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Klabautermann schrieb am 23.10. 2000 um 23:56:31 Uhr über

BigBrother

Westerwelle erster Politiker im «Big-Brother»-Container


FDP-Generalsekretär absolvierte 35-Minuten-Besuch - Gottschalk kritisiert Auftritt des FDP-Politikers

Hürth (AP) Gut eine halbe Stunde lang hat FDP-Generalsekretär Guido Westerwelle am Samstagabend als erster Politiker die elf Insassen des «Big-Brother»-Containers in Hürth bei Köln besucht. Nach 35 Minuten befand er: «Die sind richtig nett.» Angetreten war Westerwelle in der erklärten Absicht, mit den Container-Bewohnern auch über Politik zu diskutieren. Ungewohnt scharfe Kritik des ZDF-Moderators Thomas Gottschalk an seinem Auftritt wies Westerwelle am Sonntag als «fadenscheinig» zurück. Demokratisch gewählte Politiker dürften es nicht rechtsextremistischen Rattenfängern überlassen, Jugendliche in ihrer eigenen Sprache anzusprechen.

Die Begrüßung Westerwelles durch die seit vier Wochen von jeglichem Kontakt zur Außenwelt weggeschlossenen «Big-Brother»-Mitspieler, die erst Sekunden zuvor von dem Besuch erfahren hatten, fiel überschwänglich aus. Die Freude bezog sich freilich auch auf den großen Fresskorb, den Westerwelle mitgebracht hatte. «Ich wollte euch mal kennen lernen», begründete der FDP-Politiker seinen Besuch.

Eine der ersten Fragen an ihn war, ob Formel-Eins-Fahrer Michael Schumacher mit Ferrari Weltmeister geworden sei. Weitere Erkundigungen musste Westerwelle abwehren: Nach den Regeln des «Big-Brother»-Spiels dürfe er zwar über Politik reden, nicht aber darüber, was außerhalb des Containers vorgehe. Einige kleine Angaben machte Westerwelle dennoch: Die Welt stehe noch und die Spritpreise stünden «beschissen».

Einer der Bewohner fragte nach dem amerikanischen Präsidentenwahlkampf. «Ihr interessiert Euch ja richtig für Politik», freute sich Westerwelle. Dann berichtete er über «unerfreuliche Sachen», die Anschläge auf die Synagogen in Düsseldorf und Berlin. Die Insassen äußerten sich ablehnend zu derartigen Taten. Die Ärztin Stefanie, die nach Westerwelles Auftritt nach dem Zuschauer-Votum den Container verlassen musste, sagte, sie finde Antisemitismus schrecklich. Nach zwei Minuten war das Thema erledigt.

Der Österreicher Walter ließ sich von dem Gast erklären, was eigentlich die FDP sei. Da durfte der Generalsekretär eine positive Tendenz für seine Partei verkünden. Der Rest blieb Smalltalk. Nach einer halben Stunde forderte Moderator Oliver Geissen Westerwelle auf, das «Big-Brother»-Haus zu verlassen.

Gottschalk kritisiert «Segen der FDP» für die Sendung
Gottschalk sagte in der «Bild am Sonntag», er finde den Auftritt Westerwelles «schlimm». Mit der Sendung würde «unseren Kindern die Rübe verstopft». Ihre Philosophie laute, man müsse sich «nur 100 Tage in eine Kiste setzen, dummes Zeug erzählen, andere aus der Kiste rausmobben und wenn du als Einziger überlebst, bist du am Ende reich und berühmt». Gottschalk kritisierte, dass dies nun auch noch «den Segen der FDP» erhalte.

Westerwelle sagte daraufhin am Sonntag in einer Stellungnahme, er habe das «Big-Brother»-Haus besucht, um sich gegen rechtsradikale Gewalttäter in Deutschland einzusetzen. Er bedauerte, dass Gottschalk sich außerstande sehe, seine eigene Popularität für denselben Zweck einzusetzen. In dessen zeitgleich ausgetrahlter «Wetten-dass»-Sendung seien zertretene Kaugummis unter Schuhsohlen zu erschnüffeln gewesen, während er mit den Container-Bewohnern über Rechtsradikalismus diskutiert habe. «Ich glaube, mein Beitrag hatte mehr Niveau



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