Einige überdurchschnittlich positiv bewertete
Assoziationen zu »Gerechtigkeit«
Freno d'Emergenza schrieb am 3.1. 2015 um 18:30:50 Uhr zu
Bewertung: 1 Punkt(e)
Ein von mir sehr geschätzter Chirurg - er hat mich mehrfach opereriert - hat an der Tür seines Sprechzimmers folgenden Aushang (sinngemäß):
"Sehr geehrte Patienten !
Ich bemühe mich, alle Patienten GERECHT (Hervorhebung von mir) in der Reihenfolge ihres Erscheinens aufzurufen. Leider muß hiervon aus medizinischen Gründen häufig abgewichen werden. So haben zB Notfälle, Kinder, Schmerzpatienten und Schwerbehinderte stets Vorrang.
Ich bitte um Ihr Verständnis !
Dr. med. Wegschneider (Chefarzt)"
(Auch der Name des Arztes ist natürlich verändert.)
Dieser Aushang, im Grunde ja schon die Notwendigkeit eines solchen Aushanges zeigt, in wieweit der Begriff der Gerechtigkeit in diesem Lande schon vor die Hunde gekommen ist: billigstes, primitivstes Rasenmäher-Prinzip: jedem das Gleiche, nach Grundsätzen, die selbst dem Dümmsten unmittelbar einsichtig sind, wie das sogen. Müller-Prinzip: wer zu erst kommt, mahlt zuerst.
Ich habe viel Zeit im Wartebereich dieses geschätzten Arztes verbringen müssen, und immer und immer wieder erleben müssen, das des wohlmeinenden Aushangs zum Trotz irgendwelche Leute von gesundem Volksempfinden fast eine Revolte anzettelten, weil »schon wieder jemand dran war, der hinter mir gekommen ist!« Ob dieser jemand mit zwei Infusionen am Arm und Sauerstoffmaske vorm Gesicht auf dem Rollstuhl ins Sprechzimmer geschoben wurde, interessiert diese Leute nicht - und nicht ihr Empfinden von »Gerechtigkeit«. Eine Zeitlang habe ich versucht, mit diesen selbsternannten Vorkämpfern für die Gerechtigkeit im Wartezimmer zu diskutieren. Auch das interessiert sie nicht. Sie antworten dann einfach nicht, gucken demonstrativ in die andere Richtung, geben für ein paar Minuten Ruhe, und dann fangen sie wieder von vorne an »Wo bleibt den hier die Gerechtigkeit ?!«
Nein, das Wort hat keinen schönen Klang mehr für mich.
wolf schrieb am 5.11. 2002 um 00:09:29 Uhr zu
Bewertung: 1 Punkt(e)
Gerechtigkeit für ClaudiaAmm und GünterLamprecht!!
BAD REICHENHALL, 1. November 1999:
Bei einem Amoklauf im oberbayerischen Bad Reichenhall wurden vier Menschen getötet und acht zum Teil schwer verletzt. Ein 16-jähriger Jugendlicher hatte am Mittag wahllos aus dem Fenster eines Einfamilienhauses heraus auf Passanten gefeuert und dabei zunächst einen Mann und eine Frau getötet sowie vier Personen leicht und weitere vier schwer verletzt.
Unter den Opfern befanden sich auch der Schauspieler GünterLamprecht und die Schauspielerin ClaudiaAmm.
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ZITAT:
Schmerzensgeld haben Sie nicht bekommen?
»Nein, ich habe ein ganz geringes Ausfallkrankengeld bekommen. Das war lächerlich im Vergleich zu dem, was ich hätte verdienen können. Schließlich habe ich drei Filme abgesagt. Jetzt gehen wir vor das Bundesverfassungsgericht, wo wir einen Klage-Erzwingungsantrag gestellt haben.«
Einen Erzwingungsantrag worauf?
»Wir wollen eine Gerichtsverhandlung erzwingen. Bisher ist ja alles abgeschmettert worden. Man kann doch aber nicht in unserer Republik ein paar Leute abknallen und hinterher sagen, der arme Vater, die armen Leute, und Segen drüber. Das geht nicht.«
Copyright © 1999, 2000, 2001, 2002 Neue Osnabrücker Zeitung.
Zitate nur mit Quellenangabe
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