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adsurb schrieb am 20.10. 2003 um 21:27:50 Uhr über

Millyways

Das Restaurant am Ende des Universums ist eine der außergewöhnlichsten Unternehmungen in der gesamten Geschichte des Gaststättengewerbes. Es wurde erbaut auf den zertrümmerten Überresten eines . . . Es wird erbaut werden auf den zertrümmerten . . . das heißt, mittlerweile wird es erbaut worden sein und ist eigentlich . . . Eines der Hauptprobleme, denen man bei einer Reise durch die Zeit begegnet, ist nicht, daß man zufällig sein eigener Vater oder seine eigene Mutter wird. Sein eigener Vater oder seine eigene Mutter zu werden, ist kein Problem, mit dem eine tolerante und gut aufeinander eingespielte Familie nicht fertig würde. Das Ändern des Laufs der Geschichte ist auch kein Problem - der Lauf der Geschichte ändert sich nicht, weil alles zusammenstimmt wie in einem Puzzle. Alle wichtigen Veränderungen sind bereits vor den Dingen geschehen, die sie ändern sollten, und zum Schluß renkt sich alles von selbst wieder ein. Das größte Problem ist ganz einfach ein grammatikalisches, und das wichtigste Buch, das man zu diesem Thema heranziehen kann, ist Das Handbuch der 1001 Tempusbildungen für den Reisenden durch die Zeit von Dr. Dan Streetmaker. Es sagt einem zum Beispiel, wie man etwas auszudrücken hat, das in der Vergangenheit im Begriff war, einem zu widerfahren, bevor man ihm aus dem Weg ging, indem man in der Zeit zwei Tage nach vorn hopste. Das Ereignis wird nun unterschiedlich beschrieben, je nachdem, ob man aus dem Blickwinkel seiner natürlichen Zeit, einer Zeit in der weiteren Zukunft oder einer Zeit in der weiteren Vergangenheit darüber spricht, und es wird noch weiter kompliziert durch die Möglichkeit, daß man sich gerade darüber unterhalten kann, während man auf der Reise von einer Zeit zur andern ist, um seine eigene Mutter oder sein eigener Vater zu werden. Die meisten Leser kommen bis zum Futurum des semiconditional modifizierten, subumgedrehten Intentionals des Subjunktiven Praeteritum Plagalis, bevor sie aufgeben: und tatsächlich sind in späteren Auflagen des Buches alle Seiten hinter diesem Kapitel weiß gelassen worden, um Druckkosten zu sparen.
Wir fassen zusammen:
Das Restaurant am Ende des Universums ist eine der außergewöhnlichsten Unternehmungen in der gesamten Geschichte des Gaststättengewerbes. Es steht auf den zertrümmerten Überresten eines möglicherweise zerstörten Planeten, der in eine riesige Zeitblase eingeschlossen und in die zukünftige Zeit genau an den Moment projiziert ist (Wirt sain-gevezz), an dem das Universum endet. Das, würden viele sagen, ist unmöglich. In dem Restaurant nehmen (Wirfan hab-genomm) die Gäste an Tischen Platz und essen (Wirfan hab-gegezz) kostspielige Menüs, während sie zusehen (willen zugeseh), wie die ganze Schöpfung um sie herum explodiert. Das, würden viele sagen, ist ebenfalls unmöglich. Man kann ohne vorherige (nach vor-wenn) Reservierung zu jeder Veranstaltung kommen (möchten komm zu-wenn), zu der man möchte, weil man nachträglich buchen kann, wenn man sozusagen wieder in die eigene Zeit zurückgekehrt ist. (Man kann haban vornach-buch haventa vor-wenn prebaldon retroginganz zurück-haim.) Das, darauf würden mittlerweile viele bestehen, ist absolut unmöglich. In dem Restaurant kann man mit einem faszinierenden Querschnitt durch die gesamte Bevölkerung von Raum und Zeit zusammentreffen und dinieren (mochtenreffan unt dinan mit auf-wenn). Das, so kann man in aller Gelassenheit erklären, ist gleichfalls unmöglich. Man kann das Restaurant so oft besuchen, wie man möchte (mochten auf-besuch wieder-besuchirin . . . und so weiter - zu weiteren Tempusberichtigungen sehen Sie bitte in Dr. Streetmakers Buch nach), und trotzdem sicher sein, daß man sich nie selbst begegnet, schon wegen der Peinlichkeit, die dadurch gewöhnlich aufkommt. Das ist, selbst wenn der Rest wahr wäre, was er nicht ist, offenkundig unmöglich, sagen die Zweifler. Man braucht nichts weiter zu tun, als in der eigenen Zeitregion einen einzigen Pfennig auf ein Sparkonto einzuzahlen, und wenn man am Ende der Zeiten ankommt, haben sich die Zinseszinsen derart angehäuft, daß man sich das sagenhaft kostspielige Menü davon leisten kann. Das, behaupten viele, ist nicht nur unmöglich, sondern schlicht und einfach Wahnsinn, weshalb sich die Werbefachleute vom Sternensystem Bastablon folgenden Slogan ausdachten: »Wenn du heute morgen schon sechs unmögliche Dinge getan hast, warum dann nicht als siebentes zum Frühstück ins Milliways, das Restaurant am Ende des Universums.


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