Wittgenstein
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Derek Jarman: Wittgenstein.
Daß Wittgenstein schwul war, hat das irgendwas mit seiner Philosophie zu tun? Jedenfalls hat der schwule Jarman einen traumhaft schönen Film über Wittgenstein gedreht.
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Der erste Text | am 8.4. 2001 um 11:50:32 Uhr schrieb neo fausuto über Wittgenstein |
Der neuste Text | am 1.8. 2025 um 07:48:37 Uhr schrieb gerhard über Wittgenstein |
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am 1.8. 2025 um 07:48:37 Uhr schrieb
am 13.3. 2004 um 20:40:01 Uhr schrieb
am 17.9. 2021 um 09:37:30 Uhr schrieb |
Derek Jarman: Wittgenstein.
Daß Wittgenstein schwul war, hat das irgendwas mit seiner Philosophie zu tun? Jedenfalls hat der schwule Jarman einen traumhaft schönen Film über Wittgenstein gedreht.
In seinem Tractatus Logico-Philosophicus definiert Wittgenstein eine Sprache, die nur noch wenig mit menschlicher Kommunikation zu tun hat, dafür eher einer Programmiersprache ähnelt. Vielleicht sind deswegen die ganzen KI-Forscher so in den frühen Wittgenstein vernarrt. Dummerweise mußte ich erkennen, daß die Sprache im Tractatus kaum noch in der Lage ist, wirklich etwas über die Bedeutung der Dinge auszusagen, weil sie versucht, völlige logische Folgerichtigkeit und Objektivität zu erreichen, während jegliche Bedeutung der Welt notwendigerweise subjektiv sein muß. Da man in Wittgensteins Sprache diese Dinge nicht ausdrücken kann, muß man schweigen - was doch ganz fatal an die modernen Naturwissenschaften erinnert, wo man nur komisch angeguckt wird, wenn man nach der tieferen Bedeutung irgendwelcher Erkenntnisse fragt.
»Wovon man nicht sprechen kann, darüber muß man schweigen.« Das ist der berühmte Schlußsatz des »Tractatus«.
Die Aufgabe der Philosophie, wie Wittgenstein sie versteht, ist dafür zu sorgen, daß das Denken den Fallen entgeht, die ihm die Sprache stellt.
»Die richtige Methode der Philosophie wäre eigentlich die:Nichts zu sagen,als was sich sagen lässt,also Sätze der Naturwissenschaft - also etwas,was mit Philosophie nichts zu tun hat - ,aber dann immer,wenn ein´anderer etwas metaphysisches sagen wollte,ihm nachzuweisen,daß er gewissen Zeichen in seinen Sätzen keine Bedeutung gegeben hat.Diese Methode wäre für den anderen unbefriedigend - er hätte nicht das Gefühl,daß wir ihn Philosophie lehrten - aber SIE wäre die einzig streng richtige.«
Wenn ich Wittgenstein wäre, würde es mir wohl ein bißchen auf den Keks gehen, von Tocotronic sinnenstellend zitiert zu werden. Wenn es ja Habermas gewesen wäre - aber die Hamburger kann der Frankfurter Schule ohnehin nicht das Wasser reichen :-)))
Die Ärzte würde ich mir da schon eher gefallen lassen.
Neulich war im Guardian ein schöner Artikel über das einzigste Treffen von Popper und Wittgenstein - irgendwann in den 50er Jahren in Oxbridge. Wittgenstein muß da recht bedrohlich mit einem Schürhaken rumgefuchtelt haben, was Popper aber nicht weiter beeindruckt, sondern lediglich zu einer Erläuterung seiner moralischen Prinzipien inspiriert hat: »Gelehrte bei Gastvorträgen sollte man nicht mit Schürhaken bedrohen.«
1:0 für Popper, würde ich sagen.
http://www.guardian.co.uk/Archive/Article/0,4273,4162509,00.html
Wittgenstein ist die Verkörperung der Veränderung. Wer mit 30 die Welt erklärt hat und 20 Jahre später bemerkt, daß er sich geirrt hat ist ein Genie!
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