Gliedvorzeiger

Anekdotisches aus dem Familienumfeld: In den späten 50er Jahren las meine ältere Schwester (ca. 10) meiner jüngeren Schwester (ca. 7) aus der Lokalzeitung vor: »Erneut wurde in der Nähe des Nachrodter Ehrenmals in der vorvergangenen Nacht ein Unhold gesichtet...« Darauf die Kleine zur Großen: »Sigrid, da gehn wir hin!«

Quelle: Mutter (ca. 75)

"Noch etwa 300 Meter und 'Halberhering' liegt mit
einer Länger vor 'Bingöl', gefolgt von 'Toschibar'
und 'Zeiger'.
Jaaaaaa, was für ein Rennen!
Doch was ist das?
Aus dem Hintergrund kommt der
zweijährige 'Glied' aus dem Mcnep'schen
Langlendengestüt.
Was für eine Aufholjagd!
Ja!
Er geht vorbei, liegt jetzt schon gleich
auf mit 'Frischgefickt' und knapp hinter
'Fischgeschäft'.
Sehr schön!
Da ist das Ziel!
Wer siegt?
Fotofinish!
Uuuuuuuuuund?
'Glied' vor 'Zeiger' heißt das Ergebnis
hier im dritten Rennen!
Und damit zurück ins
Hallenbad....äh..., Funkhaus..."

Auf der ersten Klassenfahrt nach Berchtesgaden - siebente Klasse, alles neu und anders und überhaupt; besonders die Mädels ohne Mutteraufsicht - in der Jugendherberge. Es war der Tag, als Papst Johannes Paul Primus den Löffel abgab und ich später ungeplant in einen »Schwanzvergleich« involviert war. Ausgerechnet mit jemandem, der sich heute anschickt, ein »Superbanker« zu werden. Wir wurden verpetzt und der mitreisende Sportlehrer - heute würde ich sagen »so ein richtiges Pädophilenschwein« - führte Einzelverhöre durch. Nur zu blöd, daß der Knabe keinen Durchblick hatte und keinen Einblick bekam.

Musik in diesen Tagen:

»It feels like the first time«, Foreigner
»Dancing in the City« Mashall Hane (oder so)
und die Migräneanfälle unserer Klassen- und Französischlehrerin in Personalunion. Ihr Mann Pilot. Verstehe ich nicht...

In Dortmund beschäftigte ein junger Mann (28) wochenlang die Behörden. In Parks und Anlagen, vor allem um das Bismarck-Denkmal auf der Hohensyburg herum, lauerte der Mann, der mit einem nur locker verschlossenen Trenchcoat bekleidet war, alleinstehenden älteren und jüngeren Frauen auf, um sich wenige Meter vor ihnen zu entblößen. Schlagartig zog er seinen Trenchoat auseinander und grinste seine Opfer schamlos an. In einigen Fällen soll er auch geschrieen haben: »Seht her !« Dabei exhibierte der Täter ein ca. 5 cm langes und 3 cm breites, verchromtes Kettenglied, daß von aussen auf seine Jeanshose angenäht worden war. Die Ermittlungen ergaben, daß das Kettenglied aus dem Hornbach-Baumarkt in Zweibrücken (Rheinland-Pfalz) stammte. Wie es seinen Weg nach Dortmund gefunden hat, ist derzeit nach Polizeiangaben noch ungeklärt. Als der Täter am 4. Advent einmal wieder sein Unwesen trieb, wurde er von einem Großaufgebot der Dortmunder Polizei, an der zeitweilig über 250 Beamtinnen und Beamte sowie 2 Hubschrauber beteiligt waren, gestellt. Er leistete keinerlei Widerstand. Derzeit wird die Einleitung eines Verfahrens wegen Vortäuschung einer Straftat geprüft. Der Mann befindet sich auf freiem Fuß, weswegen es bereits Proteste vor dem Polizeipräsidium gegeben hat. Wütende Bürger forderten in ihrem verständlichen Zorn sogar, man solle ihm das Glied einfach »abhacken«.

Als ich noch ein Kind war, bin ich im Zoo mal einem gliedvorzeigenden Schimpansen begegnet.
Er hielt sein Glied zwischen den Füßen und zeigte es einem anderen Schimpansen, der daraufhin ebenfalls sein Glied mit den Füßen präsentierte.
Ich glaub, er hatte ein Längeres.

... Mir ist erst auf dem Nachhauseweg klar geworden, um was es sich bei diesen länglichen Gegenständen handelte. Da sie ziemlich blass waren, erinnerten sie mich eher an halb entblätterte Chicoree-Pflanzen.