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wuming schrieb am 4.8. 2010 um 22:19:57 Uhr über

Schriftstellerin

Brigitte Reimann (* 21. Juli 1933 in Burg; † 20. Februar 1973 in Ost-Berlin) war eine deutsche Schriftstellerin.

Inhaltsverzeichnis [Verbergen]
1 Leben
2 Werke
3 Hörbücher
4 Sekundärliteratur
5 Verfilmungen
6 Vertonungen
7 Weblinks
8 Einzelnachweise

Leben [Bearbeiten]
Nach dem Abitur arbeitete Brigitte Reimann zunächst als Lehrerin. 1955 begann sie zu schreiben. Als Schriftstellerin vertrat sie den Bitterfelder Weg, nach dem Autoren versuchen sollten, durch Arbeit in Betrieben einen engeren Kontakt zum Volk herzustellen. 1960 zog sie nach Hoyerswerda, wo sie bis 1968 wohnte. 1965 wurde sie mit dem Heinrich-Mann-Preis geehrt. Während der Jahre in Hoyerswerda arbeitete sie im Kombinat Schwarze Pumpe. Aus dieser Tätigkeit heraus schrieb sie 1961 den Kurzroman Ankunft im Alltag. Er gab der so genannten Ankunftsliteratur den Namen. Sie war in dieser Zeit (1959 bis 1964) mit Siegfried Pitschmann verheiratet, mit dem sie mehrere gemeinsame Werke schuf. Von 1968 bis 1973 wohnte sie in Neubrandenburg.

Im Alter von 39 Jahren starb Brigitte Reimann an Krebs. Den Roman Franziska Linkerhand ließ sie unvollendet zurück.[1] Einige Literaturwissenschaftler hegten den Verdacht, dass dieses Werk vor der Veröffentlichung 1974 im Auftrag von SED-Funktionären teilweise verändert und einzelne Teile gestrichen wurden. Im Jahre 1981 wurde der DEFA-Film Unser kurzes Leben nach Motiven des Romans gedreht und aufgeführt. Eine nach dem überlieferten Typoskript herausgegebene vollständige Ausgabe erschien 1998. Das Nachwort von Withold Bonner beschäftigt sich sehr detailliert mit den Abweichungen zwischen der Ausgabe von 1974 und dem Typoskript. Tatsächlich waren etwa 4% des Gesamttextes gestrichen worden, darunter viele Passagen, die sich kritisch mit der DDR auseinandersetzten. Im Jahr 2003 erfuhr Brigitte Reimann postum zahlreiche Ehrungen anlässlich ihres 70. Geburtstags; unter anderem wurde in Hoyerswerda eine Bibliothek nach ihr benannt und in Neubrandenburg eine Brigitte-Reimann-Gedenkstätte eingerichtet. Die Stadtbibliothek der Stadt Burg trägt schon seit dem 20. Februar 1986 den Namen »Brigitte Reimann«. 2004 wurde ihr Leben in der Fernsehproduktion Hunger auf Leben mit Martina Gedeck in der Hauptrolle verfilmt.

Werke [Bearbeiten]
1955: Der Tod der schönen Helena (Erzählung)
1956: Die Frau am Pranger (Erzählung), Kinder von Hellas (Erzählung)
1957: Wenn die Stunde ist, zu sprechen und Das Mädchen auf der Lotusblume (unvollendete Romanfragmente)
1960: Das Geständnis (Erzählung), Ein Mann steht vor der Tür und Sieben Scheffel Salz (Hörspiele, Co-Autor Siegfried Pitschmann)
1961: Ankunft im Alltag (Erzählung)
1963: Die Geschwister (Erzählung)
1965: Das grüne Licht der Steppen (Tagebuch einer Sibirienreise)
1974: Franziska Linkerhand (Roman, unvollendet)
1983: Brigitte Reimann in ihren Tagebüchern und Briefen (Auswahl, hrsg. von Elisabeth Elten-Krause und Walter Lewerenz)
1993: Sei gegrüßt und lebe (Briefwechsel 1964 bis 1973 mit Christa Wolf)
1997: Ich bedaure nichts (Tagebücher 1955 bis 1963)
1998: Alles schmeckt nach Abschied (Tagebücher 1964 bis 1970)
1998: Franziska Linkerhand (Roman, vollständige Ausgabe nach dem überlieferten Typoskript mit einem Nachwort von Withold Bonner und einem Beitrag von Angela Drescher)
1999: Aber wir schaffen es, verlaß Dich drauf! (Briefe an eine Freundin im Westen)
2001: Mit Respekt und Vergnügen (Briefwechsel mit Hermann Henselmann, Co-Autor Hermann Henselmann, hrsg. v. Ingrid Kirschey-Feix)
2003: Grüß Amsterdam (Briefwechsel 1956 – 1973 mit Irmgard Weinhofen)
2008: Jede Sorte von Glück. Briefe an die Eltern.
Hörbücher [Bearbeiten]
2000: Ich bedaure nichts - Tagebücher 1955-1963 von Brigitte Reimann (gelesen von Jutta Hoffmann)
2000: Alles schmeckt nach Abschied - Tagebücher 1964-1970 von Brigitte Reimann (gelesen von Jutta Hoffmann)
2004: Ich bin so gierig nach Leben - akustisches Porträt (Tagebuchauszüge und Passagen aus Franziska Linkerhand)
2006: Franziska Linkerhand von Brigitte Reimann (gelesen von Johanna Wokalek)
Sekundärliteratur [Bearbeiten]
Heide Hampel: Reimann, Brigitte. In: Neue Deutsche Biographie (NDB). Band 21. Duncker & Humblot, Berlin 2003, S. 334 f.
Dorothea von Törne: Brigitte Reimann - Einfach wirklich leben, Berlin : Aufbau-Taschenbuch-Verl., 2001, ISBN 3-7466-1652-2
Margrid Bircken und Heide Hampel (Hrsg.): Brigitte Reimann - Eine Biographie in Bildern, Berlin 2004
Sabine Ranzinger: Und trotzdem haben wir immerzu geträumt davon (Siegfried Pitschmann über Leben, Lieben und Arbeiten mit B.R.), 1998 (Hörbuch)
Heide Hampel (Hrsg.): Wer schrieb Franziska Linkerhand? - Brigitte Reimann 1933-1973 - Fragen zu Person und Werk, Literaturzentrum Neubrandenburg e.V., Neubrandenburg 1998
Hunger auf Leben - Das Leben der Brigitte Reimann, MDR 2003 (Regie: Markus Imboden, mit Martina Gedeck als Brigitte Reimann)
Verfilmungen [Bearbeiten]
1981: Unser kurzes Leben - nach Motiven des Romans Franziska Linkerhand, Regie: Lothar Warneke, mit Simone Frost als Franziska Linkerhand)
1990: Erster Verlust - nach Motiven der Erzählung Die Frau am Pranger
Vertonungen [Bearbeiten]
2009: Linkerhand - nach Motiven des Romans Franziska Linkerhand, Oper von Andrea Heuser (Libretto) und Moritz Eggert (Musik), UA Hoyerswerda/Görlitz (Regie: Sebastian Ritschel), Mai 2009
Weblinks [Bearbeiten]
Commons: Brigitte ReimannSammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Literatur von und über Brigitte Reimann im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek (Datensatz zu Brigitte Reimann • PICA-Datensatz • Apper-Personensuche)
Literatur über Brigitte Reimann in der Landesbibliographie MV
www.brigittereimann.de Homepage der Brigitte-Reimann-Gesellschaft
ub.fu-berlin.de Linksammlung der Universitätsbibliothek der Freien Universität Berlin
Imdb-Eintrag der TV-Biografie: Hunger auf Leben
Interpretation unter dem Gesichtspunkt der Darstellung des Geschlechterverhältnisses in der DDR
Begegnungsstätte Hoyerswerda Brigitte-Reimann-Begegnungsstätte Hoyerswerda
Brigitte Reimann in der deutschen und englischen Version der Internet Movie Database
Einzelnachweise [Bearbeiten]
1.↑ Inhaltsangabe bei Zentrale für Unterrichtsmedien im Internet (zum)
Normdaten: PND: 118744070 | LCCN: n84095541 | VIAF: 14836694 | WP-Personeninfo
Personendaten
NAME Reimann, Brigitte
KURZBESCHREIBUNG deutsche Schriftstellerin
GEBURTSDATUM 21. Juli 1933
GEBURTSORT Burg (bei Magdeburg)
STERBEDATUM 20. Februar 1973
STERBEORT Ost-Berlin
Vonhttp://de.wikipedia.org/wiki/Brigitte_Reimann“
Kategorien: Burg (bei Magdeburg) | Autor | Literatur (20. Jahrhundert) | Literatur (Deutsch) | DDR-Literatur | Erzählung | Roman, Epik | Tagebuch | Hörspielautor | Person (Sachsen-Anhalt) | Person (Neubrandenburg) | Deutscher | Geboren 1933 | Gestorben 1973 | Frau


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