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andy schrieb am 13.5. 2012 um 21:28:48 Uhr über

Hoden

Würde jemand eine Hitliste der ungünstigsten und unpraktischsten Körperteile der menschlichen Anatomie aufstellen, würden die Hoden des Mannes wahrscheinlich ganz vorne landen. Hier mal einige Gedanken, die ich mir als Eierträger mal so über meine Hoden gemacht habe.

Warum hängen die Hoden außerhalb des Körpers? Jeder Mann, dessen Eier schon mal die schmerzhafte Bekanntschaft mit einem straff geschossenen Ball oder dem festen Griff einer weiblichen Hand gemacht haben, wird sich diese Frage wohl schon einmal gestellt haben. Ich kann da natürlich nur für mich selbst sprechen, doch wenn ich auch nur einen eigentlich leichten Schlag gegen meine Hoden bekomme, gehe ich unweigerlich in die Knie und halte wimmernd meine schmerzenden Bällchen. Die Empfindlichkeit der Hoden geht teilweise sogar richtig ins Lächerliche. Einmal hat mir meine Freundin - wahrscheinlich aus Neugier um zu sehen, was passiert - gegen meinen rechten Hoden von unten geschnippt. Ja genau, nicht geschlagen oder getreten, sondern einfach nur mit dem Zeigefinger geschnippt. Das Ergebnis war Comedy-reif: Ich hielt mir stöhnend meine Hoden und hatte noch minutenlang Schmerzen im rechten Hoden. Tja, nur leider ist das keine billige Sketch-Comedy, sondern die Realität. Im Fernsehen lacht man kurz und kann dann wegzappen, aber als Mann bin ich gezwungen, mit diesen Dingern zu leben. Meine Freundin macht sich heute noch immer wieder mal einen Spaß darauf, meinen Eiern einen Klaps zu verpassen und sich dann köstlich über meinen eingebauten Kill-Schalter zu amüsieren.

Die Erklärung auf die eingangs gestellte Frage, warum die Hoden denn nicht geschützt im Körper liegen, ist im Prinzip ganz einfach: die Hoden produzieren die Samenzellen. Dafür wäre die Temperatur direkt im Körper schlicht zu hoch, also hängen die Dinger einfach außerhalb, mit einem dünnen Sack Haut als einzigem Schutz. Tatsächlich gibt es aber auch viele Säugetiere (wie der Mensch nunmal auch eines ist), die ihre Hoden eben nicht permanent in einem Sack mit sich herumtragen. Elefantenbullen beispielsweise tragen ihre Hoden in der Bauchhöhle und sind in der Lage, zur Samenproduktion ihre Körpertemperatur herunterzuregulieren. Oder man stelle sich vor, wie ein Wal seine Hoden im Meer hinter sich herzieht - einfach lächerlich. Dennoch hat sich die Natur beim Menschen offensichtlich dazu entschlossen, die Eier exponiert zu positionieren.

Die Hoden produzieren aber nicht nur die Samenzellen, sondern auch das männliche Hormon Testosteron. Erst durch seine Eier wird ein Mann wirklich zum Mann. Wenn der Schwanz das Symbol für Männlichkeit ist, dann sind die Hoden zweifellos ihre Quelle. Das muss sich jeder Mann klar machen: der Ursprung seiner Männlichkeit hängt einfach so ungeschützt und empfindlich zwischen seinen Beinen. Jeder Schlag gegen die Hoden ist deshalb nicht nur unfassbar schmerzhaft, sondern auch ein Schlag gegen die Männlichkeit des Hodenträgers selbst. Auch gerade deshalb ist es so demütigend: Es spielt überhaupt keine Rolle, wieviel Muskeln man hat - ein Tritt in die Weichteile und selbst der stärkste Mann wird zu einem wimmernden Häufchen Elend. Packt eine Frau den Mann an seinen Eiern wird die Symbolkraft noch gesteigert - die ganze stolze Männlichkeit, zerquetscht zwischen Daumen und Zeigefinger einer zierlichen Frauenhand. In dieser Position ist der Mann der Frau vollkommen ausgeliefert. Mit nur einem Handgriff kann sie seine Männlichkeit komplett ruinieren und es gibt absolut nichts, was er dagegen tun kann.


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