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Prediger schrieb am 20.12. 2006 um 12:40:31 Uhr über

Sind

Der Sindh ist eine von vier pakistanischen Provinzen. Die traditionellen Hauptstädte Hyderabad und Thatta wurden 1936 von Karatschi abgelöst. Der Sindh ist mit 40 Millionen Einwohnern relativ stark bevölkert, wobei schon die Bevölkerung von Karatschi auf bis zu 14 Mio. Menschen geschätzt wird. Der Sindh ist in 23 Distrikte unterteilt.

Die schönste Legende zur Entstehung der Bezeichnung Sindh ist indogermanischen Ursprungs in der es heißt: Der Indus entspringt aus dem Maul des Löwen - Sinh-ka-bab. In Sanskrit wird die Gegend Sindhu - Ozean genannt. Die Assyrer, im 17ten Jahrhundert nannten die Region Sinda, die Perser Abisind.

Inhaltsverzeichnis [Verbergen]
1 Geografie
2 Bevölkerung
3 Klima
4 Geschichte



Geografie [Bearbeiten]Der Sindh grenzt an die Provinzen Belutschistan und Panjab, an die indischen Bundesstaaten Rajasthan und Gujarat, sowie an das Arabische Meer (im Uhrzeigersinn, beginnend im Westen). Geographisch ist es die drittgrößte Provinz Pakistans mit einer Nord-Süd-Ausdehnung von 579 km und 282 - 442 km in Ost-West. Die Wüste Thar begrenzt den Sindh nach Osten, die Kirthar Berge im Westen. Die Ebene im Zentrum wird vom Indus durchflossen.

In der Provinz Sindh gibt es zwei große Seehäfen, beide auf dem Gebiet der Stadt Karatschi, ebenso der größte und modernste Flughafen Pakistans: Qaid-e-Azam International Airport. Andere bedeutende Städte (von insgesamt ca 160) in der Provinz sind Hyderabad, Sukkur, Mirpurkhas und Larkana. Die Landbevölkerung lebt vor allem vom Anbau von Baumwolle, Weizen und Zuckerrohr, in der Nähe des Indus auch großteils vom Reisanbau. Der Landstrich ist für seine schmackhaften Bananen und Mangos berühmt. Karatschis Küstengewässer sind sehr fischreich und eines der besten Fanggebiete der Welt für Krebse, Shrimps und Großfische.


Bevölkerung [Bearbeiten]Die Provinzsprache ist Sindhi, eine indogermanische Sprache, welches in arabischen Buchstaben geschrieben wird und eng mit Sanskrit verwandt ist. Sindhi wird laut Volkszählung von 1998 von 59,7% der Bevölkerung gesprochen, insbesondere im ländlichen Raum (92,0%). Weitere verbreitete Sprachen sind Urdu (21,1%, besonders in Karatschi), Punjabi (7,0%) und Paschtunisch (4,2%)

Die Einwohner sind zu 91,3% muslimischen Glaubens, daneben gibt es 6,5% Hindus (1941 waren es noch 25,3%) und 1,0% Christen.


Klima [Bearbeiten]Allgemein subtropisch geprägt, sind die Sommer heiß, die Winter dagegen mit Mindestwerten von bis zu 2° C in Dezember und Januar gebietsweise sehr kalt. Regen fällt hauptsächlich im Juli und August. Die Region wird von beiden Monsunen beeinflusst, dem Südwest Monsun vom Indischen Ozean, der von Mitte Februar bis September wetterbestimmend ist und dem Nordostmonsun der von Oktober bis Januar aus dem Himalaya bläst. Im Sindh fällt wenig Regen, die Landwirtschaft ist auf die Bewässerung der Felder durch die Überflutung durch den Indus angewiesen. Der Fluss tritt während der Schneeschmelze im Himalaya und dem Monsunregen im Norden regelmäßig über die Ufer, durch den Bau von Dämmen wurde die Flut aber in den letzten Jahren immer mehr reglementiert.

Klimatisch muss man den Sindh jedoch in drei Regionen einteilen. Siro, das Gebiet um Jacobabad wird vom thermischen Äquator durchzogen. Der Temperaturrekord hält das Jahr 1919 mit 53°C. Die Luft ist gewöhnlich sehr trocken. Frostige Temperaturen im Winter sind normal. Das Wetter in Wicholo, dem mittleren Teil des Sindh um Hyderabad besteht aus trockenen, heißen Tagen und kalten Nächten. Die maximale Temperatur beträgt 43-44°C. Lar, das Gebiet um Karachi ist von feuchtem, maritimem Klima geprägt. Die Höchsttemperaturen betragen 3538°C bei stetigem Wind im Sommer aus Südwest und im Winter aus Nordost und wenig Regen. Auf den höchsten Bergen des Kithargebietes können die Temperaturen bis gegen 0°C fallen und ab und zu fällt im Winter auch Schnee.


Geschichte [Bearbeiten]Erste Zeugnisse menschlicher Besiedlung wurden in die Zeit von 7000 Jahren vor unserer Zeitrechnung eingeordnet.

Ca. 4000 vor unserer Zeitrechnung zog eine nichtarische Gruppe über das iranische Plateau und siedelte im Industal. Diese Kultur blühte bis 3000 v.Chr und ist, sowohl im Umfang als auch in der Zahl der Bevölkerung, ebenso bedeutend wie die ägyptische oder die mesopotamische Kultur. Die Zivilisation im Industal bevölkerte einen großen Teil des Gebietes das heute Pakistan ist. Über den Untergang dieser Zivilisation kann nur spekuliert werden, er ist aber sicher eng mit der vorrückenden Besiedlung durch Indo-Europäer aus Osteuropa, internen Konflikten und vielleicht auch mit einer schlimmen Flutkatastrophe verknüpft.

Ein Teil dieser neuen Siedler, einer Indo-Arischen Gruppe siedelte im Gebiet zwischen Sarasvati und Ganges (um 1500 v.Chr) und drangen auch in das Gebiet des Indus vor. Ihre Nachkommen formten in der Folgezeit die Kultur Südasiens. Die Arier erfanden das Kastensystem um die einheimische Bevölkerung zu versklaven. Diese Form der Apartheid machte die Eingeborenen zu Unberührbaren und stärkte die Macht der Eindringlinge.

Im sechsten Jahrhundert vor unserer Zeitrechnung wurde der Sindh von Truppen des persischen Reichs erobert und wurde zu einer Provinz des Hindusch, dessen Zentrum im Norden, im Punjab, lag. Alexander der Große annektierte danach das Gebiet und wurde nach seinem Tod von den Mauren abgelöst die 305 v.Chr. den Sindh durchquerten. Später, während der Herrschaft des Königs Ashoka wurde die Region buddhistisch geprägt. Der Buddhismus blieb auch während der folgenden Jahrhunderte bestimmend bis muslimische Araber im Jahre 711 unserer Zeitrechnung die Kontrolle über das Gebiet übernahmen.

EinklappenVerwaltungsgliederung Pakistans
Belutschistan | Nordwestprovinz (NWFP) | Punjab | Sindh | Islamabad Hauptstadtterritorium (Capital Territory) | Stammesgebiete unter Bundesverwaltung (FATA) | Asad Kaschmir | Nordgebiete


Vonhttp://de.wikipedia.org/wiki/Sindh“



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