ASKFAZ

Brief an die Frankfurter Allgemeine Zeitung


Sehr geehrte Damen und Herren,

im Anhang beschreibe ich eine kleine verrückte Aktion.
Der beschriebene Kleinpreis hat zufällig die Buchstaben »FAZ« im Namen (ASKFAZ).
Deshalb würde sich für Ihr Blatt anbieten, die Aktion mit ein paar (oder ein paar mehr) Euro zu sponsorn, zumal das Ganze auf einem literarischen Werk fusst, und Sie doch einen kulturellen Anspruch haben.
Falls Sie sich gegen ein Sponsoring entscheiden sollten (was ich zutiefst bedauern würden), halten Sie die Aktion bitte streng geheim, da sie sonst evtl. nicht mehr bezahlbar wird.
Die Durchschnittsausgaben für den Preis belaufen sich durchschnittlich (jedoch ohne jedes Bekanntsein) auf unter € 10.-
Diese könnten jedoch bei Bekanntwerden sprunghaft ansteigen.
Es wäre jedoch auch die Chance auf einen gewaltigen Publicity-Schub für Ihr ja doch eher konservatives Blatt vor allem bei jungen, flippigen Leuten.
Ich hoffe auf baldige nachricht und verbleibe
mit freundlichen Grüssen

Nein, dies ist kein englischsprachiger Aufruf, ein eher konservatives, jugendfernes Blatt zu irgendeinem Thema zu befragen.
ASKFAZ steht für: Alexander Sowtschick Kleinpreis Für Angewandte Zopfologie. Der Preis beträgt 50ct. pro Tag und wird sogenannten »Zopfchicks« bar ausbezahlt.

Definitionen und Regeln

Allgemeines:

Zwischen dem 23.7. und dem 23.8. (beide Tage zählen insbesondere dazu), erhält jedes erkennbar weibliche menschliche Wesen (Mädchen/Teenager/Frau/Greisin) ohne Ansehen von Aussehen, Personenstand, Alter, Einkommen, Vermögen, Haarlänge -farbe und anderen persönlichen Merkmalen, welches 2 geflochtene Zöpfe trägt und mir persönlich begegnet (im Folgenden auch »Z-Objekt« genannt bzw. »Zopfjekt« oder »Zielobjekt«) 2004: Zopfchick
€ 0,50 (in Worten: fünfzig Eurocent) sofort und in bar ausbezahlt als
»Alexander Sowtschick Kleinpreis Für Angewandte Zopfologie«
im Folgenden »ASKFAZ« genannt.


Pferdeschwänze, ungeflochtene »Schwänzchen«, Rastazöpfe, »viele kleine Zöpfe«, hochgesteckte Haare usw. zählen nicht.


Im Allgemeinen wird das Preisgeld sofort und ohne Verzögerung der betreffenden Person freundlich übergeben ggf. mit Erklärung (mündlich oder gedruckt).
Ist das Zopfjekt schnell ausser Reichweite (z.B. auf dem Fahrrad oder im Auto), und ist nicht mehr zu erwischen, kommt das Geld in den »Jackpot«.
(zur Verwendung des Jackpot siehe weiter unten)
Die Preisgeldübergabe hat oberste Priorität und darf nur bei Gefahr für Leib und Leben von Personen oder bei Gefahr der Beschädigung wertvoller Sachen (ab ca. € 2500.-) unterlassen werden.
Lehnt das Zopfjekt das Preisgeld ab, s.o.
Jackpot: Das nächste greifbare Zielobjekt erhält den gesamten Jackpot.

Die prinzipielle Gleichbehandlung der Zielobjekte betreffs des Preisgeldes lässt den Umstand unbenommen, dass besonders hübsche, sympathische oder rothaarige Zopfjekte (wie alle anderen Frauen) durch Einladung zum Kaffee, Essen etc. besonders belohnt werden dürfen.

Es ist darauf zu achten, immer genügend Kleingeld dabeizuhaben, damit das Preisgeld möglichst passend und in einer Münze übergeben werden kann.
Ist das Kleingeld ausgegangen, muss gewechselt werden.

Ein »Hundstagezopfokoll« dient ebenso wie eventuelle Fotoaufnahmen der Beschenkten der Protokollierung des »ASKFAZ«-Monats und geschieht freiwillig.

Hier noch das Zitat das Grundlage und Ursprung der ganzen Aktion war:

(vgl. »Hundstage« v. Walter Kempowski S. 135 Abs.2)

»Beide machten sich Zöpfe, weil Sowtschik Zöpfe mit fünfzig Pfennig honorierte pro Tag: Und ewig währen die Tage der Liebe«