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Max van der Moritz schrieb am 3.1. 2003 um 13:24:09 Uhr über

Gogo

Schätzungsweise wird das nun das erste Drittel meiner schon geschriebenen Beiträge für die Gogomeisterdiskussion abschließen. Bis sie mit täglich drei Beiträgen so oft ich Gelegenheit habe ins Internet zu kommen aufgebraucht sind, wird es sicher noch weitere geben. Zum Schreiben brauche ich ja das Internet nicht.


Die Umlaufgeschwindigkeit der Gogos.

Wie bei jeden als Zahlungsmittel verwendeten Geld, hängt auch die Umlaufgeschwindigkeit der Gogos von den Warenbewegungen und ihren Preisen ab. Sie können genau so wie anderes Geld nicht schneller umlaufen als die Flußgeschwindigkeit der Waren aus dem Markt in den Verbrauch ist. Die Höhe der Warenpreise spielt dabei im Gegensatz zum heutigen Geld keine Rolle, weil die Gogos eine feste Kaufkraft haben. Die für den Warenabsatz notwendige Geldmenge braucht also nicht vermehrt werden, wenn die Warenpreise steigen. Es gibt bei den Gogos keine allgemeine Preissteigerung.
Gogos laufen genau so schnell um als notwendig ist um die Zahlungen für die verkauften Waren zu leisten. Nicht langsamer aber auch nicht schneller. Der Unterschied zum heutigen Geld ist nur der, daß alle ausgegebenen Gogoscheine auf dem Markt umlaufen und nicht wie das heutige Geld zum Großteil als Wertaufbewahrungsmittel außerhalb des Marktes sind. Das wird durch die Gebrauchsgebühr erreicht. Dadurch bleibt die gesamte Menge der Gogos auf dem Markt und unkontrollierter Ablauf oder Zulauf von Zahlungsmitteln auf den Markt wird verhindert. Damit bleibt die Relation zum Warenstrom gleich und deshalb auch der Geldwert.
Damit ist eigentlich schon alles gesagt. Die Geschwindigkeit des Geldes auf dem Markt ist nicht schneller bei den Gogos als geringe Teile der Geldmenge auch heute umlaufen. Der Unterschied ist nur der, daß alle Gogos auf dem Markt umlaufen und zwar mit genau der Geschwindigkeit, die notwendig ist, um den Markt von Waren zu räumen. Heute verändert sich die wirksame Geldmenge auf dem Markt dauernd und das verursacht die Probleme, wie Arbeitslosigkeit, Überangebot von Waren, Deflation und Inflation.
Deflation bedeutet nämlich nicht eine Verringerung der Gesamtgeldmenge. Es ist nur die unkontrollierbare Verringerung der auf dem Markt befindlichen Geldmenge. Genau umgekehrt ist es bei Inflation. Hier ist es eine Erhöhung der Geldmenge auf dem Markt. Diese braucht nicht durch eine Erhöhung der gesamten Geldmenge erfolgen. Es genügt schon, wenn mehr Geld aus den still liegenden Spargeldern auf den Markt zurück kommt als durch neu gespartes daraus laufend verschwindet.
Bisher gibt es nur wenige lokale Gogos. Deren Umlaufgeschwindigkeit ist durch die Winzigkeit ihres Marktes nocht nicht optimal und wird noch dazu gehemmt, weil viele Akzeptanten ihre ersten Gogos als Andenken behalten wollen. Das spielt aber keine Rolle, weil die nächsten Gogos, die jemand angenommen hat, sicher als das verwendet werden, wofür sie gedacht sind: als Zahlungsmittel.
Die Gebrauchsgebühr wird die Gogos auf dem Markt halten und damit können sich nicht unbewegliche Geldmengen bilden. Haben sie erst einmal in einem Markt Fuß gefaßt, selbst wenn es nur ein lokaler ist, werden sie als bevorzugtes Zahlungsmittel das andere Geld ersetzen, welches als Wertaufbewahrungsmittel vom Markt verschwand.
Selbst wenn dann das alte Geld zurück kehrt, werden die kaufkraftbeständigen Gogos auf diesem Markt bleiben, während das alte Geld eine Inflation verursacht, welche aber wegen des Wechselkurses den Wert der Gogos nicht berühren kann. Die jeweiligen Warenbesitzer werden ihre Waren dann lieber für kaufkraftbeständige Gogos verkaufen, als für Geld, welches laufend weniger wert wird.
Das bestätigt die geschichtliche Erfahrung in Ländern mit Dauerinflation, wo dann stabilere Devisen als bevorzugtes Zahlungsmittel verwendet wurden. Die Gogos werden eine Marktlücke finden, wenn durch Deflation oder Stagflation das andere Geld sich in größeren Ausmaß vom Markt zurück zieht.
Sie haben diese Lücke schon gefunden. Wie lange es dauern wird bis dieser Anfang eines bescheidenen Gebrauchs sich weiter ausbreiten wird, ist nur eine Frage der Zeit. Versagt das andere Geld schneller, werden sich auch die Gogos schneller ausbreiten, weil dann die Motivation der Wirtschaftsteilnehmer steigen wird, das versagende Geld durch ein anderes Tauschmittel zu ersetzen.
Haben sie sich dann bewährt, werden sie dank der Umlaufgebühr auch bei Inflation des anderen Geldes auf dem Markt bleiben. Es gibt keine wirtschaftlichen Gesetzmäßigkeiten, die das verhindern könnten. Normale Inflation des alten Geldes kann durch die Gebrauchsgebühr bis zu dreistelligen Inflationsraten im Jahr in ihrer Auswirkung auf die Gogos aufgefangen werden und bei noch höherer Inflation wird niemand mehr das alte Geld akzeptieren wollen. Kein Wirtschaftsteilnehmer wird stabile Gogos oder Waren für so ein Geld hergeben wollen und auch die Gogoallianz wird es nicht mehr tun. Gogos und auch Waren werden dann für solches Geld nicht mehr hergegeben werden. Der Beweis dafür wurde in Ländern mit lange andauernder Inflation erbracht. Die Stockung des Handels wird dann im Gegensatz zur Deflation, wo sie vom zurückgehaltenen Geld ausgeht von den zurückgehaltenen Waren verursacht.
Die Gogos werden als stabiles Zahlungsmittel in genau der Geschwindigkeit weiter umlaufen, als es der stetige Warenfluß erlaubt und der wird in Wechselbeziehung mit den Gogos stetig sein ohne durch streikendes Geld verursachte Absatzstockungen aber auch nicht durch Warenzurückhaltung in einer starken Inflation. Die Gogos kennen weder Inflation noch Deflation.









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