Karin Beier (* 14. Dezember 1965 in Köln) ist eine deutsche Theaterregisseurin.
Inhaltsverzeichnis [Verbergen]
1 Werdegang
2 Schauspiel
3 Musiktheater
4 Inszenierungen (Auswahl)
5 Einzelnachweise
6 Weblinks
Werdegang [Bearbeiten]
Beier studierte in ihrer Heimatstadt Köln zunächst Anglistik, sowie Theater-, Film- und Fernsehwissenschaft. Über dieses Studium kam sie zum Theater. 1986 gründete sie zusammen mit Elmar Goerden die international zusammengesetzte Theatergruppe Countercheck Quarrelsome, mit der sie insgesamt neun Stücke von William Shakespeare zumeist an theaterfremden Spielstätten (wie z.B. Fabrik- und Messehallen) in der Originalsprache inszenierte.
Die Begeisterung fürs Theater wuchs, und sie entschloss sich 1991 als Regieassistentin ans Düsseldorfer Schauspielhaus zu gehen. Hier konnte sie schon bald ihre ersten eigenverantwortlichen Inszenierungen an einem Stadttheater herausbringen. In Düsseldorf war vor allem der irakische Regisseur David Mouchtar-Samorai prägend für ihre Entwicklung.
Seit der Spielzeit 2007/2008 leitet sie das Schauspiel Köln als Intendantin. In der laufenden Spielzeit 2009/2010 steht ihre Vertragsverlängerung an.
Schauspiel [Bearbeiten]
Bereits 1994 wurde sie mit ihrer Inszenierung von Romeo und Julia zum Berliner Theatertreffen eingeladen und von Theater heute zur Nachwuchsregisseurin des Jahres gewählt. Auch ihre Düsseldorfer multilinguale Inszenierung von Shakespeares Ein Sommernachtstraum mit 14 Schauspielern aus neun Ländern wurde zum Theatertreffen eingeladen. In den nachfolgenden Jahren inszenierte sie außerdem am Deutschen Schauspielhaus in Hamburg, am Schauspielhaus Bochum, an den Münchner Kammerspiele und am Wiener Burgtheater sowie am Schauspiel Köln.
In den Jahren 2004 und 2005 führte sie Regie bei den Wormser Nibelungenfestspielen nach einer Fassung von Friedrich Hebbel.
2006 gewann sie den Nestroy-Theaterpreis für die Beste Regie von Kleinbürger am Akademietheater (Wien). 2007 übernahm Karin Beier als Intendantin die Leitung des Schauspiels Köln.
Für das Jahr 2010 hat der (kommissarische) Kölner Stadtkämmerer Norbert Walter-Borjans im Haushaltsenwurf eine Kürzung für die Bühnen der Stadt Köln in Höhe von 6,3 Millionen € vorgesehen (dies sind 12,5 %). Für Beier bedeutet dies, daß nun weniger gespielt wird (vielleicht nur noch Samstags und Sonntags) und schlug ferner vor, keinen Neubau für das Schauspielhaus zu errichten und vielmehr das alte Haus zu sanieren. Gespart werden könne nur an den Produktionskosten.
2009 wurde Beier unter drei Nominierten für die Beste Regie Schauspiel mit dem Deutschen Theaterpreises Der Faust für ihre Inszenierung von Franz Grillparzers Das Goldene Vlies ausgezeichnet.[1]
Beier wurde mit drei Inszenierungen des Kölner Schauspielhauses für das Berliner Theatertreffen der Berliner Festspiele 2010 nominiert: Die Schmutzigen, die Hässlichen und die Gemeinen von Ettore Scola und Ruggero Maccari, Regie Karin Beier; Kasimir und Karoline von Ödön von Horváth, Koproduktion NT Gent und De Veenfabriek, Regie Johan Simons und Paul Koek; Die Kontrakte des Kaufmanns. Eine Wirtschaftskomödie von Elfriede Jelinek, Thalia Theater, Hamburg in Koproduktion mit Schauspiel Köln, Regie Nicolas Stemann[2] Das Berliner Theatertreffen wird 2010 mit der Produktion Kasimir und Karoline von Ödön von Horváth in der Inszenierung von Johan Simons und Paul Koek eröffnet.
Musiktheater [Bearbeiten]
Karin Beier ist seit 1997 (Carmen in Bremen) auch als Musiktheaterregisseurin tätig. Weitere Operninszenierungen waren u.a. Rigoletto an der Oper Köln, Così fan tutte und Händels Oratorium Semele am Theater Basel. Im Mai 2006 hat ihre Inszenierung von Mozarts Oper Die Entführung aus dem Serail in einer Koproduktion von Wiener Staatsoper und Burgtheater Wien am Burgtheater (dem Ort der Uraufführung des Singspiels im Jahre 1782) Premiere.
Inszenierungen (Auswahl) [Bearbeiten]
1992 - Die 25. Stunde von George Tabori am Düsseldorfer Schauspielhaus
1993 - Romeo und Julia von William Shakespeare am Düsseldorfer Schauspielhaus
1995 - Ein Sommernachtstraum von William Shakespeare am Düsseldorfer Schauspielhaus
1996 - Was ihr wollt von William Shakespeare am Deutschen Schauspielhaus Hamburg
1997 - Der Sturm von William Shakespeare am Schauspiel Köln
1998 - Der Menschenfeind von Molière am Schauspiel Köln
2001 - Richard III. von William Shakespeare am Schauspielhaus Bochum
2003 - Minna von Barnhelm von Gotthold Ephraim Lessing am Schauspielhaus Bochum
2004 - God Save America von Biljana Srbljanović am Akademietheater (Wien)
2007 - Die Nibelungen von Friedrich Hebbel am Schauspiel Köln
2008 - Das goldene Vlies von Franz Grillparzer am Schauspiel Köln
2009 - Das Leben ein Traum von Pedro Calderón de la Barca am Burgtheater Wien
2009 - König Lear von William Shakespeare am Schauspiel Köln
2010: Die Schmutzigen, Hässlichen und Gemeinen von Ettore Scola und Ruggero Maccari Halle Kalk des Schauspiel Köln[3]
Einzelnachweise [Bearbeiten]
↑ http://www.ksta.de/html/artikel/1259057429618.shtml
↑ http://www.berlinerfestspiele.de/de/aktuell/festivals/03_theatertreffen/tt10_auswahl/tt10_auswahl.php
↑ [1]
Weblinks [Bearbeiten]
Commons: Karin Beier – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Karin Beier: 50 Regisseure im deutschsprachigen Theater. Seite des Goethe-Instituts
Gespräch mit Karin Beier anläßlich der Verleihung des Faust-Theaterpreises 2009 im Westdeutschen Rundfunk WDR 3 (Sendung Mosaik) vom 30. November 2009
EinklappenNestroypreisträger (Regie)
2000: Luc Bondy | 2001: Peter Zadek | 2002: Michael Schottenberg | 2003: Andrea Breth | 2004: Stephan Kimmig | 2005: Christoph Marthaler | 2006: Karin Beier | 2007: Grzegorz Jarzyna | 2008: Stefan Bachmann | 2009: Martin Kušej
Personendaten
NAME Beier, Karin
KURZBESCHREIBUNG deutsche Theaterregisseurin
GEBURTSDATUM 14. Dezember 1965
GEBURTSORT Köln
Von „http://de.wikipedia.org/wiki/Karin_Beier“
Kategorien: Frau | Deutscher | Theaterregisseur | Geboren 1965 | Nestroypreisträger | Person (Köln)
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