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Schmidt schrieb am 28.3. 2012 um 13:06:09 Uhr über

LSD

Ich befinde mich auf einem LSD-Trip. Ich habe mir vorgenommen keine Angst zu haben. Ein wenig will mich die Angst doch von der Seite beschleichen. Ich beschließe sie nicht allzu ernst zu nehmen, wenn ich ganz versuche sie auszuschließen drängt sie sich nur umso mehr auf. Ich gestatte ihr also ein kleines Dasein in einem schattigen Winkel von mir.

Ich warte auf die nächsten Dinge, Ich laufe durch die Wohnung Die Sonnenstrahlen bescheinen das bunte Küchenregal durch die gemusterten weißen Gardinen und hinterlassen schwarz weisse Muster, sicher, das habe ich auch schon vorher gesehen, aber das diese Strahlen vor acht Minuten noch mehrere hunderttausend Grad heiß waren und einen Weg zurückgelegt haben den wir im ganzen Leben auch mit Schnellzügen nicht schaffen, eine Flut von Gedanken.

Ich gehe in den Garten. Es ist Frühling. Irgendwo im Haus treibt sich meine Freundin herum. Solange sie im Haus ist wird schon nichts schlimmes mit ihr geschehen. Ich betrachte eine Blume. All das Grün scheint zu atmen. Es dehnt und schrumpft im Rhytmus meines eigenen Atems. Mein Blick scheint in das Innere der Blume zu dringen, Sie ist perfekt. Ich sehe genau wie sie entstanden ist, ich sehe es einfach, aber die Geschichte ist zu kompliziert. Man kann mit einem Blick etwas sehen das man in zehn Büchern nicht beschreiben kann. Alles summt. Alles wächst. Man sieht und hört es. Die Natur kann bedrohlich sein gegen Abend. Es wäre schön ihr alles mitteilen zu können. Sicher erlebt sie etwas ganz anderes.

Die Getrenntheit von ihr wird mir schmerzlich bewußt. Die immerwährende Getrenntheit. All die beschönigenden Lügen der Kommunikation. Wenn man das Gerede doch bloß als das wahrnähme was es ist, beruhigendes wohliges Brummen oder vorsichtige Warnungen, begib' dich nicht dorthin, er ist ein Idiot, ich will daß du bei mir bleibst, fass mich an, berühr' mich, bleib' in meiner Nähe, lach' doch einfach. Können wir nicht einfach die Entscheidung treffen trotz aller Getrenntheit beieinander zu bleiben. Die Zeit ist so klein, so kurz und diese Phrasen sind so lang. Diese langen Phrasen, das muß man bekämpfen.

Etwas gemeinsam verbrennen.
Ich mag auch die giftigen Sachen.
Das Schlimme ist lächerlich, nicht grauenhaft.

Bald kommen die Eltern nach Hause. Wir laufen gemeinsam durchs Haus um zu sehen ob etwas Verräterisches herumliegt das auf unseren Trip schließen lässt. Wir müssen uns einigermaßen bemühen normal zu tun. Wir haben ein wenig Furcht das man uns das Anderssein ansieht. Die Pupillen sind ungewöhnlich klein. Wir vermeiden es Anderen länger oder näher in die Augen zu schauen. Alles klingt aus. Es ist schade in einer Welt zu leben in der man nicht unbefangen von der Wahrheit sprechen kann. Selbst zur Familie nicht.

Wir waren jung und Kinder und nur einen nachmittag alleine im Haus. Ich wünsche mir diese Erfahrung zu wiederholen mit einer reifen Frau in einer Villa im Süden und es ist so warm daß wir nackt sein können, die Laken sind sauber, der Kühlschrank hat Inhalt und es sind keine Störungen von außen zu erwarten.

Außer vielleicht von absolut Gleichgesinnten, normalen Menschen. Wir öffnen keine Türen wenn es klopft oder klingelt. Die Stromkreis der elektrischen Klingel ist gekappt, auf Klopfen hören wir nicht. Die Tür ist offen.






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