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wuming schrieb am 24.3. 2003 um 02:08:34 Uhr über

Medien

Richard Barbreck und Ondy Camerun

stert von Computer-Enthusiasten, faulen Studenten, innovativen Kapitalisten, engagierten Aktivisten, modischen Akademikern, futuristischen Bürokraten und opportunistischen Politikern überall in den Vereinigten Staaten angenommen. Wie immer beeilten sich die Europäer, den letzten Schrei aus Amerika nachzuahmen. Während unlängst eine EU-Kommission im sogenannten Bangemann-Bericht empfahl, dem kalifornischen Modell des »freien Marktes« für den Ausbau der »Datenautobahn« zu folgen, imitieren avantgardistische Künstler und Akademien wie die Warwick University die posthumanen Philosophen des extropischen Kults der Westküste.' Ohne offensichtliche Rivalen erscheint der Triumph der kalifornischen Ideologie total zu sein.
Die weitreichende Anziehungskraft dieser Ideologen der Westküste resultiert nicht nur aus ihrem ansteckenden Optimismus. Vor allem sind sie leidenschaftliche Vertreter einer Haltung, die als eine unschuldige liberale Politikform erscheint: Sie wollen den Einsatz der Informationstechnologien, um eine neue Demokratie im Geiste jeffersons zu schaffen, in der alle Individuen sich frei im Cyberspace zum Ausdruck bringen können.4 Während sie jedoch dieses anscheinend bewundernswerte Ideal feiern, reproduzieren diese Technikförderer gleichzeitig einige der atavistischen Merkmale der amerikanischen Gesellschaft, vor allem jene, die aus dem Vermächtnis der Sklaverei herstammen. Ihre utopische Vision von Kalifornien basiert auf einer willentlichen Blindheit gegenüber den anderen, viel weniger positiven Eigenschaften des Lebens an der Westküste: Rassismus, Armut und Umweltzerstörung.' Ironischerweise beschäftigten sich die Intellektuellen und Künstler der Bay Area kurz davor mit eben jenen Problemen.

Runald Reagan und die Hippies

Am 15. Mai 1969 gab Ronald Reagan bewaffneten Polizeieinheiten den Befehl, bei Tagesanbruch gegen protestierende Hippies vorzugehen, die den People's Park in der Nähe des Campus der University of California besetzt hatten. Während der folgenden Kämpfe wurde ein Mann erschossen und 128 Menschen mußten im Krankenhaus behandelt werden. An diesem Tag schienen die »ordentliche« Welt und die Gegenkultur in unversöhnbarem Gegensatz zu stehen.' Auf der einen Seite der Barrikaden vertraten der Gouverneur Reagan und seine Anhänger das freie Unternehmertum und unterstützten die Invasion Viernams. Auf der anderen Seite traten die Hippies für eine soziale Revolution in den USA ein und bekämpften deren imperialistische Expansion in andere Länder. Im Jahr des Angriffs auf den People's Park schien die historische Entscheidung zwischen den zwei sich bekämpfenden Visionen über Amerikas Zukunft nur durch einen gewaltsamen Konflikt lösbar zu sein.

Die kaiifornische Ideologie

»Unsere Suche nach Abenteuer und Heroi zu einem Leben der Selbsterschaffung und R dazu bereit, uns zu zerstören ... « (jerry Rubi In den sechziger Jahren waren die Radik politischen Einstellungen und des kulturellen in der ganzen Welt. Sie lösten sich aus der en organisierten Kampagnen gegen Militarismu rung, Schwulenangst, geistlosen Konsum un Hierarchien der traditionellen Linken schufe Strukturen, die die libertäre Gesellschaft de Überdies verband die kalifornische Linke de turrebellion. Anders als ihre Eltern weigerten gesellschaftlichen Konventionen zu leben, di ten, die Unternehmen und selbst die linksg Leute zu »organisierten Menschen« machten. nung der ordentlichen Welt durch ihre lässi kuität, ihre laute Musik und ihre entspannen Die radikalen Hippies waren Liberale im ten für universalistische, rationale und progr tanz, Selbstverwirklichung und soziale Gerec zwanzig Jahre wirtschaftlichen Wachstums gl ihrer Seite stünde. In Science-Fiction-Geschic von einem künftigen Kalifornien, in dem Aut duktion ökologisch verträglich, die Beziehu gleichberechtigt sein würden und das Alltag stattfindet.7 Für einige Hippies konnte sich vom wissenschaftlichen Fortschritt als einem kehr zur Natur verwirklichen. Im Gegensatz nologische Fortschritt ihre libertären Prinzi schaftlichen Tatsache machen würde. Vor alle Marshall McLuhans beeinflußten Technophil en, Computer und Telekommunikation zwa entstehen ließe: einen virtuellen Platz, auf Angst vor Zensur äußern kann. Obgleich Mc ren Alters war, predigte er die radikale Botsch ternehmen und Regierungen von den intrins henden Auswirkungen der neuen Technologie »Elektronische Medien ... schaffen die Rau



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