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wuming schrieb am 2.5. 2010 um 02:35:50 Uhr über

Künstler


James Turrell (* 1943 in Los Angeles, Kalifornien) ist ein US-amerikanischer Land-Art-Künstler, der mit seinen Raum-Licht-Installationen bekannt geworden ist.

Inhaltsverzeichnis [Verbergen]
1 Leben und Werk
1.1 Roden Crater
1.2 Weitere Werke
2 Auszeichnungen (Auszug)
3 Filme
4 Literatur
5 Weblinks
6 Einzelnachweise


Leben und Werk [Bearbeiten]
Turrell wuchs in Los Angeles als Sohn einer Quäkerfamilie[1] in streng religiösen Verhältnissen auf; die Familie verzichtete auf Strom, Auto und andere Annehmlichkeiten. Mit 16 Jahren erwarb er eine Fluglizenz für Motorflugzeuge. Ein Jahr später verweigerte er als überzeugter Pazifist den Kriegsdienst und wurde zu 22 Monaten Gefängnis verurteilt. Turrell machte sein Examen in Psychologie und Mathematik am Pomona College in Claremont (Kalifornien). 1966 begann er mit der Arbeit an „Lichträumen“. 1968 erhielt er ein Stipendium am National Endowment for the Arts. Ein Kunststudium an der Graduate School, Claremond, schloss er 1973 ab.

Turrell lebt und arbeitet mit seiner dritten Frau Kwung Lee und vier seiner sechs Kinder auf einer Ranch in Flagstaff, Arizona, sowie in Inishkeame in Irland.[2] [3]

Roden Crater [Bearbeiten]

Satellitenbild von Roden CraterIn den 1970-er Jahren war er mit dem Flugzeug auf der Suche nach einem geeigneten Gelände für eine vorwiegend unterirdisch angelegte Lichtinstallation. In der Wüste von Arizona, nahe bei Flagstaff, entdeckte er schließlich einen erloschenen Vulkankrater mit einer ovalen Caldera, umgeben von 400 Quadratkilometer Steppe. Turrell kaufte 1974 daraufhin das Gebiet und nannte es Roden Crater. Es wurde seine bekannteste und ambitionierteste Anlage. Er verwandelte den Vulkankegel durch Einbau unterirdischer Räume, Stollen und Schächte in ein Licht-Observatorium, welches dem Betrachter erlauben soll, den Himmel und seine Phänomene, Licht, Sonne und Sterne in einer einzigartigen Weise zu erfahren.

Weitere Werke [Bearbeiten]
Auch mit seinen Skyspaces beschäftigt sich Turrell intensiv mit der Beziehung zwischen Licht und Raum - große Räume, in denen sich die Betrachter auf Sitzgelegenheiten an den Wänden niederlassen können und wo eine Öffnung in der Decke die Sicht auf den Himmel erlaubt. Seine Lichttunnel und Lichtprojektionen erzeugen Formen, die Masse und Gewicht zu haben scheinen, jedoch nur aus Licht bestehen.

Im Jahre 2004 erfolgte im Museum für angewandte Kunst, MAK Wien die Ausstellung »Mehr Licht. Targetti Light Art Collection im MAK«, deren inhaltliche Aussage durch Turrells permanente Lichtinstallation »MAKlite« mit der urbanen Umgebung in Beziehung gebracht wurde.[4]

Im abgelegenen argentinischen Hochland eröffnete 2009 der Schweizer Mineralwasserfabrikant, Gastronom und Großwinzer Donald Hess ein James-Turrell-Museum mit Raum-Licht-Installationen.[5]

Im Winter 2009/2010 präsentiert Turrell im Kunstmuseum Wolfsburg seine bislang größte Lichtinstallation in einem Museum.[6]

In Friedrichshafen am Bodensee wurde am 15. Oktober 2009 offiziell die Lichtinstallation für die Hauptfassade am neuen Dornier-Museum übergeben. Turrell entwarf für die Dornier-Stiftung das Lichtkonzept, das nach Sonnenuntergang die transluszente Fassade des einem Flugzeughangar nachempfundenen Gebäudes akzentuiert.[7]

Auszeichnungen (Auszug) [Bearbeiten]
1991: Chevalier des Arts et des Lettres
1992: Preis der Heinz und Gisela Friederichs Stiftung, Frankfurt
2007: Ehrendoktorwürde des Istituto Universitario di Architettura Venezia (IUAV)
Filme [Bearbeiten]
James Turrell. Passageways. Dokumentation, Frankreich, USA, 2006, 26 Min., Buch und Regie: Carine Asscher, Produktion: Centre Pompidou, Inhaltsangabe, Präsentation des Projekts Roden Crater, mit Videoclip
Pilgerort zum Licht. Reportage, Deutschland, 2009, 5:56 Min., Buch und Regie: Claudia Kuhland, Ralf Breier, Produktion: WDR, Erstsendung: 28. Juni 2009, Inhaltsangabe mit Online-Video
Literatur [Bearbeiten]
Hartmut Böhme: Das Licht als Medium der Kunst. Über Erfahrungsarmut und ästhetisches Gegenlicht in der technischen Zivilisation. Antrittsvorlesung, 2. November 1994, Herausgeber Humboldt-Universität zu Berlin, Heft 66, Online-Text (PDF, 43 S.)
Kunstsammlung Nordrhein-Westfalen (Hrsg.): Einblicke. Das 20. Jahrhundert in der Kunstsammlung Nordrhein-Westfalen, Düsseldorf. Hatje Cantz Verlag, Ostfildern-Ruit 2000, ISBN 3-7757-0853-7
James Turrell: The Other Horizon. Übersetzt von Brian Holmes. Hatje Cantz Verlag, Ostfildern 2001, ISBN 3-7757-9062-4, Ausstellungskatalog des MAK
Eva Schürmann: Erscheinen und Wahrnehmen. Eine vergleichende Studie zur Kunst von James Turrell und der Philosophie Merleau-Pontys. Fink Verlag, München 2000, ISBN 3-7705-3473-5
Ulrike Gehring: Bilder aus Licht: James Turrell im Kontext der amerikanischen Kunst nach 1945. Kehrer Verlag, Heidelberg 2006, ISBN 978-3-936636-82-6
Amnon Barzel: Targetti Light Art Collection at MAK Wien. [Publikation anlässlich der Ausstellung »Mehr Licht. Targetti Light Art Collection im MAK«, MAK Wien, 24. November 2004 bis 16. Januar 2005, und der Eröffnung von James Turrell. MAKlite, permanente Außeninstallation an der MAK-Fassade, 2004]. Wien 2004.
Richard Andrews: »James Turrell - The Wolfsburg Project«. [Publikation zur gleichnamigen Ausstellung, Kunstmuseum Wolfsburg, 24. Oktober 2009 bis 5. April 2010]. Hatje Cantz, Ostfildern 2009. ISBN 978-3-7757-2455-5.
Weblinks [Bearbeiten]
Literatur von und über James Turrell im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek (Datensatz zu James Turrell • PICA-Datensatz • Apper-Personensuche)
James Turrell auf kunstaspekte.de
„Greeting the Light“, works + conversations 1999, Nr. 2, Interview (Englisch)
Kurz-Bio und 4 Kurzvideos, PBS, 2005
Heinrich Wefing: „land art: Tanz durch den Vulkan“, FAZ, 14. April 2004
James Turrells „Skyspaces“ als Animation (Professor Traub-Stiftung Stuttgart)
Einzelnachweise [Bearbeiten]
Volker Stephan: „Lichtkünstler James Turrell: Erleuchtung in der Dunkelkammer“, WAZ, 23. Mai 2009
↑ Guggenheim Collection (Biografie)
Stefanie Ringel: Magier des Lichts, Blick, 3. März 2007
↑ Ausstellungsrückblick »Mehr Licht« 24. November 2004 bis 16. Januar 2005 und Lichtinstallation »MAKlite«
↑ „Pilgerort zum Licht“, WDR, 28. Juni 2009
James Turrell. The Wolfsburg Project, Kunstmuseum Wolfsburg, 24. Oktober 2009 - 5. April 2010
Seltsam, im Farbnebel zu wandern“, manager magazin, 23. Oktober 2009
↑ Dornier Museum Friedrichshafen – leuchtender Hangar für kühne Flugvisionen.
Normdaten: Personennamendatei (PND): 118962736 | Library of Congress Control Number (LCCN): n 80130447 | Virtual International Authority File (VIAF): 9895799
Personendaten
NAME Turrell, James
KURZBESCHREIBUNG US-amerikanischer Land Art-Künstler
GEBURTSDATUM 1943
GEBURTSORT Los Angeles, Kalifornien

Vonhttp://de.wikipedia.org/wiki/James_Turrell“
Kategorien: US-amerikanischer Künstler | Installationskünstler | Lichtkunst | Land Art | Quäker | Geboren 1943 | Mann


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