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meineFrage:
Stalker? Oder nur schräger Typ und ich paranoid?
Hallo allerseits,
bin über eine Singlebörse an einen sehr seltsamen Typen gekommen, bei dem mich mein Bauchgefühl warnt. Andererseits hat er so etwas Unschuldiges, Naives an sich, dass meine „innere Mutter“ gefühlsmäßig durchaus drauf anspringt. Zur Zeit versucht er mich dazu zu bewegen, dass ich meinen Kontaktabbruch rückgängig mache und ich muss richtig dagegen ankämpfen, dass er mich nicht „einwickelt“.
Schon beim ersten virtuellen Hin- und Herschreiben kam er mir recht besitzergreifend und distanzlos vor. War aber auch irgendwie süß - so unverstellt.
Also haben wir uns getroffen und hatten auch im Bett etwas miteinander. Hab 1 Nacht bei ihm verbracht und ihm zig Mal versichern müssen, dass ich ihn wirklich mag und dass ich auch wiederkomme.
Hatte mich schon ein bisschen verliebt... nur fing er, als ich wieder daheim war, fürchterlich an zu klammern. Ich meldete mich angeblich zu kurz, zu spät... ich solle doch früher wieder kommen und länger bleiben...
Erklärungen meinerseits, dass das nicht ginge und warum, ignorierte er weitestgehend.
Dafür war er so ungeschickt (egoistisch? naiv?), mich bei unserem ersten Treffen schon zu ersuchen, mir doch die Haare blond zu färben und wachsen zu lassen, bis hin zu ziemlich genauen Vorstellungen vom Haarschnitt. Eine weitere gruselige Situation war die: Ich schmuse mit seinem Hund und er sagt mir, dass er nur ein Wort sagen müsse - und der würde mich zerfleischen.
Habe dann geSMSt, dass wir wohl nicht zusammenpassen (Er braucht viel von einer Frau, was ich so nicht geben kann - unsere Persönlichkeiten passen nicht zusammen etc.).
Daraufhin bekam ich mehrere SMS: manche von hilflosem Unverständnis geprägt, aber auch solche, die mein „Schlussmachen“ völlig ignorierten. In allen nannte er mich weiterhin „Spatzl“.
Mit einer »Ich verstehe das nicht«-Mail brachte er mich nach Tagen dazu, ihm die Gründe genauer zu erläutern. Die schien er nicht zu verstehen. (Er wollte doch nur lieb zu mir sein und schauen, dass ich alles habe, was ich brauche.)
Dann gestern: „Spatzl, hast es dir überlegt und kommst du heute abend?“
Heute immerhin die Einsicht, dass „sein Spatzl wohl weggeflogen“ ist - auf eine Art leider sehr berührend, so dass es mir ehrlich schwer fällt, hart zu bleiben.
Zwischendurch der Gedanke: Bin ich paranoid? Ist er einfach nur ein unheimlich ungeschickter, kindlich-naiver Mann? (Er hat mir erzählt, in einer Rockergang aufgewachsen zu sein. Vielleicht ja deshalb? »Nur« ein Exot?) Bin ich zu hart und unerbittlich (wo er doch so tapfer um mich kämpft)?
Pfffff... eure Einschätzung?
Ach ja: Ein paar narzisstische Tendenzen sind mir schon auch aufgefallen. So ist er total überzeugt davon, dass ein Buch über sein Leben ein Bestseller würde. Oder das Erste, was er mir in die Hand drückte, war ein Stapel Fotos, wo er drauf ist.
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