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Schmidt schrieb am 27.8. 2012 um 13:27:39 Uhr über

Yannick

Ich muß Dir mal einen anonymen Brief schreiben, deshalb wähle ich diesen Vornamen, auf den kommt kein Mensch. Ich habe dich genau beobachtet, als dein Vater dich grundlos angeschrieen hat. Ihr standet am Wohnwagen kurz bevor ihr nach La Londe abgefahren seid und es ging darum, daß Du angeblich die Fahrräder falsch befestigt hattest, die Pedale waren nicht in der richtigen Stellung so, daß das zweite Fahrrad nicht hinaufpasste. Dein Vater schrie, wie er oft für ziemliche Kleinigkeiten schreit, du hättest nicht richtig zugeschaut und daher könntest du es nun nicht, doch die Gelegenheit dabei zuzuschauen ist ja nicht besonders häufig, genaugenommen liegt die Letzte wohl ein Jahr zurück. Kurz, das Anbrüllen war grundlos und ich habe in dein Gesicht gesehen, du hattest keine guten Gedanken was deinen Vater betrifft. Ich wäre dir gerne beigestanden in diesem Moment, doch ich war überrascht und fand keine Worte die mir irgendwie gut vorgekommen wären, hätte ich dich vor den Augen deines Vaters in den Arm nehmen sollen und sagen, gerade ist er ein ARSCHLOCH; mach' dir nichts daraus, eigentlich liebt er dich, aber nein, ich weiß nicht einmal ob er dich wirklich liebt, selbst ich liebe dich manchmal nicht, wenn Du verschlossen ist, wenn Du gerade Übungen in fortgeschrittener Arroganz machst. Und ich sehe daß das Verhalten deines Vaters genau jenes Verhalten von dir befördert. Warum sieht er das nicht. warum kann er nicht einfach mal sich zusammennehmen, dich als Erwachsenen respektieren und dich nicht mehr demütigen. Seine Erziehungsanfälle sind so überflüssig wie ein Kropf. Ich sage Dir jetzt, bitte nimm Dir das nicht so sehr zu Herzen. Ich weiß, unser, also sein Vater hat den damals ebenfalls in deinem Alter befindlichen Jungen so angebrüllt, auch aus ganz nichtigem Anlass, weil er mal wieder seine Kneifzange nicht finden konnte. Und kurz danach ist er gestorben. So hat dein Vater seinen vorhandenen Hass auf den Vater ertränken müssen in einem Meer aus Trauer, noch heute kann er den Hass nicht wirklich sehen, noch heute idealisiert er den Vater. Ich möchte Dir helfen den Vater realisischer zu sehen. Gott bewahre daß er bald stirbt. Und daß er bald einsehen möge daß er Dir seelisch schmerzhaftes Unrecht tut, ab und zu. Das wird der Fall sein wenn er komplett aufhört zu trinken. Er verträgt Alkohol genausowenig wie ich. Es bringt sein seelisches Gleichgewicht durcheinander und treibt es in eine aggressive Richtung. Er weiß überhaupt nicht wie er wäre, tränke er ein ganzes Jahr oder besser noch, länger, rein gar nichts. Für ihn ist es damit getan gewesen, das er vom täglichen Trinken umgeschwenkt ist auf »gelegentlich«, und »an Wochenenden«, und »bei Feiern«, und »im Urlaub«, und, und, und, und die Aussage deiner Mutter, »er habe sich ja schon sehr gebessert« ist nicht besonders hilfreich. Er hat seine Wutausbrüche eben nur noch halb so oft, oder vielleicht noch ein wenig weniger. Das ist für mich ganz und gar nicht befriedigend. Er soll aufhören mit dem Saufen, verflucht nochmal.






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