Einige überdurchschnittlich positiv bewertete
Assoziationen zu »Buchmaschine«
Douglas Davis schrieb am 5.11. 2000 um 15:51:25 Uhr zu
Bewertung: 1 Punkt(e)
Interaktion mit einem (endlosen) Satz
Der Pionier interaktiven Fernsehens und früher telematischer Projekte Douglas Davis wollte schon in seinen TV und Videoexperimenten aus den starren Sender-Empfänger-Paradigmen massenmedialer Medienschaltungen ausbrechen. Unvergessen ist eine Kameraeinstellung bei einer open-TV-Übertragung, in der er immer wieder gegen das Objektiv der aufnehmenden Kamera trommelt und den Zuschauern zuwinkt und sie auffordert, näher zu kommen (Abb.11).
Dieses Durchbrechen der Zuschauenden zur ,anderen Seite` konnte freilich in den Konzept-Art und Video-Kunst-Projekten nur simuliert werden - und so ist es nur konsequent, wenn gerade Douglas Davis den vielleicht wirklich ,ersten` hypertextuellen Virus im Netz 1995 aussetzt, den ersten wirkliche ,Welttext`[46]:
Der First collaborative Sentence ist ein einziger Satz, der immer weiter geschrieben werden kann - und auch wird: ohne Thema, unstrukturiert, ohne Absender, ohne Empfänger, anonym, vollkommen offen - und den in seiner jetzigen Version vorzulesen wahrscheinlich ein ganzer Tag nicht ausreichen würde:
»THE WORLD`S FIRST CLICK here if want to see a close-up of yourself with your nose on the screen before plunging on ahead: CLICKCLICKCLICK CLICKCLOSER CLOSERCLOSERCLICKCLICKCLICKCLICK [...]«.[47]
hei+co schrieb am 4.11. 2000 um 00:11:41 Uhr zu
Bewertung: 1 Punkt(e)
Text als Oberfläche
So könnte höchstens ein Text, der niemals gelesen werden würde, einen Autor haben - jeder andere Text aber ist Produkt von verschiedenen textproduktiven Prozessen - Textmaschinen:
Sprachspielen, Auf- und Entladungen, Referenzen, die sich aufbauen, abbrechen,. vertiefen und vernetzen ... Differenzen und Wiederholungen von Lese- und Schreib-akten ...
Ein Text stellt eine Oberfläche dar für die Begegnung von Leser und Schreiber, Urheber und Nutzer, Sender und Empfänger ...
»Autor und Leser sind durch gleiche Anstrengung und Aufmerksamkeit in der Textarbeit vereint. Die Gültigkeit dieser Konstellation erstreckt sich idealerweise auf einen zeitlich wie kulturell gemeinsamen Textort, wo sich schreibender ’Leseautor’ und dem Formulierungsprozeß inhärenter ’Autorleser’ treffen. [...] Die impliziten Interaktionen, die sich im unmittelbaren, weitgehend gleichberechtigtem Korrespondenzwissen von Autor und Leser intentional aufeinander bezogen aufbauen und zur evidenz gelangen, entziehen sich einer auktorialen Verfügung. [...] Dem Leser fält zunehmend Autorschaft zu, die aber nicht mehr mit dem ursprünglichen Formulierer zurückgekoppelt ist, sondern die diese Bindungsgemeinschaft nur noch simuliert. « (Kleinschmidt, Erich, Autorschaft. Konzepte einer Theorie, Tübingen und Basel, 1998, 43)
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