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Katie schrieb am 1.2. 2009 um 13:37:57 Uhr über

MeineGeschichte

Ich hatte mit 15 Jahren meinen ersten großen Abszess unter der Achsel. 1980 wurde ich dann unter Vollnarkose operiert. Leider kamen dann Abszesse wieder und zwar auf beiden Achseln. Immer abwechselnd. Ich wurde dann ein zweites Mal 1985 unter Vollnarkose operiert. Auch hier kamen die Abszesse wieder.

Nun folgten über die Jahre verteilt ca. 100 Spaltungen, diese wurden ambulant durchgeführt ohne Narkose. Die Stelle wurde nur mit Eisspray eingesprüht. Ich denke Betroffene, die sowas auch schon mitgemacht haben, wissen wovon ich rede. Mir stand jedesmal der Schweiß auf der Stirn. Die Ärzte waren bemüht so schnell wie möglich zu machen, trotzdem waren die Schmerzen ziemlich stark. Das Gute war, ich konnte in dieser chirurgischen Ambulanz auftauchen wann ich wollte, zu jeder Tages- und Nachtzeit, sonn- und feitertags, egal ich kam immer sofort dran.

Meinen Ärztemarathon, das Unverständnis vieler Ärzte und meine Hilflosigkeit, möchte ich nicht näher dokumentieren. Als ich 30 wurde hatte ich ca. 4 Jahre Ruhe, d.h. es waren keine nennenswerten Entzündungen vorhanden, die eine Spaltung nötig machten, da die Dinger von selbst aufgingen. Damit war es 1999 vorbei und wieder musste ich zur Ambulanz.

Ich habe dann einen Hautarzt gefunden, der sich wirklich um mich bemüht hat. Er verschrieb mir 2002 Roaccutan. Ich nahm das Medikament bis 2003, wegen der Nebenwirkungen musste ich es absetzen. Die AI kam mit voller Wucht zurück. Jetzt auch im Genitalbereich. Ich wusste oft vor Schmerzen nicht wie ich mich bewegen sollte. Die Entzündungen und Absesse kamen permanent und heilten nicht mehr ab, die Haut fing an sich lila-schwarz zu verfärben. 2004 erfolgte dann eine OP am Genitalbereich, links und rechts wurden die befallenen Hautstreifen entfernt und saniert. Allerdings wurde ich dann genäht, mit ca. 40 Stichen auf jeder Seite. An den Stellen entlang der Naht habe ich bis heute Ruhe.

Allerdings ging es dann an den Leisten und am Gesäß los. 2005 überredete mein Arzt mich nochmals Roa zu nehmen. Anfang 2006 musste ich das Medikament wieder absetzen. Ich war wegen der Nebenwirkungen oft krankgeschrieben. Nach Absetzen das alte Lied, AI lässt grüßen.

Im September 2006 erhielt ich dann erst die Diagnose Akne-Inversa !!! In meiner Verzweiflung konsultierte ich damals einen Hautarzt der eigentlich nur Privatpatienten annahm, ich musste ihn also aus meiner Tasche zahlen. (Seine Rechnungen waren allerdings äußerst moderat). Der Arzt vereinbarte einen Termin in der Uniklinik Homburg. Dort wurde ich im Januar 2007 an der rechten Leiste operiert und zugenäht !! Die AI brach nach 6 Wochen durch die Narbe durch. Im April hatte ich dann einen totalen Zusammenbruch, durch die permanenten starken Schmerzen war ich so belastet, dass ich den normalen Alltagsstress und AI nicht mehr verkraftet habe. Dabei wollte ich immer so stark bleiben, mein Körper war irgendwann anderer Meinung. Ich bekam einen Hörsturz nach dem anderen und Fieberschübe. Für den Hörsturz lag kein organischer Grund vor. Also wurde ich krankgeschrieben. Ich bekomme ein leichtes Beruhigungsmittel (Opipromol-biomo) und habe den Hörsturz in den Griff bekommen. Nicht aber die AI.

Im August 2007 sollte ich nochmals in meiner Heimatstadt operiert werden. Plötzlich bekam ich akute Schübe unter den Achseln. Also wurden beide sofort operiert und genäht. 4 Wochen nach der OP wurden per Ultraschall wieder neue AI-Herde festgestellt, vorallem die rechte Achsel. Im November 2007 wurden dann beide Leisten und die rechte Gesäßhälfte operiert, auch hier wieder genäht.

Ich hattee schon viel von der Uniklinik Heidelberg gehört. Dort werden die Wunden großflächig ausgeräumt und offen gelassen. Diese OP-Form zog mein Hautarzt immer vor, nur leider nicht der Operateur in meiner Heimatstadt.

Ende Januar hatte ich dort einen Termin zur Untersuchung, eine Woche später wurde ich operiert. Die Wunde heilt gut, ich habe mir alles viel schlimmer vorgestellt. Nun der Heilungsprozess dauert noch an. Im April soll ich in Reha gehen, ich hoffe bis dahin bin ich fit genug. Dann werden wohl noch Operationen folgen, einige Stellen im Leisten und Gesäß sind entzündet. Ich versuche es derzeit mit einer Lotion, die ich in Heidelberg verschrieben bekam in Schach zu halten. Hoffentlich geht das jetzt mal eine Weile gut, ich wünsche mir so sehr nach meiner Reha wieder arbeiten zu können.

Das war meine Geschichte, bis jetzt.

Fortsetzung folgt......


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