maßweise Bier trinkt. Die Blutwurst hieß früher »Dimpfl«, und auch den dicken, bierbäuchigen Mann nannte man so. Noch eine zweite Ableitung ist denkbar: von mittelhochdeutsch »dimpfen« = dampfen; dann wäre der Bierdimpfe ein Mensch, der vom Bierdampf eingehüllt ist, aus dem der Bierdunst dampft. »Bier« hängt übrigens mit dem vulgärlateinischen »biber« = Trunk (von lateinisch »bibere« = trinken) zusammen.
bisln Dieses Wort, das dem schriftdeutschen »pissen« entspricht, haben die Germanen (altfriesisch »pissia«, niderländisch »pissen« englisch »piss«) aus dem altfranzösischen »pissier« übernommen, das seinerseits, lautmalend, auser Mütter- und Ammensprache (»wisiwisi machen«) kommt. Man kann statt »bisln« auch »soacha« oder, nocht etwas ordinärer, »brunzn« sagen.
dabräsln Das » Bräsal« ist ein Krümel, ein Brosame, aus dem germanischen Stamm »brusjan« = zerquetschen. Wenn es einen »dabräselt«, dann wird man, vom Schicksal beispielsweise, zermalmt.
damisch Wer würde diesem Wort, das »albern« oder »dumm« bedeutet und dem nördlicheren »dämlich« entspricht, seine internationale Verwandtschaft ansehen: mit lateinisch »temulentia« = Trunkenheit, russisch »tomit« = bedrücken, altindisch »tamyati« = er wird betäubt, gewisermaßen »damischg'haud«.
enk »Enk« ist der Dativ und Akkusativ, der dritte und der vierte Fall der Dualform »ees« und hieß früher »euch beide« (»I siech enk scho« = Ich sehe euch zwei schon»). Die Beschränkung auf zwei ist längst abgekommen, heute sagt man «ees» und «enk" auch zu mehreren Leuten.
Gfrett Die mittelhochdeutsche »vrete« ist eine Entzündung oder Wunde, und »vreten« hieß entzünden, wundreiben. In übertragener, bildlicher Bedeutung wurde »vretten« zu »sich quälen« und das »Gfrett« zur Mühsal und zur Plage.
Glache Ein »klechel« oder »klachel« ist, mittelhochdeutsch, ein Glockenschwengel. Seine Form und die Tatsache, daß er herunterhängt, ließen das bayerische Volk Ähnlichkeiten mit dem Geschlechtsteil des Mannes erkennen, und so wurde »Glache« - wie »Stingl« und »Fiesl« zum Schimpfwort. Es bedeutet »ungeschlachter, plumper Kerl«.
Grischperl Kleine, dünne, schwächliche Kinder und auch ebensolche Erwachsene nennt man »Grischperl«. Sprachlich ist das »Grischperl« dasselbe wie ein »Gruschperl«: ein »Krüsperl«, ein kleiner Knorpel.
heia Selbst wenn man statt »heia« »heuer« sagt, besteht im deutschen Norden die Gefahr, daß man nicht recht verstanden wird, denn in der Schriftsprache gibt es nur »dieses Jahr«. Dieselbe Bedeutung hat das althochdeutsche »hiu jaru«, woraus »heuer« entstanden ist.
Hirnbatzl Ein »Hirnbatzl« verabreicht man, indem man den Zeige- oder Mittelfinger gegen die Stirn - das »Hirn« des Hirnbatzlempfängers schnellen läßt. »Patsch« macht es dort; »Hirnbatzl« ursprünglich wohl eher »Hirnbatschl« ist also ein lautmalendes Wort.
Kambbe Unter einem »jungen Kambbe« versteht man einen jungen Burschen, ein Bürscherl etwa. Früher, im Mittelniederdeutschen, drückte das Wort noch mehr Respekt aus: da war der »kempe« nicht nur ein Kämpfer, sonder sogar ein richtiger Held.
Lettn Als »Lettn« bezeichnet man einen Lehmboden und, da dieser dreckig und schmierig ist, breiarigen Schmutz überhaupt. »Letto« und »lette« hießen der Lehm schon im Alt- und Mittelhochdeutschen.
Massl Wer ein »Massl« hat, hat Glück. Jiddisch »masel« ist ein Sternzeichen; daher kommt die Bedeutung »Glücksstern« und damit Glück überhaupt.
Rammerl Der Ansatz von Schmutz auf der Haut und der Staub auf der Rüstung hießen mittelhochdeutsch »ram«. »Rammerl« (=Schmutzränder) am Hals kennt man auch heute noch. Später wurde in übertragener Bedeutung auch das als »Rämlein« bezeichnet, was sich bei der Zubereitung von Mehlspeisen am Kochgeschirr ansetzt.
ruassln Althochdeutsch »rußan« und mittelhochdeutsch »rußen« heißt: »ein Geräusch machen, rauschen, summen, brüllen« und auch »schnarchen«. Die letzte dieser Bedeutungen, »schnarchend schlafen«, hat »ruaßln« im Bairischen. Der Rüssel (bairisch »Riassl«) hat damit nichts zu tun, in ihm steckt das althochdeutsche »ruossen« = wühlen.
Saggra ist nicht nur ein Fluchwort, von »Sakrament« abgeleitet, das man im Zorn vor sich hinsagt; auch einen Menschen, der einen ärgert, kann man »du Saggra« schimpfen. Der »Saggra« ist ein »Sakramenter«, ein Verfluchter.
Schlawuzi Das ist der »Schlawack« im Kindesalter: »Schlawack« oder »Schlawiner« und »Buzi« sind hier zusammengezogen. »Schlawuzi« nennt man zärtlich-lustig einen kleinen Buben, der einem einen (ebenso kleinen) Streich gespielt hat.
Schmarrnsiada Der ist der, der Blödsinn redet, der sozusagen »Schmarrn« kocht. Der sehr schön bildhafte audruck ist dem »Loamsiada« nachempfunden (fader, freudloser Mensch, von Leimsieden = langweilige, öder Arbeit)
Wuggerl Ein »Wuggerl« ist ein Gemenge aus Staub, Wollabfällen und dergleichen in der Form eines kleinen lockeren Bällchens, wie man es in unabgestaubten Zimmern auf dem Boden, auf Stühlen und in anderer Zusammensetzung sogar in der Nase finden kann.
zahna Nicht nur Kinder, welche Zähne kriegen, zahnen. »Zahnen« bedeutet im Bairischen auch »die Zähne blecken« und von da aus so ziemlich alles, was ruch zähnezeigende Grimassen auszudrücken ist: grinsen, weinen, spöttisch dreinschauen, gaffen. »Ja zahn no recht frech umma«, schreit die Wiechlin, als die Anna Maria Ranftl am Fenster erscheint (in Ludwig Thomas »Dachserin«).
zuzln »Zuzln« hängt, obgleich man auch aus Strohhalmen, ja selbst aus einem Maßkrug zuzln kann, mit der Zitze zusammen, der Brustwarze, an der der Säugling saugt. Sie heißt auf bairisch »Duddn«.


Bayerisch auf deutsch

Herkunft und Bedeutung ausgewählter bayerischer Wörter:

aufmandln Sozusagen einMännchen macht der, der sich »aufmandlt«, aber nicht wie ein Hund im freundlich netten Sinn: Er richet sich auf, erhebt sich gegen andere Leute, um ihnen zu zeigen, daß er ein Mann ist. Das setzt natürlich voraus, daß er, ehe er sich aufmanelte, verhältnismäßig unscheinbar und klein war.
Baazi Der Mensch besteht, wie jeder weiß, aus einem Klumpen Erde, aus »Baaz« gewissermaßen. Alte geistliche Schriften nannten ihn deshalb gern einen »verderbten batz asz Adam« oder einen »verfluchten Kotbatzen«. Um einen solchen handelt sich's auch beim »Baazi«, dessen Namen etwa mit »kleiner Gauner« oder »Filou« überetzen kann.
Babbn Die »Babbn«- im Unterschied zum »Babb« mit hellem a zu sprechen - hat etymologisch denselben Ursprung, obwohl sie nicht die Nahrung, sondern den Mund bezeichnet, in den man den Brei hineinsteckt, um das Kind damit zu »päppeln«. Auch »babbelt« (schwätzt) man mit dem Mund. Ein Kosewort ist »Babbn« nicht geradezu, sondern mehr im tadelnden Sinn gebräuchlich: »Oiwei hat a sei Babbn offn« = Immer hat er den Mund offen.
Bierdimpfe nennt man einen Menschen, der vorwiegend im Wirtshaus sitzt und darin liter - respektive maßweise Bier trinkt. Die Blutwurst hieß früher »Dimpfl«, und auch den dicken, bierbäuchigen Mann nannte man so. Noch eine zweite Ableitung ist denkbar: von mittelhochdeutsch »dimpfen« = dampfen; dann wäre der Bierdimpfe ein Mensch, der vom Bierdampf eingehüllt ist, aus dem der Bierdunst dampft. »Bier« hängt übrigens mit dem vulgärlateinischen »biber« = Trunk (von lateinisch »bibere« = trinken) zusammen.
bisln Dieses Wort, das dem schriftdeutschen »pissen« entspricht, haben die Germanen (altfriesisch »pissia«, niderländisch »pissen« englisch »piss«) aus dem altfranzösischen »pissier« übernommen, das seinerseits, lautmalend, auser Mütter- und Ammensprache (»wisiwisi machen«) kommt. Man kann statt »bisln« auch »soacha« oder, nocht etwas ordinärer, »brunzn« sagen.
dabräsln Das » Bräsal« ist ein Krümel, ein Brosame, aus dem germanischen Stamm »brusjan« = zerquetschen. Wenn es einen »dabräselt«, dann wird man, vom Schicksal beispielsweise, zermalmt.
damisch Wer würde diesem Wort, das »albern« oder »dumm« bedeutet und dem nördlicheren »dämlich« entspricht, seine internationale Verwandtschaft ansehen: mit lateinisch »temulentia« = Trunkenheit, russisch »tomit« = bedrücken, altindisch »tamyati« = er wird betäubt, gewisermaßen »damischg'haud«.
enk »Enk« ist der Dativ und Akkusativ, der dritte und der vierte Fall der Dualform »ees« und hieß früher »euch beide« (»I siech enk scho« = Ich sehe euch zwei schon»). Die Beschränkung auf zwei ist längst abgekommen, heute sagt man «ees» und «enk" auch zu mehreren Leuten.
Gfrett Die mittelhochdeutsche »vrete« ist eine Entzündung oder Wunde, und »vreten« hieß entzünden, wundreiben. In übertragener, bildlicher Bedeutung wurde »vretten« zu »sich quälen« und das »Gfrett« zur Mühsal und zur Plage.
Glache Ein »klechel« oder »klachel« ist, mittelhochdeutsch, ein Glockenschwengel. Seine Form und die Tatsache, daß er herunterhängt, ließen das bayerische Volk Ähnlichkeiten mit dem Geschlechtsteil des Mannes erkennen, und so wurde »Glache« - wie »Stingl« und »Fiesl« zum Schimpfwort. Es bedeutet »ungeschlachter, plumper Kerl«.
Grischperl Kleine, dünne, schwächliche Kinder und auch ebensolche Erwachsene nennt man »Grischperl«. Sprachlich ist das »Grischperl« dasselbe wie ein »Gruschperl«: ein »Krüsperl«, ein kleiner Knorpel.
heia Selbst wenn man statt »heia« »heuer« sagt, besteht im deutschen Norden die Gefahr, daß man nicht recht verstanden wird, denn in der Schriftsprache gibt es nur »dieses Jahr«. Dieselbe Bedeutung hat das althochdeutsche »hiu jaru«, woraus »heuer« entstanden ist.
Hirnbatzl Ein »Hirnbatzl« verabreicht man, indem man den Zeige- oder Mittelfinger gegen die Stirn - das »Hirn« des Hirnbatzlempfängers schnellen läßt. »Patsch« macht es dort; »Hirnbatzl« ursprünglich wohl eher »Hirnbatschl« ist also ein lautmalendes Wort.
Kambbe Unter einem »jungen Kambbe« versteht man einen jungen Burschen, ein Bürscherl etwa. Früher, im Mittelniederdeutschen, drückte das Wort noch mehr Respekt aus: da war der »kempe« nicht nur ein Kämpfer, sonder sogar ein richtiger Held.
Lettn Als »Lettn« bezeichnet man einen Lehmboden und, da dieser dreckig und schmierig ist, breiarigen Schmutz überhaupt. »Letto« und »lette« hießen der Lehm schon im Alt- und Mittelhochdeutschen.
Massl Wer ein »Massl« hat, hat Glück. Jiddisch »masel« ist ein Sternzeichen; daher kommt die Bedeutung »Glücksstern« und damit Glück überhaupt.
Rammerl Der Ansatz von Schmutz auf der Haut und der Staub auf der Rüstung hießen mittelhochdeutsch »ram«. »Rammerl« (=Schmutzränder) am Hals kennt man auch heute noch. Später wurde in übertragener Bedeutung auch das als »Rämlein« bezeichnet, was sich bei der Zubereitung von Mehlspeisen am Kochgeschirr ansetzt.
ruassln Althochdeutsch »rußan« und mittelhochdeutsch »rußen« heißt: »ein Geräusch machen, rauschen, summen, brüllen« und auch »schnarchen«. Die letzte dieser Bedeutungen, »schnarchend schlafen«, hat »ruaßln« im Bairischen. Der Rüssel (bairisch »Riassl«) hat damit nichts zu tun, in ihm steckt das althochdeutsche »ruossen« = wühlen.
Saggra ist nicht nur ein Fluchwort, von »Sakrament« abgeleitet, das man im Zorn vor sich hinsagt; auch einen Menschen, der einen ärgert, kann man »du Saggra« schimpfen. Der »Saggra« ist ein »Sakramenter«, ein Verfluchter.
Schlawuzi Das ist der »Schlawack« im Kindesalter: »Schlawack« oder »Schlawiner« und »Buzi« sind hier zusammengezogen. »Schlawuzi« nennt man zärtlich-lustig einen kleinen Buben, der einem einen (ebenso kleinen) Streich gespielt hat.
Schmarrnsiada Der ist der, der Blödsinn redet, der sozusagen »Schmarrn« kocht. Der sehr schön bildhafte audruck ist dem »Loamsiada« nachempfunden (fader, freudloser Mensch, von Leimsieden = langweilige, öder Arbeit)
Wuggerl Ein »Wuggerl« ist ein Gemenge aus Staub, Wollabfällen und dergleichen in der Form eines kleinen lockeren Bällchens, wie man es in unabgestaubten Zimmern auf dem Boden, auf Stühlen und in anderer Zusammensetzung sogar in der Nase finden kann.
zahna Nicht nur Kinder, welche Zähne kriegen, zahnen. »Zahnen« bedeutet im Bairischen auch »die Zähne blecken« und von da aus so ziemlich alles, was ruch zähnezeigende Grimassen auszudrücken ist: grinsen, weinen, spöttisch dreinschauen, gaffen. »Ja zahn no recht frech umma«, schreit die Wiechlin, als die Anna Maria Ranftl am Fenster erscheint (in Ludwig Thomas »Dachserin«).
zuzln »Zuzln« hängt, obgleich man auch aus Strohhalmen, ja selbst aus einem Maßkrug zuzln kann, mit der Zitze zusammen, der Brustwarze, an der der Säugling saugt. Sie heißt auf bairisch »Duddn«.


Bayerisch auf deutsch

Herkunft und Bedeutung ausgewählter bayerischer Wörter:

aufmandln Sozusagen einMännchen macht der, der sich »aufmandlt«, aber nicht wie ein Hund im freundlich netten Sinn: Er richet sich auf, erhebt sich gegen andere Leute, um ihnen zu zeigen, daß er ein Mann ist. Das setzt natürlich voraus, daß er, ehe er sich aufmanelte, verhältnismäßig unscheinbar und klein war.
Baazi Der Mensch besteht, wie jeder weiß, aus einem Klumpen Erde, aus »Baaz« gewissermaßen. Alte geistliche Schriften nannten ihn deshalb gern einen »verderbten batz asz Adam« oder einen »verfluchten Kotbatzen«. Um einen solchen handelt sich's auch beim »Baazi«, dessen Namen etwa mit »kleiner Gauner« oder »Filou« überetzen kann.
Babbn Die »Babbn«- im Unterschied zum »Babb« mit hellem a zu sprechen - hat etymologisch denselben Ursprung, obwohl sie nicht die Nahrung, sondern den Mund bezeichnet, in den man den Brei hineinsteckt, um das Kind damit zu »päppeln«. Auch »babbelt« (schwätzt) man mit dem Mund. Ein Kosewort ist »Babbn« nicht geradezu, sondern mehr im tadelnden Sinn gebräuchlich: »Oiwei hat a sei Babbn offn« = Immer hat er den Mund offen.
Bierdimpfe nennt man einen Menschen, der vorwiegend im Wirtshaus sitzt und darin liter - respektive maßweise Bier trinkt. Die Blutwurst hieß früher »Dimpfl«, und auch den dicken, bierbäuchigen Mann nannte man so. Noch eine zweite Ableitung ist denkbar: von mittelhochdeutsch »dimpfen« = dampfen; dann wäre der Bierdimpfe ein Mensch, der vom Bierdampf eingehüllt ist, aus dem der Bierdunst dampft. »Bier« hängt übrigens mit dem vulgärlateinischen »biber« = Trunk (von lateinisch »bibere« = trinken) zusammen.
bisln Dieses Wort, das dem schriftdeutschen »pissen« entspricht, haben die Germanen (altfriesisch »pissia«, niderländisch »pissen« englisch »piss«) aus dem altfranzösischen »pissier« übernommen, das seinerseits, lautmalend, auser Mütter- und Ammensprache (»wisiwisi machen«) kommt. Man kann statt »bisln« auch »soacha« oder, nocht etwas ordinärer, »brunzn« sagen.
dabräsln Das » Bräsal« ist ein Krümel, ein Brosame, aus dem germanischen Stamm »brusjan« = zerquetschen. Wenn es einen »dabräselt«, dann wird man, vom Schicksal beispielsweise, zermalmt.
damisch Wer würde diesem Wort, das »albern« oder »dumm« bedeutet und dem nördlicheren »dämlich« entspricht, seine internationale Verwandtschaft ansehen: mit lateinisch »temulentia« = Trunkenheit, russisch »tomit« = bedrücken, altindisch »tamyati« = er wird betäubt, gewisermaßen »damischg'haud«.
enk »Enk« ist der Dativ und Akkusativ, der dritte und der vierte Fall der Dualform »ees« und hieß früher »euch beide« (»I siech enk scho« = Ich sehe euch zwei schon»). Die Beschränkung auf zwei ist längst abgekommen, heute sagt man «ees» und «enk" auch zu mehreren Leuten.
Gfrett Die mittelhochdeutsche »vrete« ist eine Entzündung oder Wunde, und »vreten« hieß entzünden, wundreiben. In übertragener, bildlicher Bedeutung wurde »vretten« zu »sich quälen« und das »Gfrett« zur Mühsal und zur Plage.
Glache Ein »klechel« oder »klachel« ist, mittelhochdeutsch, ein Glockenschwengel. Seine Form und die Tatsache, daß er herunterhängt, ließen das bayerische Volk Ähnlichkeiten mit dem Geschlechtsteil des Mannes erkennen, und so wurde »Glache« - wie »Stingl« und »Fiesl« zum Schimpfwort. Es bedeutet »ungeschlachter, plumper Kerl«.
Grischperl Kleine, dünne, schwächliche Kinder und auch ebensolche Erwachsene nennt man »Grischperl«. Sprachlich ist das »Grischperl« dasselbe wie ein »Gruschperl«: ein »Krüsperl«, ein kleiner Knorpel.
heia Selbst wenn man statt »heia« »heuer« sagt, besteht im deutschen Norden die Gefahr, daß man nicht recht verstanden wird, denn in der Schriftsprache gibt es nur »dieses Jahr«. Dieselbe Bedeutung hat das althochdeutsche »hiu jaru«, woraus »heuer« entstanden ist.
Hirnbatzl Ein »Hirnbatzl« verabreicht man, indem man den Zeige- oder Mittelfinger gegen die Stirn - das »Hirn« des Hirnbatzlempfängers schnellen läßt. »Patsch« macht es dort; »Hirnbatzl« ursprünglich wohl eher »Hirnbatschl« ist also ein lautmalendes Wort.
Kambbe Unter einem »jungen Kambbe« versteht man einen jungen Burschen, ein Bürscherl etwa. Früher, im Mittelniederdeutschen, drückte das Wort noch mehr Respekt aus: da war der »kempe« nicht nur ein Kämpfer, sonder sogar ein richtiger Held.
Lettn Als »Lettn« bezeichnet man einen Lehmboden und, da dieser dreckig und schmierig ist, breiarigen Schmutz überhaupt. »Letto« und »lette« hießen der Lehm schon im Alt- und Mittelhochdeutschen.
Massl Wer ein »Massl« hat, hat Glück. Jiddisch »masel« ist ein Sternzeichen; daher kommt die Bedeutung »Glücksstern« und damit Glück überhaupt.
Rammerl Der Ansatz von Schmutz auf der Haut und der Staub auf der Rüstung hießen mittelhochdeutsch »ram«. »Rammerl« (=Schmutzränder) am Hals kennt man auch heute noch. Später wurde in übertragener Bedeutung auch das als »Rämlein« bezeichnet, was sich bei der Zubereitung von Mehlspeisen am Kochgeschirr ansetzt.
ruassln Althochdeutsch »rußan« und mittelhochdeutsch »rußen« heißt: »ein Geräusch machen, rauschen, summen, brüllen« und auch »schnarchen«. Die letzte dieser Bedeutungen, »schnarchend schlafen«, hat »ruaßln« im Bairischen. Der Rüssel (bairisch »Riassl«) hat damit nichts zu tun, in ihm steckt das althochdeutsche »ruossen« = wühlen.
Saggra ist nicht nur ein Fluchwort, von »Sakrament« abgeleitet, das man im Zorn vor sich hinsagt; auch einen Menschen, der einen ärgert, kann man »du Saggra« schimpfen. Der »Saggra« ist ein »Sakramenter«, ein Verfluchter.
Schlawuzi Das ist der »Schlawack« im Kindesalter: »Schlawack« oder »Schlawiner« und »Buzi« sind hier zusammengezogen. »Schlawuzi« nennt man zärtlich-lustig einen kleinen Buben, der einem einen (ebenso kleinen) Streich gespielt hat.
Schmarrnsiada Der ist der, der Blödsinn redet, der sozusagen »Schmarrn« kocht. Der sehr schön bildhafte audruck ist dem »Loamsiada« nachempfunden (fader, freudloser Mensch, von Leimsieden = langweilige, öder Arbeit)
Wuggerl Ein »Wuggerl« ist ein Gemenge aus Staub, Wollabfällen und dergleichen in der Form eines kleinen lockeren Bällchens, wie man es in unabgestaubten Zimmern auf dem Boden, auf Stühlen und in anderer Zusammensetzung sogar in der Nase finden kann.
zahna Nicht nur Kinder, welche Zähne kriegen, zahnen. »Zahnen« bedeutet im Bairischen auch »die Zähne blecken« und von da aus so ziemlich alles, was ruch zähnezeigende Grimassen auszudrücken ist: grinsen, weinen, spöttisch dreinschauen, gaffen. »Ja zahn no recht frech umma«, schreit die Wiechlin, als die Anna Maria Ranftl am Fenster erscheint (in Ludwig Thomas »Dachserin«).
zuzln »Zuzln« hängt, obgleich man auch aus Strohhalmen, ja selbst aus einem Maßkrug zuzln kann, mit der Zitze zusammen, der Brustwarze, an der der Säugling saugt. Sie heißt auf bairisch »Duddn«.


Bayerisch auf deutsch

Herkunft und Bedeutung ausgewählter bayerischer Wörter:

aufmandln Sozusagen einMännchen macht der, der sich »aufmandlt«, aber nicht wie ein Hund im freundlich netten Sinn: Er richet sich auf, erhebt sich gegen andere Leute, um ihnen zu zeigen, daß er ein Mann ist. Das setzt natürlich voraus, daß er, ehe er sich aufmanelte, verhältnismäßig unscheinbar und klein war.
Baazi Der Mensch besteht, wie jeder weiß, aus einem Klumpen Erde, aus »Baaz« gewissermaßen. Alte geistliche Schriften nannten ihn deshalb gern einen »verderbten batz asz Adam« oder einen »verfluchten Kotbatzen«. Um einen solchen handelt sich's auch beim »Baazi«, dessen Namen etwa mit »kleiner Gauner« oder »Filou« überetzen kann.
Babbn Die »Babbn«- im Unterschied zum »Babb« mit hellem a zu sprechen - hat etymologisch denselben Ursprung, obwohl sie nicht die Nahrung, sondern den Mund bezeichnet, in den man den Brei hineinsteckt, um das Kind damit zu »päppeln«. Auch »babbelt« (schwätzt) man mit dem Mund. Ein Kosewort ist »Babbn« nicht geradezu, sondern mehr im tadelnden Sinn gebräuchlich: »Oiwei hat a sei Babbn offn« = Immer hat er den Mund offen.
Bierdimpfe nennt man einen Menschen, der vorwiegend im Wirtshaus sitzt und darin liter - respektive maßweise Bier trinkt. Die Blutwurst hieß früher »Dimpfl«, und auch den dicken, bierbäuchigen Mann nannte man so. Noch eine zweite Ableitung ist denkbar: von mittelhochdeutsch »dimpfen« = dampfen; dann wäre der Bierdimpfe ein Mensch, der vom Bierdampf eingehüllt ist, aus dem der Bierdunst dampft. »Bier« hängt übrigens mit dem vulgärlateinischen »biber« = Trunk (von lateinisch »bibere« = trinken) zusammen.
bisln Dieses Wort, das dem schriftdeutschen »pissen« entspricht, haben die Germanen (altfriesisch »pissia«, niderländisch »pissen« englisch »piss«) aus dem altfranzösischen »pissier« übernommen, das seinerseits, lautmalend, auser Mütter- und Ammensprache (»wisiwisi machen«) kommt. Man kann statt »bisln« auch »soacha« oder, nocht etwas ordinärer, »brunzn« sagen.
dabräsln Das » Bräsal« ist ein Krümel, ein Brosame, aus dem germanischen Stamm »brusjan« = zerquetschen. Wenn es einen »dabräselt«, dann wird man, vom Schicksal beispielsweise, zermalmt.
damisch Wer würde diesem Wort, das »albern« oder »dumm« bedeutet und dem nördlicheren »dämlich« entspricht, seine internationale Verwandtschaft ansehen: mit lateinisch »temulentia« = Trunkenheit, russisch »tomit« = bedrücken, altindisch »tamyati« = er wird betäubt, gewisermaßen »damischg'haud«.
enk »Enk« ist der Dativ und Akkusativ, der dritte und der vierte Fall der Dualform »ees« und hieß früher »euch beide« (»I siech enk scho« = Ich sehe euch zwei schon»). Die Beschränkung auf zwei ist längst abgekommen, heute sagt man «ees» und «enk" auch zu mehreren Leuten.
Gfrett Die mittelhochdeutsche »vrete« ist eine Entzündung oder Wunde, und »vreten« hieß entzünden, wundreiben. In übertragener, bildlicher Bedeutung wurde »vretten« zu »sich quälen« und das »Gfrett« zur Mühsal und zur Plage.
Glache Ein »klechel« oder »klachel« ist, mittelhochdeutsch, ein Glockenschwengel. Seine Form und die Tatsache, daß er herunterhängt, ließen das bayerische Volk Ähnlichkeiten mit dem Geschlechtsteil des Mannes erkennen, und so wurde »Glache« - wie »Stingl« und »Fiesl« zum Schimpfwort. Es bedeutet »ungeschlachter, plumper Kerl«.
Grischperl Kleine, dünne, schwächliche Kinder und auch ebensolche Erwachsene nennt man »Grischperl«. Sprachlich ist das »Grischperl« dasselbe wie ein »Gruschperl«: ein »Krüsperl«, ein kleiner Knorpel.
heia Selbst wenn man statt »heia« »heuer« sagt, besteht im deutschen Norden die Gefahr, daß man nicht recht verstanden wird, denn in der Schriftsprache gibt es nur »dieses Jahr«. Dieselbe Bedeutung hat das althochdeutsche »hiu jaru«, woraus »heuer« entstanden ist.
Hirnbatzl Ein »Hirnbatzl« verabreicht man, indem man den Zeige- oder Mittelfinger gegen die Stirn - das »Hirn« des Hirnbatzlempfängers schnellen läßt. »Patsch« macht es dort; »Hirnbatzl« ursprünglich wohl eher »Hirnbatschl« ist also ein lautmalendes Wort.
Kambbe Unter einem »jungen Kambbe« versteht man einen jungen Burschen, ein Bürscherl etwa. Früher, im Mittelniederdeutschen, drückte das Wort noch mehr Respekt aus: da war der »kempe« nicht nur ein Kämpfer, sonder sogar ein richtiger Held.
Lettn Als »Lettn« bezeichnet man einen Lehmboden und, da dieser dreckig und schmierig ist, breiarigen Schmutz überhaupt. »Letto« und »lette« hießen der Lehm schon im Alt- und Mittelhochdeutschen.
Massl Wer ein »Massl« hat, hat Glück. Jiddisch »masel« ist ein Sternzeichen; daher kommt die Bedeutung »Glücksstern« und damit Glück überhaupt.
Rammerl Der Ansatz von Schmutz auf der Haut und der Staub auf der Rüstung hießen mittelhochdeutsch »ram«. »Rammerl« (=Schmutzränder) am Hals kennt man auch heute noch. Später wurde in übertragener Bedeutung auch das als »Rämlein« bezeichnet, was sich bei der Zubereitung von Mehlspeisen am Kochgeschirr ansetzt.
ruassln Althochdeutsch »rußan« und mittelhochdeutsch »rußen« heißt: »ein Geräusch machen, rauschen, summen, brüllen« und auch »schnarchen«. Die letzte dieser Bedeutungen, »schnarchend schlafen«, hat »ruaßln« im Bairischen. Der Rüssel (bairisch »Riassl«) hat damit nichts zu tun, in ihm steckt das althochdeutsche »ruossen« = wühlen.
Saggra ist nicht nur ein Fluchwort, von »Sakrament« abgeleitet, das man im Zorn vor sich hinsagt; auch einen Menschen, der einen ärgert, kann man »du Saggra« schimpfen. Der »Saggra« ist ein »Sakramenter«, ein Verfluchter.
Schlawuzi Das ist der »Schlawack« im Kindesalter: »Schlawack« oder »Schlawiner« und »Buzi« sind hier zusammengezogen. »Schlawuzi« nennt man zärtlich-lustig einen kleinen Buben, der einem einen (ebenso kleinen) Streich gespielt hat.
Schmarrnsiada Der ist der, der Blödsinn redet, der sozusagen »Schmarrn« kocht. Der sehr schön bildhafte audruck ist dem »Loamsiada« nachempfunden (fader, freudloser Mensch, von Leimsieden = langweilige, öder Arbeit)
Wuggerl Ein »Wuggerl« ist ein Gemenge aus Staub, Wollabfällen und dergleichen in der Form eines kleinen lockeren Bällchens, wie man es in unabgestaubten Zimmern auf dem Boden, auf Stühlen und in anderer Zusammensetzung sogar in der Nase finden kann.
zahna Nicht nur Kinder, welche Zähne kriegen, zahnen. »Zahnen« bedeutet im Bairischen auch »die Zähne blecken« und von da aus so ziemlich alles, was ruch zähnezeigende Grimassen auszudrücken ist: grinsen, weinen, spöttisch dreinschauen, gaffen. »Ja zahn no recht frech umma«, schreit die Wiechlin, als die Anna Maria Ranftl am Fenster erscheint (in Ludwig Thomas »Dachserin«).
zuzln »Zuzln« hängt, obgleich man auch aus Strohhalmen, ja selbst aus einem Maßkrug zuzln kann, mit der Zitze zusammen, der Brustwarze, an der der Säugling saugt. Sie heißt auf bairisch »Duddn«.


Bayerisch auf deutsch

Herkunft und Bedeutung ausgewählter bayerischer Wörter:

aufmandln Sozusagen einMännchen macht der, der sich »aufmandlt«, aber nicht wie ein Hund im freundlich netten Sinn: Er richet sich auf, erhebt sich gegen andere Leute, um ihnen zu zeigen, daß er ein Mann ist. Das setzt natürlich voraus, daß er, ehe er sich aufmanelte, verhältnismäßig unscheinbar und klein war.
Baazi Der Mensch besteht, wie jeder weiß, aus einem Klumpen Erde, aus »Baaz« gewissermaßen. Alte geistliche Schriften nannten ihn deshalb gern einen »verderbten batz asz Adam« oder einen »verfluchten Kotbatzen«. Um einen solchen handelt sich's auch beim »Baazi«, dessen Namen etwa mit »kleiner Gauner« oder »Filou« überetzen kann.
Babbn Die »Babbn«- im Unterschied zum »Babb« mit hellem a zu sprechen - hat etymologisch denselben Ursprung, obwohl sie nicht die Nahrung, sondern den Mund bezeichnet, in den man den Brei hineinsteckt, um das Kind damit zu »päppeln«. Auch »babbelt« (schwätzt) man mit dem Mund. Ein Kosewort ist »Babbn« nicht geradezu, sondern mehr im tadelnden Sinn gebräuchlich: »Oiwei hat a sei Babbn offn« = Immer hat er den Mund offen.
Bierdimpfe nennt man einen Menschen, der vorwiegend im Wirtshaus sitzt und darin liter - respektive maßweise Bier trinkt. Die Blutwurst hieß früher »Dimpfl«, und auch den dicken, bierbäuchigen Mann nannte man so. Noch eine zweite Ableitung ist denkbar: von mittelhochdeutsch »dimpfen« = dampfen; dann wäre der Bierdimpfe ein Mensch, der vom Bierdampf eingehüllt ist, aus dem der Bierdunst dampft. »Bier« hängt übrigens mit dem vulgärlateinischen »biber« = Trunk (von lateinisch »bibere« = trinken) zusammen.
bisln Dieses Wort, das dem schriftdeutschen »pissen« entspricht, haben die Germanen (altfriesisch »pissia«, niderländisch »pissen« englisch »piss«) aus dem altfranzösischen »pissier« übernommen, das seinerseits, lautmalend, auser Mütter- und Ammensprache (»wisiwisi machen«) kommt. Man kann statt »bisln« auch »soacha« oder, nocht etwas ordinärer, »brunzn« sagen.
dabräsln Das » Bräsal« ist ein Krümel, ein Brosame, aus dem germanischen Stamm »brusjan« = zerquetschen. Wenn es einen »dabräselt«, dann wird man, vom Schicksal beispielsweise, zermalmt.
damisch Wer würde diesem Wort, das »albern« oder »dumm« bedeutet und dem nördlicheren »dämlich« entspricht, seine internationale Verwandtschaft ansehen: mit lateinisch »temulentia« = Trunkenheit, russisch »tomit« = bedrücken, altindisch »tamyati« = er wird betäubt, gewisermaßen »damischg'haud«.
enk »Enk« ist der Dativ und Akkusativ, der dritte und der vierte Fall der Dualform »ees« und hieß früher »euch beide« (»I siech enk scho« = Ich sehe euch zwei schon»). Die Beschränkung auf zwei ist längst abgekommen, heute sagt man «ees» und «enk" auch zu mehreren Leuten.
Gfrett Die mittelhochdeutsche »vrete« ist eine Entzündung oder Wunde, und »vreten« hieß entzünden, wundreiben. In übertragener, bildlicher Bedeutung wurde »vretten« zu »sich quälen« und das »Gfrett« zur Mühsal und zur Plage.
Glache Ein »klechel« oder »klachel« ist, mittelhochdeutsch, ein Glockenschwengel. Seine Form und die Tatsache, daß er herunterhängt, ließen das bayerische Volk Ähnlichkeiten mit dem Geschlechtsteil des Mannes erkennen, und so wurde »Glache« - wie »Stingl« und »Fiesl« zum Schimpfwort. Es bedeutet »ungeschlachter, plumper Kerl«.
Grischperl Kleine, dünne, schwächliche Kinder und auch ebensolche Erwachsene nennt man »Grischperl«. Sprachlich ist das »Grischperl« dasselbe wie ein »Gruschperl«: ein »Krüsperl«, ein kleiner Knorpel.
heia Selbst wenn man statt »heia« »heuer« sagt, besteht im deutschen Norden die Gefahr, daß man nicht recht verstanden wird, denn in der Schriftsprache gibt es nur »dieses Jahr«. Dieselbe Bedeutung hat das althochdeutsche »hiu jaru«, woraus »heuer« entstanden ist.
Hirnbatzl Ein »Hirnbatzl« verabreicht man, indem man den Zeige- oder Mittelfinger gegen die Stirn - das »Hirn« des Hirnbatzlempfängers schnellen läßt. »Patsch« macht es dort; »Hirnbatzl« ursprünglich wohl eher »Hirnbatschl« ist also ein lautmalendes Wort.
Kambbe Unter einem »jungen Kambbe« versteht man einen jungen Burschen, ein Bürscherl etwa. Früher, im Mittelniederdeutschen, drückte das Wort noch mehr Respekt aus: da war der »kempe« nicht nur ein Kämpfer, sonder sogar ein richtiger Held.
Lettn Als »Lettn« bezeichnet man einen Lehmboden und, da dieser dreckig und schmierig ist, breiarigen Schmutz überhaupt. »Letto« und »lette« hießen der Lehm schon im Alt- und Mittelhochdeutschen.
Massl Wer ein »Massl« hat, hat Glück. Jiddisch »masel« ist ein Sternzeichen; daher kommt die Bedeutung »Glücksstern« und damit Glück überhaupt.
Rammerl Der Ansatz von Schmutz auf der Haut und der Staub auf der Rüstung hießen mittelhochdeutsch »ram«. »Rammerl« (=Schmutzränder) am Hals kennt man auch heute noch. Später wurde in übertragener Bedeutung auch das als »Rämlein« bezeichnet, was sich bei der Zubereitung von Mehlspeisen am Kochgeschirr ansetzt.
ruassln Althochdeutsch »rußan« und mittelhochdeutsch »rußen« heißt: »ein Geräusch machen, rauschen, summen, brüllen« und auch »schnarchen«. Die letzte dieser Bedeutungen, »schnarchend schlafen«, hat »ruaßln« im Bairischen. Der Rüssel (bairisch »Riassl«) hat damit nichts zu tun, in ihm steckt das althochdeutsche »ruossen« = wühlen.
Saggra ist nicht nur ein Fluchwort, von »Sakrament« abgeleitet, das man im Zorn vor sich hinsagt; auch einen Menschen, der einen ärgert, kann man »du Saggra« schimpfen. Der »Saggra« ist ein »Sakramenter«, ein Verfluchter.
Schlawuzi Das ist der »Schlawack« im Kindesalter: »Schlawack« oder »Schlawiner« und »Buzi« sind hier zusammengezogen. »Schlawuzi« nennt man zärtlich-lustig einen kleinen Buben, der einem einen (ebenso kleinen) Streich gespielt hat.
Schmarrnsiada Der ist der, der Blödsinn redet, der sozusagen »Schmarrn« kocht. Der sehr schön bildhafte audruck ist dem »Loamsiada« nachempfunden (fader, freudloser Mensch, von Leimsieden = langweilige, öder Arbeit)
Wuggerl Ein »Wuggerl« ist ein Gemenge aus Staub, Wollabfällen und dergleichen in der Form eines kleinen lockeren Bällchens, wie man es in unabgestaubten Zimmern auf dem Boden, auf Stühlen und in anderer Zusammensetzung sogar in der Nase finden kann.
zahna Nicht nur Kinder, welche Zähne kriegen, zahnen. »Zahnen« bedeutet im Bairischen auch »die Zähne blecken« und von da aus so ziemlich alles, was ruch zähnezeigende Grimassen auszudrücken ist: grinsen, weinen, spöttisch dreinschauen, gaffen. »Ja zahn no recht frech umma«, schreit die Wiechlin, als die Anna Maria Ranftl am Fenster erscheint (in Ludwig Thomas »Dachserin«).
zuzln »Zuzln« hängt, obgleich man auch aus Strohhalmen, ja selbst aus einem Maßkrug zuzln kann, mit der Zitze zusammen, der Brustwarze, an der der Säugling saugt. Sie heißt auf bairisch »Duddn«.


Bayerisch auf deutsch

Herkunft und Bedeutung ausgewählter bayerischer Wörter:

aufmandln Sozusagen einMännchen macht der, der sich »aufmandlt«, aber nicht wie ein Hund im freundlich netten Sinn: Er richet sich auf, erhebt sich gegen andere Leute, um ihnen zu zeigen, daß er ein Mann ist. Das setzt natürlich voraus, daß er, ehe er sich aufmanelte, verhältnismäßig unscheinbar und klein war.
Baazi Der Mensch besteht, wie jeder weiß, aus einem Klumpen Erde, aus »Baaz« gewissermaßen. Alte geistliche Schriften nannten ihn deshalb gern einen »verderbten batz asz Adam« oder einen »verfluchten Kotbatzen«. Um einen solchen handelt sich's auch beim »Baazi«, dessen Namen etwa mit »kleiner Gauner« oder »Filou« überetzen kann.
Babbn Die »Babbn«- im Unterschied zum »Babb« mit hellem a zu sprechen - hat etymologisch denselben Ursprung, obwohl sie nicht die Nahrung, sondern den Mund bezeichnet, in den man den Brei hineinsteckt, um das Kind damit zu »päppeln«. Auch »babbelt« (schwätzt) man mit dem Mund. Ein Kosewort ist »Babbn« nicht geradezu, sondern mehr im tadelnden Sinn gebräuchlich: »Oiwei hat a sei Babbn offn« = Immer hat er den Mund offen.
Bierdimpfe nennt man einen Menschen, der vorwiegend im Wirtshaus sitzt und darin liter - respektive maßweise Bier trinkt. Die Blutwurst hieß früher »Dimpfl«, und auch den dicken, bierbäuchigen Mann nannte man so. Noch eine zweite Ableitung ist denkbar: von mittelhochdeutsch »dimpfen« = dampfen; dann wäre der Bierdimpfe ein Mensch, der vom Bierdampf eingehüllt ist, aus dem der Bierdunst dampft. »Bier« hängt übrigens mit dem vulgärlateinischen »biber« = Trunk (von lateinisch »bibere« = trinken) zusammen.
bisln Dieses Wort, das dem schriftdeutschen »pissen« entspricht, haben die Germanen (altfriesisch »pissia«, niderländisch »pissen« englisch »piss«) aus dem altfranzösischen »pissier« übernommen, das seinerseits, lautmalend, auser Mütter- und Ammensprache (»wisiwisi machen«) kommt. Man kann statt »bisln« auch »soacha« oder, nocht etwas ordinärer, »brunzn« sagen.
dabräsln Das » Bräsal« ist ein Krümel, ein Brosame, aus dem germanischen Stamm »brusjan« = zerquetschen. Wenn es einen »dabräselt«, dann wird man, vom Schicksal beispielsweise, zermalmt.
damisch Wer würde diesem Wort, das »albern« oder »dumm« bedeutet und dem nördlicheren »dämlich« entspricht, seine internationale Verwandtschaft ansehen: mit lateinisch »temulentia« = Trunkenheit, russisch »tomit« = bedrücken, altindisch »tamyati« = er wird betäubt, gewisermaßen »damischg'haud«.
enk »Enk« ist der Dativ und Akkusativ, der dritte und der vierte Fall der Dualform »ees« und hieß früher »euch beide« (»I siech enk scho« = Ich sehe euch zwei schon»). Die Beschränkung auf zwei ist längst abgekommen, heute sagt man «ees» und «enk" auch zu mehreren Leuten.
Gfrett Die mittelhochdeutsche »vrete« ist eine Entzündung oder Wunde, und »vreten« hieß entzünden, wundreiben. In übertragener, bildlicher Bedeutung wurde »vretten« zu »sich quälen« und das »Gfrett« zur Mühsal und zur Plage.
Glache Ein »klechel« oder »klachel« ist, mittelhochdeutsch, ein Glockenschwengel. Seine Form und die Tatsache, daß er herunterhängt, ließen das bayerische Volk Ähnlichkeiten mit dem Geschlechtsteil des Mannes erkennen, und so wurde »Glache« - wie »Stingl« und »Fiesl« zum Schimpfwort. Es bedeutet »ungeschlachter, plumper Kerl«.
Grischperl Kleine, dünne, schwächliche Kinder und auch ebensolche Erwachsene nennt man »Grischperl«. Sprachlich ist das »Grischperl« dasselbe wie ein »Gruschperl«: ein »Krüsperl«, ein kleiner Knorpel.
heia Selbst wenn man statt »heia« »heuer« sagt, besteht im deutschen Norden die Gefahr, daß man nicht recht verstanden wird, denn in der Schriftsprache gibt es nur »dieses Jahr«. Dieselbe Bedeutung hat das althochdeutsche »hiu jaru«, woraus »heuer« entstanden ist.
Hirnbatzl Ein »Hirnbatzl« verabreicht man, indem man den Zeige- oder Mittelfinger gegen die Stirn - das »Hirn« des Hirnbatzlempfängers schnellen läßt. »Patsch« macht es dort; »Hirnbatzl« ursprünglich wohl eher »Hirnbatschl« ist also ein lautmalendes Wort.
Kambbe Unter einem »jungen Kambbe« versteht man einen jungen Burschen, ein Bürscherl etwa. Früher, im Mittelniederdeutschen, drückte das Wort noch mehr Respekt aus: da war der »kempe« nicht nur ein Kämpfer, sonder sogar ein richtiger Held.
Lettn Als »Lettn« bezeichnet man einen Lehmboden und, da dieser dreckig und schmierig ist, breiarigen Schmutz überhaupt. »Letto« und »lette« hießen der Lehm schon im Alt- und Mittelhochdeutschen.
Massl Wer ein »Massl« hat, hat Glück. Jiddisch »masel« ist ein Sternzeichen; daher kommt die Bedeutung »Glücksstern« und damit Glück überhaupt.
Rammerl Der Ansatz von Schmutz auf der Haut und der Staub auf der Rüstung hießen mittelhochdeutsch »ram«. »Rammerl« (=Schmutzränder) am Hals kennt man auch heute noch. Später wurde in übertragener Bedeutung auch das als »Rämlein« bezeichnet, was sich bei der Zubereitung von Mehlspeisen am Kochgeschirr ansetzt.
ruassln Althochdeutsch »rußan« und mittelhochdeutsch »rußen« heißt: »ein Geräusch machen, rauschen, summen, brüllen« und auch »schnarchen«. Die letzte dieser Bedeutungen, »schnarchend schlafen«, hat »ruaßln« im Bairischen. Der Rüssel (bairisch »Riassl«) hat damit nichts zu tun, in ihm steckt das althochdeutsche »ruossen« = wühlen.
Saggra ist nicht nur ein Fluchwort, von »Sakrament« abgeleitet, das man im Zorn vor sich hinsagt; auch einen Menschen, der einen ärgert, kann man »du Saggra« schimpfen. Der »Saggra« ist ein »Sakramenter«, ein Verfluchter.
Schlawuzi Das ist der »Schlawack« im Kindesalter: »Schlawack« oder »Schlawiner« und »Buzi« sind hier zusammengezogen. »Schlawuzi« nennt man zärtlich-lustig einen kleinen Buben, der einem einen (ebenso kleinen) Streich gespielt hat.
Schmarrnsiada Der ist der, der Blödsinn redet, der sozusagen »Schmarrn« kocht. Der sehr schön bildhafte audruck ist dem »Loamsiada« nachempfunden (fader, freudloser Mensch, von Leimsieden = langweilige, öder Arbeit)
Wuggerl Ein »Wuggerl« ist ein Gemenge aus Staub, Wollabfällen und dergleichen in der Form eines kleinen lockeren Bällchens, wie man es in unabgestaubten Zimmern auf dem Boden, auf Stühlen und in anderer Zusammensetzung sogar in der Nase finden kann.
zahna Nicht nur Kinder, welche Zähne kriegen, zahnen. »Zahnen« bedeutet im Bairischen auch »die Zähne blecken« und von da aus so ziemlich alles, was ruch zähnezeigende Grimassen auszudrücken ist: grinsen, weinen, spöttisch dreinschauen, gaffen. »Ja zahn no recht frech umma«, schreit die Wiechlin, als die Anna Maria Ranftl am Fenster erscheint (in Ludwig Thomas »Dachserin«).
zuzln »Zuzln« hängt, obgleich man auch aus Strohhalmen, ja selbst aus einem Maßkrug zuzln kann, mit der Zitze zusammen, der Brustwarze, an der der Säugling saugt. Sie heißt auf bairisch »Duddn«.


Bayerisch auf deutsch

Herkunft und Bedeutung ausgewählter bayerischer Wörter:

aufmandln Sozusagen einMännchen macht der, der sich »aufmandlt«, aber nicht wie ein Hund im freundlich netten Sinn: Er richet sich auf, erhebt sich gegen andere Leute, um ihnen zu zeigen, daß er ein Mann ist. Das setzt natürlich voraus, daß er, ehe er sich aufmanelte, verhältnismäßig unscheinbar und klein war.
Baazi Der Mensch besteht, wie jeder weiß, aus einem Klumpen Erde, aus »Baaz« gewissermaßen. Alte geistliche Schriften nannten ihn deshalb gern einen »verderbten batz asz Adam« oder einen »verfluchten Kotbatzen«. Um einen solchen handelt sich's auch beim »Baazi«, dessen Namen etwa mit »kleiner Gauner« oder »Filou« überetzen kann.
Babbn Die »Babbn«- im Unterschied zum »Babb« mit hellem a zu sprechen - hat etymologisch denselben Ursprung, obwohl sie nicht die Nahrung, sondern den Mund bezeichnet, in den man den Brei hineinsteckt, um das Kind damit zu »päppeln«. Auch »babbelt« (schwätzt) man mit dem Mund. Ein Kosewort ist »Babbn« nicht geradezu, sondern mehr im tadelnden Sinn gebräuchlich: »Oiwei hat a sei Babbn offn« = Immer hat er den Mund offen.
Bierdimpfe nennt man einen Menschen, der vorwiegend im Wirtshaus sitzt und darin liter - respektive maßweise Bier trinkt. Die Blutwurst hieß früher »Dimpfl«, und auch den dicken, bierbäuchigen Mann nannte man so. Noch eine zweite Ableitung ist denkbar: von mittelhochdeutsch »dimpfen« = dampfen; dann wäre der Bierdimpfe ein Mensch, der vom Bierdampf eingehüllt ist, aus dem der Bierdunst dampft. »Bier« hängt übrigens mit dem vulgärlateinischen »biber« = Trunk (von lateinisch »bibere« = trinken) zusammen.
bisln Dieses Wort, das dem schriftdeutschen »pissen« entspricht, haben die Germanen (altfriesisch »pissia«, niderländisch »pissen« englisch »piss«) aus dem altfranzösischen »pissier« übernommen, das seinerseits, lautmalend, auser Mütter- und Ammensprache (»wisiwisi machen«) kommt. Man kann statt »bisln« auch »soacha« oder, nocht etwas ordinärer, »brunzn« sagen.
dabräsln Das » Bräsal« ist ein Krümel, ein Brosame, aus dem germanischen Stamm »brusjan« = zerquetschen. Wenn es einen »dabräselt«, dann wird man, vom Schicksal beispielsweise, zermalmt.
damisch Wer würde diesem Wort, das »albern« oder »dumm« bedeutet und dem nördlicheren »dämlich« entspricht, seine internationale Verwandtschaft ansehen: mit lateinisch »temulentia« = Trunkenheit, russisch »tomit« = bedrücken, altindisch »tamyati« = er wird betäubt, gewisermaßen »damischg'haud«.
enk »Enk« ist der Dativ und Akkusativ, der dritte und der vierte Fall der Dualform »ees« und hieß früher »euch beide« (»I siech enk scho« = Ich sehe euch zwei schon»). Die Beschränkung auf zwei ist längst abgekommen, heute sagt man «ees» und «enk" auch zu mehreren Leuten.
Gfrett Die mittelhochdeutsche »vrete« ist eine Entzündung oder Wunde, und »vreten« hieß entzünden, wundreiben. In übertragener, bildlicher Bedeutung wurde »vretten« zu »sich quälen« und das »Gfrett« zur Mühsal und zur Plage.
Glache Ein »klechel« oder »klachel« ist, mittelhochdeutsch, ein Glockenschwengel. Seine Form und die Tatsache, daß er herunterhängt, ließen das bayerische Volk Ähnlichkeiten mit dem Geschlechtsteil des Mannes erkennen, und so wurde »Glache« - wie »Stingl« und »Fiesl« zum Schimpfwort. Es bedeutet »ungeschlachter, plumper Kerl«.
Grischperl Kleine, dünne, schwächliche Kinder und auch ebensolche Erwachsene nennt man »Grischperl«. Sprachlich ist das »Grischperl« dasselbe wie ein »Gruschperl«: ein »Krüsperl«, ein kleiner Knorpel.
heia Selbst wenn man statt »heia« »heuer« sagt, besteht im deutschen Norden die Gefahr, daß man nicht recht verstanden wird, denn in der Schriftsprache gibt es nur »dieses Jahr«. Dieselbe Bedeutung hat das althochdeutsche »hiu jaru«, woraus »heuer« entstanden ist.
Hirnbatzl Ein »Hirnbatzl« verabreicht man, indem man den Zeige- oder Mittelfinger gegen die Stirn - das »Hirn« des Hirnbatzlempfängers schnellen läßt. »Patsch« macht es dort; »Hirnbatzl« ursprünglich wohl eher »Hirnbatschl« ist also ein lautmalendes Wort.
Kambbe Unter einem »jungen Kambbe« versteht man einen jungen Burschen, ein Bürscherl etwa. Früher, im Mittelniederdeutschen, drückte das Wort noch mehr Respekt aus: da war der »kempe« nicht nur ein Kämpfer, sonder sogar ein richtiger Held.
Lettn Als »Lettn« bezeichnet man einen Lehmboden und, da dieser dreckig und schmierig ist, breiarigen Schmutz überhaupt. »Letto« und »lette« hießen der Lehm schon im Alt- und Mittelhochdeutschen.
Massl Wer ein »Massl« hat, hat Glück. Jiddisch »masel« ist ein Sternzeichen; daher kommt die Bedeutung »Glücksstern« und damit Glück überhaupt.
Rammerl Der Ansatz von Schmutz auf der Haut und der Staub auf der Rüstung hießen mittelhochdeutsch »ram«. »Rammerl« (=Schmutzränder) am Hals kennt man auch heute noch. Später wurde in übertragener Bedeutung auch das als »Rämlein« bezeichnet, was sich bei der Zubereitung von Mehlspeisen am Kochgeschirr ansetzt.
ruassln Althochdeutsch »rußan« und mittelhochdeutsch »rußen« heißt: »ein Geräusch machen, rauschen, summen, brüllen« und auch »schnarchen«. Die letzte dieser Bedeutungen, »schnarchend schlafen«, hat »ruaßln« im Bairischen. Der Rüssel (bairisch »Riassl«) hat damit nichts zu tun, in ihm steckt das althochdeutsche »ruossen« = wühlen.
Saggra ist nicht nur ein Fluchwort, von »Sakrament« abgeleitet, das man im Zorn vor sich hinsagt; auch einen Menschen, der einen ärgert, kann man »du Saggra« schimpfen. Der »Saggra« ist ein »Sakramenter«, ein Verfluchter.
Schlawuzi Das ist der »Schlawack« im Kindesalter: »Schlawack« oder »Schlawiner« und »Buzi« sind hier zusammengezogen. »Schlawuzi« nennt man zärtlich-lustig einen kleinen Buben, der einem einen (ebenso kleinen) Streich gespielt hat.
Schmarrnsiada Der ist der, der Blödsinn redet, der sozusagen »Schmarrn« kocht. Der sehr schön bildhafte audruck ist dem »Loamsiada« nachempfunden (fader, freudloser Mensch, von Leimsieden = langweilige, öder Arbeit)
Wuggerl Ein »Wuggerl« ist ein Gemenge aus Staub, Wollabfällen und dergleichen in der Form eines kleinen lockeren Bällchens, wie man es in unabgestaubten Zimmern auf dem Boden, auf Stühlen und in anderer Zusammensetzung sogar in der Nase finden kann.
zahna Nicht nur Kinder, welche Zähne kriegen, zahnen. »Zahnen« bedeutet im Bairischen auch »die Zähne blecken« und von da aus so ziemlich alles, was ruch zähnezeigende Grimassen auszudrücken ist: grinsen, weinen, spöttisch dreinschauen, gaffen. »Ja zahn no recht frech umma«, schreit die Wiechlin, als die Anna Maria Ranftl am Fenster erscheint (in Ludwig Thomas »Dachserin«).
zuzln »Zuzln« hängt, obgleich man auch aus Strohhalmen, ja selbst aus einem Maßkrug zuzln kann, mit der Zitze zusammen, der Brustwarze, an der der Säugling saugt. Sie heißt auf bairisch »Duddn«.


Bayerisch auf deutsch

Herkunft und Bedeutung ausgewählter bayerischer Wörter:

aufmandln Sozusagen einMännchen macht der, der sich »aufmandlt«, aber nicht wie ein Hund im freundlich netten Sinn: Er richet sich auf, erhebt sich gegen andere Leute, um ihnen zu zeigen, daß er ein Mann ist. Das setzt natürlich voraus, daß er, ehe er sich aufmanelte, verhältnismäßig unscheinbar und klein war.
Baazi Der Mensch besteht, wie jeder weiß, aus einem Klumpen Erde, aus »Baaz« gewissermaßen. Alte geistliche Schriften nannten ihn deshalb gern einen »verderbten batz asz Adam« oder einen »verfluchten Kotbatzen«. Um einen solchen handelt sich's auch beim »Baazi«, dessen Namen etwa mit »kleiner Gauner« oder »Filou« überetzen kann.
Babbn Die »Babbn«- im Unterschied zum »Babb« mit hellem a zu sprechen - hat etymologisch denselben Ursprung, obwohl sie nicht die Nahrung, sondern den Mund bezeichnet, in den man den Brei hineinsteckt, um das Kind damit zu »päppeln«. Auch »babbelt« (schwätzt) man mit dem Mund. Ein Kosewort ist »Babbn« nicht geradezu, sondern mehr im tadelnden Sinn gebräuchlich: »Oiwei hat a sei Babbn offn« = Immer hat er den Mund offen.
Bierdimpfe nennt man einen Menschen, der vorwiegend im Wirtshaus sitzt und darin liter - respektive maßweise Bier trinkt. Die Blutwurst hieß früher »Dimpfl«, und auch den dicken, bierbäuchigen Mann nannte man so. Noch eine zweite Ableitung ist denkbar: von mittelhochdeutsch »dimpfen« = dampfen; dann wäre der Bierdimpfe ein Mensch, der vom Bierdampf eingehüllt ist, aus dem der Bierdunst dampft. »Bier« hängt übrigens mit dem vulgärlateinischen »biber« = Trunk (von lateinisch »bibere« = trinken) zusammen.
bisln Dieses Wort, das dem schriftdeutschen »pissen« entspricht, haben die Germanen (altfriesisch »pissia«, niderländisch »pissen« englisch »piss«) aus dem altfranzösischen »pissier« übernommen, das seinerseits, lautmalend, auser Mütter- und Ammensprache (»wisiwisi machen«) kommt. Man kann statt »bisln« auch »soacha« oder, nocht etwas ordinärer, »brunzn« sagen.
dabräsln Das » Bräsal« ist ein Krümel, ein Brosame, aus dem germanischen Stamm »brusjan« = zerquetschen. Wenn es einen »dabräselt«, dann wird man, vom Schicksal beispielsweise, zermalmt.
damisch Wer würde diesem Wort, das »albern« oder »dumm« bedeutet und dem nördlicheren »dämlich« entspricht, seine internationale Verwandtschaft ansehen: mit lateinisch »temulentia« = Trunkenheit, russisch »tomit« = bedrücken, altindisch »tamyati« = er wird betäubt, gewisermaßen »damischg'haud«.
enk »Enk« ist der Dativ und Akkusativ, der dritte und der vierte Fall der Dualform »ees« und hieß früher »euch beide« (»I siech enk scho« = Ich sehe euch zwei schon»). Die Beschränkung auf zwei ist längst abgekommen, heute sagt man «ees» und «enk" auch zu mehreren Leuten.
Gfrett Die mittelhochdeutsche »vrete« ist eine Entzündung oder Wunde, und »vreten« hieß entzünden, wundreiben. In übertragener, bildlicher Bedeutung wurde »vretten« zu »sich quälen« und das »Gfrett« zur Mühsal und zur Plage.
Glache Ein »klechel« oder »klachel« ist, mittelhochdeutsch, ein Glockenschwengel. Seine Form und die Tatsache, daß er herunterhängt, ließen das bayerische Volk Ähnlichkeiten mit dem Geschlechtsteil des Mannes erkennen, und so wurde »Glache« - wie »Stingl« und »Fiesl« zum Schimpfwort. Es bedeutet »ungeschlachter, plumper Kerl«.
Grischperl Kleine, dünne, schwächliche Kinder und auch ebensolche Erwachsene nennt man »Grischperl«. Sprachlich ist das »Grischperl« dasselbe wie ein »Gruschperl«: ein »Krüsperl«, ein kleiner Knorpel.
heia Selbst wenn man statt »heia« »heuer« sagt, besteht im deutschen Norden die Gefahr, daß man nicht recht verstanden wird, denn in der Schriftsprache gibt es nur »dieses Jahr«. Dieselbe Bedeutung hat das althochdeutsche »hiu jaru«, woraus »heuer« entstanden ist.
Hirnbatzl Ein »Hirnbatzl« verabreicht man, indem man den Zeige- oder Mittelfinger gegen die Stirn - das »Hirn« des Hirnbatzlempfängers schnellen läßt. »Patsch« macht es dort; »Hirnbatzl« ursprünglich wohl eher »Hirnbatschl« ist also ein lautmalendes Wort.
Kambbe Unter einem »jungen Kambbe« versteht man einen jungen Burschen, ein Bürscherl etwa. Früher, im Mittelniederdeutschen, drückte das Wort noch mehr Respekt aus: da war der »kempe« nicht nur ein Kämpfer, sonder sogar ein richtiger Held.
Lettn Als »Lettn« bezeichnet man einen Lehmboden und, da dieser dreckig und schmierig ist, breiarigen Schmutz überhaupt. »Letto« und »lette« hießen der Lehm schon im Alt- und Mittelhochdeutschen.
Massl Wer ein »Massl« hat, hat Glück. Jiddisch »masel« ist ein Sternzeichen; daher kommt die Bedeutung »Glücksstern« und damit Glück überhaupt.
Rammerl Der Ansatz von Schmutz auf der Haut und der Staub auf der Rüstung hießen mittelhochdeutsch »ram«. »Rammerl« (=Schmutzränder) am Hals kennt man auch heute noch. Später wurde in übertragener Bedeutung auch das als »Rämlein« bezeichnet, was sich bei der Zubereitung von Mehlspeisen am Kochgeschirr ansetzt.
ruassln Althochdeutsch »rußan« und mittelhochdeutsch »rußen« heißt: »ein Geräusch machen, rauschen, summen, brüllen« und auch »schnarchen«. Die letzte dieser Bedeutungen, »schnarchend schlafen«, hat »ruaßln« im Bairischen. Der Rüssel (bairisch »Riassl«) hat damit nichts zu tun, in ihm steckt das althochdeutsche »ruossen« = wühlen.
Saggra ist nicht nur ein Fluchwort, von »Sakrament« abgeleitet, das man im Zorn vor sich hinsagt; auch einen Menschen, der einen ärgert, kann man »du Saggra« schimpfen. Der »Saggra« ist ein »Sakramenter«, ein Verfluchter.
Schlawuzi Das ist der »Schlawack« im Kindesalter: »Schlawack« oder »Schlawiner« und »Buzi« sind hier zusammengezogen. »Schlawuzi« nennt man zärtlich-lustig einen kleinen Buben, der einem einen (ebenso kleinen) Streich gespielt hat.
Schmarrnsiada Der ist der, der Blödsinn redet, der sozusagen »Schmarrn« kocht. Der sehr schön bildhafte audruck ist dem »Loamsiada« nachempfunden (fader, freudloser Mensch, von Leimsieden = langweilige, öder Arbeit)
Wuggerl Ein »Wuggerl« ist ein Gemenge aus Staub, Wollabfällen und dergleichen in der Form eines kleinen lockeren Bällchens, wie man es in unabgestaubten Zimmern auf dem Boden, auf Stühlen und in anderer Zusammensetzung sogar in der Nase finden kann.
zahna Nicht nur Kinder, welche Zähne kriegen, zahnen. »Zahnen« bedeutet im Bairischen auch »die Zähne blecken« und von da aus so ziemlich alles, was ruch zähnezeigende Grimassen auszudrücken ist: grinsen, weinen, spöttisch dreinschauen, gaffen. »Ja zahn no recht frech umma«, schreit die Wiechlin, als die Anna Maria Ranftl am Fenster erscheint (in Ludwig Thomas »Dachserin«).
zuzln »Zuzln« hängt, obgleich man auch aus Strohhalmen, ja selbst aus einem Maßkrug zuzln kann, mit der Zitze zusammen, der Brustwarze, an der der Säugling saugt. Sie heißt auf bairisch »Duddn«.


Bayerisch auf deutsch

Herkunft und Bedeutung ausgewählter bayerischer Wörter:

aufmandln Sozusagen einMännchen macht der, der sich »aufmandlt«, aber nicht wie ein Hund im freundlich netten Sinn: Er richet sich auf, erhebt sich gegen andere Leute, um ihnen zu zeigen, daß er ein Mann ist. Das setzt natürlich voraus, daß er, ehe er sich aufmanelte, verhältnismäßig unscheinbar und klein war.
Baazi Der Mensch besteht, wie jeder weiß, aus einem Klumpen Erde, aus »Baaz« gewissermaßen. Alte geistliche Schriften nannten ihn deshalb gern einen »verderbten batz asz Adam« oder einen »verfluchten Kotbatzen«. Um einen solchen handelt sich's auch beim »Baazi«, dessen Namen etwa mit »kleiner Gauner« oder »Filou« überetzen kann.
Babbn Die »Babbn«- im Unterschied zum »Babb« mit hellem a zu sprechen - hat etymologisch denselben Ursprung, obwohl sie nicht die Nahrung, sondern den Mund bezeichnet, in den man den Brei hineinsteckt, um das Kind damit zu »päppeln«. Auch »babbelt« (schwätzt) man mit dem Mund. Ein Kosewort ist »Babbn« nicht geradezu, sondern mehr im tadelnden Sinn gebräuchlich: »Oiwei hat a sei Babbn offn« = Immer hat er den Mund offen.
Bierdimpfe nennt man einen Menschen, der vorwiegend im Wirtshaus sitzt und darin liter - respektive maßweise Bier trinkt. Die Blutwurst hieß früher »Dimpfl«, und auch den dicken, bierbäuchigen Mann nannte man so. Noch eine zweite Ableitung ist denkbar: von mittelhochdeutsch »dimpfen« = dampfen; dann wäre der Bierdimpfe ein Mensch, der vom Bierdampf eingehüllt ist, aus dem der Bierdunst dampft. »Bier« hängt übrigens mit dem vulgärlateinischen »biber« = Trunk (von lateinisch »bibere« = trinken) zusammen.
bisln Dieses Wort, das dem schriftdeutschen »pissen« entspricht, haben die Germanen (altfriesisch »pissia«, niderländisch »pissen« englisch »piss«) aus dem altfranzösischen »pissier« übernommen, das seinerseits, lautmalend, auser Mütter- und Ammensprache (»wisiwisi machen«) kommt. Man kann statt »bisln« auch »soacha« oder, nocht etwas ordinärer, »brunzn« sagen.
dabräsln Das » Bräsal« ist ein Krümel, ein Brosame, aus dem germanischen Stamm »brusjan« = zerquetschen. Wenn es einen »dabräselt«, dann wird man, vom Schicksal beispielsweise, zermalmt.
damisch Wer würde diesem Wort, das »albern« oder »dumm« bedeutet und dem nördlicheren »dämlich« entspricht, seine internationale Verwandtschaft ansehen: mit lateinisch »temulentia« = Trunkenheit, russisch »tomit« = bedrücken, altindisch »tamyati« = er wird betäubt, gewisermaßen »damischg'haud«.
enk »Enk« ist der Dativ und Akkusativ, der dritte und der vierte Fall der Dualform »ees« und hieß früher »euch beide« (»I siech enk scho« = Ich sehe euch zwei schon»). Die Beschränkung auf zwei ist längst abgekommen, heute sagt man «ees» und «enk" auch zu mehreren Leuten.
Gfrett Die mittelhochdeutsche »vrete« ist eine Entzündung oder Wunde, und »vreten« hieß entzünden, wundreiben. In übertragener, bildlicher Bedeutung wurde »vretten« zu »sich quälen« und das »Gfrett« zur Mühsal und zur Plage.
Glache Ein »klechel« oder »klachel« ist, mittelhochdeutsch, ein Glockenschwengel. Seine Form und die Tatsache, daß er herunterhängt, ließen das bayerische Volk Ähnlichkeiten mit dem Geschlechtsteil des Mannes erkennen, und so wurde »Glache« - wie »Stingl« und »Fiesl« zum Schimpfwort. Es bedeutet »ungeschlachter, plumper Kerl«.
Grischperl Kleine, dünne, schwächliche Kinder und auch ebensolche Erwachsene nennt man »Grischperl«. Sprachlich ist das »Grischperl« dasselbe wie ein »Gruschperl«: ein »Krüsperl«, ein kleiner Knorpel.
heia Selbst wenn man statt »heia« »heuer« sagt, besteht im deutschen Norden die Gefahr, daß man nicht recht verstanden wird, denn in der Schriftsprache gibt es nur »dieses Jahr«. Dieselbe Bedeutung hat das althochdeutsche »hiu jaru«, woraus »heuer« entstanden ist.
Hirnbatzl Ein »Hirnbatzl« verabreicht man, indem man den Zeige- oder Mittelfinger gegen die Stirn - das »Hirn« des Hirnbatzlempfängers schnellen läßt. »Patsch« macht es dort; »Hirnbatzl« ursprünglich wohl eher »Hirnbatschl« ist also ein lautmalendes Wort.
Kambbe Unter einem »jungen Kambbe« versteht man einen jungen Burschen, ein Bürscherl etwa. Früher, im Mittelniederdeutschen, drückte das Wort noch mehr Respekt aus: da war der »kempe« nicht nur ein Kämpfer, sonder sogar ein richtiger Held.
Lettn Als »Lettn« bezeichnet man einen Lehmboden und, da dieser dreckig und schmierig ist, breiarigen Schmutz überhaupt. »Letto« und »lette« hießen der Lehm schon im Alt- und Mittelhochdeutschen.
Massl Wer ein »Massl« hat, hat Glück. Jiddisch »masel« ist ein Sternzeichen; daher kommt die Bedeutung »Glücksstern« und damit Glück überhaupt.
Rammerl Der Ansatz von Schmutz auf der Haut und der Staub auf der Rüstung hießen mittelhochdeutsch »ram«. »Rammerl« (=Schmutzränder) am Hals kennt man auch heute noch. Später wurde in übertragener Bedeutung auch das als »Rämlein« bezeichnet, was sich bei der Zubereitung von Mehlspeisen am Kochgeschirr ansetzt.
ruassln Althochdeutsch »rußan« und mittelhochdeutsch »rußen« heißt: »ein Geräusch machen, rauschen, summen, brüllen« und auch »schnarchen«. Die letzte dieser Bedeutungen, »schnarchend schlafen«, hat »ruaßln« im Bairischen. Der Rüssel (bairisch »Riassl«) hat damit nichts zu tun, in ihm steckt das althochdeutsche »ruossen« = wühlen.
Saggra ist nicht nur ein Fluchwort, von »Sakrament« abgeleitet, das man im Zorn vor sich hinsagt; auch einen Menschen, der einen ärgert, kann man »du Saggra« schimpfen. Der »Saggra« ist ein »Sakramenter«, ein Verfluchter.
Schlawuzi Das ist der »Schlawack« im Kindesalter: »Schlawack« oder »Schlawiner« und »Buzi« sind hier zusammengezogen. »Schlawuzi« nennt man zärtlich-lustig einen kleinen Buben, der einem einen (ebenso kleinen) Streich gespielt hat.
Schmarrnsiada Der ist der, der Blödsinn redet, der sozusagen »Schmarrn« kocht. Der sehr schön bildhafte audruck ist dem »Loamsiada« nachempfunden (fader, freudloser Mensch, von Leimsieden = langweilige, öder Arbeit)
Wuggerl Ein »Wuggerl« ist ein Gemenge aus Staub, Wollabfällen und dergleichen in der Form eines kleinen lockeren Bällchens, wie man es in unabgestaubten Zimmern auf dem Boden, auf Stühlen und in anderer Zusammensetzung sogar in der Nase finden kann.
zahna Nicht nur Kinder, welche Zähne kriegen, zahnen. »Zahnen« bedeutet im Bairischen auch »die Zähne blecken« und von da aus so ziemlich alles, was ruch zähnezeigende Grimassen auszudrücken ist: grinsen, weinen, spöttisch dreinschauen, gaffen. »Ja zahn no recht frech umma«, schreit die Wiechlin, als die Anna Maria Ranftl am Fenster erscheint (in Ludwig Thomas »Dachserin«).
zuzln »Zuzln« hängt, obgleich man auch aus Strohhalmen, ja selbst aus einem Maßkrug zuzln kann, mit der Zitze zusammen, der Brustwarze, an der der Säugling saugt. Sie heißt auf bairisch »Duddn«.


Bayerisch auf deutsch

Herkunft und Bedeutung ausgewählter bayerischer Wörter:

aufmandln Sozusagen einMännchen macht der, der sich »aufmandlt«, aber nicht wie ein Hund im freundlich netten Sinn: Er richet sich auf, erhebt sich gegen andere Leute, um ihnen zu zeigen, daß er ein Mann ist. Das setzt natürlich voraus, daß er, ehe er sich aufmanelte, verhältnismäßig unscheinbar und klein war.
Baazi Der Mensch besteht, wie jeder weiß, aus einem Klumpen Erde, aus »Baaz« gewissermaßen. Alte geistliche Schriften nannten ihn deshalb gern einen »verderbten batz asz Adam« oder einen »verfluchten Kotbatzen«. Um einen solchen handelt sich's auch beim »Baazi«, dessen Namen etwa mit »kleiner Gauner« oder »Filou« überetzen kann.
Babbn Die »Babbn«- im Unterschied zum »Babb« mit hellem a zu sprechen - hat etymologisch denselben Ursprung, obwohl sie nicht die Nahrung, sondern den Mund bezeichnet, in den man den Brei hineinsteckt, um das Kind damit zu »päppeln«. Auch »babbelt« (schwätzt) man mit dem Mund. Ein Kosewort ist »Babbn« nicht geradezu, sondern mehr im tadelnden Sinn gebräuchlich: »Oiwei hat a sei Babbn offn« = Immer hat er den Mund offen.
Bierdimpfe nennt man einen Menschen, der vorwiegend im Wirtshaus sitzt und darin liter - respektive maßweise Bier trinkt. Die Blutwurst hieß früher »Dimpfl«, und auch den dicken, bierbäuchigen Mann nannte man so. Noch eine zweite Ableitung ist denkbar: von mittelhochdeutsch »dimpfen« = dampfen; dann wäre der Bierdimpfe ein Mensch, der vom Bierdampf eingehüllt ist, aus dem der Bierdunst dampft. »Bier« hängt übrigens mit dem vulgärlateinischen »biber« = Trunk (von lateinisch »bibere« = trinken) zusammen.
bisln Dieses Wort, das dem schriftdeutschen »pissen« entspricht, haben die Germanen (altfriesisch »pissia«, niderländisch »pissen« englisch »piss«) aus dem altfranzösischen »pissier« übernommen, das seinerseits, lautmalend, auser Mütter- und Ammensprache (»wisiwisi machen«) kommt. Man kann statt »bisln« auch »soacha« oder, nocht etwas ordinärer, »brunzn« sagen.
dabräsln Das » Bräsal« ist ein Krümel, ein Brosame, aus dem germanischen Stamm »brusjan« = zerquetschen. Wenn es einen »dabräselt«, dann wird man, vom Schicksal beispielsweise, zermalmt.
damisch Wer würde diesem Wort, das »albern« oder »dumm« bedeutet und dem nördlicheren »dämlich« entspricht, seine internationale Verwandtschaft ansehen: mit lateinisch »temulentia« = Trunkenheit, russisch »tomit« = bedrücken, altindisch »tamyati« = er wird betäubt, gewisermaßen »damischg'haud«.
enk »Enk« ist der Dativ und Akkusativ, der dritte und der vierte Fall der Dualform »ees« und hieß früher »euch beide« (»I siech enk scho« = Ich sehe euch zwei schon»). Die Beschränkung auf zwei ist längst abgekommen, heute sagt man «ees» und «enk" auch zu mehreren Leuten.
Gfrett Die mittelhochdeutsche »vrete« ist eine Entzündung oder Wunde, und »vreten« hieß entzünden, wundreiben. In übertragener, bildlicher Bedeutung wurde »vretten« zu »sich quälen« und das »Gfrett« zur Mühsal und zur Plage.
Glache Ein »klechel« oder »klachel« ist, mittelhochdeutsch, ein Glockenschwengel. Seine Form und die Tatsache, daß er herunterhängt, ließen das bayerische Volk Ähnlichkeiten mit dem Geschlechtsteil des Mannes erkennen, und so wurde »Glache« - wie »Stingl« und »Fiesl« zum Schimpfwort. Es bedeutet »ungeschlachter, plumper Kerl«.
Grischperl Kleine, dünne, schwächliche Kinder und auch ebensolche Erwachsene nennt man »Grischperl«. Sprachlich ist das »Grischperl« dasselbe wie ein »Gruschperl«: ein »Krüsperl«, ein kleiner Knorpel.
heia Selbst wenn man statt »heia« »heuer« sagt, besteht im deutschen Norden die Gefahr, daß man nicht recht verstanden wird, denn in der Schriftsprache gibt es nur »dieses Jahr«. Dieselbe Bedeutung hat das althochdeutsche »hiu jaru«, woraus »heuer« entstanden ist.
Hirnbatzl Ein »Hirnbatzl« verabreicht man, indem man den Zeige- oder Mittelfinger gegen die Stirn - das »Hirn« des Hirnbatzlempfängers schnellen läßt. »Patsch« macht es dort; »Hirnbatzl« ursprünglich wohl eher »Hirnbatschl« ist also ein lautmalendes Wort.
Kambbe Unter einem »jungen Kambbe« versteht man einen jungen Burschen, ein Bürscherl etwa. Früher, im Mittelniederdeutschen, drückte das Wort noch mehr Respekt aus: da war der »kempe« nicht nur ein Kämpfer, sonder sogar ein richtiger Held.
Lettn Als »Lettn« bezeichnet man einen Lehmboden und, da dieser dreckig und schmierig ist, breiarigen Schmutz überhaupt. »Letto« und »lette« hießen der Lehm schon im Alt- und Mittelhochdeutschen.
Massl Wer ein »Massl« hat, hat Glück. Jiddisch »masel« ist ein Sternzeichen; daher kommt die Bedeutung »Glücksstern« und damit Glück überhaupt.
Rammerl Der Ansatz von Schmutz auf der Haut und der Staub auf der Rüstung hießen mittelhochdeutsch »ram«. »Rammerl« (=Schmutzränder) am Hals kennt man auch heute noch. Später wurde in übertragener Bedeutung auch das als »Rämlein« bezeichnet, was sich bei der Zubereitung von Mehlspeisen am Kochgeschirr ansetzt.
ruassln Althochdeutsch »rußan« und mittelhochdeutsch »rußen« heißt: »ein Geräusch machen, rauschen, summen, brüllen« und auch »schnarchen«. Die letzte dieser Bedeutungen, »schnarchend schlafen«, hat »ruaßln« im Bairischen. Der Rüssel (bairisch »Riassl«) hat damit nichts zu tun, in ihm steckt das althochdeutsche »ruossen« = wühlen.
Saggra ist nicht nur ein Fluchwort, von »Sakrament« abgeleitet, das man im Zorn vor sich hinsagt; auch einen Menschen, der einen ärgert, kann man »du Saggra« schimpfen. Der »Saggra« ist ein »Sakramenter«, ein Verfluchter.
Schlawuzi Das ist der »Schlawack« im Kindesalter: »Schlawack« oder »Schlawiner« und »Buzi« sind hier zusammengezogen. »Schlawuzi« nennt man zärtlich-lustig einen kleinen Buben, der einem einen (ebenso kleinen) Streich gespielt hat.
Schmarrnsiada Der ist der, der Blödsinn redet, der sozusagen »Schmarrn« kocht. Der sehr schön bildhafte audruck ist dem »Loamsiada« nachempfunden (fader, freudloser Mensch, von Leimsieden = langweilige, öder Arbeit)
Wuggerl Ein »Wuggerl« ist ein Gemenge aus Staub, Wollabfällen und dergleichen in der Form eines kleinen lockeren Bällchens, wie man es in unabgestaubten Zimmern auf dem Boden, auf Stühlen und in anderer Zusammensetzung sogar in der Nase finden kann.
zahna Nicht nur Kinder, welche Zähne kriegen, zahnen. »Zahnen« bedeutet im Bairischen auch »die Zähne blecken« und von da aus so ziemlich alles, was ruch zähnezeigende Grimassen auszudrücken ist: grinsen, weinen, spöttisch dreinschauen, gaffen. »Ja zahn no recht frech umma«, schreit die Wiechlin, als die Anna Maria Ranftl am Fenster erscheint (in Ludwig Thomas »Dachserin«).
zuzln »Zuzln« hängt, obgleich man auch aus Strohhalmen, ja selbst aus einem Maßkrug zuzln kann, mit der Zitze zusammen, der Brustwarze, an der der Säugling saugt. Sie heißt auf bairisch »Duddn«.


Bayerisch auf deutsch

Herkunft und Bedeutung ausgewählter bayerischer Wörter:

aufmandln Sozusagen einMännchen macht der, der sich »aufmandlt«, aber nicht wie ein Hund im freundlich netten Sinn: Er richet sich auf, erhebt sich gegen andere Leute, um ihnen zu zeigen, daß er ein Mann ist. Das setzt natürlich voraus, daß er, ehe er sich aufmanelte, verhältnismäßig unscheinbar und klein war.
Baazi Der Mensch besteht, wie jeder weiß, aus einem Klumpen Erde, aus »Baaz« gewissermaßen. Alte geistliche Schriften nannten ihn deshalb gern einen »verderbten batz asz Adam« oder einen »verfluchten Kotbatzen«. Um einen solchen handelt sich's auch beim »Baazi«, dessen Namen etwa mit »kleiner Gauner« oder »Filou« überetzen kann.
Babbn Die »Babbn«- im Unterschied zum »Babb« mit hellem a zu sprechen - hat etymologisch denselben Ursprung, obwohl sie nicht die Nahrung, sondern den Mund bezeichnet, in den man den Brei hineinsteckt, um das Kind damit zu »päppeln«. Auch »babbelt« (schwätzt) man mit dem Mund. Ein Kosewort ist »Babbn« nicht geradezu, sondern mehr im tadelnden Sinn gebräuchlich: »Oiwei hat a sei Babbn offn« = Immer hat er den Mund offen.
Bierdimpfe nennt man einen Menschen, der vorwiegend im Wirtshaus sitzt und darin liter - respektive maßweise Bier trinkt. Die Blutwurst hieß früher »Dimpfl«, und auch den dicken, bierbäuchigen Mann nannte man so. Noch eine zweite Ableitung ist denkbar: von mittelhochdeutsch »dimpfen« = dampfen; dann wäre der Bierdimpfe ein Mensch, der vom Bierdampf eingehüllt ist, aus dem der Bierdunst dampft. »Bier« hängt übrigens mit dem vulgärlateinischen »biber« = Trunk (von lateinisch »bibere« = trinken) zusammen.
bisln Dieses Wort, das dem schriftdeutschen »pissen« entspricht, haben die Germanen (altfriesisch »pissia«, niderländisch »pissen« englisch »piss«) aus dem altfranzösischen »pissier« übernommen, das seinerseits, lautmalend, auser Mütter- und Ammensprache (»wisiwisi machen«) kommt. Man kann statt »bisln« auch »soacha« oder, nocht etwas ordinärer, »brunzn« sagen.
dabräsln Das » Bräsal« ist ein Krümel, ein Brosame, aus dem germanischen Stamm »brusjan« = zerquetschen. Wenn es einen »dabräselt«, dann wird man, vom Schicksal beispielsweise, zermalmt.
damisch Wer würde diesem Wort, das »albern« oder »dumm« bedeutet und dem nördlicheren »dämlich« entspricht, seine internationale Verwandtschaft ansehen: mit lateinisch »temulentia« = Trunkenheit, russisch »tomit« = bedrücken, altindisch »tamyati« = er wird betäubt, gewisermaßen »damischg'haud«.
enk »Enk« ist der Dativ und Akkusativ, der dritte und der vierte Fall der Dualform »ees« und hieß früher »euch beide« (»I siech enk scho« = Ich sehe euch zwei schon»). Die Beschränkung auf zwei ist längst abgekommen, heute sagt man «ees» und «enk" auch zu mehreren Leuten.
Gfrett Die mittelhochdeutsche »vrete« ist eine Entzündung oder Wunde, und »vreten« hieß entzünden, wundreiben. In übertragener, bildlicher Bedeutung wurde »vretten« zu »sich quälen« und das »Gfrett« zur Mühsal und zur Plage.
Glache Ein »klechel« oder »klachel« ist, mittelhochdeutsch, ein Glockenschwengel. Seine Form und die Tatsache, daß er herunterhängt, ließen das bayerische Volk Ähnlichkeiten mit dem Geschlechtsteil des Mannes erkennen, und so wurde »Glache« - wie »Stingl« und »Fiesl« zum Schimpfwort. Es bedeutet »ungeschlachter, plumper Kerl«.
Grischperl Kleine, dünne, schwächliche Kinder und auch ebensolche Erwachsene nennt man »Grischperl«. Sprachlich ist das »Grischperl« dasselbe wie ein »Gruschperl«: ein »Krüsperl«, ein kleiner Knorpel.
heia Selbst wenn man statt »heia« »heuer« sagt, besteht im deutschen Norden die Gefahr, daß man nicht recht verstanden wird, denn in der Schriftsprache gibt es nur »dieses Jahr«. Dieselbe Bedeutung hat das althochdeutsche »hiu jaru«, woraus »heuer« entstanden ist.
Hirnbatzl Ein »Hirnbatzl« verabreicht man, indem man den Zeige- oder Mittelfinger gegen die Stirn - das »Hirn« des Hirnbatzlempfängers schnellen läßt. »Patsch« macht es dort; »Hirnbatzl« ursprünglich wohl eher »Hirnbatschl« ist also ein lautmalendes Wort.
Kambbe Unter einem »jungen Kambbe« versteht man einen jungen Burschen, ein Bürscherl etwa. Früher, im Mittelniederdeutschen, drückte das Wort noch mehr Respekt aus: da war der »kempe« nicht nur ein Kämpfer, sonder sogar ein richtiger Held.
Lettn Als »Lettn« bezeichnet man einen Lehmboden und, da dieser dreckig und schmierig ist, breiarigen Schmutz überhaupt. »Letto« und »lette« hießen der Lehm schon im Alt- und Mittelhochdeutschen.
Massl Wer ein »Massl« hat, hat Glück. Jiddisch »masel« ist ein Sternzeichen; daher kommt die Bedeutung »Glücksstern« und damit Glück überhaupt.
Rammerl Der Ansatz von Schmutz auf der Haut und der Staub auf der Rüstung hießen mittelhochdeutsch »ram«. »Rammerl« (=Schmutzränder) am Hals kennt man auch heute noch. Später wurde in übertragener Bedeutung auch das als »Rämlein« bezeichnet, was sich bei der Zubereitung von Mehlspeisen am Kochgeschirr ansetzt.
ruassln Althochdeutsch »rußan« und mittelhochdeutsch »rußen« heißt: »ein Geräusch machen, rauschen, summen, brüllen« und auch »schnarchen«. Die letzte dieser Bedeutungen, »schnarchend schlafen«, hat »ruaßln« im Bairischen. Der Rüssel (bairisch »Riassl«) hat damit nichts zu tun, in ihm steckt das althochdeutsche »ruossen« = wühlen.
Saggra ist nicht nur ein Fluchwort, von »Sakrament« abgeleitet, das man im Zorn vor sich hinsagt; auch einen Menschen, der einen ärgert, kann man »du Saggra« schimpfen. Der »Saggra« ist ein »Sakramenter«, ein Verfluchter.
Schlawuzi Das ist der »Schlawack« im Kindesalter: »Schlawack« oder »Schlawiner« und »Buzi« sind hier zusammengezogen. »Schlawuzi« nennt man zärtlich-lustig einen kleinen Buben, der einem einen (ebenso kleinen) Streich gespielt hat.
Schmarrnsiada Der ist der, der Blödsinn redet, der sozusagen »Schmarrn« kocht. Der sehr schön bildhafte audruck ist dem »Loamsiada« nachempfunden (fader, freudloser Mensch, von Leimsieden = langweilige, öder Arbeit)
Wuggerl Ein »Wuggerl« ist ein Gemenge aus Staub, Wollabfällen und dergleichen in der Form eines kleinen lockeren Bällchens, wie man es in unabgestaubten Zimmern auf dem Boden, auf Stühlen und in anderer Zusammensetzung sogar in der Nase finden kann.
zahna Nicht nur Kinder, welche Zähne kriegen, zahnen. »Zahnen« bedeutet im Bairischen auch »die Zähne blecken« und von da aus so ziemlich alles, was ruch zähnezeigende Grimassen auszudrücken ist: grinsen, weinen, spöttisch dreinschauen, gaffen. »Ja zahn no recht frech umma«, schreit die Wiechlin, als die Anna Maria Ranftl am Fenster erscheint (in Ludwig Thomas »Dachserin«).
zuzln »Zuzln« hängt, obgleich man auch aus Strohhalmen, ja selbst aus einem Maßkrug zuzln kann, mit der Zitze zusammen, der Brustwarze, an der der Säugling saugt. Sie heißt auf bairisch »Duddn«.


Bayerisch auf deutsch

Herkunft und Bedeutung ausgewählter bayerischer Wörter:

aufmandln Sozusagen einMännchen macht der, der sich »aufmandlt«, aber nicht wie ein Hund im freundlich netten Sinn: Er richet sich auf, erhebt sich gegen andere Leute, um ihnen zu zeigen, daß er ein Mann ist. Das setzt natürlich voraus, daß er, ehe er sich aufmanelte, verhältnismäßig unscheinbar und klein war.
Baazi Der Mensch besteht, wie jeder weiß, aus einem Klumpen Erde, aus »Baaz« gewissermaßen. Alte geistliche Schriften nannten ihn deshalb gern einen »verderbten batz asz Adam« oder einen »verfluchten Kotbatzen«. Um einen solchen handelt sich's auch beim »Baazi«, dessen Namen etwa mit »kleiner Gauner« oder »Filou« überetzen kann.
Babbn Die »Babbn«- im Unterschied zum »Babb« mit hellem a zu sprechen - hat etymologisch denselben Ursprung, obwohl sie nicht die Nahrung, sondern den Mund bezeichnet, in den man den Brei hineinsteckt, um das Kind damit zu »päppeln«. Auch »babbelt« (schwätzt) man mit dem Mund. Ein Kosewort ist »Babbn« nicht geradezu, sondern mehr im tadelnden Sinn gebräuchlich: »Oiwei hat a sei Babbn offn« = Immer hat er den Mund offen.
Bierdimpfe nennt man einen Menschen, der vorwiegend im Wirtshaus sitzt und darin liter - respektive maßweise Bier trinkt. Die Blutwurst hieß früher »Dimpfl«, und auch den dicken, bierbäuchigen Mann nannte man so. Noch eine zweite Ableitung ist denkbar: von mittelhochdeutsch »dimpfen« = dampfen; dann wäre der Bierdimpfe ein Mensch, der vom Bierdampf eingehüllt ist, aus dem der Bierdunst dampft. »Bier« hängt übrigens mit dem vulgärlateinischen »biber« = Trunk (von lateinisch »bibere« = trinken) zusammen.
bisln Dieses Wort, das dem schriftdeutschen »pissen« entspricht, haben die Germanen (altfriesisch »pissia«, niderländisch »pissen« englisch »piss«) aus dem altfranzösischen »pissier« übernommen, das seinerseits, lautmalend, auser Mütter- und Ammensprache (»wisiwisi machen«) kommt. Man kann statt »bisln« auch »soacha« oder, nocht etwas ordinärer, »brunzn« sagen.
dabräsln Das » Bräsal« ist ein Krümel, ein Brosame, aus dem germanischen Stamm »brusjan« = zerquetschen. Wenn es einen »dabräselt«, dann wird man, vom Schicksal beispielsweise, zermalmt.
damisch Wer würde diesem Wort, das »albern« oder »dumm« bedeutet und dem nördlicheren »dämlich« entspricht, seine internationale Verwandtschaft ansehen: mit lateinisch »temulentia« = Trunkenheit, russisch »tomit« = bedrücken, altindisch »tamyati« = er wird betäubt, gewisermaßen »damischg'haud«.
enk »Enk« ist der Dativ und Akkusativ, der dritte und der vierte Fall der Dualform »ees« und hieß früher »euch beide« (»I siech enk scho« = Ich sehe euch zwei schon»). Die Beschränkung auf zwei ist längst abgekommen, heute sagt man «ees» und «enk" auch zu mehreren Leuten.
Gfrett Die mittelhochdeutsche »vrete« ist eine Entzündung oder Wunde, und »vreten« hieß entzünden, wundreiben. In übertragener, bildlicher Bedeutung wurde »vretten« zu »sich quälen« und das »Gfrett« zur Mühsal und zur Plage.
Glache Ein »klechel« oder »klachel« ist, mittelhochdeutsch, ein Glockenschwengel. Seine Form und die Tatsache, daß er herunterhängt, ließen das bayerische Volk Ähnlichkeiten mit dem Geschlechtsteil des Mannes erkennen, und so wurde »Glache« - wie »Stingl« und »Fiesl« zum Schimpfwort. Es bedeutet »ungeschlachter, plumper Kerl«.
Grischperl Kleine, dünne, schwächliche Kinder und auch ebensolche Erwachsene nennt man »Grischperl«. Sprachlich ist das »Grischperl« dasselbe wie ein »Gruschperl«: ein »Krüsperl«, ein kleiner Knorpel.
heia Selbst wenn man statt »heia« »heuer« sagt, besteht im deutschen Norden die Gefahr, daß man nicht recht verstanden wird, denn in der Schriftsprache gibt es nur »dieses Jahr«. Dieselbe Bedeutung hat das althochdeutsche »hiu jaru«, woraus »heuer« entstanden ist.
Hirnbatzl Ein »Hirnbatzl« verabreicht man, indem man den Zeige- oder Mittelfinger gegen die Stirn - das »Hirn« des Hirnbatzlempfängers schnellen läßt. »Patsch« macht es dort; »Hirnbatzl« ursprünglich wohl eher »Hirnbatschl« ist also ein lautmalendes Wort.
Kambbe Unter einem »jungen Kambbe« versteht man einen jungen Burschen, ein Bürscherl etwa. Früher, im Mittelniederdeutschen, drückte das Wort noch mehr Respekt aus: da war der »kempe« nicht nur ein Kämpfer, sonder sogar ein richtiger Held.
Lettn Als »Lettn« bezeichnet man einen Lehmboden und, da dieser dreckig und schmierig ist, breiarigen Schmutz überhaupt. »Letto« und »lette« hießen der Lehm schon im Alt- und Mittelhochdeutschen.
Massl Wer ein »Massl« hat, hat Glück. Jiddisch »masel« ist ein Sternzeichen; daher kommt die Bedeutung »Glücksstern« und damit Glück überhaupt.
Rammerl Der Ansatz von Schmutz auf der Haut und der Staub auf der Rüstung hießen mittelhochdeutsch »ram«. »Rammerl« (=Schmutzränder) am Hals kennt man auch heute noch. Später wurde in übertragener Bedeutung auch das als »Rämlein« bezeichnet, was sich bei der Zubereitung von Mehlspeisen am Kochgeschirr ansetzt.
ruassln Althochdeutsch »rußan« und mittelhochdeutsch »rußen« heißt: »ein Geräusch machen, rauschen, summen, brüllen« und auch »schnarchen«. Die letzte dieser Bedeutungen, »schnarchend schlafen«, hat »ruaßln« im Bairischen. Der Rüssel (bairisch »Riassl«) hat damit nichts zu tun, in ihm steckt das althochdeutsche »ruossen« = wühlen.
Saggra ist nicht nur ein Fluchwort, von »Sakrament« abgeleitet, das man im Zorn vor sich hinsagt; auch einen Menschen, der einen ärgert, kann man »du Saggra« schimpfen. Der »Saggra« ist ein »Sakramenter«, ein Verfluchter.
Schlawuzi Das ist der »Schlawack« im Kindesalter: »Schlawack« oder »Schlawiner« und »Buzi« sind hier zusammengezogen. »Schlawuzi« nennt man zärtlich-lustig einen kleinen Buben, der einem einen (ebenso kleinen) Streich gespielt hat.
Schmarrnsiada Der ist der, der Blödsinn redet, der sozusagen »Schmarrn« kocht. Der sehr schön bildhafte audruck ist dem »Loamsiada« nachempfunden (fader, freudloser Mensch, von Leimsieden = langweilige, öder Arbeit)
Wuggerl Ein »Wuggerl« ist ein Gemenge aus Staub, Wollabfällen und dergleichen in der Form eines kleinen lockeren Bällchens, wie man es in unabgestaubten Zimmern auf dem Boden, auf Stühlen und in anderer Zusammensetzung sogar in der Nase finden kann.
zahna Nicht nur Kinder, welche Zähne kriegen, zahnen. »Zahnen« bedeutet im Bairischen auch »die Zähne blecken« und von da aus so ziemlich alles, was ruch zähnezeigende Grimassen auszudrücken ist: grinsen, weinen, spöttisch dreinschauen, gaffen. »Ja zahn no recht frech umma«, schreit die Wiechlin, als die Anna Maria Ranftl am Fenster erscheint (in Ludwig Thomas »Dachserin«).
zuzln »Zuzln« hängt, obgleich man auch aus Strohhalmen, ja selbst aus einem Maßkrug zuzln kann, mit der Zitze zusammen, der Brustwarze, an der der Säugling saugt. Sie heißt auf bairisch »Duddn«.


Bayerisch auf deutsch

Herkunft und Bedeutung ausgewählter bayerischer Wörter:

aufmandln Sozusagen einMännchen macht der, der sich »aufmandlt«, aber nicht wie ein Hund im freundlich netten Sinn: Er richet sich auf, erhebt sich gegen andere Leute, um ihnen zu zeigen, daß er ein Mann ist. Das setzt natürlich voraus, daß er, ehe er sich aufmanelte, verhältnismäßig unscheinbar und klein war.
Baazi Der Mensch besteht, wie jeder weiß, aus einem Klumpen Erde, aus »Baaz« gewissermaßen. Alte geistliche Schriften nannten ihn deshalb gern einen »verderbten batz asz Adam« oder einen »verfluchten Kotbatzen«. Um einen solchen handelt sich's auch beim »Baazi«, dessen Namen etwa mit »kleiner Gauner« oder »Filou« überetzen kann.
Babbn Die »Babbn«- im Unterschied zum »Babb« mit hellem a zu sprechen - hat etymologisch denselben Ursprung, obwohl sie nicht die Nahrung, sondern den Mund bezeichnet, in den man den Brei hineinsteckt, um das Kind damit zu »päppeln«. Auch »babbelt« (schwätzt) man mit dem Mund. Ein Kosewort ist »Babbn« nicht geradezu, sondern mehr im tadelnden Sinn gebräuchlich: »Oiwei hat a sei Babbn offn« = Immer hat er den Mund offen.
Bierdimpfe nennt man einen Menschen, der vorwiegend im Wirtshaus sitzt und darin liter - respektive maßweise Bier trinkt. Die Blutwurst hieß früher »Dimpfl«, und auch den dicken, bierbäuchigen Mann nannte man so. Noch eine zweite Ableitung ist denkbar: von mittelhochdeutsch »dimpfen« = dampfen; dann wäre der Bierdimpfe ein Mensch, der vom Bierdampf eingehüllt ist, aus dem der Bierdunst dampft. »Bier« hängt übrigens mit dem vulgärlateinischen »biber« = Trunk (von lateinisch »bibere« = trinken) zusammen.
bisln Dieses Wort, das dem schriftdeutschen »pissen« entspricht, haben die Germanen (altfriesisch »pissia«, niderländisch »pissen« englisch »piss«) aus dem altfranzösischen »pissier« übernommen, das seinerseits, lautmalend, auser Mütter- und Ammensprache (»wisiwisi machen«) kommt. Man kann statt »bisln« auch »soacha« oder, nocht etwas ordinärer, »brunzn« sagen.
dabräsln Das » Bräsal« ist ein Krümel, ein Brosame, aus dem germanischen Stamm »brusjan« = zerquetschen. Wenn es einen »dabräselt«, dann wird man, vom Schicksal beispielsweise, zermalmt.
damisch Wer würde diesem Wort, das »albern« oder »dumm« bedeutet und dem nördlicheren »dämlich« entspricht, seine internationale Verwandtschaft ansehen: mit lateinisch »temulentia« = Trunkenheit, russisch »tomit« = bedrücken, altindisch »tamyati« = er wird betäubt, gewisermaßen »damischg'haud«.
enk »Enk« ist der Dativ und Akkusativ, der dritte und der vierte Fall der Dualform »ees« und hieß früher »euch beide« (»I siech enk scho« = Ich sehe euch zwei schon»). Die Beschränkung auf zwei ist längst abgekommen, heute sagt man «ees» und «enk" auch zu mehreren Leuten.
Gfrett Die mittelhochdeutsche »vrete« ist eine Entzündung oder Wunde, und »vreten« hieß entzünden, wundreiben. In übertragener, bildlicher Bedeutung wurde »vretten« zu »sich quälen« und das »Gfrett« zur Mühsal und zur Plage.
Glache Ein »klechel« oder »klachel« ist, mittelhochdeutsch, ein Glockenschwengel. Seine Form und die Tatsache, daß er herunterhängt, ließen das bayerische Volk Ähnlichkeiten mit dem Geschlechtsteil des Mannes erkennen, und so wurde »Glache« - wie »Stingl« und »Fiesl« zum Schimpfwort. Es bedeutet »ungeschlachter, plumper Kerl«.
Grischperl Kleine, dünne, schwächliche Kinder und auch ebensolche Erwachsene nennt man »Grischperl«. Sprachlich ist das »Grischperl« dasselbe wie ein »Gruschperl«: ein »Krüsperl«, ein kleiner Knorpel.
heia Selbst wenn man statt »heia« »heuer« sagt, besteht im deutschen Norden die Gefahr, daß man nicht recht verstanden wird, denn in der Schriftsprache gibt es nur »dieses Jahr«. Dieselbe Bedeutung hat das althochdeutsche »hiu jaru«, woraus »heuer« entstanden ist.
Hirnbatzl Ein »Hirnbatzl« verabreicht man, indem man den Zeige- oder Mittelfinger gegen die Stirn - das »Hirn« des Hirnbatzlempfängers schnellen läßt. »Patsch« macht es dort; »Hirnbatzl« ursprünglich wohl eher »Hirnbatschl« ist also ein lautmalendes Wort.
Kambbe Unter einem »jungen Kambbe« versteht man einen jungen Burschen, ein Bürscherl etwa. Früher, im Mittelniederdeutschen, drückte das Wort noch mehr Respekt aus: da war der »kempe« nicht nur ein Kämpfer, sonder sogar ein richtiger Held.
Lettn Als »Lettn« bezeichnet man einen Lehmboden und, da dieser dreckig und schmierig ist, breiarigen Schmutz überhaupt. »Letto« und »lette« hießen der Lehm schon im Alt- und Mittelhochdeutschen.
Massl Wer ein »Massl« hat, hat Glück. Jiddisch »masel« ist ein Sternzeichen; daher kommt die Bedeutung »Glücksstern« und damit Glück überhaupt.
Rammerl Der Ansatz von Schmutz auf der Haut und der Staub auf der Rüstung hießen mittelhochdeutsch »ram«. »Rammerl« (=Schmutzränder) am Hals kennt man auch heute noch. Später wurde in übertragener Bedeutung auch das als »Rämlein« bezeichnet, was sich bei der Zubereitung von Mehlspeisen am Kochgeschirr ansetzt.
ruassln Althochdeutsch »rußan« und mittelhochdeutsch »rußen« heißt: »ein Geräusch machen, rauschen, summen, brüllen« und auch »schnarchen«. Die letzte dieser Bedeutungen, »schnarchend schlafen«, hat »ruaßln« im Bairischen. Der Rüssel (bairisch »Riassl«) hat damit nichts zu tun, in ihm steckt das althochdeutsche »ruossen« = wühlen.
Saggra ist nicht nur ein Fluchwort, von »Sakrament« abgeleitet, das man im Zorn vor sich hinsagt; auch einen Menschen, der einen ärgert, kann man »du Saggra« schimpfen. Der »Saggra« ist ein »Sakramenter«, ein Verfluchter.
Schlawuzi Das ist der »Schlawack« im Kindesalter: »Schlawack« oder »Schlawiner« und »Buzi« sind hier zusammengezogen. »Schlawuzi« nennt man zärtlich-lustig einen kleinen Buben, der einem einen (ebenso kleinen) Streich gespielt hat.
Schmarrnsiada Der ist der, der Blödsinn redet, der sozusagen »Schmarrn« kocht. Der sehr schön bildhafte audruck ist dem »Loamsiada« nachempfunden (fader, freudloser Mensch, von Leimsieden = langweilige, öder Arbeit)
Wuggerl Ein »Wuggerl« ist ein Gemenge aus Staub, Wollabfällen und dergleichen in der Form eines kleinen lockeren Bällchens, wie man es in unabgestaubten Zimmern auf dem Boden, auf Stühlen und in anderer Zusammensetzung sogar in der Nase finden kann.
zahna Nicht nur Kinder, welche Zähne kriegen, zahnen. »Zahnen« bedeutet im Bairischen auch »die Zähne blecken« und von da aus so ziemlich alles, was ruch zähnezeigende Grimassen auszudrücken ist: grinsen, weinen, spöttisch dreinschauen, gaffen. »Ja zahn no recht frech umma«, schreit die Wiechlin, als die Anna Maria Ranftl am Fenster erscheint (in Ludwig Thomas »Dachserin«).
zuzln »Zuzln« hängt, obgleich man auch aus Strohhalmen, ja selbst aus einem Maßkrug zuzln kann, mit der Zitze zusammen, der Brustwarze, an der der Säugling saugt. Sie heißt auf bairisch »Duddn«.


Bayerisch auf deutsch

Herkunft und Bedeutung ausgewählter bayerischer Wörter:

aufmandln Sozusagen einMännchen macht der, der sich »aufmandlt«, aber nicht wie ein Hund im freundlich netten Sinn: Er richet sich auf, erhebt sich gegen andere Leute, um ihnen zu zeigen, daß er ein Mann ist. Das setzt natürlich voraus, daß er, ehe er sich aufmanelte, verhältnismäßig unscheinbar und klein war.
Baazi Der Mensch besteht, wie jeder weiß, aus einem Klumpen Erde, aus »Baaz« gewissermaßen. Alte geistliche Schriften nannten ihn deshalb gern einen »verderbten batz asz Adam« oder einen »verfluchten Kotbatzen«. Um einen solchen handelt sich's auch beim »Baazi«, dessen Namen etwa mit »kleiner Gauner« oder »Filou« überetzen kann.
Babbn Die »Babbn«- im Unterschied zum »Babb« mit hellem a zu sprechen - hat etymologisch denselben Ursprung, obwohl sie nicht die Nahrung, sondern den Mund bezeichnet, in den man den Brei hineinsteckt, um das Kind damit zu »päppeln«. Auch »babbelt« (schwätzt) man mit dem Mund. Ein Kosewort ist »Babbn« nicht geradezu, sondern mehr im tadelnden Sinn gebräuchlich: »Oiwei hat a sei Babbn offn« = Immer hat er den Mund offen.
Bierdimpfe nennt man einen Menschen, der vorwiegend im Wirtshaus sitzt und darin liter - respektive maßweise Bier trinkt. Die Blutwurst hieß früher »Dimpfl«, und auch den dicken, bierbäuchigen Mann nannte man so. Noch eine zweite Ableitung ist denkbar: von mittelhochdeutsch »dimpfen« = dampfen; dann wäre der Bierdimpfe ein Mensch, der vom Bierdampf eingehüllt ist, aus dem der Bierdunst dampft. »Bier« hängt übrigens mit dem vulgärlateinischen »biber« = Trunk (von lateinisch »bibere« = trinken) zusammen.
bisln Dieses Wort, das dem schriftdeutschen »pissen« entspricht, haben die Germanen (altfriesisch »pissia«, niderländisch »pissen« englisch »piss«) aus dem altfranzösischen »pissier« übernommen, das seinerseits, lautmalend, auser Mütter- und Ammensprache (»wisiwisi machen«) kommt. Man kann statt »bisln« auch »soacha« oder, nocht etwas ordinärer, »brunzn« sagen.
dabräsln Das » Bräsal« ist ein Krümel, ein Brosame, aus dem germanischen Stamm »brusjan« = zerquetschen. Wenn es einen »dabräselt«, dann wird man, vom Schicksal beispielsweise, zermalmt.
damisch Wer würde diesem Wort, das »albern« oder »dumm« bedeutet und dem nördlicheren »dämlich« entspricht, seine internationale Verwandtschaft ansehen: mit lateinisch »temulentia« = Trunkenheit, russisch »tomit« = bedrücken, altindisch »tamyati« = er wird betäubt, gewisermaßen »damischg'haud«.
enk »Enk« ist der Dativ und Akkusativ, der dritte und der vierte Fall der Dualform »ees« und hieß früher »euch beide« (»I siech enk scho« = Ich sehe euch zwei schon»). Die Beschränkung auf zwei ist längst abgekommen, heute sagt man «ees» und «enk" auch zu mehreren Leuten.
Gfrett Die mittelhochdeutsche »vrete« ist eine Entzündung oder Wunde, und »vreten« hieß entzünden, wundreiben. In übertragener, bildlicher Bedeutung wurde »vretten« zu »sich quälen« und das »Gfrett« zur Mühsal und zur Plage.
Glache Ein »klechel« oder »klachel« ist, mittelhochdeutsch, ein Glockenschwengel. Seine Form und die Tatsache, daß er herunterhängt, ließen das bayerische Volk Ähnlichkeiten mit dem Geschlechtsteil des Mannes erkennen, und so wurde »Glache« - wie »Stingl« und »Fiesl« zum Schimpfwort. Es bedeutet »ungeschlachter, plumper Kerl«.
Grischperl Kleine, dünne, schwächliche Kinder und auch ebensolche Erwachsene nennt man »Grischperl«. Sprachlich ist das »Grischperl« dasselbe wie ein »Gruschperl«: ein »Krüsperl«, ein kleiner Knorpel.
heia Selbst wenn man statt »heia« »heuer« sagt, besteht im deutschen Norden die Gefahr, daß man nicht recht verstanden wird, denn in der Schriftsprache gibt es nur »dieses Jahr«. Dieselbe Bedeutung hat das althochdeutsche »hiu jaru«, woraus »heuer« entstanden ist.
Hirnbatzl Ein »Hirnbatzl« verabreicht man, indem man den Zeige- oder Mittelfinger gegen die Stirn - das »Hirn« des Hirnbatzlempfängers schnellen läßt. »Patsch« macht es dort; »Hirnbatzl« ursprünglich wohl eher »Hirnbatschl« ist also ein lautmalendes Wort.
Kambbe Unter einem »jungen Kambbe« versteht man einen jungen Burschen, ein Bürscherl etwa. Früher, im Mittelniederdeutschen, drückte das Wort noch mehr Respekt aus: da war der »kempe« nicht nur ein Kämpfer, sonder sogar ein richtiger Held.
Lettn Als »Lettn« bezeichnet man einen Lehmboden und, da dieser dreckig und schmierig ist, breiarigen Schmutz überhaupt. »Letto« und »lette« hießen der Lehm schon im Alt- und Mittelhochdeutschen.
Massl Wer ein »Massl« hat, hat Glück. Jiddisch »masel« ist ein Sternzeichen; daher kommt die Bedeutung »Glücksstern« und damit Glück überhaupt.
Rammerl Der Ansatz von Schmutz auf der Haut und der Staub auf der Rüstung hießen mittelhochdeutsch »ram«. »Rammerl« (=Schmutzränder) am Hals kennt man auch heute noch. Später wurde in übertragener Bedeutung auch das als »Rämlein« bezeichnet, was sich bei der Zubereitung von Mehlspeisen am Kochgeschirr ansetzt.
ruassln Althochdeutsch »rußan« und mittelhochdeutsch »rußen« heißt: »ein Geräusch machen, rauschen, summen, brüllen« und auch »schnarchen«. Die letzte dieser Bedeutungen, »schnarchend schlafen«, hat »ruaßln« im Bairischen. Der Rüssel (bairisch »Riassl«) hat damit nichts zu tun, in ihm steckt das althochdeutsche »ruossen« = wühlen.
Saggra ist nicht nur ein Fluchwort, von »Sakrament« abgeleitet, das man im Zorn vor sich hinsagt; auch einen Menschen, der einen ärgert, kann man »du Saggra« schimpfen. Der »Saggra« ist ein »Sakramenter«, ein Verfluchter.
Schlawuzi Das ist der »Schlawack« im Kindesalter: »Schlawack« oder »Schlawiner« und »Buzi« sind hier zusammengezogen. »Schlawuzi« nennt man zärtlich-lustig einen kleinen Buben, der einem einen (ebenso kleinen) Streich gespielt hat.
Schmarrnsiada Der ist der, der Blödsinn redet, der sozusagen »Schmarrn« kocht. Der sehr schön bildhafte audruck ist dem »Loamsiada« nachempfunden (fader, freudloser Mensch, von Leimsieden = langweilige, öder Arbeit)
Wuggerl Ein »Wuggerl« ist ein Gemenge aus Staub, Wollabfällen und dergleichen in der Form eines kleinen lockeren Bällchens, wie man es in unabgestaubten Zimmern auf dem Boden, auf Stühlen und in anderer Zusammensetzung sogar in der Nase finden kann.
zahna Nicht nur Kinder, welche Zähne kriegen, zahnen. »Zahnen« bedeutet im Bairischen auch »die Zähne blecken« und von da aus so ziemlich alles, was ruch zähnezeigende Grimassen auszudrücken ist: grinsen, weinen, spöttisch dreinschauen, gaffen. »Ja zahn no recht frech umma«, schreit die Wiechlin, als die Anna Maria Ranftl am Fenster erscheint (in Ludwig Thomas »Dachserin«).
zuzln »Zuzln« hängt, obgleich man auch aus Strohhalmen, ja selbst aus einem Maßkrug zuzln kann, mit der Zitze zusammen, der Brustwarze, an der der Säugling saugt. Sie heißt auf bairisch »Duddn«.


Bayerisch auf deutsch

Herkunft und Bedeutung ausgewählter bayerischer Wörter:

aufmandln Sozusagen einMännchen macht der, der sich »aufmandlt«, aber nicht wie ein Hund im freundlich netten Sinn: Er richet sich auf, erhebt sich gegen andere Leute, um ihnen zu zeigen, daß er ein Mann ist. Das setzt natürlich voraus, daß er, ehe er sich aufmanelte, verhältnismäßig unscheinbar und klein war.
Baazi Der Mensch besteht, wie jeder weiß, aus einem Klumpen Erde, aus »Baaz« gewissermaßen. Alte geistliche Schriften nannten ihn deshalb gern einen »verderbten batz asz Adam« oder einen »verfluchten Kotbatzen«. Um einen solchen handelt sich's auch beim »Baazi«, dessen Namen etwa mit »kleiner Gauner« oder »Filou« überetzen kann.
Babbn Die »Babbn«- im Unterschied zum »Babb« mit hellem a zu sprechen - hat etymologisch denselben Ursprung, obwohl sie nicht die Nahrung, sondern den Mund bezeichnet, in den man den Brei hineinsteckt, um das Kind damit zu »päppeln«. Auch »babbelt« (schwätzt) man mit dem Mund. Ein Kosewort ist »Babbn« nicht geradezu, sondern mehr im tadelnden Sinn gebräuchlich: »Oiwei hat a sei Babbn offn« = Immer hat er den Mund offen.
Bierdimpfe nennt man einen Menschen, der vorwiegend im Wirtshaus sitzt und darin liter - respektive maßweise Bier trinkt. Die Blutwurst hieß früher »Dimpfl«, und auch den dicken, bierbäuchigen Mann nannte man so. Noch eine zweite Ableitung ist denkbar: von mittelhochdeutsch »dimpfen« = dampfen; dann wäre der Bierdimpfe ein Mensch, der vom Bierdampf eingehüllt ist, aus dem der Bierdunst dampft. »Bier« hängt übrigens mit dem vulgärlateinischen »biber« = Trunk (von lateinisch »bibere« = trinken) zusammen.
bisln Dieses Wort, das dem schriftdeutschen »pissen« entspricht, haben die Germanen (altfriesisch »pissia«, niderländisch »pissen« englisch »piss«) aus dem altfranzösischen »pissier« übernommen, das seinerseits, lautmalend, auser Mütter- und Ammensprache (»wisiwisi machen«) kommt. Man kann statt »bisln« auch »soacha« oder, nocht etwas ordinärer, »brunzn« sagen.
dabräsln Das » Bräsal« ist ein Krümel, ein Brosame, aus dem germanischen Stamm »brusjan« = zerquetschen. Wenn es einen »dabräselt«, dann wird man, vom Schicksal beispielsweise, zermalmt.
damisch Wer würde diesem Wort, das »albern« oder »dumm« bedeutet und dem nördlicheren »dämlich« entspricht, seine internationale Verwandtschaft ansehen: mit lateinisch »temulentia« = Trunkenheit, russisch »tomit« = bedrücken, altindisch »tamyati« = er wird betäubt, gewisermaßen »damischg'haud«.
enk »Enk« ist der Dativ und Akkusativ, der dritte und der vierte Fall der Dualform »ees« und hieß früher »euch beide« (»I siech enk scho« = Ich sehe euch zwei schon»). Die Beschränkung auf zwei ist längst abgekommen, heute sagt man «ees» und «enk" auch zu mehreren Leuten.
Gfrett Die mittelhochdeutsche »vrete« ist eine Entzündung oder Wunde, und »vreten« hieß entzünden, wundreiben. In übertragener, bildlicher Bedeutung wurde »vretten« zu »sich quälen« und das »Gfrett« zur Mühsal und zur Plage.
Glache Ein »klechel« oder »klachel« ist, mittelhochdeutsch, ein Glockenschwengel. Seine Form und die Tatsache, daß er herunterhängt, ließen das bayerische Volk Ähnlichkeiten mit dem Geschlechtsteil des Mannes erkennen, und so wurde »Glache« - wie »Stingl« und »Fiesl« zum Schimpfwort. Es bedeutet »ungeschlachter, plumper Kerl«.
Grischperl Kleine, dünne, schwächliche Kinder und auch ebensolche Erwachsene nennt man »Grischperl«. Sprachlich ist das »Grischperl« dasselbe wie ein »Gruschperl«: ein »Krüsperl«, ein kleiner Knorpel.
heia Selbst wenn man statt »heia« »heuer« sagt, besteht im deutschen Norden die Gefahr, daß man nicht recht verstanden wird, denn in der Schriftsprache gibt es nur »dieses Jahr«. Dieselbe Bedeutung hat das althochdeutsche »hiu jaru«, woraus »heuer« entstanden ist.
Hirnbatzl Ein »Hirnbatzl« verabreicht man, indem man den Zeige- oder Mittelfinger gegen die Stirn - das »Hirn« des Hirnbatzlempfängers schnellen läßt. »Patsch« macht es dort; »Hirnbatzl« ursprünglich wohl eher »Hirnbatschl« ist also ein lautmalendes Wort.
Kambbe Unter einem »jungen Kambbe« versteht man einen jungen Burschen, ein Bürscherl etwa. Früher, im Mittelniederdeutschen, drückte das Wort noch mehr Respekt aus: da war der »kempe« nicht nur ein Kämpfer, sonder sogar ein richtiger Held.
Lettn Als »Lettn« bezeichnet man einen Lehmboden und, da dieser dreckig und schmierig ist, breiarigen Schmutz überhaupt. »Letto« und »lette« hießen der Lehm schon im Alt- und Mittelhochdeutschen.
Massl Wer ein »Massl« hat, hat Glück. Jiddisch »masel« ist ein Sternzeichen; daher kommt die Bedeutung »Glücksstern« und damit Glück überhaupt.
Rammerl Der Ansatz von Schmutz auf der Haut und der Staub auf der Rüstung hießen mittelhochdeutsch »ram«. »Rammerl« (=Schmutzränder) am Hals kennt man auch heute noch. Später wurde in übertragener Bedeutung auch das als »Rämlein« bezeichnet, was sich bei der Zubereitung von Mehlspeisen am Kochgeschirr ansetzt.
ruassln Althochdeutsch »rußan« und mittelhochdeutsch »rußen« heißt: »ein Geräusch machen, rauschen, summen, brüllen« und auch »schnarchen«. Die letzte dieser Bedeutungen, »schnarchend schlafen«, hat »ruaßln« im Bairischen. Der Rüssel (bairisch »Riassl«) hat damit nichts zu tun, in ihm steckt das althochdeutsche »ruossen« = wühlen.
Saggra ist nicht nur ein Fluchwort, von »Sakrament« abgeleitet, das man im Zorn vor sich hinsagt; auch einen Menschen, der einen ärgert, kann man »du Saggra« schimpfen. Der »Saggra« ist ein »Sakramenter«, ein Verfluchter.
Schlawuzi Das ist der »Schlawack« im Kindesalter: »Schlawack« oder »Schlawiner« und »Buzi« sind hier zusammengezogen. »Schlawuzi« nennt man zärtlich-lustig einen kleinen Buben, der einem einen (ebenso kleinen) Streich gespielt hat.
Schmarrnsiada Der ist der, der Blödsinn redet, der sozusagen »Schmarrn« kocht. Der sehr schön bildhafte audruck ist dem »Loamsiada« nachempfunden (fader, freudloser Mensch, von Leimsieden = langweilige, öder Arbeit)
Wuggerl Ein »Wuggerl« ist ein Gemenge aus Staub, Wollabfällen und dergleichen in der Form eines kleinen lockeren Bällchens, wie man es in unabgestaubten Zimmern auf dem Boden, auf Stühlen und in anderer Zusammensetzung sogar in der Nase finden kann.
zahna Nicht nur Kinder, welche Zähne kriegen, zahnen. »Zahnen« bedeutet im Bairischen auch »die Zähne blecken« und von da aus so ziemlich alles, was ruch zähnezeigende Grimassen auszudrücken ist: grinsen, weinen, spöttisch dreinschauen, gaffen. »Ja zahn no recht frech umma«, schreit die Wiechlin, als die Anna Maria Ranftl am Fenster erscheint (in Ludwig Thomas »Dachserin«).
zuzln »Zuzln« hängt, obgleich man auch aus Strohhalmen, ja selbst aus einem Maßkrug zuzln kann, mit der Zitze zusammen, der Brustwarze, an der der Säugling saugt. Sie heißt auf bairisch »Duddn«.


Bayerisch auf deutsch

Herkunft und Bedeutung ausgewählter bayerischer Wörter:

aufmandln Sozusagen einMännchen macht der, der sich »aufmandlt«, aber nicht wie ein Hund im freundlich netten Sinn: Er richet sich auf, erhebt sich gegen andere Leute, um ihnen zu zeigen, daß er ein Mann ist. Das setzt natürlich voraus, daß er, ehe er sich aufmanelte, verhältnismäßig unscheinbar und klein war.
Baazi Der Mensch besteht, wie jeder weiß, aus einem Klumpen Erde, aus »Baaz« gewissermaßen. Alte geistliche Schriften nannten ihn deshalb gern einen »verderbten batz asz Adam« oder einen »verfluchten Kotbatzen«. Um einen solchen handelt sich's auch beim »Baazi«, dessen Namen etwa mit »kleiner Gauner« oder »Filou« überetzen kann.
Babbn Die »Babbn«- im Unterschied zum »Babb« mit hellem a zu sprechen - hat etymologisch denselben Ursprung, obwohl sie nicht die Nahrung, sondern den Mund bezeichnet, in den man den Brei hineinsteckt, um das Kind damit zu »päppeln«. Auch »babbelt« (schwätzt) man mit dem Mund. Ein Kosewort ist »Babbn« nicht geradezu, sondern mehr im tadelnden Sinn gebräuchlich: »Oiwei hat a sei Babbn offn« = Immer hat er den Mund offen.
Bierdimpfe nennt man einen Menschen, der vorwiegend im Wirtshaus sitzt und darin liter - respektive maßweise Bier trinkt. Die Blutwurst hieß früher »Dimpfl«, und auch den dicken, bierbäuchigen Mann nannte man so. Noch eine zweite Ableitung ist denkbar: von mittelhochdeutsch »dimpfen« = dampfen; dann wäre der Bierdimpfe ein Mensch, der vom Bierdampf eingehüllt ist, aus dem der Bierdunst dampft. »Bier« hängt übrigens mit dem vulgärlateinischen »biber« = Trunk (von lateinisch »bibere« = trinken) zusammen.
bisln Dieses Wort, das dem schriftdeutschen »pissen« entspricht, haben die Germanen (altfriesisch »pissia«, niderländisch »pissen« englisch »piss«) aus dem altfranzösischen »pissier« übernommen, das seinerseits, lautmalend, auser Mütter- und Ammensprache (»wisiwisi machen«) kommt. Man kann statt »bisln« auch »soacha« oder, nocht etwas ordinärer, »brunzn« sagen.
dabräsln Das » Bräsal« ist ein Krümel, ein Brosame, aus dem germanischen Stamm »brusjan« = zerquetschen. Wenn es einen »dabräselt«, dann wird man, vom Schicksal beispielsweise, zermalmt.
damisch Wer würde diesem Wort, das »albern« oder »dumm« bedeutet und dem nördlicheren »dämlich« entspricht, seine internationale Verwandtschaft ansehen: mit lateinisch »temulentia« = Trunkenheit, russisch »tomit« = bedrücken, altindisch »tamyati« = er wird betäubt, gewisermaßen »damischg'haud«.
enk »Enk« ist der Dativ und Akkusativ, der dritte und der vierte Fall der Dualform »ees« und hieß früher »euch beide« (»I siech enk scho« = Ich sehe euch zwei schon»). Die Beschränkung auf zwei ist längst abgekommen, heute sagt man «ees» und «enk" auch zu mehreren Leuten.
Gfrett Die mittelhochdeutsche »vrete« ist eine Entzündung oder Wunde, und »vreten« hieß entzünden, wundreiben. In übertragener, bildlicher Bedeutung wurde »vretten« zu »sich quälen« und das »Gfrett« zur Mühsal und zur Plage.
Glache Ein »klechel« oder »klachel« ist, mittelhochdeutsch, ein Glockenschwengel. Seine Form und die Tatsache, daß er herunterhängt, ließen das bayerische Volk Ähnlichkeiten mit dem Geschlechtsteil des Mannes erkennen, und so wurde »Glache« - wie »Stingl« und »Fiesl« zum Schimpfwort. Es bedeutet »ungeschlachter, plumper Kerl«.
Grischperl Kleine, dünne, schwächliche Kinder und auch ebensolche Erwachsene nennt man »Grischperl«. Sprachlich ist das »Grischperl« dasselbe wie ein »Gruschperl«: ein »Krüsperl«, ein kleiner Knorpel.
heia Selbst wenn man statt »heia« »heuer« sagt, besteht im deutschen Norden die Gefahr, daß man nicht recht verstanden wird, denn in der Schriftsprache gibt es nur »dieses Jahr«. Dieselbe Bedeutung hat das althochdeutsche »hiu jaru«, woraus »heuer« entstanden ist.
Hirnbatzl Ein »Hirnbatzl« verabreicht man, indem man den Zeige- oder Mittelfinger gegen die Stirn - das »Hirn« des Hirnbatzlempfängers schnellen läßt. »Patsch« macht es dort; »Hirnbatzl« ursprünglich wohl eher »Hirnbatschl« ist also ein lautmalendes Wort.
Kambbe Unter einem »jungen Kambbe« versteht man einen jungen Burschen, ein Bürscherl etwa. Früher, im Mittelniederdeutschen, drückte das Wort noch mehr Respekt aus: da war der »kempe« nicht nur ein Kämpfer, sonder sogar ein richtiger Held.
Lettn Als »Lettn« bezeichnet man einen Lehmboden und, da dieser dreckig und schmierig ist, breiarigen Schmutz überhaupt. »Letto« und »lette« hießen der Lehm schon im Alt- und Mittelhochdeutschen.
Massl Wer ein »Massl« hat, hat Glück. Jiddisch »masel« ist ein Sternzeichen; daher kommt die Bedeutung »Glücksstern« und damit Glück überhaupt.
Rammerl Der Ansatz von Schmutz auf der Haut und der Staub auf der Rüstung hießen mittelhochdeutsch »ram«. »Rammerl« (=Schmutzränder) am Hals kennt man auch heute noch. Später wurde in übertragener Bedeutung auch das als »Rämlein« bezeichnet, was sich bei der Zubereitung von Mehlspeisen am Kochgeschirr ansetzt.
ruassln Althochdeutsch »rußan« und mittelhochdeutsch »rußen« heißt: »ein Geräusch machen, rauschen, summen, brüllen« und auch »schnarchen«. Die letzte dieser Bedeutungen, »schnarchend schlafen«, hat »ruaßln« im Bairischen. Der Rüssel (bairisch »Riassl«) hat damit nichts zu tun, in ihm steckt das althochdeutsche »ruossen« = wühlen.
Saggra ist nicht nur ein Fluchwort, von »Sakrament« abgeleitet, das man im Zorn vor sich hinsagt; auch einen Menschen, der einen ärgert, kann man »du Saggra« schimpfen. Der »Saggra« ist ein »Sakramenter«, ein Verfluchter.
Schlawuzi Das ist der »Schlawack« im Kindesalter: »Schlawack« oder »Schlawiner« und »Buzi« sind hier zusammengezogen. »Schlawuzi« nennt man zärtlich-lustig einen kleinen Buben, der einem einen (ebenso kleinen) Streich gespielt hat.
Schmarrnsiada Der ist der, der Blödsinn redet, der sozusagen »Schmarrn« kocht. Der sehr schön bildhafte audruck ist dem »Loamsiada« nachempfunden (fader, freudloser Mensch, von Leimsieden = langweilige, öder Arbeit)
Wuggerl Ein »Wuggerl« ist ein Gemenge aus Staub, Wollabfällen und dergleichen in der Form eines kleinen lockeren Bällchens, wie man es in unabgestaubten Zimmern auf dem Boden, auf Stühlen und in anderer Zusammensetzung sogar in der Nase finden kann.
zahna Nicht nur Kinder, welche Zähne kriegen, zahnen. »Zahnen« bedeutet im Bairischen auch »die Zähne blecken« und von da aus so ziemlich alles, was ruch zähnezeigende Grimassen auszudrücken ist: grinsen, weinen, spöttisch dreinschauen, gaffen. »Ja zahn no recht frech umma«, schreit die Wiechlin, als die Anna Maria Ranftl am Fenster erscheint (in Ludwig Thomas »Dachserin«).
zuzln »Zuzln« hängt, obgleich man auch aus Strohhalmen, ja selbst aus einem Maßkrug zuzln kann, mit der Zitze zusammen, der Brustwarze, an der der Säugling saugt. Sie heißt auf bairisch »Duddn«.


Bayerisch auf deutsch

Herkunft und Bedeutung ausgewählter bayerischer Wörter:

aufmandln Sozusagen einMännchen macht der, der sich »aufmandlt«, aber nicht wie ein Hund im freundlich netten Sinn: Er richet sich auf, erhebt sich gegen andere Leute, um ihnen zu zeigen, daß er ein Mann ist. Das setzt natürlich voraus, daß er, ehe er sich aufmanelte, verhältnismäßig unscheinbar und klein war.
Baazi Der Mensch besteht, wie jeder weiß, aus einem Klumpen Erde, aus »Baaz« gewissermaßen. Alte geistliche Schriften nannten ihn deshalb gern einen »verderbten batz asz Adam« oder einen »verfluchten Kotbatzen«. Um einen solchen handelt sich's auch beim »Baazi«, dessen Namen etwa mit »kleiner Gauner« oder »Filou« überetzen kann.
Babbn Die »Babbn«- im Unterschied zum »Babb« mit hellem a zu sprechen - hat etymologisch denselben Ursprung, obwohl sie nicht die Nahrung, sondern den Mund bezeichnet, in den man den Brei hineinsteckt, um das Kind damit zu »päppeln«. Auch »babbelt« (schwätzt) man mit dem Mund. Ein Kosewort ist »Babbn« nicht geradezu, sondern mehr im tadelnden Sinn gebräuchlich: »Oiwei hat a sei Babbn offn« = Immer hat er den Mund offen.
Bierdimpfe nennt man einen Menschen, der vorwiegend im Wirtshaus sitzt und darin liter - respektive maßweise Bier trinkt. Die Blutwurst hieß früher »Dimpfl«, und auch den dicken, bierbäuchigen Mann nannte man so. Noch eine zweite Ableitung ist denkbar: von mittelhochdeutsch »dimpfen« = dampfen; dann wäre der Bierdimpfe ein Mensch, der vom Bierdampf eingehüllt ist, aus dem der Bierdunst dampft. »Bier« hängt übrigens mit dem vulgärlateinischen »biber« = Trunk (von lateinisch »bibere« = trinken) zusammen.
bisln Dieses Wort, das dem schriftdeutschen »pissen« entspricht, haben die Germanen (altfriesisch »pissia«, niderländisch »pissen« englisch »piss«) aus dem altfranzösischen »pissier« übernommen, das seinerseits, lautmalend, auser Mütter- und Ammensprache (»wisiwisi machen«) kommt. Man kann statt »bisln« auch »soacha« oder, nocht etwas ordinärer, »brunzn« sagen.
dabräsln Das » Bräsal« ist ein Krümel, ein Brosame, aus dem germanischen Stamm »brusjan« = zerquetschen. Wenn es einen »dabräselt«, dann wird man, vom Schicksal beispielsweise, zermalmt.
damisch Wer würde diesem Wort, das »albern« oder »dumm« bedeutet und dem nördlicheren »dämlich« entspricht, seine internationale Verwandtschaft ansehen: mit lateinisch »temulentia« = Trunkenheit, russisch »tomit« = bedrücken, altindisch »tamyati« = er wird betäubt, gewisermaßen »damischg'haud«.
enk »Enk« ist der Dativ und Akkusativ, der dritte und der vierte Fall der Dualform »ees« und hieß früher »euch beide« (»I siech enk scho« = Ich sehe euch zwei schon»). Die Beschränkung auf zwei ist längst abgekommen, heute sagt man «ees» und «enk" auch zu mehreren Leuten.
Gfrett Die mittelhochdeutsche »vrete« ist eine Entzündung oder Wunde, und »vreten« hieß entzünden, wundreiben. In übertragener, bildlicher Bedeutung wurde »vretten« zu »sich quälen« und das »Gfrett« zur Mühsal und zur Plage.
Glache Ein »klechel« oder »klachel« ist, mittelhochdeutsch, ein Glockenschwengel. Seine Form und die Tatsache, daß er herunterhängt, ließen das bayerische Volk Ähnlichkeiten mit dem Geschlechtsteil des Mannes erkennen, und so wurde »Glache« - wie »Stingl« und »Fiesl« zum Schimpfwort. Es bedeutet »ungeschlachter, plumper Kerl«.
Grischperl Kleine, dünne, schwächliche Kinder und auch ebensolche Erwachsene nennt man »Grischperl«. Sprachlich ist das »Grischperl« dasselbe wie ein »Gruschperl«: ein »Krüsperl«, ein kleiner Knorpel.
heia Selbst wenn man statt »heia« »heuer« sagt, besteht im deutschen Norden die Gefahr, daß man nicht recht verstanden wird, denn in der Schriftsprache gibt es nur »dieses Jahr«. Dieselbe Bedeutung hat das althochdeutsche »hiu jaru«, woraus »heuer« entstanden ist.
Hirnbatzl Ein »Hirnbatzl« verabreicht man, indem man den Zeige- oder Mittelfinger gegen die Stirn - das »Hirn« des Hirnbatzlempfängers schnellen läßt. »Patsch« macht es dort; »Hirnbatzl« ursprünglich wohl eher »Hirnbatschl« ist also ein lautmalendes Wort.
Kambbe Unter einem »jungen Kambbe« versteht man einen jungen Burschen, ein Bürscherl etwa. Früher, im Mittelniederdeutschen, drückte das Wort noch mehr Respekt aus: da war der »kempe« nicht nur ein Kämpfer, sonder sogar ein richtiger Held.
Lettn Als »Lettn« bezeichnet man einen Lehmboden und, da dieser dreckig und schmierig ist, breiarigen Schmutz überhaupt. »Letto« und »lette« hießen der Lehm schon im Alt- und Mittelhochdeutschen.
Massl Wer ein »Massl« hat, hat Glück. Jiddisch »masel« ist ein Sternzeichen; daher kommt die Bedeutung »Glücksstern« und damit Glück überhaupt.
Rammerl Der Ansatz von Schmutz auf der Haut und der Staub auf der Rüstung hießen mittelhochdeutsch »ram«. »Rammerl« (=Schmutzränder) am Hals kennt man auch heute noch. Später wurde in übertragener Bedeutung auch das als »Rämlein« bezeichnet, was sich bei der Zubereitung von Mehlspeisen am Kochgeschirr ansetzt.
ruassln Althochdeutsch »rußan« und mittelhochdeutsch »rußen« heißt: »ein Geräusch machen, rauschen, summen, brüllen« und auch »schnarchen«. Die letzte dieser Bedeutungen, »schnarchend schlafen«, hat »ruaßln« im Bairischen. Der Rüssel (bairisch »Riassl«) hat damit nichts zu tun, in ihm steckt das althochdeutsche »ruossen« = wühlen.
Saggra ist nicht nur ein Fluchwort, von »Sakrament« abgeleitet, das man im Zorn vor sich hinsagt; auch einen Menschen, der einen ärgert, kann man »du Saggra« schimpfen. Der »Saggra« ist ein »Sakramenter«, ein Verfluchter.
Schlawuzi Das ist der »Schlawack« im Kindesalter: »Schlawack« oder »Schlawiner« und »Buzi« sind hier zusammengezogen. »Schlawuzi« nennt man zärtlich-lustig einen kleinen Buben, der einem einen (ebenso kleinen) Streich gespielt hat.
Schmarrnsiada Der ist der, der Blödsinn redet, der sozusagen »Schmarrn« kocht. Der sehr schön bildhafte audruck ist dem »Loamsiada« nachempfunden (fader, freudloser Mensch, von Leimsieden = langweilige, öder Arbeit)
Wuggerl Ein »Wuggerl« ist ein Gemenge aus Staub, Wollabfällen und dergleichen in der Form eines kleinen lockeren Bällchens, wie man es in unabgestaubten Zimmern auf dem Boden, auf Stühlen und in anderer Zusammensetzung sogar in der Nase finden kann.
zahna Nicht nur Kinder, welche Zähne kriegen, zahnen. »Zahnen« bedeutet im Bairischen auch »die Zähne blecken« und von da aus so ziemlich alles, was ruch zähnezeigende Grimassen auszudrücken ist: grinsen, weinen, spöttisch dreinschauen, gaffen. »Ja zahn no recht frech umma«, schreit die Wiechlin, als die Anna Maria Ranftl am Fenster erscheint (in Ludwig Thomas »Dachserin«).
zuzln »Zuzln« hängt, obgleich man auch aus Strohhalmen, ja selbst aus einem Maßkrug zuzln kann, mit der Zitze zusammen, der Brustwarze, an der der Säugling saugt. Sie heißt auf bairisch »Duddn«.


Bayerisch auf deutsch

Herkunft und Bedeutung ausgewählter bayerischer Wörter:

aufmandln Sozusagen einMännchen macht der, der sich »aufmandlt«, aber nicht wie ein Hund im freundlich netten Sinn: Er richet sich auf, erhebt sich gegen andere Leute, um ihnen zu zeigen, daß er ein Mann ist. Das setzt natürlich voraus, daß er, ehe er sich aufmanelte, verhältnismäßig unscheinbar und klein war.
Baazi Der Mensch besteht, wie jeder weiß, aus einem Klumpen Erde, aus »Baaz« gewissermaßen. Alte geistliche Schriften nannten ihn deshalb gern einen »verderbten batz asz Adam« oder einen »verfluchten Kotbatzen«. Um einen solchen handelt sich's auch beim »Baazi«, dessen Namen etwa mit »kleiner Gauner« oder »Filou« überetzen kann.
Babbn Die »Babbn«- im Unterschied zum »Babb« mit hellem a zu sprechen - hat etymologisch denselben Ursprung, obwohl sie nicht die Nahrung, sondern den Mund bezeichnet, in den man den Brei hineinsteckt, um das Kind damit zu »päppeln«. Auch »babbelt« (schwätzt) man mit dem Mund. Ein Kosewort ist »Babbn« nicht geradezu, sondern mehr im tadelnden Sinn gebräuchlich: »Oiwei hat a sei Babbn offn« = Immer hat er den Mund offen.
Bierdimpfe nennt man einen Menschen, der vorwiegend im Wirtshaus sitzt und darin liter - respektive maßweise Bier trinkt. Die Blutwurst hieß früher »Dimpfl«, und auch den dicken, bierbäuchigen Mann nannte man so. Noch eine zweite Ableitung ist denkbar: von mittelhochdeutsch »dimpfen« = dampfen; dann wäre der Bierdimpfe ein Mensch, der vom Bierdampf eingehüllt ist, aus dem der Bierdunst dampft. »Bier« hängt übrigens mit dem vulgärlateinischen »biber« = Trunk (von lateinisch »bibere« = trinken) zusammen.
bisln Dieses Wort, das dem schriftdeutschen »pissen« entspricht, haben die Germanen (altfriesisch »pissia«, niderländisch »pissen« englisch »piss«) aus dem altfranzösischen »pissier« übernommen, das seinerseits, lautmalend, auser Mütter- und Ammensprache (»wisiwisi machen«) kommt. Man kann statt »bisln« auch »soacha« oder, nocht etwas ordinärer, »brunzn« sagen.
dabräsln Das » Bräsal« ist ein Krümel, ein Brosame, aus dem germanischen Stamm »brusjan« = zerquetschen. Wenn es einen »dabräselt«, dann wird man, vom Schicksal beispielsweise, zermalmt.
damisch Wer würde diesem Wort, das »albern« oder »dumm« bedeutet und dem nördlicheren »dämlich« entspricht, seine internationale Verwandtschaft ansehen: mit lateinisch »temulentia« = Trunkenheit, russisch »tomit« = bedrücken, altindisch »tamyati« = er wird betäubt, gewisermaßen »damischg'haud«.
enk »Enk« ist der Dativ und Akkusativ, der dritte und der vierte Fall der Dualform »ees« und hieß früher »euch beide« (»I siech enk scho« = Ich sehe euch zwei schon»). Die Beschränkung auf zwei ist längst abgekommen, heute sagt man «ees» und «enk" auch zu mehreren Leuten.
Gfrett Die mittelhochdeutsche »vrete« ist eine Entzündung oder Wunde, und »vreten« hieß entzünden, wundreiben. In übertragener, bildlicher Bedeutung wurde »vretten« zu »sich quälen« und das »Gfrett« zur Mühsal und zur Plage.
Glache Ein »klechel« oder »klachel« ist, mittelhochdeutsch, ein Glockenschwengel. Seine Form und die Tatsache, daß er herunterhängt, ließen das bayerische Volk Ähnlichkeiten mit dem Geschlechtsteil des Mannes erkennen, und so wurde »Glache« - wie »Stingl« und »Fiesl« zum Schimpfwort. Es bedeutet »ungeschlachter, plumper Kerl«.
Grischperl Kleine, dünne, schwächliche Kinder und auch ebensolche Erwachsene nennt man »Grischperl«. Sprachlich ist das »Grischperl« dasselbe wie ein »Gruschperl«: ein »Krüsperl«, ein kleiner Knorpel.
heia Selbst wenn man statt »heia« »heuer« sagt, besteht im deutschen Norden die Gefahr, daß man nicht recht verstanden wird, denn in der Schriftsprache gibt es nur »dieses Jahr«. Dieselbe Bedeutung hat das althochdeutsche »hiu jaru«, woraus »heuer« entstanden ist.
Hirnbatzl Ein »Hirnbatzl« verabreicht man, indem man den Zeige- oder Mittelfinger gegen die Stirn - das »Hirn« des Hirnbatzlempfängers schnellen läßt. »Patsch« macht es dort; »Hirnbatzl« ursprünglich wohl eher »Hirnbatschl« ist also ein lautmalendes Wort.
Kambbe Unter einem »jungen Kambbe« versteht man einen jungen Burschen, ein Bürscherl etwa. Früher, im Mittelniederdeutschen, drückte das Wort noch mehr Respekt aus: da war der »kempe« nicht nur ein Kämpfer, sonder sogar ein richtiger Held.
Lettn Als »Lettn« bezeichnet man einen Lehmboden und, da dieser dreckig und schmierig ist, breiarigen Schmutz überhaupt. »Letto« und »lette« hießen der Lehm schon im Alt- und Mittelhochdeutschen.
Massl Wer ein »Massl« hat, hat Glück. Jiddisch »masel« ist ein Sternzeichen; daher kommt die Bedeutung »Glücksstern« und damit Glück überhaupt.
Rammerl Der Ansatz von Schmutz auf der Haut und der Staub auf der Rüstung hießen mittelhochdeutsch »ram«. »Rammerl« (=Schmutzränder) am Hals kennt man auch heute noch. Später wurde in übertragener Bedeutung auch das als »Rämlein« bezeichnet, was sich bei der Zubereitung von Mehlspeisen am Kochgeschirr ansetzt.
ruassln Althochdeutsch »rußan« und mittelhochdeutsch »rußen« heißt: »ein Geräusch machen, rauschen, summen, brüllen« und auch »schnarchen«. Die letzte dieser Bedeutungen, »schnarchend schlafen«, hat »ruaßln« im Bairischen. Der Rüssel (bairisch »Riassl«) hat damit nichts zu tun, in ihm steckt das althochdeutsche »ruossen« = wühlen.
Saggra ist nicht nur ein Fluchwort, von »Sakrament« abgeleitet, das man im Zorn vor sich hinsagt; auch einen Menschen, der einen ärgert, kann man »du Saggra« schimpfen. Der »Saggra« ist ein »Sakramenter«, ein Verfluchter.
Schlawuzi Das ist der »Schlawack« im Kindesalter: »Schlawack« oder »Schlawiner« und »Buzi« sind hier zusammengezogen. »Schlawuzi« nennt man zärtlich-lustig einen kleinen Buben, der einem einen (ebenso kleinen) Streich gespielt hat.
Schmarrnsiada Der ist der, der Blödsinn redet, der sozusagen »Schmarrn« kocht. Der sehr schön bildhafte audruck ist dem »Loamsiada« nachempfunden (fader, freudloser Mensch, von Leimsieden = langweilige, öder Arbeit)
Wuggerl Ein »Wuggerl« ist ein Gemenge aus Staub, Wollabfällen und dergleichen in der Form eines kleinen lockeren Bällchens, wie man es in unabgestaubten Zimmern auf dem Boden, auf Stühlen und in anderer Zusammensetzung sogar in der Nase finden kann.
zahna Nicht nur Kinder, welche Zähne kriegen, zahnen. »Zahnen« bedeutet im Bairischen auch »die Zähne blecken« und von da aus so ziemlich alles, was ruch zähnezeigende Grimassen auszudrücken ist: grinsen, weinen, spöttisch dreinschauen, gaffen. »Ja zahn no recht frech umma«, schreit die Wiechlin, als die Anna Maria Ranftl am Fenster erscheint (in Ludwig Thomas »Dachserin«).
zuzln »Zuzln« hängt, obgleich man auch aus Strohhalmen, ja selbst aus einem Maßkrug zuzln kann, mit der Zitze zusammen, der Brustwarze, an der der Säugling saugt. Sie heißt auf bairisch »Duddn«.


Bayerisch auf deutsch

Herkunft und Bedeutung ausgewählter bayerischer Wörter:

aufmandln Sozusagen einMännchen macht der, der sich »aufmandlt«, aber nicht wie ein Hund im freundlich netten Sinn: Er richet sich auf, erhebt sich gegen andere Leute, um ihnen zu zeigen, daß er ein Mann ist. Das setzt natürlich voraus, daß er, ehe er sich aufmanelte, verhältnismäßig unscheinbar und klein war.
Baazi Der Mensch besteht, wie jeder weiß, aus einem Klumpen Erde, aus »Baaz« gewissermaßen. Alte geistliche Schriften nannten ihn deshalb gern einen »verderbten batz asz Adam« oder einen »verfluchten Kotbatzen«. Um einen solchen handelt sich's auch beim »Baazi«, dessen Namen etwa mit »kleiner Gauner« oder »Filou« überetzen kann.
Babbn Die »Babbn«- im Unterschied zum »Babb« mit hellem a zu sprechen - hat etymologisch denselben Ursprung, obwohl sie nicht die Nahrung, sondern den Mund bezeichnet, in den man den Brei hineinsteckt, um das Kind damit zu »päppeln«. Auch »babbelt« (schwätzt) man mit dem Mund. Ein Kosewort ist »Babbn« nicht geradezu, sondern mehr im tadelnden Sinn gebräuchlich: »Oiwei hat a sei Babbn offn« = Immer hat er den Mund offen.
Bierdimpfe nennt man einen Menschen, der vorwiegend im Wirtshaus sitzt und darin liter - respektive maßweise Bier trinkt. Die Blutwurst hieß früher »Dimpfl«, und auch den dicken, bierbäuchigen Mann nannte man so. Noch eine zweite Ableitung ist denkbar: von mittelhochdeutsch »dimpfen« = dampfen; dann wäre der Bierdimpfe ein Mensch, der vom Bierdampf eingehüllt ist, aus dem der Bierdunst dampft. »Bier« hängt übrigens mit dem vulgärlateinischen »biber« = Trunk (von lateinisch »bibere« = trinken) zusammen.
bisln Dieses Wort, das dem schriftdeutschen »pissen« entspricht, haben die Germanen (altfriesisch »pissia«, niderländisch »pissen« englisch »piss«) aus dem altfranzösischen »pissier« übernommen, das seinerseits, lautmalend, auser Mütter- und Ammensprache (»wisiwisi machen«) kommt. Man kann statt »bisln« auch »soacha« oder, nocht etwas ordinärer, »brunzn« sagen.
dabräsln Das » Bräsal« ist ein Krümel, ein Brosame, aus dem germanischen Stamm »brusjan« = zerquetschen. Wenn es einen »dabräselt«, dann wird man, vom Schicksal beispielsweise, zermalmt.
damisch Wer würde diesem Wort, das »albern« oder »dumm« bedeutet und dem nördlicheren »dämlich« entspricht, seine internationale Verwandtschaft ansehen: mit lateinisch »temulentia« = Trunkenheit, russisch »tomit« = bedrücken, altindisch »tamyati« = er wird betäubt, gewisermaßen »damischg'haud«.
enk »Enk« ist der Dativ und Akkusativ, der dritte und der vierte Fall der Dualform »ees« und hieß früher »euch beide« (»I siech enk scho« = Ich sehe euch zwei schon»). Die Beschränkung auf zwei ist längst abgekommen, heute sagt man «ees» und «enk" auch zu mehreren Leuten.
Gfrett Die mittelhochdeutsche »vrete« ist eine Entzündung oder Wunde, und »vreten« hieß entzünden, wundreiben. In übertragener, bildlicher Bedeutung wurde »vretten« zu »sich quälen« und das »Gfrett« zur Mühsal und zur Plage.
Glache Ein »klechel« oder »klachel« ist, mittelhochdeutsch, ein Glockenschwengel. Seine Form und die Tatsache, daß er herunterhängt, ließen das bayerische Volk Ähnlichkeiten mit dem Geschlechtsteil des Mannes erkennen, und so wurde »Glache« - wie »Stingl« und »Fiesl« zum Schimpfwort. Es bedeutet »ungeschlachter, plumper Kerl«.
Grischperl Kleine, dünne, schwächliche Kinder und auch ebensolche Erwachsene nennt man »Grischperl«. Sprachlich ist das »Grischperl« dasselbe wie ein »Gruschperl«: ein »Krüsperl«, ein kleiner Knorpel.
heia Selbst wenn man statt »heia« »heuer« sagt, besteht im deutschen Norden die Gefahr, daß man nicht recht verstanden wird, denn in der Schriftsprache gibt es nur »dieses Jahr«. Dieselbe Bedeutung hat das althochdeutsche »hiu jaru«, woraus »heuer« entstanden ist.
Hirnbatzl Ein »Hirnbatzl« verabreicht man, indem man den Zeige- oder Mittelfinger gegen die Stirn - das »Hirn« des Hirnbatzlempfängers schnellen läßt. »Patsch« macht es dort; »Hirnbatzl« ursprünglich wohl eher »Hirnbatschl« ist also ein lautmalendes Wort.
Kambbe Unter einem »jungen Kambbe« versteht man einen jungen Burschen, ein Bürscherl etwa. Früher, im Mittelniederdeutschen, drückte das Wort noch mehr Respekt aus: da war der »kempe« nicht nur ein Kämpfer, sonder sogar ein richtiger Held.
Lettn Als »Lettn« bezeichnet man einen Lehmboden und, da dieser dreckig und schmierig ist, breiarigen Schmutz überhaupt. »Letto« und »lette« hießen der Lehm schon im Alt- und Mittelhochdeutschen.
Massl Wer ein »Massl« hat, hat Glück. Jiddisch »masel« ist ein Sternzeichen; daher kommt die Bedeutung »Glücksstern« und damit Glück überhaupt.
Rammerl Der Ansatz von Schmutz auf der Haut und der Staub auf der Rüstung hießen mittelhochdeutsch »ram«. »Rammerl« (=Schmutzränder) am Hals kennt man auch heute noch. Später wurde in übertragener Bedeutung auch das als »Rämlein« bezeichnet, was sich bei der Zubereitung von Mehlspeisen am Kochgeschirr ansetzt.
ruassln Althochdeutsch »rußan« und mittelhochdeutsch »rußen« heißt: »ein Geräusch machen, rauschen, summen, brüllen« und auch »schnarchen«. Die letzte dieser Bedeutungen, »schnarchend schlafen«, hat »ruaßln« im Bairischen. Der Rüssel (bairisch »Riassl«) hat damit nichts zu tun, in ihm steckt das althochdeutsche »ruossen« = wühlen.
Saggra ist nicht nur ein Fluchwort, von »Sakrament« abgeleitet, das man im Zorn vor sich hinsagt; auch einen Menschen, der einen ärgert, kann man »du Saggra« schimpfen. Der »Saggra« ist ein »Sakramenter«, ein Verfluchter.
Schlawuzi Das ist der »Schlawack« im Kindesalter: »Schlawack« oder »Schlawiner« und »Buzi« sind hier zusammengezogen. »Schlawuzi« nennt man zärtlich-lustig einen kleinen Buben, der einem einen (ebenso kleinen) Streich gespielt hat.
Schmarrnsiada Der ist der, der Blödsinn redet, der sozusagen »Schmarrn« kocht. Der sehr schön bildhafte audruck ist dem »Loamsiada« nachempfunden (fader, freudloser Mensch, von Leimsieden = langweilige, öder Arbeit)
Wuggerl Ein »Wuggerl« ist ein Gemenge aus Staub, Wollabfällen und dergleichen in der Form eines kleinen lockeren Bällchens, wie man es in unabgestaubten Zimmern auf dem Boden, auf Stühlen und in anderer Zusammensetzung sogar in der Nase finden kann.
zahna Nicht nur Kinder, welche Zähne kriegen, zahnen. »Zahnen« bedeutet im Bairischen auch »die Zähne blecken« und von da aus so ziemlich alles, was ruch zähnezeigende Grimassen auszudrücken ist: grinsen, weinen, spöttisch dreinschauen, gaffen. »Ja zahn no recht frech umma«, schreit die Wiechlin, als die Anna Maria Ranftl am Fenster erscheint (in Ludwig Thomas »Dachserin«).
zuzln »Zuzln« hängt, obgleich man auch aus Strohhalmen, ja selbst aus einem Maßkrug zuzln kann, mit der Zitze zusammen, der Brustwarze, an der der Säugling saugt. Sie heißt auf bairisch »Duddn«.


Bayerisch auf deutsch

Herkunft und Bedeutung ausgewählter bayerischer Wörter:

aufmandln Sozusagen einMännchen macht der, der sich »aufmandlt«, aber nicht wie ein Hund im freundlich netten Sinn: Er richet sich auf, erhebt sich gegen andere Leute, um ihnen zu zeigen, daß er ein Mann ist. Das setzt natürlich voraus, daß er, ehe er sich aufmanelte, verhältnismäßig unscheinbar und klein war.
Baazi Der Mensch besteht, wie jeder weiß, aus einem Klumpen Erde, aus »Baaz« gewissermaßen. Alte geistliche Schriften nannten ihn deshalb gern einen »verderbten batz asz Adam« oder einen »verfluchten Kotbatzen«. Um einen solchen handelt sich's auch beim »Baazi«, dessen Namen etwa mit »kleiner Gauner« oder »Filou« überetzen kann.
Babbn Die »Babbn«- im Unterschied zum »Babb« mit hellem a zu sprechen - hat etymologisch denselben Ursprung, obwohl sie nicht die Nahrung, sondern den Mund bezeichnet, in den man den Brei hineinsteckt, um das Kind damit zu »päppeln«. Auch »babbelt« (schwätzt) man mit dem Mund. Ein Kosewort ist »Babbn« nicht geradezu, sondern mehr im tadelnden Sinn gebräuchlich: »Oiwei hat a sei Babbn offn« = Immer hat er den Mund offen.
Bierdimpfe nennt man einen Menschen, der vorwiegend im Wirtshaus sitzt und darin liter - respektive maßweise Bier trinkt. Die Blutwurst hieß früher »Dimpfl«, und auch den dicken, bierbäuchigen Mann nannte man so. Noch eine zweite Ableitung ist denkbar: von mittelhochdeutsch »dimpfen« = dampfen; dann wäre der Bierdimpfe ein Mensch, der vom Bierdampf eingehüllt ist, aus dem der Bierdunst dampft. »Bier« hängt übrigens mit dem vulgärlateinischen »biber« = Trunk (von lateinisch »bibere« = trinken) zusammen.
bisln Dieses Wort, das dem schriftdeutschen »pissen« entspricht, haben die Germanen (altfriesisch »pissia«, niderländisch »pissen« englisch »piss«) aus dem altfranzösischen »pissier« übernommen, das seinerseits, lautmalend, auser Mütter- und Ammensprache (»wisiwisi machen«) kommt. Man kann statt »bisln« auch »soacha« oder, nocht etwas ordinärer, »brunzn« sagen.
dabräsln Das » Bräsal« ist ein Krümel, ein Brosame, aus dem germanischen Stamm »brusjan« = zerquetschen. Wenn es einen »dabräselt«, dann wird man, vom Schicksal beispielsweise, zermalmt.
damisch Wer würde diesem Wort, das »albern« oder »dumm« bedeutet und dem nördlicheren »dämlich« entspricht, seine internationale Verwandtschaft ansehen: mit lateinisch »temulentia« = Trunkenheit, russisch »tomit« = bedrücken, altindisch »tamyati« = er wird betäubt, gewisermaßen »damischg'haud«.
enk »Enk« ist der Dativ und Akkusativ, der dritte und der vierte Fall der Dualform »ees« und hieß früher »euch beide« (»I siech enk scho« = Ich sehe euch zwei schon»). Die Beschränkung auf zwei ist längst abgekommen, heute sagt man «ees» und «enk" auch zu mehreren Leuten.
Gfrett Die mittelhochdeutsche »vrete« ist eine Entzündung oder Wunde, und »vreten« hieß entzünden, wundreiben. In übertragener, bildlicher Bedeutung wurde »vretten« zu »sich quälen« und das »Gfrett« zur Mühsal und zur Plage.
Glache Ein »klechel« oder »klachel« ist, mittelhochdeutsch, ein Glockenschwengel. Seine Form und die Tatsache, daß er herunterhängt, ließen das bayerische Volk Ähnlichkeiten mit dem Geschlechtsteil des Mannes erkennen, und so wurde »Glache« - wie »Stingl« und »Fiesl« zum Schimpfwort. Es bedeutet »ungeschlachter, plumper Kerl«.
Grischperl Kleine, dünne, schwächliche Kinder und auch ebensolche Erwachsene nennt man »Grischperl«. Sprachlich ist das »Grischperl« dasselbe wie ein »Gruschperl«: ein »Krüsperl«, ein kleiner Knorpel.
heia Selbst wenn man statt »heia« »heuer« sagt, besteht im deutschen Norden die Gefahr, daß man nicht recht verstanden wird, denn in der Schriftsprache gibt es nur »dieses Jahr«. Dieselbe Bedeutung hat das althochdeutsche »hiu jaru«, woraus »heuer« entstanden ist.
Hirnbatzl Ein »Hirnbatzl« verabreicht man, indem man den Zeige- oder Mittelfinger gegen die Stirn - das »Hirn« des Hirnbatzlempfängers schnellen läßt. »Patsch« macht es dort; »Hirnbatzl« ursprünglich wohl eher »Hirnbatschl« ist also ein lautmalendes Wort.
Kambbe Unter einem »jungen Kambbe« versteht man einen jungen Burschen, ein Bürscherl etwa. Früher, im Mittelniederdeutschen, drückte das Wort noch mehr Respekt aus: da war der »kempe« nicht nur ein Kämpfer, sonder sogar ein richtiger Held.
Lettn Als »Lettn« bezeichnet man einen Lehmboden und, da dieser dreckig und schmierig ist, breiarigen Schmutz überhaupt. »Letto« und »lette« hießen der Lehm schon im Alt- und Mittelhochdeutschen.
Massl Wer ein »Massl« hat, hat Glück. Jiddisch »masel« ist ein Sternzeichen; daher kommt die Bedeutung »Glücksstern« und damit Glück überhaupt.
Rammerl Der Ansatz von Schmutz auf der Haut und der Staub auf der Rüstung hießen mittelhochdeutsch »ram«. »Rammerl« (=Schmutzränder) am Hals kennt man auch heute noch. Später wurde in übertragener Bedeutung auch das als »Rämlein« bezeichnet, was sich bei der Zubereitung von Mehlspeisen am Kochgeschirr ansetzt.
ruassln Althochdeutsch »rußan« und mittelhochdeutsch »rußen« heißt: »ein Geräusch machen, rauschen, summen, brüllen« und auch »schnarchen«. Die letzte dieser Bedeutungen, »schnarchend schlafen«, hat »ruaßln« im Bairischen. Der Rüssel (bairisch »Riassl«) hat damit nichts zu tun, in ihm steckt das althochdeutsche »ruossen« = wühlen.
Saggra ist nicht nur ein Fluchwort, von »Sakrament« abgeleitet, das man im Zorn vor sich hinsagt; auch einen Menschen, der einen ärgert, kann man »du Saggra« schimpfen. Der »Saggra« ist ein »Sakramenter«, ein Verfluchter.
Schlawuzi Das ist der »Schlawack« im Kindesalter: »Schlawack« oder »Schlawiner« und »Buzi« sind hier zusammengezogen. »Schlawuzi« nennt man zärtlich-lustig einen kleinen Buben, der einem einen (ebenso kleinen) Streich gespielt hat.
Schmarrnsiada Der ist der, der Blödsinn redet, der sozusagen »Schmarrn« kocht. Der sehr schön bildhafte audruck ist dem »Loamsiada« nachempfunden (fader, freudloser Mensch, von Leimsieden = langweilige, öder Arbeit)
Wuggerl Ein »Wuggerl« ist ein Gemenge aus Staub, Wollabfällen und dergleichen in der Form eines kleinen lockeren Bällchens, wie man es in unabgestaubten Zimmern auf dem Boden, auf Stühlen und in anderer Zusammensetzung sogar in der Nase finden kann.
zahna Nicht nur Kinder, welche Zähne kriegen, zahnen. »Zahnen« bedeutet im Bairischen auch »die Zähne blecken« und von da aus so ziemlich alles, was ruch zähnezeigende Grimassen auszudrücken ist: grinsen, weinen, spöttisch dreinschauen, gaffen. »Ja zahn no recht frech umma«, schreit die Wiechlin, als die Anna Maria Ranftl am Fenster erscheint (in Ludwig Thomas »Dachserin«).
zuzln »Zuzln« hängt, obgleich man auch aus Strohhalmen, ja selbst aus einem Maßkrug zuzln kann, mit der Zitze zusammen, der Brustwarze, an der der Säugling saugt. Sie heißt auf bairisch »Duddn«.


Bayerisch auf deutsch

Herkunft und Bedeutung ausgewählter bayerischer Wörter:

aufmandln Sozusagen einMännchen macht der, der sich »aufmandlt«, aber nicht wie ein Hund im freundlich netten Sinn: Er richet sich auf, erhebt sich gegen andere Leute, um ihnen zu zeigen, daß er ein Mann ist. Das setzt natürlich voraus, daß er, ehe er sich aufmanelte, verhältnismäßig unscheinbar und klein war.
Baazi Der Mensch besteht, wie jeder weiß, aus einem Klumpen Erde, aus »Baaz« gewissermaßen. Alte geistliche Schriften nannten ihn deshalb gern einen »verderbten batz asz Adam« oder einen »verfluchten Kotbatzen«. Um einen solchen handelt sich's auch beim »Baazi«, dessen Namen etwa mit »kleiner Gauner« oder »Filou« überetzen kann.
Babbn Die »Babbn«- im Unterschied zum »Babb« mit hellem a zu sprechen - hat etymologisch denselben Ursprung, obwohl sie nicht die Nahrung, sondern den Mund bezeichnet, in den man den Brei hineinsteckt, um das Kind damit zu »päppeln«. Auch »babbelt« (schwätzt) man mit dem Mund. Ein Kosewort ist »Babbn« nicht geradezu, sondern mehr im tadelnden Sinn gebräuchlich: »Oiwei hat a sei Babbn offn« = Immer hat er den Mund offen.
Bierdimpfe nennt man einen Menschen, der vorwiegend im Wirtshaus sitzt und darin liter - respektive maßweise Bier trinkt. Die Blutwurst hieß früher »Dimpfl«, und auch den dicken, bierbäuchigen Mann nannte man so. Noch eine zweite Ableitung ist denkbar: von mittelhochdeutsch »dimpfen« = dampfen; dann wäre der Bierdimpfe ein Mensch, der vom Bierdampf eingehüllt ist, aus dem der Bierdunst dampft. »Bier« hängt übrigens mit dem vulgärlateinischen »biber« = Trunk (von lateinisch »bibere« = trinken) zusammen.
bisln Dieses Wort, das dem schriftdeutschen »pissen« entspricht, haben die Germanen (altfriesisch »pissia«, niderländisch »pissen« englisch »piss«) aus dem altfranzösischen »pissier« übernommen, das seinerseits, lautmalend, auser Mütter- und Ammensprache (»wisiwisi machen«) kommt. Man kann statt »bisln« auch »soacha« oder, nocht etwas ordinärer, »brunzn« sagen.
dabräsln Das » Bräsal« ist ein Krümel, ein Brosame, aus dem germanischen Stamm »brusjan« = zerquetschen. Wenn es einen »dabräselt«, dann wird man, vom Schicksal beispielsweise, zermalmt.
damisch Wer würde diesem Wort, das »albern« oder »dumm« bedeutet und dem nördlicheren »dämlich« entspricht, seine internationale Verwandtschaft ansehen: mit lateinisch »temulentia« = Trunkenheit, russisch »tomit« = bedrücken, altindisch »tamyati« = er wird betäubt, gewisermaßen »damischg'haud«.
enk »Enk« ist der Dativ und Akkusativ, der dritte und der vierte Fall der Dualform »ees« und hieß früher »euch beide« (»I siech enk scho« = Ich sehe euch zwei schon»). Die Beschränkung auf zwei ist längst abgekommen, heute sagt man «ees» und «enk" auch zu mehreren Leuten.
Gfrett Die mittelhochdeutsche »vrete« ist eine Entzündung oder Wunde, und »vreten« hieß entzünden, wundreiben. In übertragener, bildlicher Bedeutung wurde »vretten« zu »sich quälen« und das »Gfrett« zur Mühsal und zur Plage.
Glache Ein »klechel« oder »klachel« ist, mittelhochdeutsch, ein Glockenschwengel. Seine Form und die Tatsache, daß er herunterhängt, ließen das bayerische Volk Ähnlichkeiten mit dem Geschlechtsteil des Mannes erkennen, und so wurde »Glache« - wie »Stingl« und »Fiesl« zum Schimpfwort. Es bedeutet »ungeschlachter, plumper Kerl«.
Grischperl Kleine, dünne, schwächliche Kinder und auch ebensolche Erwachsene nennt man »Grischperl«. Sprachlich ist das »Grischperl« dasselbe wie ein »Gruschperl«: ein »Krüsperl«, ein kleiner Knorpel.
heia Selbst wenn man statt »heia« »heuer« sagt, besteht im deutschen Norden die Gefahr, daß man nicht recht verstanden wird, denn in der Schriftsprache gibt es nur »dieses Jahr«. Dieselbe Bedeutung hat das althochdeutsche »hiu jaru«, woraus »heuer« entstanden ist.
Hirnbatzl Ein »Hirnbatzl« verabreicht man, indem man den Zeige- oder Mittelfinger gegen die Stirn - das »Hirn« des Hirnbatzlempfängers schnellen läßt. »Patsch« macht es dort; »Hirnbatzl« ursprünglich wohl eher »Hirnbatschl« ist also ein lautmalendes Wort.
Kambbe Unter einem »jungen Kambbe« versteht man einen jungen Burschen, ein Bürscherl etwa. Früher, im Mittelniederdeutschen, drückte das Wort noch mehr Respekt aus: da war der »kempe« nicht nur ein Kämpfer, sonder sogar ein richtiger Held.
Lettn Als »Lettn« bezeichnet man einen Lehmboden und, da dieser dreckig und schmierig ist, breiarigen Schmutz überhaupt. »Letto« und »lette« hießen der Lehm schon im Alt- und Mittelhochdeutschen.
Massl Wer ein »Massl« hat, hat Glück. Jiddisch »masel« ist ein Sternzeichen; daher kommt die Bedeutung »Glücksstern« und damit Glück überhaupt.
Rammerl Der Ansatz von Schmutz auf der Haut und der Staub auf der Rüstung hießen mittelhochdeutsch »ram«. »Rammerl« (=Schmutzränder) am Hals kennt man auch heute noch. Später wurde in übertragener Bedeutung auch das als »Rämlein« bezeichnet, was sich bei der Zubereitung von Mehlspeisen am Kochgeschirr ansetzt.
ruassln Althochdeutsch »rußan« und mittelhochdeutsch »rußen« heißt: »ein Geräusch machen, rauschen, summen, brüllen« und auch »schnarchen«. Die letzte dieser Bedeutungen, »schnarchend schlafen«, hat »ruaßln« im Bairischen. Der Rüssel (bairisch »Riassl«) hat damit nichts zu tun, in ihm steckt das althochdeutsche »ruossen« = wühlen.
Saggra ist nicht nur ein Fluchwort, von »Sakrament« abgeleitet, das man im Zorn vor sich hinsagt; auch einen Menschen, der einen ärgert, kann man »du Saggra« schimpfen. Der »Saggra« ist ein »Sakramenter«, ein Verfluchter.
Schlawuzi Das ist der »Schlawack« im Kindesalter: »Schlawack« oder »Schlawiner« und »Buzi« sind hier zusammengezogen. »Schlawuzi« nennt man zärtlich-lustig einen kleinen Buben, der einem einen (ebenso kleinen) Streich gespielt hat.
Schmarrnsiada Der ist der, der Blödsinn redet, der sozusagen »Schmarrn« kocht. Der sehr schön bildhafte audruck ist dem »Loamsiada« nachempfunden (fader, freudloser Mensch, von Leimsieden = langweilige, öder Arbeit)
Wuggerl Ein »Wuggerl« ist ein Gemenge aus Staub, Wollabfällen und dergleichen in der Form eines kleinen lockeren Bällchens, wie man es in unabgestaubten Zimmern auf dem Boden, auf Stühlen und in anderer Zusammensetzung sogar in der Nase finden kann.
zahna Nicht nur Kinder, welche Zähne kriegen, zahnen. »Zahnen« bedeutet im Bairischen auch »die Zähne blecken« und von da aus so ziemlich alles, was ruch zähnezeigende Grimassen auszudrücken ist: grinsen, weinen, spöttisch dreinschauen, gaffen. »Ja zahn no recht frech umma«, schreit die Wiechlin, als die Anna Maria Ranftl am Fenster erscheint (in Ludwig Thomas »Dachserin«).
zuzln »Zuzln« hängt, obgleich man auch aus Strohhalmen, ja selbst aus einem Maßkrug zuzln kann, mit der Zitze zusammen, der Brustwarze, an der der Säugling saugt. Sie heißt auf bairisch »Duddn«.


Bayerisch auf deutsch

Herkunft und Bedeutung ausgewählter bayerischer Wörter:

aufmandln Sozusagen einMännchen macht der, der sich »aufmandlt«, aber nicht wie ein Hund im freundlich netten Sinn: Er richet sich auf, erhebt sich gegen andere Leute, um ihnen zu zeigen, daß er ein Mann ist. Das setzt natürlich voraus, daß er, ehe er sich aufmanelte, verhältnismäßig unscheinbar und klein war.
Baazi Der Mensch besteht, wie jeder weiß, aus einem Klumpen Erde, aus »Baaz« gewissermaßen. Alte geistliche Schriften nannten ihn deshalb gern einen »verderbten batz asz Adam« oder einen »verfluchten Kotbatzen«. Um einen solchen handelt sich's auch beim »Baazi«, dessen Namen etwa mit »kleiner Gauner« oder »Filou« überetzen kann.
Babbn Die »Babbn«- im Unterschied zum »Babb« mit hellem a zu sprechen - hat etymologisch denselben Ursprung, obwohl sie nicht die Nahrung, sondern den Mund bezeichnet, in den man den Brei hineinsteckt, um das Kind damit zu »päppeln«. Auch »babbelt« (schwätzt) man mit dem Mund. Ein Kosewort ist »Babbn« nicht geradezu, sondern mehr im tadelnden Sinn gebräuchlich: »Oiwei hat a sei Babbn offn« = Immer hat er den Mund offen.
Bierdimpfe nennt man einen Menschen, der vorwiegend im Wirtshaus sitzt und darin liter - respektive maßweise Bier trinkt. Die Blutwurst hieß früher »Dimpfl«, und auch den dicken, bierbäuchigen Mann nannte man so. Noch eine zweite Ableitung ist denkbar: von mittelhochdeutsch »dimpfen« = dampfen; dann wäre der Bierdimpfe ein Mensch, der vom Bierdampf eingehüllt ist, aus dem der Bierdunst dampft. »Bier« hängt übrigens mit dem vulgärlateinischen »biber« = Trunk (von lateinisch »bibere« = trinken) zusammen.
bisln Dieses Wort, das dem schriftdeutschen »pissen« entspricht, haben die Germanen (altfriesisch »pissia«, niderländisch »pissen« englisch »piss«) aus dem altfranzösischen »pissier« übernommen, das seinerseits, lautmalend, auser Mütter- und Ammensprache (»wisiwisi machen«) kommt. Man kann statt »bisln« auch »soacha« oder, nocht etwas ordinärer, »brunzn« sagen.
dabräsln Das » Bräsal« ist ein Krümel, ein Brosame, aus dem germanischen Stamm »brusjan« = zerquetschen. Wenn es einen »dabräselt«, dann wird man, vom Schicksal beispielsweise, zermalmt.
damisch Wer würde diesem Wort, das »albern« oder »dumm« bedeutet und dem nördlicheren »dämlich« entspricht, seine internationale Verwandtschaft ansehen: mit lateinisch »temulentia« = Trunkenheit, russisch »tomit« = bedrücken, altindisch »tamyati« = er wird betäubt, gewisermaßen »damischg'haud«.
enk »Enk« ist der Dativ und Akkusativ, der dritte und der vierte Fall der Dualform »ees« und hieß früher »euch beide« (»I siech enk scho« = Ich sehe euch zwei schon»). Die Beschränkung auf zwei ist längst abgekommen, heute sagt man «ees» und «enk" auch zu mehreren Leuten.
Gfrett Die mittelhochdeutsche »vrete« ist eine Entzündung oder Wunde, und »vreten« hieß entzünden, wundreiben. In übertragener, bildlicher Bedeutung wurde »vretten« zu »sich quälen« und das »Gfrett« zur Mühsal und zur Plage.
Glache Ein »klechel« oder »klachel« ist, mittelhochdeutsch, ein Glockenschwengel. Seine Form und die Tatsache, daß er herunterhängt, ließen das bayerische Volk Ähnlichkeiten mit dem Geschlechtsteil des Mannes erkennen, und so wurde »Glache« - wie »Stingl« und »Fiesl« zum Schimpfwort. Es bedeutet »ungeschlachter, plumper Kerl«.
Grischperl Kleine, dünne, schwächliche Kinder und auch ebensolche Erwachsene nennt man »Grischperl«. Sprachlich ist das »Grischperl« dasselbe wie ein »Gruschperl«: ein »Krüsperl«, ein kleiner Knorpel.
heia Selbst wenn man statt »heia« »heuer« sagt, besteht im deutschen Norden die Gefahr, daß man nicht recht verstanden wird, denn in der Schriftsprache gibt es nur »dieses Jahr«. Dieselbe Bedeutung hat das althochdeutsche »hiu jaru«, woraus »heuer« entstanden ist.
Hirnbatzl Ein »Hirnbatzl« verabreicht man, indem man den Zeige- oder Mittelfinger gegen die Stirn - das »Hirn« des Hirnbatzlempfängers schnellen läßt. »Patsch« macht es dort; »Hirnbatzl« ursprünglich wohl eher »Hirnbatschl« ist also ein lautmalendes Wort.
Kambbe Unter einem »jungen Kambbe« versteht man einen jungen Burschen, ein Bürscherl etwa. Früher, im Mittelniederdeutschen, drückte das Wort noch mehr Respekt aus: da war der »kempe« nicht nur ein Kämpfer, sonder sogar ein richtiger Held.
Lettn Als »Lettn« bezeichnet man einen Lehmboden und, da dieser dreckig und schmierig ist, breiarigen Schmutz überhaupt. »Letto« und »lette« hießen der Lehm schon im Alt- und Mittelhochdeutschen.
Massl Wer ein »Massl« hat, hat Glück. Jiddisch »masel« ist ein Sternzeichen; daher kommt die Bedeutung »Glücksstern« und damit Glück überhaupt.
Rammerl Der Ansatz von Schmutz auf der Haut und der Staub auf der Rüstung hießen mittelhochdeutsch »ram«. »Rammerl« (=Schmutzränder) am Hals kennt man auch heute noch. Später wurde in übertragener Bedeutung auch das als »Rämlein« bezeichnet, was sich bei der Zubereitung von Mehlspeisen am Kochgeschirr ansetzt.
ruassln Althochdeutsch »rußan« und mittelhochdeutsch »rußen« heißt: »ein Geräusch machen, rauschen, summen, brüllen« und auch »schnarchen«. Die letzte dieser Bedeutungen, »schnarchend schlafen«, hat »ruaßln« im Bairischen. Der Rüssel (bairisch »Riassl«) hat damit nichts zu tun, in ihm steckt das althochdeutsche »ruossen« = wühlen.
Saggra ist nicht nur ein Fluchwort, von »Sakrament« abgeleitet, das man im Zorn vor sich hinsagt; auch einen Menschen, der einen ärgert, kann man »du Saggra« schimpfen. Der »Saggra« ist ein »Sakramenter«, ein Verfluchter.
Schlawuzi Das ist der »Schlawack« im Kindesalter: »Schlawack« oder »Schlawiner« und »Buzi« sind hier zusammengezogen. »Schlawuzi« nennt man zärtlich-lustig einen kleinen Buben, der einem einen (ebenso kleinen) Streich gespielt hat.
Schmarrnsiada Der ist der, der Blödsinn redet, der sozusagen »Schmarrn« kocht. Der sehr schön bildhafte audruck ist dem »Loamsiada« nachempfunden (fader, freudloser Mensch, von Leimsieden = langweilige, öder Arbeit)
Wuggerl Ein »Wuggerl« ist ein Gemenge aus Staub, Wollabfällen und dergleichen in der Form eines kleinen lockeren Bällchens, wie man es in unabgestaubten Zimmern auf dem Boden, auf Stühlen und in anderer Zusammensetzung sogar in der Nase finden kann.
zahna Nicht nur Kinder, welche Zähne kriegen, zahnen. »Zahnen« bedeutet im Bairischen auch »die Zähne blecken« und von da aus so ziemlich alles, was ruch zähnezeigende Grimassen auszudrücken ist: grinsen, weinen, spöttisch dreinschauen, gaffen. »Ja zahn no recht frech umma«, schreit die Wiechlin, als die Anna Maria Ranftl am Fenster erscheint (in Ludwig Thomas »Dachserin«).
zuzln »Zuzln« hängt, obgleich man auch aus Strohhalmen, ja selbst aus einem Maßkrug zuzln kann, mit der Zitze zusammen, der Brustwarze, an der der Säugling saugt. Sie heißt auf bairisch »Duddn«.


Bayerisch auf deutsch

Herkunft und Bedeutung ausgewählter bayerischer Wörter:

aufmandln Sozusagen einMännchen macht der, der sich »aufmandlt«, aber nicht wie ein Hund im freundlich netten Sinn: Er richet sich auf, erhebt sich gegen andere Leute, um ihnen zu zeigen, daß er ein Mann ist. Das setzt natürlich voraus, daß er, ehe er sich aufmanelte, verhältnismäßig unscheinbar und klein war.
Baazi Der Mensch besteht, wie jeder weiß, aus einem Klumpen Erde, aus »Baaz« gewissermaßen. Alte geistliche Schriften nannten ihn deshalb gern einen »verderbten batz asz Adam« oder einen »verfluchten Kotbatzen«. Um einen solchen handelt sich's auch beim »Baazi«, dessen Namen etwa mit »kleiner Gauner« oder »Filou« überetzen kann.
Babbn Die »Babbn«- im Unterschied zum »Babb« mit hellem a zu sprechen - hat etymologisch denselben Ursprung, obwohl sie nicht die Nahrung, sondern den Mund bezeichnet, in den man den Brei hineinsteckt, um das Kind damit zu »päppeln«. Auch »babbelt« (schwätzt) man mit dem Mund. Ein Kosewort ist »Babbn« nicht geradezu, sondern mehr im tadelnden Sinn gebräuchlich: »Oiwei hat a sei Babbn offn« = Immer hat er den Mund offen.
Bierdimpfe nennt man einen Menschen, der vorwiegend im Wirtshaus sitzt und darin liter - respektive maßweise Bier trinkt. Die Blutwurst hieß früher »Dimpfl«, und auch den dicken, bierbäuchigen Mann nannte man so. Noch eine zweite Ableitung ist denkbar: von mittelhochdeutsch »dimpfen« = dampfen; dann wäre der Bierdimpfe ein Mensch, der vom Bierdampf eingehüllt ist, aus dem der Bierdunst dampft. »Bier« hängt übrigens mit dem vulgärlateinischen »biber« = Trunk (von lateinisch »bibere« = trinken) zusammen.
bisln Dieses Wort, das dem schriftdeutschen »pissen« entspricht, haben die Germanen (altfriesisch »pissia«, niderländisch »pissen« englisch »piss«) aus dem altfranzösischen »pissier« übernommen, das seinerseits, lautmalend, auser Mütter- und Ammensprache (»wisiwisi machen«) kommt. Man kann statt »bisln« auch »soacha« oder, nocht etwas ordinärer, »brunzn« sagen.
dabräsln Das » Bräsal« ist ein Krümel, ein Brosame, aus dem germanischen Stamm »brusjan« = zerquetschen. Wenn es einen »dabräselt«, dann wird man, vom Schicksal beispielsweise, zermalmt.
damisch Wer würde diesem Wort, das »albern« oder »dumm« bedeutet und dem nördlicheren »dämlich« entspricht, seine internationale Verwandtschaft ansehen: mit lateinisch »temulentia« = Trunkenheit, russisch »tomit« = bedrücken, altindisch »tamyati« = er wird betäubt, gewisermaßen »damischg'haud«.
enk »Enk« ist der Dativ und Akkusativ, der dritte und der vierte Fall der Dualform »ees« und hieß früher »euch beide« (»I siech enk scho« = Ich sehe euch zwei schon»). Die Beschränkung auf zwei ist längst abgekommen, heute sagt man «ees» und «enk" auch zu mehreren Leuten.
Gfrett Die mittelhochdeutsche »vrete« ist eine Entzündung oder Wunde, und »vreten« hieß entzünden, wundreiben. In übertragener, bildlicher Bedeutung wurde »vretten« zu »sich quälen« und das »Gfrett« zur Mühsal und zur Plage.
Glache Ein »klechel« oder »klachel« ist, mittelhochdeutsch, ein Glockenschwengel. Seine Form und die Tatsache, daß er herunterhängt, ließen das bayerische Volk Ähnlichkeiten mit dem Geschlechtsteil des Mannes erkennen, und so wurde »Glache« - wie »Stingl« und »Fiesl« zum Schimpfwort. Es bedeutet »ungeschlachter, plumper Kerl«.
Grischperl Kleine, dünne, schwächliche Kinder und auch ebensolche Erwachsene nennt man »Grischperl«. Sprachlich ist das »Grischperl« dasselbe wie ein »Gruschperl«: ein »Krüsperl«, ein kleiner Knorpel.
heia Selbst wenn man statt »heia« »heuer« sagt, besteht im deutschen Norden die Gefahr, daß man nicht recht verstanden wird, denn in der Schriftsprache gibt es nur »dieses Jahr«. Dieselbe Bedeutung hat das althochdeutsche »hiu jaru«, woraus »heuer« entstanden ist.
Hirnbatzl Ein »Hirnbatzl« verabreicht man, indem man den Zeige- oder Mittelfinger gegen die Stirn - das »Hirn« des Hirnbatzlempfängers schnellen läßt. »Patsch« macht es dort; »Hirnbatzl« ursprünglich wohl eher »Hirnbatschl« ist also ein lautmalendes Wort.
Kambbe Unter einem »jungen Kambbe« versteht man einen jungen Burschen, ein Bürscherl etwa. Früher, im Mittelniederdeutschen, drückte das Wort noch mehr Respekt aus: da war der »kempe« nicht nur ein Kämpfer, sonder sogar ein richtiger Held.
Lettn Als »Lettn« bezeichnet man einen Lehmboden und, da dieser dreckig und schmierig ist, breiarigen Schmutz überhaupt. »Letto« und »lette« hießen der Lehm schon im Alt- und Mittelhochdeutschen.
Massl Wer ein »Massl« hat, hat Glück. Jiddisch »masel« ist ein Sternzeichen; daher kommt die Bedeutung »Glücksstern« und damit Glück überhaupt.
Rammerl Der Ansatz von Schmutz auf der Haut und der Staub auf der Rüstung hießen mittelhochdeutsch »ram«. »Rammerl« (=Schmutzränder) am Hals kennt man auch heute noch. Später wurde in übertragener Bedeutung auch das als »Rämlein« bezeichnet, was sich bei der Zubereitung von Mehlspeisen am Kochgeschirr ansetzt.
ruassln Althochdeutsch »rußan« und mittelhochdeutsch »rußen« heißt: »ein Geräusch machen, rauschen, summen, brüllen« und auch »schnarchen«. Die letzte dieser Bedeutungen, »schnarchend schlafen«, hat »ruaßln« im Bairischen. Der Rüssel (bairisch »Riassl«) hat damit nichts zu tun, in ihm steckt das althochdeutsche »ruossen« = wühlen.
Saggra ist nicht nur ein Fluchwort, von »Sakrament« abgeleitet, das man im Zorn vor sich hinsagt; auch einen Menschen, der einen ärgert, kann man »du Saggra« schimpfen. Der »Saggra« ist ein »Sakramenter«, ein Verfluchter.
Schlawuzi Das ist der »Schlawack« im Kindesalter: »Schlawack« oder »Schlawiner« und »Buzi« sind hier zusammengezogen. »Schlawuzi« nennt man zärtlich-lustig einen kleinen Buben, der einem einen (ebenso kleinen) Streich gespielt hat.
Schmarrnsiada Der ist der, der Blödsinn redet, der sozusagen »Schmarrn« kocht. Der sehr schön bildhafte audruck ist dem »Loamsiada« nachempfunden (fader, freudloser Mensch, von Leimsieden = langweilige, öder Arbeit)
Wuggerl Ein »Wuggerl« ist ein Gemenge aus Staub, Wollabfällen und dergleichen in der Form eines kleinen lockeren Bällchens, wie man es in unabgestaubten Zimmern auf dem Boden, auf Stühlen und in anderer Zusammensetzung sogar in der Nase finden kann.
zahna Nicht nur Kinder, welche Zähne kriegen, zahnen. »Zahnen« bedeutet im Bairischen auch »die Zähne blecken« und von da aus so ziemlich alles, was ruch zähnezeigende Grimassen auszudrücken ist: grinsen, weinen, spöttisch dreinschauen, gaffen. »Ja zahn no recht frech umma«, schreit die Wiechlin, als die Anna Maria Ranftl am Fenster erscheint (in Ludwig Thomas »Dachserin«).
zuzln »Zuzln« hängt, obgleich man auch aus Strohhalmen, ja selbst aus einem Maßkrug zuzln kann, mit der Zitze zusammen, der Brustwarze, an der der Säugling saugt. Sie heißt auf bairisch »Duddn«.


Bayerisch auf deutsch

Herkunft und Bedeutung ausgewählter bayerischer Wörter:

aufmandln Sozusagen einMännchen macht der, der sich »aufmandlt«, aber nicht wie ein Hund im freundlich netten Sinn: Er richet sich auf, erhebt sich gegen andere Leute, um ihnen zu zeigen, daß er ein Mann ist. Das setzt natürlich voraus, daß er, ehe er sich aufmanelte, verhältnismäßig unscheinbar und klein war.
Baazi Der Mensch besteht, wie jeder weiß, aus einem Klumpen Erde, aus »Baaz« gewissermaßen. Alte geistliche Schriften nannten ihn deshalb gern einen »verderbten batz asz Adam« oder einen »verfluchten Kotbatzen«. Um einen solchen handelt sich's auch beim »Baazi«, dessen Namen etwa mit »kleiner Gauner« oder »Filou« überetzen kann.
Babbn Die »Babbn«- im Unterschied zum »Babb« mit hellem a zu sprechen - hat etymologisch denselben Ursprung, obwohl sie nicht die Nahrung, sondern den Mund bezeichnet, in den man den Brei hineinsteckt, um das Kind damit zu »päppeln«. Auch »babbelt« (schwätzt) man mit dem Mund. Ein Kosewort ist »Babbn« nicht geradezu, sondern mehr im tadelnden Sinn gebräuchlich: »Oiwei hat a sei Babbn offn« = Immer hat er den Mund offen.
Bierdimpfe nennt man einen Menschen, der vorwiegend im Wirtshaus sitzt und darin liter - respektive maßweise Bier trinkt. Die Blutwurst hieß früher »Dimpfl«, und auch den dicken, bierbäuchigen Mann nannte man so. Noch eine zweite Ableitung ist denkbar: von mittelhochdeutsch »dimpfen« = dampfen; dann wäre der Bierdimpfe ein Mensch, der vom Bierdampf eingehüllt ist, aus dem der Bierdunst dampft. »Bier« hängt übrigens mit dem vulgärlateinischen »biber« = Trunk (von lateinisch »bibere« = trinken) zusammen.
bisln Dieses Wort, das dem schriftdeutschen »pissen« entspricht, haben die Germanen (altfriesisch »pissia«, niderländisch »pissen« englisch »piss«) aus dem altfranzösischen »pissier« übernommen, das seinerseits, lautmalend, auser Mütter- und Ammensprache (»wisiwisi machen«) kommt. Man kann statt »bisln« auch »soacha« oder, nocht etwas ordinärer, »brunzn« sagen.
dabräsln Das » Bräsal« ist ein Krümel, ein Brosame, aus dem germanischen Stamm »brusjan« = zerquetschen. Wenn es einen »dabräselt«, dann wird man, vom Schicksal beispielsweise, zermalmt.
damisch Wer würde diesem Wort, das »albern« oder »dumm« bedeutet und dem nördlicheren »dämlich« entspricht, seine internationale Verwandtschaft ansehen: mit lateinisch »temulentia« = Trunkenheit, russisch »tomit« = bedrücken, altindisch »tamyati« = er wird betäubt, gewisermaßen »damischg'haud«.
enk »Enk« ist der Dativ und Akkusativ, der dritte und der vierte Fall der Dualform »ees« und hieß früher »euch beide« (»I siech enk scho« = Ich sehe euch zwei schon»). Die Beschränkung auf zwei ist längst abgekommen, heute sagt man «ees» und «enk" auch zu mehreren Leuten.
Gfrett Die mittelhochdeutsche »vrete« ist eine Entzündung oder Wunde, und »vreten« hieß entzünden, wundreiben. In übertragener, bildlicher Bedeutung wurde »vretten« zu »sich quälen« und das »Gfrett« zur Mühsal und zur Plage.
Glache Ein »klechel« oder »klachel« ist, mittelhochdeutsch, ein Glockenschwengel. Seine Form und die Tatsache, daß er herunterhängt, ließen das bayerische Volk Ähnlichkeiten mit dem Geschlechtsteil des Mannes erkennen, und so wurde »Glache« - wie »Stingl« und »Fiesl« zum Schimpfwort. Es bedeutet »ungeschlachter, plumper Kerl«.
Grischperl Kleine, dünne, schwächliche Kinder und auch ebensolche Erwachsene nennt man »Grischperl«. Sprachlich ist das »Grischperl« dasselbe wie ein »Gruschperl«: ein »Krüsperl«, ein kleiner Knorpel.
heia Selbst wenn man statt »heia« »heuer« sagt, besteht im deutschen Norden die Gefahr, daß man nicht recht verstanden wird, denn in der Schriftsprache gibt es nur »dieses Jahr«. Dieselbe Bedeutung hat das althochdeutsche »hiu jaru«, woraus »heuer« entstanden ist.
Hirnbatzl Ein »Hirnbatzl« verabreicht man, indem man den Zeige- oder Mittelfinger gegen die Stirn - das »Hirn« des Hirnbatzlempfängers schnellen läßt. »Patsch« macht es dort; »Hirnbatzl« ursprünglich wohl eher »Hirnbatschl« ist also ein lautmalendes Wort.
Kambbe Unter einem »jungen Kambbe« versteht man einen jungen Burschen, ein Bürscherl etwa. Früher, im Mittelniederdeutschen, drückte das Wort noch mehr Respekt aus: da war der »kempe« nicht nur ein Kämpfer, sonder sogar ein richtiger Held.
Lettn Als »Lettn« bezeichnet man einen Lehmboden und, da dieser dreckig und schmierig ist, breiarigen Schmutz überhaupt. »Letto« und »lette« hießen der Lehm schon im Alt- und Mittelhochdeutschen.
Massl Wer ein »Massl« hat, hat Glück. Jiddisch »masel« ist ein Sternzeichen; daher kommt die Bedeutung »Glücksstern« und damit Glück überhaupt.
Rammerl Der Ansatz von Schmutz auf der Haut und der Staub auf der Rüstung hießen mittelhochdeutsch »ram«. »Rammerl« (=Schmutzränder) am Hals kennt man auch heute noch. Später wurde in übertragener Bedeutung auch das als »Rämlein« bezeichnet, was sich bei der Zubereitung von Mehlspeisen am Kochgeschirr ansetzt.
ruassln Althochdeutsch »rußan« und mittelhochdeutsch »rußen« heißt: »ein Geräusch machen, rauschen, summen, brüllen« und auch »schnarchen«. Die letzte dieser Bedeutungen, »schnarchend schlafen«, hat »ruaßln« im Bairischen. Der Rüssel (bairisch »Riassl«) hat damit nichts zu tun, in ihm steckt das althochdeutsche »ruossen« = wühlen.
Saggra ist nicht nur ein Fluchwort, von »Sakrament« abgeleitet, das man im Zorn vor sich hinsagt; auch einen Menschen, der einen ärgert, kann man »du Saggra« schimpfen. Der »Saggra« ist ein »Sakramenter«, ein Verfluchter.
Schlawuzi Das ist der »Schlawack« im Kindesalter: »Schlawack« oder »Schlawiner« und »Buzi« sind hier zusammengezogen. »Schlawuzi« nennt man zärtlich-lustig einen kleinen Buben, der einem einen (ebenso kleinen) Streich gespielt hat.
Schmarrnsiada Der ist der, der Blödsinn redet, der sozusagen »Schmarrn« kocht. Der sehr schön bildhafte audruck ist dem »Loamsiada« nachempfunden (fader, freudloser Mensch, von Leimsieden = langweilige, öder Arbeit)
Wuggerl Ein »Wuggerl« ist ein Gemenge aus Staub, Wollabfällen und dergleichen in der Form eines kleinen lockeren Bällchens, wie man es in unabgestaubten Zimmern auf dem Boden, auf Stühlen und in anderer Zusammensetzung sogar in der Nase finden kann.
zahna Nicht nur Kinder, welche Zähne kriegen, zahnen. »Zahnen« bedeutet im Bairischen auch »die Zähne blecken« und von da aus so ziemlich alles, was ruch zähnezeigende Grimassen auszudrücken ist: grinsen, weinen, spöttisch dreinschauen, gaffen. »Ja zahn no recht frech umma«, schreit die Wiechlin, als die Anna Maria Ranftl am Fenster erscheint (in Ludwig Thomas »Dachserin«).
zuzln »Zuzln« hängt, obgleich man auch aus Strohhalmen, ja selbst aus einem Maßkrug zuzln kann, mit der Zitze zusammen, der Brustwarze, an der der Säugling saugt. Sie heißt auf bairisch »Duddn«.


Bayerisch auf deutsch

Herkunft und Bedeutung ausgewählter bayerischer Wörter:

aufmandln Sozusagen einMännchen macht der, der sich »aufmandlt«, aber nicht wie ein Hund im freundlich netten Sinn: Er richet sich auf, erhebt sich gegen andere Leute, um ihnen zu zeigen, daß er ein Mann ist. Das setzt natürlich voraus, daß er, ehe er sich aufmanelte, verhältnismäßig unscheinbar und klein war.
Baazi Der Mensch besteht, wie jeder weiß, aus einem Klumpen Erde, aus »Baaz« gewissermaßen. Alte geistliche Schriften nannten ihn deshalb gern einen »verderbten batz asz Adam« oder einen »verfluchten Kotbatzen«. Um einen solchen handelt sich's auch beim »Baazi«, dessen Namen etwa mit »kleiner Gauner« oder »Filou« überetzen kann.
Babbn Die »Babbn«- im Unterschied zum »Babb« mit hellem a zu sprechen - hat etymologisch denselben Ursprung, obwohl sie nicht die Nahrung, sondern den Mund bezeichnet, in den man den Brei hineinsteckt, um das Kind damit zu »päppeln«. Auch »babbelt« (schwätzt) man mit dem Mund. Ein Kosewort ist »Babbn« nicht geradezu, sondern mehr im tadelnden Sinn gebräuchlich: »Oiwei hat a sei Babbn offn« = Immer hat er den Mund offen.
Bierdimpfe nennt man einen Menschen, der vorwiegend im Wirtshaus sitzt und darin liter - respektive maßweise Bier trinkt. Die Blutwurst hieß früher »Dimpfl«, und auch den dicken, bierbäuchigen Mann nannte man so. Noch eine zweite Ableitung ist denkbar: von mittelhochdeutsch »dimpfen« = dampfen; dann wäre der Bierdimpfe ein Mensch, der vom Bierdampf eingehüllt ist, aus dem der Bierdunst dampft. »Bier« hängt übrigens mit dem vulgärlateinischen »biber« = Trunk (von lateinisch »bibere« = trinken) zusammen.
bisln Dieses Wort, das dem schriftdeutschen »pissen« entspricht, haben die Germanen (altfriesisch »pissia«, niderländisch »pissen« englisch »piss«) aus dem altfranzösischen »pissier« übernommen, das seinerseits, lautmalend, auser Mütter- und Ammensprache (»wisiwisi machen«) kommt. Man kann statt »bisln« auch »soacha« oder, nocht etwas ordinärer, »brunzn« sagen.
dabräsln Das » Bräsal« ist ein Krümel, ein Brosame, aus dem germanischen Stamm »brusjan« = zerquetschen. Wenn es einen »dabräselt«, dann wird man, vom Schicksal beispielsweise, zermalmt.
damisch Wer würde diesem Wort, das »albern« oder »dumm« bedeutet und dem nördlicheren »dämlich« entspricht, seine internationale Verwandtschaft ansehen: mit lateinisch »temulentia« = Trunkenheit, russisch »tomit« = bedrücken, altindisch »tamyati« = er wird betäubt, gewisermaßen »damischg'haud«.
enk »Enk« ist der Dativ und Akkusativ, der dritte und der vierte Fall der Dualform »ees« und hieß früher »euch beide« (»I siech enk scho« = Ich sehe euch zwei schon»). Die Beschränkung auf zwei ist längst abgekommen, heute sagt man «ees» und «enk" auch zu mehreren Leuten.
Gfrett Die mittelhochdeutsche »vrete« ist eine Entzündung oder Wunde, und »vreten« hieß entzünden, wundreiben. In übertragener, bildlicher Bedeutung wurde »vretten« zu »sich quälen« und das »Gfrett« zur Mühsal und zur Plage.
Glache Ein »klechel« oder »klachel« ist, mittelhochdeutsch, ein Glockenschwengel. Seine Form und die Tatsache, daß er herunterhängt, ließen das bayerische Volk Ähnlichkeiten mit dem Geschlechtsteil des Mannes erkennen, und so wurde »Glache« - wie »Stingl« und »Fiesl« zum Schimpfwort. Es bedeutet »ungeschlachter, plumper Kerl«.
Grischperl Kleine, dünne, schwächliche Kinder und auch ebensolche Erwachsene nennt man »Grischperl«. Sprachlich ist das »Grischperl« dasselbe wie ein »Gruschperl«: ein »Krüsperl«, ein kleiner Knorpel.
heia Selbst wenn man statt »heia« »heuer« sagt, besteht im deutschen Norden die Gefahr, daß man nicht recht verstanden wird, denn in der Schriftsprache gibt es nur »dieses Jahr«. Dieselbe Bedeutung hat das althochdeutsche »hiu jaru«, woraus »heuer« entstanden ist.
Hirnbatzl Ein »Hirnbatzl« verabreicht man, indem man den Zeige- oder Mittelfinger gegen die Stirn - das »Hirn« des Hirnbatzlempfängers schnellen läßt. »Patsch« macht es dort; »Hirnbatzl« ursprünglich wohl eher »Hirnbatschl« ist also ein lautmalendes Wort.
Kambbe Unter einem »jungen Kambbe« versteht man einen jungen Burschen, ein Bürscherl etwa. Früher, im Mittelniederdeutschen, drückte das Wort noch mehr Respekt aus: da war der »kempe« nicht nur ein Kämpfer, sonder sogar ein richtiger Held.
Lettn Als »Lettn« bezeichnet man einen Lehmboden und, da dieser dreckig und schmierig ist, breiarigen Schmutz überhaupt. »Letto« und »lette« hießen der Lehm schon im Alt- und Mittelhochdeutschen.
Massl Wer ein »Massl« hat, hat Glück. Jiddisch »masel« ist ein Sternzeichen; daher kommt die Bedeutung »Glücksstern« und damit Glück überhaupt.
Rammerl Der Ansatz von Schmutz auf der Haut und der Staub auf der Rüstung hießen mittelhochdeutsch »ram«. »Rammerl« (=Schmutzränder) am Hals kennt man auch heute noch. Später wurde in übertragener Bedeutung auch das als »Rämlein« bezeichnet, was sich bei der Zubereitung von Mehlspeisen am Kochgeschirr ansetzt.
ruassln Althochdeutsch »rußan« und mittelhochdeutsch »rußen« heißt: »ein Geräusch machen, rauschen, summen, brüllen« und auch »schnarchen«. Die letzte dieser Bedeutungen, »schnarchend schlafen«, hat »ruaßln« im Bairischen. Der Rüssel (bairisch »Riassl«) hat damit nichts zu tun, in ihm steckt das althochdeutsche »ruossen« = wühlen.
Saggra ist nicht nur ein Fluchwort, von »Sakrament« abgeleitet, das man im Zorn vor sich hinsagt; auch einen Menschen, der einen ärgert, kann man »du Saggra« schimpfen. Der »Saggra« ist ein »Sakramenter«, ein Verfluchter.
Schlawuzi Das ist der »Schlawack« im Kindesalter: »Schlawack« oder »Schlawiner« und »Buzi« sind hier zusammengezogen. »Schlawuzi« nennt man zärtlich-lustig einen kleinen Buben, der einem einen (ebenso kleinen) Streich gespielt hat.
Schmarrnsiada Der ist der, der Blödsinn redet, der sozusagen »Schmarrn« kocht. Der sehr schön bildhafte audruck ist dem »Loamsiada« nachempfunden (fader, freudloser Mensch, von Leimsieden = langweilige, öder Arbeit)
Wuggerl Ein »Wuggerl« ist ein Gemenge aus Staub, Wollabfällen und dergleichen in der Form eines kleinen lockeren Bällchens, wie man es in unabgestaubten Zimmern auf dem Boden, auf Stühlen und in anderer Zusammensetzung sogar in der Nase finden kann.
zahna Nicht nur Kinder, welche Zähne kriegen, zahnen. »Zahnen« bedeutet im Bairischen auch »die Zähne blecken« und von da aus so ziemlich alles, was ruch zähnezeigende Grimassen auszudrücken ist: grinsen, weinen, spöttisch dreinschauen, gaffen. »Ja zahn no recht frech umma«, schreit die Wiechlin, als die Anna Maria Ranftl am Fenster erscheint (in Ludwig Thomas »Dachserin«).
zuzln »Zuzln« hängt, obgleich man auch aus Strohhalmen, ja selbst aus einem Maßkrug zuzln kann, mit der Zitze zusammen, der Brustwarze, an der der Säugling saugt. Sie heißt auf bairisch »Duddn«.


Bayerisch auf deutsch

Herkunft und Bedeutung ausgewählter bayerischer Wörter:

aufmandln Sozusagen einMännchen macht der, der sich »aufmandlt«, aber nicht wie ein Hund im freundlich netten Sinn: Er richet sich auf, erhebt sich gegen andere Leute, um ihnen zu zeigen, daß er ein Mann ist. Das setzt natürlich voraus, daß er, ehe er sich aufmanelte, verhältnismäßig unscheinbar und klein war.
Baazi Der Mensch besteht, wie jeder weiß, aus einem Klumpen Erde, aus »Baaz« gewissermaßen. Alte geistliche Schriften nannten ihn deshalb gern einen »verderbten batz asz Adam« oder einen »verfluchten Kotbatzen«. Um einen solchen handelt sich's auch beim »Baazi«, dessen Namen etwa mit »kleiner Gauner« oder »Filou« überetzen kann.
Babbn Die »Babbn«- im Unterschied zum »Babb« mit hellem a zu sprechen - hat etymologisch denselben Ursprung, obwohl sie nicht die Nahrung, sondern den Mund bezeichnet, in den man den Brei hineinsteckt, um das Kind damit zu »päppeln«. Auch »babbelt« (schwätzt) man mit dem Mund. Ein Kosewort ist »Babbn« nicht geradezu, sondern mehr im tadelnden Sinn gebräuchlich: »Oiwei hat a sei Babbn offn« = Immer hat er den Mund offen.
Bierdimpfe nennt man einen Menschen, der vorwiegend im Wirtshaus sitzt und darin liter - respektive maßweise Bier trinkt. Die Blutwurst hieß früher »Dimpfl«, und auch den dicken, bierbäuchigen Mann nannte man so. Noch eine zweite Ableitung ist denkbar: von mittelhochdeutsch »dimpfen« = dampfen; dann wäre der Bierdimpfe ein Mensch, der vom Bierdampf eingehüllt ist, aus dem der Bierdunst dampft. »Bier« hängt übrigens mit dem vulgärlateinischen »biber« = Trunk (von lateinisch »bibere« = trinken) zusammen.
bisln Dieses Wort, das dem schriftdeutschen »pissen« entspricht, haben die Germanen (altfriesisch »pissia«, niderländisch »pissen« englisch »piss«) aus dem altfranzösischen »pissier« übernommen, das seinerseits, lautmalend, auser Mütter- und Ammensprache (»wisiwisi machen«) kommt. Man kann statt »bisln« auch »soacha« oder, nocht etwas ordinärer, »brunzn« sagen.
dabräsln Das » Bräsal« ist ein Krümel, ein Brosame, aus dem germanischen Stamm »brusjan« = zerquetschen. Wenn es einen »dabräselt«, dann wird man, vom Schicksal beispielsweise, zermalmt.
damisch Wer würde diesem Wort, das »albern« oder »dumm« bedeutet und dem nördlicheren »dämlich« entspricht, seine internationale Verwandtschaft ansehen: mit lateinisch »temulentia« = Trunkenheit, russisch »tomit« = bedrücken, altindisch »tamyati« = er wird betäubt, gewisermaßen »damischg'haud«.
enk »Enk« ist der Dativ und Akkusativ, der dritte und der vierte Fall der Dualform »ees« und hieß früher »euch beide« (»I siech enk scho« = Ich sehe euch zwei schon»). Die Beschränkung auf zwei ist längst abgekommen, heute sagt man «ees» und «enk" auch zu mehreren Leuten.
Gfrett Die mittelhochdeutsche »vrete« ist eine Entzündung oder Wunde, und »vreten« hieß entzünden, wundreiben. In übertragener, bildlicher Bedeutung wurde »vretten« zu »sich quälen« und das »Gfrett« zur Mühsal und zur Plage.
Glache Ein »klechel« oder »klachel« ist, mittelhochdeutsch, ein Glockenschwengel. Seine Form und die Tatsache, daß er herunterhängt, ließen das bayerische Volk Ähnlichkeiten mit dem Geschlechtsteil des Mannes erkennen, und so wurde »Glache« - wie »Stingl« und »Fiesl« zum Schimpfwort. Es bedeutet »ungeschlachter, plumper Kerl«.
Grischperl Kleine, dünne, schwächliche Kinder und auch ebensolche Erwachsene nennt man »Grischperl«. Sprachlich ist das »Grischperl« dasselbe wie ein »Gruschperl«: ein »Krüsperl«, ein kleiner Knorpel.
heia Selbst wenn man statt »heia« »heuer« sagt, besteht im deutschen Norden die Gefahr, daß man nicht recht verstanden wird, denn in der Schriftsprache gibt es nur »dieses Jahr«. Dieselbe Bedeutung hat das althochdeutsche »hiu jaru«, woraus »heuer« entstanden ist.
Hirnbatzl Ein »Hirnbatzl« verabreicht man, indem man den Zeige- oder Mittelfinger gegen die Stirn - das »Hirn« des Hirnbatzlempfängers schnellen läßt. »Patsch« macht es dort; »Hirnbatzl« ursprünglich wohl eher »Hirnbatschl« ist also ein lautmalendes Wort.
Kambbe Unter einem »jungen Kambbe« versteht man einen jungen Burschen, ein Bürscherl etwa. Früher, im Mittelniederdeutschen, drückte das Wort noch mehr Respekt aus: da war der »kempe« nicht nur ein Kämpfer, sonder sogar ein richtiger Held.
Lettn Als »Lettn« bezeichnet man einen Lehmboden und, da dieser dreckig und schmierig ist, breiarigen Schmutz überhaupt. »Letto« und »lette« hießen der Lehm schon im Alt- und Mittelhochdeutschen.
Massl Wer ein »Massl« hat, hat Glück. Jiddisch »masel« ist ein Sternzeichen; daher kommt die Bedeutung »Glücksstern« und damit Glück überhaupt.
Rammerl Der Ansatz von Schmutz auf der Haut und der Staub auf der Rüstung hießen mittelhochdeutsch »ram«. »Rammerl« (=Schmutzränder) am Hals kennt man auch heute noch. Später wurde in übertragener Bedeutung auch das als »Rämlein« bezeichnet, was sich bei der Zubereitung von Mehlspeisen am Kochgeschirr ansetzt.
ruassln Althochdeutsch »rußan« und mittelhochdeutsch »rußen« heißt: »ein Geräusch machen, rauschen, summen, brüllen« und auch »schnarchen«. Die letzte dieser Bedeutungen, »schnarchend schlafen«, hat »ruaßln« im Bairischen. Der Rüssel (bairisch »Riassl«) hat damit nichts zu tun, in ihm steckt das althochdeutsche »ruossen« = wühlen.
Saggra ist nicht nur ein Fluchwort, von »Sakrament« abgeleitet, das man im Zorn vor sich hinsagt; auch einen Menschen, der einen ärgert, kann man »du Saggra« schimpfen. Der »Saggra« ist ein »Sakramenter«, ein Verfluchter.
Schlawuzi Das ist der »Schlawack« im Kindesalter: »Schlawack« oder »Schlawiner« und »Buzi« sind hier zusammengezogen. »Schlawuzi« nennt man zärtlich-lustig einen kleinen Buben, der einem einen (ebenso kleinen) Streich gespielt hat.
Schmarrnsiada Der ist der, der Blödsinn redet, der sozusagen »Schmarrn« kocht. Der sehr schön bildhafte audruck ist dem »Loamsiada« nachempfunden (fader, freudloser Mensch, von Leimsieden = langweilige, öder Arbeit)
Wuggerl Ein »Wuggerl« ist ein Gemenge aus Staub, Wollabfällen und dergleichen in der Form eines kleinen lockeren Bällchens, wie man es in unabgestaubten Zimmern auf dem Boden, auf Stühlen und in anderer Zusammensetzung sogar in der Nase finden kann.
zahna Nicht nur Kinder, welche Zähne kriegen, zahnen. »Zahnen« bedeutet im Bairischen auch »die Zähne blecken« und von da aus so ziemlich alles, was ruch zähnezeigende Grimassen auszudrücken ist: grinsen, weinen, spöttisch dreinschauen, gaffen. »Ja zahn no recht frech umma«, schreit die Wiechlin, als die Anna Maria Ranftl am Fenster erscheint (in Ludwig Thomas »Dachserin«).
zuzln »Zuzln« hängt, obgleich man auch aus Strohhalmen, ja selbst aus einem Maßkrug zuzln kann, mit der Zitze zusammen, der Brustwarze, an der der Säugling saugt. Sie heißt auf bairisch »Duddn«.


Bayerisch auf deutsch

Herkunft und Bedeutung ausgewählter bayerischer Wörter:

aufmandln Sozusagen einMännchen macht der, der sich »aufmandlt«, aber nicht wie ein Hund im freundlich netten Sinn: Er richet sich auf, erhebt sich gegen andere Leute, um ihnen zu zeigen, daß er ein Mann ist. Das setzt natürlich voraus, daß er, ehe er sich aufmanelte, verhältnismäßig unscheinbar und klein war.
Baazi Der Mensch besteht, wie jeder weiß, aus einem Klumpen Erde, aus »Baaz« gewissermaßen. Alte geistliche Schriften nannten ihn deshalb gern einen »verderbten batz asz Adam« oder einen »verfluchten Kotbatzen«. Um einen solchen handelt sich's auch beim »Baazi«, dessen Namen etwa mit »kleiner Gauner« oder »Filou« überetzen kann.
Babbn Die »Babbn«- im Unterschied zum »Babb« mit hellem a zu sprechen - hat etymologisch denselben Ursprung, obwohl sie nicht die Nahrung, sondern den Mund bezeichnet, in den man den Brei hineinsteckt, um das Kind damit zu »päppeln«. Auch »babbelt« (schwätzt) man mit dem Mund. Ein Kosewort ist »Babbn« nicht geradezu, sondern mehr im tadelnden Sinn gebräuchlich: »Oiwei hat a sei Babbn offn« = Immer hat er den Mund offen.
Bierdimpfe nennt man einen Menschen, der vorwiegend im Wirtshaus sitzt und darin liter - respektive maßweise Bier trinkt. Die Blutwurst hieß früher »Dimpfl«, und auch den dicken, bierbäuchigen Mann nannte man so. Noch eine zweite Ableitung ist denkbar: von mittelhochdeutsch »dimpfen« = dampfen; dann wäre der Bierdimpfe ein Mensch, der vom Bierdampf eingehüllt ist, aus dem der Bierdunst dampft. »Bier« hängt übrigens mit dem vulgärlateinischen »biber« = Trunk (von lateinisch »bibere« = trinken) zusammen.
bisln Dieses Wort, das dem schriftdeutschen »pissen« entspricht, haben die Germanen (altfriesisch »pissia«, niderländisch »pissen« englisch »piss«) aus dem altfranzösischen »pissier« übernommen, das seinerseits, lautmalend, auser Mütter- und Ammensprache (»wisiwisi machen«) kommt. Man kann statt »bisln« auch »soacha« oder, nocht etwas ordinärer, »brunzn« sagen.
dabräsln Das » Bräsal« ist ein Krümel, ein Brosame, aus dem germanischen Stamm »brusjan« = zerquetschen. Wenn es einen »dabräselt«, dann wird man, vom Schicksal beispielsweise, zermalmt.
damisch Wer würde diesem Wort, das »albern« oder »dumm« bedeutet und dem nördlicheren »dämlich« entspricht, seine internationale Verwandtschaft ansehen: mit lateinisch »temulentia« = Trunkenheit, russisch »tomit« = bedrücken, altindisch »tamyati« = er wird betäubt, gewisermaßen »damischg'haud«.
enk »Enk« ist der Dativ und Akkusativ, der dritte und der vierte Fall der Dualform »ees« und hieß früher »euch beide« (»I siech enk scho« = Ich sehe euch zwei schon»). Die Beschränkung auf zwei ist längst abgekommen, heute sagt man «ees» und «enk" auch zu mehreren Leuten.
Gfrett Die mittelhochdeutsche »vrete« ist eine Entzündung oder Wunde, und »vreten« hieß entzünden, wundreiben. In übertragener, bildlicher Bedeutung wurde »vretten« zu »sich quälen« und das »Gfrett« zur Mühsal und zur Plage.
Glache Ein »klechel« oder »klachel« ist, mittelhochdeutsch, ein Glockenschwengel. Seine Form und die Tatsache, daß er herunterhängt, ließen das bayerische Volk Ähnlichkeiten mit dem Geschlechtsteil des Mannes erkennen, und so wurde »Glache« - wie »Stingl« und »Fiesl« zum Schimpfwort. Es bedeutet »ungeschlachter, plumper Kerl«.
Grischperl Kleine, dünne, schwächliche Kinder und auch ebensolche Erwachsene nennt man »Grischperl«. Sprachlich ist das »Grischperl« dasselbe wie ein »Gruschperl«: ein »Krüsperl«, ein kleiner Knorpel.
heia Selbst wenn man statt »heia« »heuer« sagt, besteht im deutschen Norden die Gefahr, daß man nicht recht verstanden wird, denn in der Schriftsprache gibt es nur »dieses Jahr«. Dieselbe Bedeutung hat das althochdeutsche »hiu jaru«, woraus »heuer« entstanden ist.
Hirnbatzl Ein »Hirnbatzl« verabreicht man, indem man den Zeige- oder Mittelfinger gegen die Stirn - das »Hirn« des Hirnbatzlempfängers schnellen läßt. »Patsch« macht es dort; »Hirnbatzl« ursprünglich wohl eher »Hirnbatschl« ist also ein lautmalendes Wort.
Kambbe Unter einem »jungen Kambbe« versteht man einen jungen Burschen, ein Bürscherl etwa. Früher, im Mittelniederdeutschen, drückte das Wort noch mehr Respekt aus: da war der »kempe« nicht nur ein Kämpfer, sonder sogar ein richtiger Held.
Lettn Als »Lettn« bezeichnet man einen Lehmboden und, da dieser dreckig und schmierig ist, breiarigen Schmutz überhaupt. »Letto« und »lette« hießen der Lehm schon im Alt- und Mittelhochdeutschen.
Massl Wer ein »Massl« hat, hat Glück. Jiddisch »masel« ist ein Sternzeichen; daher kommt die Bedeutung »Glücksstern« und damit Glück überhaupt.
Rammerl Der Ansatz von Schmutz auf der Haut und der Staub auf der Rüstung hießen mittelhochdeutsch »ram«. »Rammerl« (=Schmutzränder) am Hals kennt man auch heute noch. Später wurde in übertragener Bedeutung auch das als »Rämlein« bezeichnet, was sich bei der Zubereitung von Mehlspeisen am Kochgeschirr ansetzt.
ruassln Althochdeutsch »rußan« und mittelhochdeutsch »rußen« heißt: »ein Geräusch machen, rauschen, summen, brüllen« und auch »schnarchen«. Die letzte dieser Bedeutungen, »schnarchend schlafen«, hat »ruaßln« im Bairischen. Der Rüssel (bairisch »Riassl«) hat damit nichts zu tun, in ihm steckt das althochdeutsche »ruossen« = wühlen.
Saggra ist nicht nur ein Fluchwort, von »Sakrament« abgeleitet, das man im Zorn vor sich hinsagt; auch einen Menschen, der einen ärgert, kann man »du Saggra« schimpfen. Der »Saggra« ist ein »Sakramenter«, ein Verfluchter.
Schlawuzi Das ist der »Schlawack« im Kindesalter: »Schlawack« oder »Schlawiner« und »Buzi« sind hier zusammengezogen. »Schlawuzi« nennt man zärtlich-lustig einen kleinen Buben, der einem einen (ebenso kleinen) Streich gespielt hat.
Schmarrnsiada Der ist der, der Blödsinn redet, der sozusagen »Schmarrn« kocht. Der sehr schön bildhafte audruck ist dem »Loamsiada« nachempfunden (fader, freudloser Mensch, von Leimsieden = langweilige, öder Arbeit)
Wuggerl Ein »Wuggerl« ist ein Gemenge aus Staub, Wollabfällen und dergleichen in der Form eines kleinen lockeren Bällchens, wie man es in unabgestaubten Zimmern auf dem Boden, auf Stühlen und in anderer Zusammensetzung sogar in der Nase finden kann.
zahna Nicht nur Kinder, welche Zähne kriegen, zahnen. »Zahnen« bedeutet im Bairischen auch »die Zähne blecken« und von da aus so ziemlich alles, was ruch zähnezeigende Grimassen auszudrücken ist: grinsen, weinen, spöttisch dreinschauen, gaffen. »Ja zahn no recht frech umma«, schreit die Wiechlin, als die Anna Maria Ranftl am Fenster erscheint (in Ludwig Thomas »Dachserin«).
zuzln »Zuzln« hängt, obgleich man auch aus Strohhalmen, ja selbst aus einem Maßkrug zuzln kann, mit der Zitze zusammen, der Brustwarze, an der der Säugling saugt. Sie heißt auf bairisch »Duddn«.


Bayerisch auf deutsch

Herkunft und Bedeutung ausgewählter bayerischer Wörter:

aufmandln Sozusagen einMännchen macht der, der sich »aufmandlt«, aber nicht wie ein Hund im freundlich netten Sinn: Er richet sich auf, erhebt sich gegen andere Leute, um ihnen zu zeigen, daß er ein Mann ist. Das setzt natürlich voraus, daß er, ehe er sich aufmanelte, verhältnismäßig unscheinbar und klein war.
Baazi Der Mensch besteht, wie jeder weiß, aus einem Klumpen Erde, aus »Baaz« gewissermaßen. Alte geistliche Schriften nannten ihn deshalb gern einen »verderbten batz asz Adam« oder einen »verfluchten Kotbatzen«. Um einen solchen handelt sich's auch beim »Baazi«, dessen Namen etwa mit »kleiner Gauner« oder »Filou« überetzen kann.
Babbn Die »Babbn«- im Unterschied zum »Babb« mit hellem a zu sprechen - hat etymologisch denselben Ursprung, obwohl sie nicht die Nahrung, sondern den Mund bezeichnet, in den man den Brei hineinsteckt, um das Kind damit zu »päppeln«. Auch »babbelt« (schwätzt) man mit dem Mund. Ein Kosewort ist »Babbn« nicht geradezu, sondern mehr im tadelnden Sinn gebräuchlich: »Oiwei hat a sei Babbn offn« = Immer hat er den Mund offen.
Bierdimpfe nennt man einen Menschen, der vorwiegend im Wirtshaus sitzt und darin liter - respektive maßweise Bier trinkt. Die Blutwurst hieß früher »Dimpfl«, und auch den dicken, bierbäuchigen Mann nannte man so. Noch eine zweite Ableitung ist denkbar: von mittelhochdeutsch »dimpfen« = dampfen; dann wäre der Bierdimpfe ein Mensch, der vom Bierdampf eingehüllt ist, aus dem der Bierdunst dampft. »Bier« hängt übrigens mit dem vulgärlateinischen »biber« = Trunk (von lateinisch »bibere« = trinken) zusammen.
bisln Dieses Wort, das dem schriftdeutschen »pissen« entspricht, haben die Germanen (altfriesisch »pissia«, niderländisch »pissen« englisch »piss«) aus dem altfranzösischen »pissier« übernommen, das seinerseits, lautmalend, auser Mütter- und Ammensprache (»wisiwisi machen«) kommt. Man kann statt »bisln« auch »soacha« oder, nocht etwas ordinärer, »brunzn« sagen.
dabräsln Das » Bräsal« ist ein Krümel, ein Brosame, aus dem germanischen Stamm »brusjan« = zerquetschen. Wenn es einen »dabräselt«, dann wird man, vom Schicksal beispielsweise, zermalmt.
damisch Wer würde diesem Wort, das »albern« oder »dumm« bedeutet und dem nördlicheren »dämlich« entspricht, seine internationale Verwandtschaft ansehen: mit lateinisch »temulentia« = Trunkenheit, russisch »tomit« = bedrücken, altindisch »tamyati« = er wird betäubt, gewisermaßen »damischg'haud«.
enk »Enk« ist der Dativ und Akkusativ, der dritte und der vierte Fall der Dualform »ees« und hieß früher »euch beide« (»I siech enk scho« = Ich sehe euch zwei schon»). Die Beschränkung auf zwei ist längst abgekommen, heute sagt man «ees» und «enk" auch zu mehreren Leuten.
Gfrett Die mittelhochdeutsche »vrete« ist eine Entzündung oder Wunde, und »vreten« hieß entzünden, wundreiben. In übertragener, bildlicher Bedeutung wurde »vretten« zu »sich quälen« und das »Gfrett« zur Mühsal und zur Plage.
Glache Ein »klechel« oder »klachel« ist, mittelhochdeutsch, ein Glockenschwengel. Seine Form und die Tatsache, daß er herunterhängt, ließen das bayerische Volk Ähnlichkeiten mit dem Geschlechtsteil des Mannes erkennen, und so wurde »Glache« - wie »Stingl« und »Fiesl« zum Schimpfwort. Es bedeutet »ungeschlachter, plumper Kerl«.
Grischperl Kleine, dünne, schwächliche Kinder und auch ebensolche Erwachsene nennt man »Grischperl«. Sprachlich ist das »Grischperl« dasselbe wie ein »Gruschperl«: ein »Krüsperl«, ein kleiner Knorpel.
heia Selbst wenn man statt »heia« »heuer« sagt, besteht im deutschen Norden die Gefahr, daß man nicht recht verstanden wird, denn in der Schriftsprache gibt es nur »dieses Jahr«. Dieselbe Bedeutung hat das althochdeutsche »hiu jaru«, woraus »heuer« entstanden ist.
Hirnbatzl Ein »Hirnbatzl« verabreicht man, indem man den Zeige- oder Mittelfinger gegen die Stirn - das »Hirn« des Hirnbatzlempfängers schnellen läßt. »Patsch« macht es dort; »Hirnbatzl« ursprünglich wohl eher »Hirnbatschl« ist also ein lautmalendes Wort.
Kambbe Unter einem »jungen Kambbe« versteht man einen jungen Burschen, ein Bürscherl etwa. Früher, im Mittelniederdeutschen, drückte das Wort noch mehr Respekt aus: da war der »kempe« nicht nur ein Kämpfer, sonder sogar ein richtiger Held.
Lettn Als »Lettn« bezeichnet man einen Lehmboden und, da dieser dreckig und schmierig ist, breiarigen Schmutz überhaupt. »Letto« und »lette« hießen der Lehm schon im Alt- und Mittelhochdeutschen.
Massl Wer ein »Massl« hat, hat Glück. Jiddisch »masel« ist ein Sternzeichen; daher kommt die Bedeutung »Glücksstern« und damit Glück überhaupt.
Rammerl Der Ansatz von Schmutz auf der Haut und der Staub auf der Rüstung hießen mittelhochdeutsch »ram«. »Rammerl« (=Schmutzränder) am Hals kennt man auch heute noch. Später wurde in übertragener Bedeutung auch das als »Rämlein« bezeichnet, was sich bei der Zubereitung von Mehlspeisen am Kochgeschirr ansetzt.
ruassln Althochdeutsch »rußan« und mittelhochdeutsch »rußen« heißt: »ein Geräusch machen, rauschen, summen, brüllen« und auch »schnarchen«. Die letzte dieser Bedeutungen, »schnarchend schlafen«, hat »ruaßln« im Bairischen. Der Rüssel (bairisch »Riassl«) hat damit nichts zu tun, in ihm steckt das althochdeutsche »ruossen« = wühlen.
Saggra ist nicht nur ein Fluchwort, von »Sakrament« abgeleitet, das man im Zorn vor sich hinsagt; auch einen Menschen, der einen ärgert, kann man »du Saggra« schimpfen. Der »Saggra« ist ein »Sakramenter«, ein Verfluchter.
Schlawuzi Das ist der »Schlawack« im Kindesalter: »Schlawack« oder »Schlawiner« und »Buzi« sind hier zusammengezogen. »Schlawuzi« nennt man zärtlich-lustig einen kleinen Buben, der einem einen (ebenso kleinen) Streich gespielt hat.
Schmarrnsiada Der ist der, der Blödsinn redet, der sozusagen »Schmarrn« kocht. Der sehr schön bildhafte audruck ist dem »Loamsiada« nachempfunden (fader, freudloser Mensch, von Leimsieden = langweilige, öder Arbeit)
Wuggerl Ein »Wuggerl« ist ein Gemenge aus Staub, Wollabfällen und dergleichen in der Form eines kleinen lockeren Bällchens, wie man es in unabgestaubten Zimmern auf dem Boden, auf Stühlen und in anderer Zusammensetzung sogar in der Nase finden kann.
zahna Nicht nur Kinder, welche Zähne kriegen, zahnen. »Zahnen« bedeutet im Bairischen auch »die Zähne blecken« und von da aus so ziemlich alles, was ruch zähnezeigende Grimassen auszudrücken ist: grinsen, weinen, spöttisch dreinschauen, gaffen. »Ja zahn no recht frech umma«, schreit die Wiechlin, als die Anna Maria Ranftl am Fenster erscheint (in Ludwig Thomas »Dachserin«).
zuzln »Zuzln« hängt, obgleich man auch aus Strohhalmen, ja selbst aus einem Maßkrug zuzln kann, mit der Zitze zusammen, der Brustwarze, an der der Säugling saugt. Sie heißt auf bairisch »Duddn«.


Bayerisch auf deutsch

Herkunft und Bedeutung ausgewählter bayerischer Wörter:

aufmandln Sozusagen einMännchen macht der, der sich »aufmandlt«, aber nicht wie ein Hund im freundlich netten Sinn: Er richet sich auf, erhebt sich gegen andere Leute, um ihnen zu zeigen, daß er ein Mann ist. Das setzt natürlich voraus, daß er, ehe er sich aufmanelte, verhältnismäßig unscheinbar und klein war.
Baazi Der Mensch besteht, wie jeder weiß, aus einem Klumpen Erde, aus »Baaz« gewissermaßen. Alte geistliche Schriften nannten ihn deshalb gern einen »verderbten batz asz Adam« oder einen »verfluchten Kotbatzen«. Um einen solchen handelt sich's auch beim »Baazi«, dessen Namen etwa mit »kleiner Gauner« oder »Filou« überetzen kann.
Babbn Die »Babbn«- im Unterschied zum »Babb« mit hellem a zu sprechen - hat etymologisch denselben Ursprung, obwohl sie nicht die Nahrung, sondern den Mund bezeichnet, in den man den Brei hineinsteckt, um das Kind damit zu »päppeln«. Auch »babbelt« (schwätzt) man mit dem Mund. Ein Kosewort ist »Babbn« nicht geradezu, sondern mehr im tadelnden Sinn gebräuchlich: »Oiwei hat a sei Babbn offn« = Immer hat er den Mund offen.
Bierdimpfe nennt man einen Menschen, der vorwiegend im Wirtshaus sitzt und darin liter - respektive maßweise Bier trinkt. Die Blutwurst hieß früher »Dimpfl«, und auch den dicken, bierbäuchigen Mann nannte man so. Noch eine zweite Ableitung ist denkbar: von mittelhochdeutsch »dimpfen« = dampfen; dann wäre der Bierdimpfe ein Mensch, der vom Bierdampf eingehüllt ist, aus dem der Bierdunst dampft. »Bier« hängt übrigens mit dem vulgärlateinischen »biber« = Trunk (von lateinisch »bibere« = trinken) zusammen.
bisln Dieses Wort, das dem schriftdeutschen »pissen« entspricht, haben die Germanen (altfriesisch »pissia«, niderländisch »pissen« englisch »piss«) aus dem altfranzösischen »pissier« übernommen, das seinerseits, lautmalend, auser Mütter- und Ammensprache (»wisiwisi machen«) kommt. Man kann statt »bisln« auch »soacha« oder, nocht etwas ordinärer, »brunzn« sagen.
dabräsln Das » Bräsal« ist ein Krümel, ein Brosame, aus dem germanischen Stamm »brusjan« = zerquetschen. Wenn es einen »dabräselt«, dann wird man, vom Schicksal beispielsweise, zermalmt.
damisch Wer würde diesem Wort, das »albern« oder »dumm« bedeutet und dem nördlicheren »dämlich« entspricht, seine internationale Verwandtschaft ansehen: mit lateinisch »temulentia« = Trunkenheit, russisch »tomit« = bedrücken, altindisch »tamyati« = er wird betäubt, gewisermaßen »damischg'haud«.
enk »Enk« ist der Dativ und Akkusativ, der dritte und der vierte Fall der Dualform »ees« und hieß früher »euch beide« (»I siech enk scho« = Ich sehe euch zwei schon»). Die Beschränkung auf zwei ist längst abgekommen, heute sagt man «ees» und «enk" auch zu mehreren Leuten.
Gfrett Die mittelhochdeutsche »vrete« ist eine Entzündung oder Wunde, und »vreten« hieß entzünden, wundreiben. In übertragener, bildlicher Bedeutung wurde »vretten« zu »sich quälen« und das »Gfrett« zur Mühsal und zur Plage.
Glache Ein »klechel« oder »klachel« ist, mittelhochdeutsch, ein Glockenschwengel. Seine Form und die Tatsache, daß er herunterhängt, ließen das bayerische Volk Ähnlichkeiten mit dem Geschlechtsteil des Mannes erkennen, und so wurde »Glache« - wie »Stingl« und »Fiesl« zum Schimpfwort. Es bedeutet »ungeschlachter, plumper Kerl«.
Grischperl Kleine, dünne, schwächliche Kinder und auch ebensolche Erwachsene nennt man »Grischperl«. Sprachlich ist das »Grischperl« dasselbe wie ein »Gruschperl«: ein »Krüsperl«, ein kleiner Knorpel.
heia Selbst wenn man statt »heia« »heuer« sagt, besteht im deutschen Norden die Gefahr, daß man nicht recht verstanden wird, denn in der Schriftsprache gibt es nur »dieses Jahr«. Dieselbe Bedeutung hat das althochdeutsche »hiu jaru«, woraus »heuer« entstanden ist.
Hirnbatzl Ein »Hirnbatzl« verabreicht man, indem man den Zeige- oder Mittelfinger gegen die Stirn - das »Hirn« des Hirnbatzlempfängers schnellen läßt. »Patsch« macht es dort; »Hirnbatzl« ursprünglich wohl eher »Hirnbatschl« ist also ein lautmalendes Wort.
Kambbe Unter einem »jungen Kambbe« versteht man einen jungen Burschen, ein Bürscherl etwa. Früher, im Mittelniederdeutschen, drückte das Wort noch mehr Respekt aus: da war der »kempe« nicht nur ein Kämpfer, sonder sogar ein richtiger Held.
Lettn Als »Lettn« bezeichnet man einen Lehmboden und, da dieser dreckig und schmierig ist, breiarigen Schmutz überhaupt. »Letto« und »lette« hießen der Lehm schon im Alt- und Mittelhochdeutschen.
Massl Wer ein »Massl« hat, hat Glück. Jiddisch »masel« ist ein Sternzeichen; daher kommt die Bedeutung »Glücksstern« und damit Glück überhaupt.
Rammerl Der Ansatz von Schmutz auf der Haut und der Staub auf der Rüstung hießen mittelhochdeutsch »ram«. »Rammerl« (=Schmutzränder) am Hals kennt man auch heute noch. Später wurde in übertragener Bedeutung auch das als »Rämlein« bezeichnet, was sich bei der Zubereitung von Mehlspeisen am Kochgeschirr ansetzt.
ruassln Althochdeutsch »rußan« und mittelhochdeutsch »rußen« heißt: »ein Geräusch machen, rauschen, summen, brüllen« und auch »schnarchen«. Die letzte dieser Bedeutungen, »schnarchend schlafen«, hat »ruaßln« im Bairischen. Der Rüssel (bairisch »Riassl«) hat damit nichts zu tun, in ihm steckt das althochdeutsche »ruossen« = wühlen.
Saggra ist nicht nur ein Fluchwort, von »Sakrament« abgeleitet, das man im Zorn vor sich hinsagt; auch einen Menschen, der einen ärgert, kann man »du Saggra« schimpfen. Der »Saggra« ist ein »Sakramenter«, ein Verfluchter.
Schlawuzi Das ist der »Schlawack« im Kindesalter: »Schlawack« oder »Schlawiner« und »Buzi« sind hier zusammengezogen. »Schlawuzi« nennt man zärtlich-lustig einen kleinen Buben, der einem einen (ebenso kleinen) Streich gespielt hat.
Schmarrnsiada Der ist der, der Blödsinn redet, der sozusagen »Schmarrn« kocht. Der sehr schön bildhafte audruck ist dem »Loamsiada« nachempfunden (fader, freudloser Mensch, von Leimsieden = langweilige, öder Arbeit)
Wuggerl Ein »Wuggerl« ist ein Gemenge aus Staub, Wollabfällen und dergleichen in der Form eines kleinen lockeren Bällchens, wie man es in unabgestaubten Zimmern auf dem Boden, auf Stühlen und in anderer Zusammensetzung sogar in der Nase finden kann.
zahna Nicht nur Kinder, welche Zähne kriegen, zahnen. »Zahnen« bedeutet im Bairischen auch »die Zähne blecken« und von da aus so ziemlich alles, was ruch zähnezeigende Grimassen auszudrücken ist: grinsen, weinen, spöttisch dreinschauen, gaffen. »Ja zahn no recht frech umma«, schreit die Wiechlin, als die Anna Maria Ranftl am Fenster erscheint (in Ludwig Thomas »Dachserin«).
zuzln »Zuzln« hängt, obgleich man auch aus Strohhalmen, ja selbst aus einem Maßkrug zuzln kann, mit der Zitze zusammen, der Brustwarze, an der der Säugling saugt. Sie heißt auf bairisch »Duddn«.


Bayerisch auf deutsch

Herkunft und Bedeutung ausgewählter bayerischer Wörter:

aufmandln Sozusagen einMännchen macht der, der sich »aufmandlt«, aber nicht wie ein Hund im freundlich netten Sinn: Er richet sich auf, erhebt sich gegen andere Leute, um ihnen zu zeigen, daß er ein Mann ist. Das setzt natürlich voraus, daß er, ehe er sich aufmanelte, verhältnismäßig unscheinbar und klein war.
Baazi Der Mensch besteht, wie jeder weiß, aus einem Klumpen Erde, aus »Baaz« gewissermaßen. Alte geistliche Schriften nannten ihn deshalb gern einen »verderbten batz asz Adam« oder einen »verfluchten Kotbatzen«. Um einen solchen handelt sich's auch beim »Baazi«, dessen Namen etwa mit »kleiner Gauner« oder »Filou« überetzen kann.
Babbn Die »Babbn«- im Unterschied zum »Babb« mit hellem a zu sprechen - hat etymologisch denselben Ursprung, obwohl sie nicht die Nahrung, sondern den Mund bezeichnet, in den man den Brei hineinsteckt, um das Kind damit zu »päppeln«. Auch »babbelt« (schwätzt) man mit dem Mund. Ein Kosewort ist »Babbn« nicht geradezu, sondern mehr im tadelnden Sinn gebräuchlich: »Oiwei hat a sei Babbn offn« = Immer hat er den Mund offen.
Bierdimpfe nennt man einen Menschen, der vorwiegend im Wirtshaus sitzt und darin liter - respektive maßweise Bier trinkt. Die Blutwurst hieß früher »Dimpfl«, und auch den dicken, bierbäuchigen Mann nannte man so. Noch eine zweite Ableitung ist denkbar: von mittelhochdeutsch »dimpfen« = dampfen; dann wäre der Bierdimpfe ein Mensch, der vom Bierdampf eingehüllt ist, aus dem der Bierdunst dampft. »Bier« hängt übrigens mit dem vulgärlateinischen »biber« = Trunk (von lateinisch »bibere« = trinken) zusammen.
bisln Dieses Wort, das dem schriftdeutschen »pissen« entspricht, haben die Germanen (altfriesisch »pissia«, niderländisch »pissen« englisch »piss«) aus dem altfranzösischen »pissier« übernommen, das seinerseits, lautmalend, auser Mütter- und Ammensprache (»wisiwisi machen«) kommt. Man kann statt »bisln« auch »soacha« oder, nocht etwas ordinärer, »brunzn« sagen.
dabräsln Das » Bräsal« ist ein Krümel, ein Brosame, aus dem germanischen Stamm »brusjan« = zerquetschen. Wenn es einen »dabräselt«, dann wird man, vom Schicksal beispielsweise, zermalmt.
damisch Wer würde diesem Wort, das »albern« oder »dumm« bedeutet und dem nördlicheren »dämlich« entspricht, seine internationale Verwandtschaft ansehen: mit lateinisch »temulentia« = Trunkenheit, russisch »tomit« = bedrücken, altindisch »tamyati« = er wird betäubt, gewisermaßen »damischg'haud«.
enk »Enk« ist der Dativ und Akkusativ, der dritte und der vierte Fall der Dualform »ees« und hieß früher »euch beide« (»I siech enk scho« = Ich sehe euch zwei schon»). Die Beschränkung auf zwei ist längst abgekommen, heute sagt man «ees» und «enk" auch zu mehreren Leuten.
Gfrett Die mittelhochdeutsche »vrete« ist eine Entzündung oder Wunde, und »vreten« hieß entzünden, wundreiben. In übertragener, bildlicher Bedeutung wurde »vretten« zu »sich quälen« und das »Gfrett« zur Mühsal und zur Plage.
Glache Ein »klechel« oder »klachel« ist, mittelhochdeutsch, ein Glockenschwengel. Seine Form und die Tatsache, daß er herunterhängt, ließen das bayerische Volk Ähnlichkeiten mit dem Geschlechtsteil des Mannes erkennen, und so wurde »Glache« - wie »Stingl« und »Fiesl« zum Schimpfwort. Es bedeutet »ungeschlachter, plumper Kerl«.
Grischperl Kleine, dünne, schwächliche Kinder und auch ebensolche Erwachsene nennt man »Grischperl«. Sprachlich ist das »Grischperl« dasselbe wie ein »Gruschperl«: ein »Krüsperl«, ein kleiner Knorpel.
heia Selbst wenn man statt »heia« »heuer« sagt, besteht im deutschen Norden die Gefahr, daß man nicht recht verstanden wird, denn in der Schriftsprache gibt es nur »dieses Jahr«. Dieselbe Bedeutung hat das althochdeutsche »hiu jaru«, woraus »heuer« entstanden ist.
Hirnbatzl Ein »Hirnbatzl« verabreicht man, indem man den Zeige- oder Mittelfinger gegen die Stirn - das »Hirn« des Hirnbatzlempfängers schnellen läßt. »Patsch« macht es dort; »Hirnbatzl« ursprünglich wohl eher »Hirnbatschl« ist also ein lautmalendes Wort.
Kambbe Unter einem »jungen Kambbe« versteht man einen jungen Burschen, ein Bürscherl etwa. Früher, im Mittelniederdeutschen, drückte das Wort noch mehr Respekt aus: da war der »kempe« nicht nur ein Kämpfer, sonder sogar ein richtiger Held.
Lettn Als »Lettn« bezeichnet man einen Lehmboden und, da dieser dreckig und schmierig ist, breiarigen Schmutz überhaupt. »Letto« und »lette« hießen der Lehm schon im Alt- und Mittelhochdeutschen.
Massl Wer ein »Massl« hat, hat Glück. Jiddisch »masel« ist ein Sternzeichen; daher kommt die Bedeutung »Glücksstern« und damit Glück überhaupt.
Rammerl Der Ansatz von Schmutz auf der Haut und der Staub auf der Rüstung hießen mittelhochdeutsch »ram«. »Rammerl« (=Schmutzränder) am Hals kennt man auch heute noch. Später wurde in übertragener Bedeutung auch das als »Rämlein« bezeichnet, was sich bei der Zubereitung von Mehlspeisen am Kochgeschirr ansetzt.
ruassln Althochdeutsch »rußan« und mittelhochdeutsch »rußen« heißt: »ein Geräusch machen, rauschen, summen, brüllen« und auch »schnarchen«. Die letzte dieser Bedeutungen, »schnarchend schlafen«, hat »ruaßln« im Bairischen. Der Rüssel (bairisch »Riassl«) hat damit nichts zu tun, in ihm steckt das althochdeutsche »ruossen« = wühlen.
Saggra ist nicht nur ein Fluchwort, von »Sakrament« abgeleitet, das man im Zorn vor sich hinsagt; auch einen Menschen, der einen ärgert, kann man »du Saggra« schimpfen. Der »Saggra« ist ein »Sakramenter«, ein Verfluchter.
Schlawuzi Das ist der »Schlawack« im Kindesalter: »Schlawack« oder »Schlawiner« und »Buzi« sind hier zusammengezogen. »Schlawuzi« nennt man zärtlich-lustig einen kleinen Buben, der einem einen (ebenso kleinen) Streich gespielt hat.
Schmarrnsiada Der ist der, der Blödsinn redet, der sozusagen »Schmarrn« kocht. Der sehr schön bildhafte audruck ist dem »Loamsiada« nachempfunden (fader, freudloser Mensch, von Leimsieden = langweilige, öder Arbeit)
Wuggerl Ein »Wuggerl« ist ein Gemenge aus Staub, Wollabfällen und dergleichen in der Form eines kleinen lockeren Bällchens, wie man es in unabgestaubten Zimmern auf dem Boden, auf Stühlen und in anderer Zusammensetzung sogar in der Nase finden kann.
zahna Nicht nur Kinder, welche Zähne kriegen, zahnen. »Zahnen« bedeutet im Bairischen auch »die Zähne blecken« und von da aus so ziemlich alles, was ruch zähnezeigende Grimassen auszudrücken ist: grinsen, weinen, spöttisch dreinschauen, gaffen. »Ja zahn no recht frech umma«, schreit die Wiechlin, als die Anna Maria Ranftl am Fenster erscheint (in Ludwig Thomas »Dachserin«).
zuzln »Zuzln« hängt, obgleich man auch aus Strohhalmen, ja selbst aus einem Maßkrug zuzln kann, mit der Zitze zusammen, der Brustwarze, an der der Säugling saugt. Sie heißt auf bairisch »Duddn«.


Bayerisch auf deutsch

Herkunft und Bedeutung ausgewählter bayerischer Wörter:

aufmandln Sozusagen einMännchen macht der, der sich »aufmandlt«, aber nicht wie ein Hund im freundlich netten Sinn: Er richet sich auf, erhebt sich gegen andere Leute, um ihnen zu zeigen, daß er ein Mann ist. Das setzt natürlich voraus, daß er, ehe er sich aufmanelte, verhältnismäßig unscheinbar und klein war.
Baazi Der Mensch besteht, wie jeder weiß, aus einem Klumpen Erde, aus »Baaz« gewissermaßen. Alte geistliche Schriften nannten ihn deshalb gern einen »verderbten batz asz Adam« oder einen »verfluchten Kotbatzen«. Um einen solchen handelt sich's auch beim »Baazi«, dessen Namen etwa mit »kleiner Gauner« oder »Filou« überetzen kann.
Babbn Die »Babbn«- im Unterschied zum »Babb« mit hellem a zu sprechen - hat etymologisch denselben Ursprung, obwohl sie nicht die Nahrung, sondern den Mund bezeichnet, in den man den Brei hineinsteckt, um das Kind damit zu »päppeln«. Auch »babbelt« (schwätzt) man mit dem Mund. Ein Kosewort ist »Babbn« nicht geradezu, sondern mehr im tadelnden Sinn gebräuchlich: »Oiwei hat a sei Babbn offn« = Immer hat er den Mund offen.
Bierdimpfe nennt man einen Menschen, der vorwiegend im Wirtshaus sitzt und darin liter - respektive maßweise Bier trinkt. Die Blutwurst hieß früher »Dimpfl«, und auch den dicken, bierbäuchigen Mann nannte man so. Noch eine zweite Ableitung ist denkbar: von mittelhochdeutsch »dimpfen« = dampfen; dann wäre der Bierdimpfe ein Mensch, der vom Bierdampf eingehüllt ist, aus dem der Bierdunst dampft. »Bier« hängt übrigens mit dem vulgärlateinischen »biber« = Trunk (von lateinisch »bibere« = trinken) zusammen.
bisln Dieses Wort, das dem schriftdeutschen »pissen« entspricht, haben die Germanen (altfriesisch »pissia«, niderländisch »pissen« englisch »piss«) aus dem altfranzösischen »pissier« übernommen, das seinerseits, lautmalend, auser Mütter- und Ammensprache (»wisiwisi machen«) kommt. Man kann statt »bisln« auch »soacha« oder, nocht etwas ordinärer, »brunzn« sagen.
dabräsln Das » Bräsal« ist ein Krümel, ein Brosame, aus dem germanischen Stamm »brusjan« = zerquetschen. Wenn es einen »dabräselt«, dann wird man, vom Schicksal beispielsweise, zermalmt.
damisch Wer würde diesem Wort, das »albern« oder »dumm« bedeutet und dem nördlicheren »dämlich« entspricht, seine internationale Verwandtschaft ansehen: mit lateinisch »temulentia« = Trunkenheit, russisch »tomit« = bedrücken, altindisch »tamyati« = er wird betäubt, gewisermaßen »damischg'haud«.
enk »Enk« ist der Dativ und Akkusativ, der dritte und der vierte Fall der Dualform »ees« und hieß früher »euch beide« (»I siech enk scho« = Ich sehe euch zwei schon»). Die Beschränkung auf zwei ist längst abgekommen, heute sagt man «ees» und «enk" auch zu mehreren Leuten.
Gfrett Die mittelhochdeutsche »vrete« ist eine Entzündung oder Wunde, und »vreten« hieß entzünden, wundreiben. In übertragener, bildlicher Bedeutung wurde »vretten« zu »sich quälen« und das »Gfrett« zur Mühsal und zur Plage.
Glache Ein »klechel« oder »klachel« ist, mittelhochdeutsch, ein Glockenschwengel. Seine Form und die Tatsache, daß er herunterhängt, ließen das bayerische Volk Ähnlichkeiten mit dem Geschlechtsteil des Mannes erkennen, und so wurde »Glache« - wie »Stingl« und »Fiesl« zum Schimpfwort. Es bedeutet »ungeschlachter, plumper Kerl«.
Grischperl Kleine, dünne, schwächliche Kinder und auch ebensolche Erwachsene nennt man »Grischperl«. Sprachlich ist das »Grischperl« dasselbe wie ein »Gruschperl«: ein »Krüsperl«, ein kleiner Knorpel.
heia Selbst wenn man statt »heia« »heuer« sagt, besteht im deutschen Norden die Gefahr, daß man nicht recht verstanden wird, denn in der Schriftsprache gibt es nur »dieses Jahr«. Dieselbe Bedeutung hat das althochdeutsche »hiu jaru«, woraus »heuer« entstanden ist.
Hirnbatzl Ein »Hirnbatzl« verabreicht man, indem man den Zeige- oder Mittelfinger gegen die Stirn - das »Hirn« des Hirnbatzlempfängers schnellen läßt. »Patsch« macht es dort; »Hirnbatzl« ursprünglich wohl eher »Hirnbatschl« ist also ein lautmalendes Wort.
Kambbe Unter einem »jungen Kambbe« versteht man einen jungen Burschen, ein Bürscherl etwa. Früher, im Mittelniederdeutschen, drückte das Wort noch mehr Respekt aus: da war der »kempe« nicht nur ein Kämpfer, sonder sogar ein richtiger Held.
Lettn Als »Lettn« bezeichnet man einen Lehmboden und, da dieser dreckig und schmierig ist, breiarigen Schmutz überhaupt. »Letto« und »lette« hießen der Lehm schon im Alt- und Mittelhochdeutschen.
Massl Wer ein »Massl« hat, hat Glück. Jiddisch »masel« ist ein Sternzeichen; daher kommt die Bedeutung »Glücksstern« und damit Glück überhaupt.
Rammerl Der Ansatz von Schmutz auf der Haut und der Staub auf der Rüstung hießen mittelhochdeutsch »ram«. »Rammerl« (=Schmutzränder) am Hals kennt man auch heute noch. Später wurde in übertragener Bedeutung auch das als »Rämlein« bezeichnet, was sich bei der Zubereitung von Mehlspeisen am Kochgeschirr ansetzt.
ruassln Althochdeutsch »rußan« und mittelhochdeutsch »rußen« heißt: »ein Geräusch machen, rauschen, summen, brüllen« und auch »schnarchen«. Die letzte dieser Bedeutungen, »schnarchend schlafen«, hat »ruaßln« im Bairischen. Der Rüssel (bairisch »Riassl«) hat damit nichts zu tun, in ihm steckt das althochdeutsche »ruossen« = wühlen.
Saggra ist nicht nur ein Fluchwort, von »Sakrament« abgeleitet, das man im Zorn vor sich hinsagt; auch einen Menschen, der einen ärgert, kann man »du Saggra« schimpfen. Der »Saggra« ist ein »Sakramenter«, ein Verfluchter.
Schlawuzi Das ist der »Schlawack« im Kindesalter: »Schlawack« oder »Schlawiner« und »Buzi« sind hier zusammengezogen. »Schlawuzi« nennt man zärtlich-lustig einen kleinen Buben, der einem einen (ebenso kleinen) Streich gespielt hat.
Schmarrnsiada Der ist der, der Blödsinn redet, der sozusagen »Schmarrn« kocht. Der sehr schön bildhafte audruck ist dem »Loamsiada« nachempfunden (fader, freudloser Mensch, von Leimsieden = langweilige, öder Arbeit)
Wuggerl Ein »Wuggerl« ist ein Gemenge aus Staub, Wollabfällen und dergleichen in der Form eines kleinen lockeren Bällchens, wie man es in unabgestaubten Zimmern auf dem Boden, auf Stühlen und in anderer Zusammensetzung sogar in der Nase finden kann.
zahna Nicht nur Kinder, welche Zähne kriegen, zahnen. »Zahnen« bedeutet im Bairischen auch »die Zähne blecken« und von da aus so ziemlich alles, was ruch zähnezeigende Grimassen auszudrücken ist: grinsen, weinen, spöttisch dreinschauen, gaffen. »Ja zahn no recht frech umma«, schreit die Wiechlin, als die Anna Maria Ranftl am Fenster erscheint (in Ludwig Thomas »Dachserin«).
zuzln »Zuzln« hängt, obgleich man auch aus Strohhalmen, ja selbst aus einem Maßkrug zuzln kann, mit der Zitze zusammen, der Brustwarze, an der der Säugling saugt. Sie heißt auf bairisch »Duddn«.


Bayerisch auf deutsch

Herkunft und Bedeutung ausgewählter bayerischer Wörter:

aufmandln Sozusagen einMännchen macht der, der sich »aufmandlt«, aber nicht wie ein Hund im freundlich netten Sinn: Er richet sich auf, erhebt sich gegen andere Leute, um ihnen zu zeigen, daß er ein Mann ist. Das setzt natürlich voraus, daß er, ehe er sich aufmanelte, verhältnismäßig unscheinbar und klein war.
Baazi Der Mensch besteht, wie jeder weiß, aus einem Klumpen Erde, aus »Baaz« gewissermaßen. Alte geistliche Schriften nannten ihn deshalb gern einen »verderbten batz asz Adam« oder einen »verfluchten Kotbatzen«. Um einen solchen handelt sich's auch beim »Baazi«, dessen Namen etwa mit »kleiner Gauner« oder »Filou« überetzen kann.
Babbn Die »Babbn«- im Unterschied zum »Babb« mit hellem a zu sprechen - hat etymologisch denselben Ursprung, obwohl sie nicht die Nahrung, sondern den Mund bezeichnet, in den man den Brei hineinsteckt, um das Kind damit zu »päppeln«. Auch »babbelt« (schwätzt) man mit dem Mund. Ein Kosewort ist »Babbn« nicht geradezu, sondern mehr im tadelnden Sinn gebräuchlich: »Oiwei hat a sei Babbn offn« = Immer hat er den Mund offen.
Bierdimpfe nennt man einen Menschen, der vorwiegend im Wirtshaus sitzt und darin liter - respektive maßweise Bier trinkt. Die Blutwurst hieß früher »Dimpfl«, und auch den dicken, bierbäuchigen Mann nannte man so. Noch eine zweite Ableitung ist denkbar: von mittelhochdeutsch »dimpfen« = dampfen; dann wäre der Bierdimpfe ein Mensch, der vom Bierdampf eingehüllt ist, aus dem der Bierdunst dampft. »Bier« hängt übrigens mit dem vulgärlateinischen »biber« = Trunk (von lateinisch »bibere« = trinken) zusammen.
bisln Dieses Wort, das dem schriftdeutschen »pissen« entspricht, haben die Germanen (altfriesisch »pissia«, niderländisch »pissen« englisch »piss«) aus dem altfranzösischen »pissier« übernommen, das seinerseits, lautmalend, auser Mütter- und Ammensprache (»wisiwisi machen«) kommt. Man kann statt »bisln« auch »soacha« oder, nocht etwas ordinärer, »brunzn« sagen.
dabräsln Das » Bräsal« ist ein Krümel, ein Brosame, aus dem germanischen Stamm »brusjan« = zerquetschen. Wenn es einen »dabräselt«, dann wird man, vom Schicksal beispielsweise, zermalmt.
damisch Wer würde diesem Wort, das »albern« oder »dumm« bedeutet und dem nördlicheren »dämlich« entspricht, seine internationale Verwandtschaft ansehen: mit lateinisch »temulentia« = Trunkenheit, russisch »tomit« = bedrücken, altindisch »tamyati« = er wird betäubt, gewisermaßen »damischg'haud«.
enk »Enk« ist der Dativ und Akkusativ, der dritte und der vierte Fall der Dualform »ees« und hieß früher »euch beide« (»I siech enk scho« = Ich sehe euch zwei schon»). Die Beschränkung auf zwei ist längst abgekommen, heute sagt man «ees» und «enk" auch zu mehreren Leuten.
Gfrett Die mittelhochdeutsche »vrete« ist eine Entzündung oder Wunde, und »vreten« hieß entzünden, wundreiben. In übertragener, bildlicher Bedeutung wurde »vretten« zu »sich quälen« und das »Gfrett« zur Mühsal und zur Plage.
Glache Ein »klechel« oder »klachel« ist, mittelhochdeutsch, ein Glockenschwengel. Seine Form und die Tatsache, daß er herunterhängt, ließen das bayerische Volk Ähnlichkeiten mit dem Geschlechtsteil des Mannes erkennen, und so wurde »Glache« - wie »Stingl« und »Fiesl« zum Schimpfwort. Es bedeutet »ungeschlachter, plumper Kerl«.
Grischperl Kleine, dünne, schwächliche Kinder und auch ebensolche Erwachsene nennt man »Grischperl«. Sprachlich ist das »Grischperl« dasselbe wie ein »Gruschperl«: ein »Krüsperl«, ein kleiner Knorpel.
heia Selbst wenn man statt »heia« »heuer« sagt, besteht im deutschen Norden die Gefahr, daß man nicht recht verstanden wird, denn in der Schriftsprache gibt es nur »dieses Jahr«. Dieselbe Bedeutung hat das althochdeutsche »hiu jaru«, woraus »heuer« entstanden ist.
Hirnbatzl Ein »Hirnbatzl« verabreicht man, indem man den Zeige- oder Mittelfinger gegen die Stirn - das »Hirn« des Hirnbatzlempfängers schnellen läßt. »Patsch« macht es dort; »Hirnbatzl« ursprünglich wohl eher »Hirnbatschl« ist also ein lautmalendes Wort.
Kambbe Unter einem »jungen Kambbe« versteht man einen jungen Burschen, ein Bürscherl etwa. Früher, im Mittelniederdeutschen, drückte das Wort noch mehr Respekt aus: da war der »kempe« nicht nur ein Kämpfer, sonder sogar ein richtiger Held.
Lettn Als »Lettn« bezeichnet man einen Lehmboden und, da dieser dreckig und schmierig ist, breiarigen Schmutz überhaupt. »Letto« und »lette« hießen der Lehm schon im Alt- und Mittelhochdeutschen.
Massl Wer ein »Massl« hat, hat Glück. Jiddisch »masel« ist ein Sternzeichen; daher kommt die Bedeutung »Glücksstern« und damit Glück überhaupt.
Rammerl Der Ansatz von Schmutz auf der Haut und der Staub auf der Rüstung hießen mittelhochdeutsch »ram«. »Rammerl« (=Schmutzränder) am Hals kennt man auch heute noch. Später wurde in übertragener Bedeutung auch das als »Rämlein« bezeichnet, was sich bei der Zubereitung von Mehlspeisen am Kochgeschirr ansetzt.
ruassln Althochdeutsch »rußan« und mittelhochdeutsch »rußen« heißt: »ein Geräusch machen, rauschen, summen, brüllen« und auch »schnarchen«. Die letzte dieser Bedeutungen, »schnarchend schlafen«, hat »ruaßln« im Bairischen. Der Rüssel (bairisch »Riassl«) hat damit nichts zu tun, in ihm steckt das althochdeutsche »ruossen« = wühlen.
Saggra ist nicht nur ein Fluchwort, von »Sakrament« abgeleitet, das man im Zorn vor sich hinsagt; auch einen Menschen, der einen ärgert, kann man »du Saggra« schimpfen. Der »Saggra« ist ein »Sakramenter«, ein Verfluchter.
Schlawuzi Das ist der »Schlawack« im Kindesalter: »Schlawack« oder »Schlawiner« und »Buzi« sind hier zusammengezogen. »Schlawuzi« nennt man zärtlich-lustig einen kleinen Buben, der einem einen (ebenso kleinen) Streich gespielt hat.
Schmarrnsiada Der ist der, der Blödsinn redet, der sozusagen »Schmarrn« kocht. Der sehr schön bildhafte audruck ist dem »Loamsiada« nachempfunden (fader, freudloser Mensch, von Leimsieden = langweilige, öder Arbeit)
Wuggerl Ein »Wuggerl« ist ein Gemenge aus Staub, Wollabfällen und dergleichen in der Form eines kleinen lockeren Bällchens, wie man es in unabgestaubten Zimmern auf dem Boden, auf Stühlen und in anderer Zusammensetzung sogar in der Nase finden kann.
zahna Nicht nur Kinder, welche Zähne kriegen, zahnen. »Zahnen« bedeutet im Bairischen auch »die Zähne blecken« und von da aus so ziemlich alles, was ruch zähnezeigende Grimassen auszudrücken ist: grinsen, weinen, spöttisch dreinschauen, gaffen. »Ja zahn no recht frech umma«, schreit die Wiechlin, als die Anna Maria Ranftl am Fenster erscheint (in Ludwig Thomas »Dachserin«).
zuzln »Zuzln« hängt, obgleich man auch aus Strohhalmen, ja selbst aus einem Maßkrug zuzln kann, mit der Zitze zusammen, der Brustwarze, an der der Säugling saugt. Sie heißt auf bairisch »Duddn«.


Bayerisch auf deutsch

Herkunft und Bedeutung ausgewählter bayerischer Wörter:

aufmandln Sozusagen einMännchen macht der, der sich »aufmandlt«, aber nicht wie ein Hund im freundlich netten Sinn: Er richet sich auf, erhebt sich gegen andere Leute, um ihnen zu zeigen, daß er ein Mann ist. Das setzt natürlich voraus, daß er, ehe er sich aufmanelte, verhältnismäßig unscheinbar und klein war.
Baazi Der Mensch besteht, wie jeder weiß, aus einem Klumpen Erde, aus »Baaz« gewissermaßen. Alte geistliche Schriften nannten ihn deshalb gern einen »verderbten batz asz Adam« oder einen »verfluchten Kotbatzen«. Um einen solchen handelt sich's auch beim »Baazi«, dessen Namen etwa mit »kleiner Gauner« oder »Filou« überetzen kann.
Babbn Die »Babbn«- im Unterschied zum »Babb« mit hellem a zu sprechen - hat etymologisch denselben Ursprung, obwohl sie nicht die Nahrung, sondern den Mund bezeichnet, in den man den Brei hineinsteckt, um das Kind damit zu »päppeln«. Auch »babbelt« (schwätzt) man mit dem Mund. Ein Kosewort ist »Babbn« nicht geradezu, sondern mehr im tadelnden Sinn gebräuchlich: »Oiwei hat a sei Babbn offn« = Immer hat er den Mund offen.
Bierdimpfe nennt man einen Menschen, der vorwiegend im Wirtshaus sitzt und darin liter - respektive maßweise Bier trinkt. Die Blutwurst hieß früher »Dimpfl«, und auch den dicken, bierbäuchigen Mann nannte man so. Noch eine zweite Ableitung ist denkbar: von mittelhochdeutsch »dimpfen« = dampfen; dann wäre der Bierdimpfe ein Mensch, der vom Bierdampf eingehüllt ist, aus dem der Bierdunst dampft. »Bier« hängt übrigens mit dem vulgärlateinischen »biber« = Trunk (von lateinisch »bibere« = trinken) zusammen.
bisln Dieses Wort, das dem schriftdeutschen »pissen« entspricht, haben die Germanen (altfriesisch »pissia«, niderländisch »pissen« englisch »piss«) aus dem altfranzösischen »pissier« übernommen, das seinerseits, lautmalend, auser Mütter- und Ammensprache (»wisiwisi machen«) kommt. Man kann statt »bisln« auch »soacha« oder, nocht etwas ordinärer, »brunzn« sagen.
dabräsln Das » Bräsal« ist ein Krümel, ein Brosame, aus dem germanischen Stamm »brusjan« = zerquetschen. Wenn es einen »dabräselt«, dann wird man, vom Schicksal beispielsweise, zermalmt.
damisch Wer würde diesem Wort, das »albern« oder »dumm« bedeutet und dem nördlicheren »dämlich« entspricht, seine internationale Verwandtschaft ansehen: mit lateinisch »temulentia« = Trunkenheit, russisch »tomit« = bedrücken, altindisch »tamyati« = er wird betäubt, gewisermaßen »damischg'haud«.
enk »Enk« ist der Dativ und Akkusativ, der dritte und der vierte Fall der Dualform »ees« und hieß früher »euch beide« (»I siech enk scho« = Ich sehe euch zwei schon»). Die Beschränkung auf zwei ist längst abgekommen, heute sagt man «ees» und «enk" auch zu mehreren Leuten.
Gfrett Die mittelhochdeutsche »vrete« ist eine Entzündung oder Wunde, und »vreten« hieß entzünden, wundreiben. In übertragener, bildlicher Bedeutung wurde »vretten« zu »sich quälen« und das »Gfrett« zur Mühsal und zur Plage.
Glache Ein »klechel« oder »klachel« ist, mittelhochdeutsch, ein Glockenschwengel. Seine Form und die Tatsache, daß er herunterhängt, ließen das bayerische Volk Ähnlichkeiten mit dem Geschlechtsteil des Mannes erkennen, und so wurde »Glache« - wie »Stingl« und »Fiesl« zum Schimpfwort. Es bedeutet »ungeschlachter, plumper Kerl«.
Grischperl Kleine, dünne, schwächliche Kinder und auch ebensolche Erwachsene nennt man »Grischperl«. Sprachlich ist das »Grischperl« dasselbe wie ein »Gruschperl«: ein »Krüsperl«, ein kleiner Knorpel.
heia Selbst wenn man statt »heia« »heuer« sagt, besteht im deutschen Norden die Gefahr, daß man nicht recht verstanden wird, denn in der Schriftsprache gibt es nur »dieses Jahr«. Dieselbe Bedeutung hat das althochdeutsche »hiu jaru«, woraus »heuer« entstanden ist.
Hirnbatzl Ein »Hirnbatzl« verabreicht man, indem man den Zeige- oder Mittelfinger gegen die Stirn - das »Hirn« des Hirnbatzlempfängers schnellen läßt. »Patsch« macht es dort; »Hirnbatzl« ursprünglich wohl eher »Hirnbatschl« ist also ein lautmalendes Wort.
Kambbe Unter einem »jungen Kambbe« versteht man einen jungen Burschen, ein Bürscherl etwa. Früher, im Mittelniederdeutschen, drückte das Wort noch mehr Respekt aus: da war der »kempe« nicht nur ein Kämpfer, sonder sogar ein richtiger Held.
Lettn Als »Lettn« bezeichnet man einen Lehmboden und, da dieser dreckig und schmierig ist, breiarigen Schmutz überhaupt. »Letto« und »lette« hießen der Lehm schon im Alt- und Mittelhochdeutschen.
Massl Wer ein »Massl« hat, hat Glück. Jiddisch »masel« ist ein Sternzeichen; daher kommt die Bedeutung »Glücksstern« und damit Glück überhaupt.
Rammerl Der Ansatz von Schmutz auf der Haut und der Staub auf der Rüstung hießen mittelhochdeutsch »ram«. »Rammerl« (=Schmutzränder) am Hals kennt man auch heute noch. Später wurde in übertragener Bedeutung auch das als »Rämlein« bezeichnet, was sich bei der Zubereitung von Mehlspeisen am Kochgeschirr ansetzt.
ruassln Althochdeutsch »rußan« und mittelhochdeutsch »rußen« heißt: »ein Geräusch machen, rauschen, summen, brüllen« und auch »schnarchen«. Die letzte dieser Bedeutungen, »schnarchend schlafen«, hat »ruaßln« im Bairischen. Der Rüssel (bairisch »Riassl«) hat damit nichts zu tun, in ihm steckt das althochdeutsche »ruossen« = wühlen.
Saggra ist nicht nur ein Fluchwort, von »Sakrament« abgeleitet, das man im Zorn vor sich hinsagt; auch einen Menschen, der einen ärgert, kann man »du Saggra« schimpfen. Der »Saggra« ist ein »Sakramenter«, ein Verfluchter.
Schlawuzi Das ist der »Schlawack« im Kindesalter: »Schlawack« oder »Schlawiner« und »Buzi« sind hier zusammengezogen. »Schlawuzi« nennt man zärtlich-lustig einen kleinen Buben, der einem einen (ebenso kleinen) Streich gespielt hat.
Schmarrnsiada Der ist der, der Blödsinn redet, der sozusagen »Schmarrn« kocht. Der sehr schön bildhafte audruck ist dem »Loamsiada« nachempfunden (fader, freudloser Mensch, von Leimsieden = langweilige, öder Arbeit)
Wuggerl Ein »Wuggerl« ist ein Gemenge aus Staub, Wollabfällen und dergleichen in der Form eines kleinen lockeren Bällchens, wie man es in unabgestaubten Zimmern auf dem Boden, auf Stühlen und in anderer Zusammensetzung sogar in der Nase finden kann.
zahna Nicht nur Kinder, welche Zähne kriegen, zahnen. »Zahnen« bedeutet im Bairischen auch »die Zähne blecken« und von da aus so ziemlich alles, was ruch zähnezeigende Grimassen auszudrücken ist: grinsen, weinen, spöttisch dreinschauen, gaffen. »Ja zahn no recht frech umma«, schreit die Wiechlin, als die Anna Maria Ranftl am Fenster erscheint (in Ludwig Thomas »Dachserin«).
zuzln »Zuzln« hängt, obgleich man auch aus Strohhalmen, ja selbst aus einem Maßkrug zuzln kann, mit der Zitze zusammen, der Brustwarze, an der der Säugling saugt. Sie heißt auf bairisch »Duddn«.





   User-Bewertung: /
Ist Dir schon jemals »Blastermanipulateure« begegnet? Schreibe auf was dabei geschehen ist.

Dein Name:
Deine Assoziationen zu »Blastermanipulateure«:
Hier nichts eingeben, sonst wird der Text nicht gespeichert:
Hier das stehen lassen, sonst wird der Text nicht gespeichert:
 Konfiguration | Web-Blaster | Statistik | »Blastermanipulateure« | Hilfe | Startseite 
0.3415 (0.0496, 0.2886) sek. –– 827699941