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Willow schrieb am 22.7. 2013 um 10:07:44 Uhr über

Trotzphase

Trotz ist ein Verhalten, welches auf hartnäckigem und von heftigen Gefühlsausbrüchen begleitetem Beharren auf einer Meinung oder einem Recht beruht.

Der Begriff wird in der wissenschaftlichen Diskussion kaum mehr verwendet, denn er wertet mehr, als dass er Klarheit schaffen würde.
Inhaltsverzeichnis

1 Trotz als Verhalten
1.1 Trotz in der Kindesentwicklung
1.2 Die Trotzphasen des Kindes in der Sprachentwicklung
2 Sprachgebrauch
3 Weblinks
4 Einzelnachweise
5 Siehe auch

Trotz als Verhalten

Der Trotz empfindende und ausübende Mensch befindet sich dabei in einem Zustand des inneren, leicht auch äußeren Widerstandes gegen die soziale Umwelt im Sinne der Selbstbehauptung. Es besteht immer auch eine Tendenz zum Abbruch der Kommunikation. In der Psychologie ist auch die komplexe Abwehrreaktion der Reaktanz beschrieben, die zum Beispiel dann eintritt, wenn eine Appellbotschaft auf der Beziehungsebene nicht fundiert ist.
Trotz in der Kindesentwicklung

Bei der Kindesentwicklung gibt es einen sogenannten Übergangsabschnitt, der typischerweise im zweiten Lebensjahr beginnt und bis zum vierten Lebensjahr anhält (auch Trotzalter oder -phase genannt), wobei die Zeiten jedoch stark schwanken können. In dieser Zeit macht sich erstmals der kindliche Selbstbehauptungswille geltend. In der Entwicklungspsychologie wird inzwischen die Bezeichnung Autonomiephase bevorzugt, daTrotzetwas Negatives darstellt und als Begriff unscharf ist.
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Als zweites Trotzalter wurde früher häufig eine bestimmte Phase in der Pubertät bezeichnet, in der die Heranwachsenden sich insbesondere gegen die Erziehungsberechtigten wenden.
Die Trotzphasen des Kindes in der Sprachentwicklung

In der Sprachentwicklung des Kindes, etwa ab dem Alter von 1,5 Jahren an, beginnt das erste Fragealter, welches inzwischen auch als 1. Trotzphase bezeichnet wird. Das Kind drückt mit seinem noch relativ geringen Wortschatz von etwa 50 Wörtern alle seine Wünsche und Bedürfnisse aus und versucht diese in Einklang mit seinem Umfeld zu bringen. Dabei werden Fragen an den Erwachsenen gestellt, die, wenn sie mit ja beantwortet werden vom Kind als positiv gewertet werden. Wird etwas verneint, so kann das Kind eventuell mit Trotz reagieren. Diese Trotzreaktionen erklären sich aus dem damit zusammenhängenden Kontext: Da das Kind noch nicht mit Worten ausdrücken kann, was sein eigentliches Ziel ist, versucht es, durch die auf ein geäußertes Bedürfnis folgende Trotzreaktion, die nötige Aufmerksamkeit seines Umfeldes zu bekommen. Diese Trotzreaktionen treten jedoch nicht bei allen Kindern in diesem Alter auf. Insofern ist Trotzphase heute ein ungesicherter und in Psychologie und Pädagogik kaum mehr verwendeter Begriff, noch dazu ist er herablassend und negativ wertend.

Das zweite Fragealter beginnt ab dem vierten bis fünften Lebensjahr, wenn die Wortschatzentwicklung bereits weit fortgeschritten ist. Das Kind stellt jetzt Warum-Fragen, um Informationen zu den einzelnen es beschäftigenden Gebieten zu bekommen und stellt auch die Erwachsenen in Frage, wenn es erkennt, dass diese keine Antwort auf seine Frage parat haben. Während dieser Phase widersprechen Kinder ihren Eltern und versuchen durch Sturheit, Bockigkeit und kreative Ideen ihre erwachsenen Mitmenschen auf das eigentliche Problem hinzuweisen.
Sprachgebrauch

Die RedensartSchutz und Trutzunterscheidet die helfende und die kämpferische Seite z. B. eines Bündnisses.
Die Präposition trotz führte zunächst den Dativ mit sich. Neuere Formen stehen mit dem Genitiv, was aber ursprünglich falsch war. Allerdings ist dies im Gegensatz zum verbreitet mit dem falschen Kasus gesetzten „wegen demheute laut Duden richtig.[1]
VonTrotzabgeleitet sind das Verb trotzen (intransitiv bzw. transitiv mit dem Dativ) und die einen Hauptsatz einleitende Konjunktion trotzdem.
im positiven Sinne außerhalb des oben beschriebenen Bedeutungszusammenhangs als trotzen = einer Sache (u. a. Unwetter, Gefahr) oder einer Person (u. a. Feind) (erfolgreich) Widerstand leisten
etwas aus/zum Trotz tun = etwas tun, nur weil es der Andere nicht will oder wünscht
nichtsdestotrotz
»Trotz und Eitelkeit hält der Schönheit Gesellschaft« (K. F. W. Wander: Deutsches Sprichwörter-Lexikon, Bd. 4, S. 1339)

Weblinks

zum Trotz
Trotz bei Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, Band 4. Leipzig 1801

Einzelnachweise

http://www.duden.de/suche/index.php?begriff=trotz&bereich=mixed&pneu=

Siehe auch

Trutzburg, Kaisertrutz
Wut, Abschnitt Wutanfälle beim Kind
Reaktanz
Passiv-aggressive Persönlichkeitsstörung

Wikiquote: TrotzZitate
Wiktionary Wiktionary: trotz – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen


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