Einige überdurchschnittlich positiv bewertete
Assoziationen zu »Wissenschaft«
blubb schrieb am 9.12. 2000 um 20:29:26 Uhr zu
Bewertung: 5 Punkt(e)
Es hilft, wenn mensch sich immer wieder sagt, daß Wissenschaft kontingent ist - also nicht notwendigerweise so, wie sie gerade ist. Es geht immer auch anders.
Ein recht nettes Beispiel ist die Geometrie: da gab's ja mal den netten Herren Euklid, und der hat ein paar Axiome aufgestellt, die niemand rational versteht (»Parallelen schneiden sich im Unendlichen«), und daraus eine Geometrie gemacht, die jetzt sowas wie der Common Sense ist, in der Schule gelehrt wird usw. Nicht daß ich was gegen den Herrn Euklid hätte, aber es gibt auch noch andere Geometrien, die in sich auch widerspruchsfrei sind und damit genau dieselbe Existenzberechtigung wie die euklidische haben - das wird allzuoft vergessen.
Interessant sind dann auch noch in den Geisteswissenschaften die Auseinandersetzungen zwischen den Leuten, die die Welt lediglich erklären wollen - also zum Bleistift der Herr Luhmann mit seiner Systemtheorie, und den Leuten, die die Welt besser machen wollen - Habermas und so. Letztere sind mir eigentlich um einiges symphatischer als erstere.
Homo Docens schrieb am 7.7. 2002 um 17:13:59 Uhr zu
Bewertung: 1 Punkt(e)
Es sei kurz angemerkt: Wir halten es für angebracht, ja für zwingend notwendig der exakten Wissenschaft einen Knüppel zwischen die Beine zu werfen, ihr die Autorität abzusprechen, uns in die Schranken eines erbärmlichen Häufleins Säure zu verweisen. Diese protestantische Pedanterie im Zeichen des Meßbechers (des Wissenschaftlichen Instruments, nicht des liturgischen versteht sich), seit gut vierhundert Jahren erzieht sie uns zum schlechteren, und nun macht sie sich auch noch daran, zudem in einer Weise welche auch an ihren eigenen, höchst zweifelhaften, erkenntnistheoretischen Prämissen gemessen, nichts als Dürftigkeit im Beweis produziert, den menschlichen Geist und Willen zum Sklaven einer diffusen Ordnung von Enzymen zu machen, besitzt die Frechheit, das Wesen des Menschen selbst aus dem Labor heraus erklären und stiften zu wollen, gibt rat- und rastloses Beobachten und Kompilieren als Erkenntnis aus, ohne einzugestehen, daß selbst die geringste unter ihren Beobachtungen außerhalb des Maßstabs ihrer eigenen Methode schlechterdings ihr Geld nicht wert wäre. Dergestalt türmt sich die protestantische Wissenschaft unermüdlich auf tönernem Fusse zu einem wackeligen sich selbst verfielfältigendem Monstrum auf, das selbst dort wo man es im Recht wähnen wollte, anscheinend nur Katastrophisches und Katastrophischstes zu produzieren vermag, und sei es nur im Hinblick auf das menschliche Selbstbewusstsein und die Solidarität der menschlichen Gemeinschaft.
Wohlgemerkt: Die Denunziation des allgemeinen technischen Fortschritts ist unsere Sache nicht! Sollen sie doch basteln in ihren glitzernden Werkstuben, den protestantischen Palästen, sollen sie, wo es von Nutzen ist, doch herumschrauben und herumberechnen, die Ingenieure, das sei ihnen zum Wohle der Menschheit belassen, aber ihnen in solch wichtigen Anliegen das Feld räumen, so daß Rechenschieber und Radiergummi Einzug halten in die Diskussion um Würde, Geist und Wesen des Menschen: niemals sage ich! Mögen sie Pülverchen und Mittelchen im Dienst des Menschen und im Kampf gegen dessen ärgste Feinde, nämlich die Krankheit, die Gebrechlichkeit und die Bedrohungen der Natur entwickeln, danken werden wir es ihnen, ihre Namen sollen wir Preisen, aber wo sie sich durch das Hintertürchen der Heilkunde Autorität verschaffen wollen in der Diskussion um das Moralische und das Sittliche, wo sie die Natur des Menschen in ihrem Sinne umbewerten, da wollen wir ihnen entgegentreten und ausrufen: Krieg den Laboren!
PDDG schrieb am 17.9. 2009 um 19:50:51 Uhr zu
Bewertung: 1 Punkt(e)
Auch Wissenschaftler sind nicht immer objektiv, haben ihre Vorurteile, haben vor allen Dingen ihre Geldgeber, haben manchmal einfach schlechte Laune oder Irrtümer; manche davon kennen sie sogar.
Tatsache bleibt: Die meisten ihrer Kritiker haben ihre Vorurteile, ihre Ziele, oft ihre Geldgeber und ihre Quellen, vor allen aber ihre Irrtümer. Viele kenne diese, einige nicht.
Was nun soll die Wissenschaft gegenüber, sagen wir mal der Kontrolle, wieviele Socken in meiner Schublade sich verstecken, auszeichnen? Nichts, wenn es nach einigen Definitoren geht. Die Argumentation verläuft dann etwa so: »Wissenschaft« setzt sich aus den Worten »Wissen« und »Schaft« zusammen, man muss daher Etymologisch zugeben, dass eine Definition aller »Wissenschaft ist das, was Wissen schaft« schon sehr reizvoll ist (dann ist alles nachsehen wissenschaftlich). Andere sagen, die Argumentation gehe etwa so: »Wir geben denen etwas vom Pathos des freien Forschers ab, um damit Solidaritäten freizusetzen und Fördergelder zu sichern.«
Unabhängig davon, gibt es tausend Definitionsversuche, die alle mehr oder weniger um einige Fixpunkte sortiert sind, quasi Fruzzimengen, so, dass Physik selbstredend eine Wissenschaft ist, Astronomie jedenfalls eine Wissenschaft ist, aber Astrologie auf keinen Fall eine ist.
Es ist klar, dass es Sympathisch wirkt, dass W., im Gegensatz zur mancher Metaphysik, auf den selben Vernunftprinzipien aufbauen kann die Jedermann (alle Beide) im Alltag auch anwenden (siehe: Pfannenwender).
bio23 schrieb am 4.8. 2001 um 20:39:13 Uhr zu
Bewertung: 2 Punkt(e)
Wissenschaft ist die pure, klare Lehre. Einfache Fakten, die schlicht und ergreifend so sind, wie sie sind. Keine Meinungen und Ansichten, kein Gut und Böse, keine Wertungen und Verbote. DAS ist eindrucksvoller und erfüllender als die Schönheit der Unwissenheit. Ein Regenbogen verliert nicht an Schönheit dadurch, dass ich etwas von Lichtbrechung verstehe, im Gegenteil: Er gewinnt an Grösse, an Komplexität. Ich kniee nieder vor wunderbar analytischen Zusammenhängen, nicht vor verworreren, mich einengen wollenden Mystiken und Heilsversprechen.
| Einige zufällige Stichwörter |
überglücklich
Erstellt am 2.6. 2002 um 00:08:16 Uhr von namensindschallundrauch@der-nachtmensch.de, enthält 17 Texte
Jungfernzeugung
Erstellt am 24.10. 2003 um 18:50:37 Uhr von mcnep, enthält 22 Texte
Antinihilist
Erstellt am 30.8. 2002 um 06:56:38 Uhr von copy&paste, enthält 5 Texte
Airport
Erstellt am 12.5. 2001 um 15:31:46 Uhr von Landyana, enthält 13 Texte
Schlips
Erstellt am 6.6. 2001 um 22:54:52 Uhr von Nils the Dark Elf, enthält 30 Texte
|