Brüder

oh, wie oft schon gingen wir den letzten schritt zum glück
oh, wie oft schon holte falsche wahrheit uns zurück
wenn wir sprachen, hat uns niemals jemand zugehört
was wir liebten, hatte längst schon blinder haß zerstört
wir sind die brüder der romantischen verlierer
auf dieser kleinkarierten welt
wo euch weiter nichts zusammenhält
als die macht und die moral vom großen geld

doch immer wieder wagen wir den neubeginn der phantasie
immer wieder knüpfen wir ein neues band der harmonie
gegen euren wahnsinn, der nach system und plan die welt zersetzt
gegen euch haben wir den mut zur freiheit gesetzt
wir sind die brüder der rebellen und piraten
selbst in der allergrößten not
spucken wir auf euer gnadenbrot
und gehen stolz und lachend in den tod

wenn eir tanzen, tanzt die nacht berauscht mit uns den sternentanz
wenn wir lachen, strahlt das universum hell im sphärenglanz
wenn wir weinen, ist's der himmel, der mit uns weint
wenn wir lieben, hat sich die ewigkeit in uns vereint
wir sind die brüder der romantischen verlierer
allein in raum und zeit gestellt
hat diese heißgeliebte welt
unsere kinder für die hoffnung auserwählt

schroeder roadshow wir sind die brüder der romantischen verlierer 1979

Man sagt, Brüder sind was besonderes. Dabei habe ich zwei, die ich kaum kenne. Sind nicht die Brüder Löwenherz, die Wright Brüder, Ethan und Joel Coen, die Klitschko Brüder und die Brüder Lumiére eher die Ausnahme als die Regel? Was meinen die Sozialisten, wenn sie »Brüder, zur Sonne, zur Freiheit« singen? Und dann gibts da immernoch die moralisierenden Sagen von den verfeindeten Brüdern... Was gibt einem ein Bruder, was einem eine Schwester oder ein bester Freund nicht geben kann? Dein Bruder wurde von Dir »entfernt« - ganz schön traurig. Vielleicht bleibt uns allen nur die Idee, die Vision, das Ideal »der Brüder« oder »des Bruders« - letzlich sind wir doch nur Menschen, die sich mögen oder nicht mögen können.

Keine Ahnung, was diese warmen Brüder im Darkroom so alles treiben. Ist ja dunkel, man kann's nicht sehen. Scheint aber übler, perverser Schweinkram zu sein, wie überall. Wen wundert's? Sind ja Schwuchteln.

Brüder, und ich spreche als Schwester, können sehr süß sein, aber auch nervig. Ich habe mir meine Brüder erzogen!