Stillen

Ich hab noch keine Kinder, informiere mich aber über so ziemlich alles, also auch übers Stillen und es ist wirklich das einzig Wahre für ein Kind. Allein in einem Tropfen Muttermilch befinden sich etwa 4000 LEBENDE(!) Zellen, die Viren und Bakterien im Körper des Kindes angreifen und unschädlich machen. So leiden gestillte Kinder nachweislich seltener an Mittelohrentzündung, Lungenentzündung, dem plötzlichen Säuglingstod und anderen Krankheiten (Säuglingstod ist keine Krankheit, ich weiß).
Dadurch, dass die Kinder auch nachts gestillt werden wollen und deswegen aufwachen, ist das Risiko, im Tiefschlaf einen Atemstillstand zu haben und zu ersticken, WEEEITAUS geringer als mit Flaschennahrung.
Außerdem ist es total praktisch: kein Fläschchen abkochen, keine ideale Temperatur messen, keine Klümpchen, keine Extratüte mit Pulver und Messlöffel, kein dreckiges Geschirr, etc.
Übrigens sind gestillte Kinder nachweislich intelligenter als Flaschenkinder.
Und die Bindung zum Kind ist für die psychische Entwicklung des Kindes von größter Bedeutung. Außerdem stelle ich es mir unglaublich schön und entspanend vor, ruhig in einem Sessel zu sitzen, sein Kind im Arm und die Nähe zu genießen, ganz ruhig und ungestört.
Da gibt's kein Streß vonwegen; Kind grummelt=> hektisch Fläschchen richten => Kind fäng an zu schreien => Temperatur stimmt nicht, rumwerkeln, bis sie stimmt => Kind brüllt laut => Mutter ist völlig entnervt und bekommt das Kind nicht mehr ruhig weil es sich so in rage gebrüllt und geweint hat.
Stell dir mal vor, du wärst das Kind? Du kannst dich eventuell noch gar nicht ausdrücken, nicht sprechen, nur mit einer Spanne von Zeichen verständlich machen, dass du Hunger hast und deine bescheuerte Mutter wartet (aus deiner Sicht) erst noch eine halbe Ewigkeit, bis sie dir was zu Essen gibt, und dann ist sie dabei total gestresst und angepisst. Was sagt dir das? Sie will dich nicht füttern; aber weil du doch Hunger hast und leben willst (ohne Essen nix leben) musst du erst aus voller Kehle brüllen und dann Essen, noch während deine Mum Flüche murmelt. Und dann ist es auch noch widerlich.
Hast du schonmal Pulvermilch für Babys probiert? Die schmeckt scheußlich, finde ich. Aus Neugier hab ich mal ein paar durchprobiert: ihgitt...
Ja ok, du KANNST ein Kind damit großziehen, es wird auch mit Pulvermilch aufwachsen, aber in Muttermilch ist alles notwendige erhalten.
Wenn bei einer stillenden Mutter (ich finds ja schon schrecklich, dass man »stillende Mutter« so schreiben kann, weil ein Teil der Mütter eben nicht selbstverständlich stillen) also wenn bei einer stillenden Mutter das Kind zeigt, dass es Hunger hat (glucksen, Zunge zwischen den Lippen, evtl Hand im Mund, Hand zur Faust geballt, Nähe der Brust suchend,...) dann zieht sie ihr Oberteil hoch und dockt das Kleine an. Und schwupps: total unkompliziert.
Ich wurde 14 Monate vollgestillt, sagt meine Mutter; weil ich bis dahin keine feste Nahrung WOLLTE(!). Außer Salat. Dann fing sie mit Schmelzflocken an, weil sie sich wie eine Kuh fühlte...
Es gibt natürlich Kinder, die wollen sehr früh schon eigenständig feste Nahrung. Manche eben erst später: aber man sollte sein Kind nie dazu zwingen: das verdreht die Beziehung des Kindes zum Essen.
Man sollte Kinder nicht unterschätzen: könnten sie nicht eigenständig mitteilen, was sie wollen wären Menschen unter Umständen ausgestorben (auch wenn das etwas weit hergeholt scheint) oder nicht da, wo sie jetzt sind.

Flaschenkinder empfinde ich als Widerspruch gegen die Natur und die Evolution; denn nach so vielen Millionen Jahren (ich glaube 7, ich geb zu, ich weiß es gerade nicht mehr), in denen wir und die Welt sich perfektioniert haben, kann man das nicht einfach so in Frage stellen, das ist lachhaft. Sowas kann man sich nicht anmaßen, finde ich.

Jede Frau sollte einfach stillen und Schluss ist. Vielleicht würde Deutschland dann nicht so schrecklich verdummen...