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positiv bewertete Texte
Der erste Text am 11.4. 2008 um 20:07:23 Uhr schrieb
mcnep über Urnenfeldbestattung
Der neuste Text am 20.9. 2014 um 15:05:38 Uhr schrieb
Horscht Naumann über Urnenfeldbestattung
Einige noch nie bewertete Texte
(insgesamt: 2)

am 20.9. 2014 um 15:05:38 Uhr schrieb
Horscht Naumann über Urnenfeldbestattung

am 12.4. 2008 um 23:25:27 Uhr schrieb
Hanno Nühm über Urnenfeldbestattung

Einige überdurchschnittlich positiv bewertete

Assoziationen zu »Urnenfeldbestattung«

mcnep schrieb am 11.4. 2008 um 20:07:23 Uhr zu

Urnenfeldbestattung

Bewertung: 2 Punkt(e)

LiebesTagebuch, Heute war ich mal wieder auf einer Beerdigung, diesmal vom Typ anonyme Urnenfeldbestattung. Sowas habe ich aber auch schon schöner gesehen, wobei, am Priester lag es nicht, dieser mindestens 70jährige Eifelknorren hat die souveränsten Exequien abgehalten die ich lange sah, da saß praktisch jeder Handgriff, jedes Zeichen, ein durchgehaltener Tonus und etwas, das man Glaubensgewissheit nennen mag, da war kein falsches Wort, sogar der Messdiener war zu dick. Aber das Bestattungsfeld für die Feldbestattung, nein, das war nicht wirklich schön, auch wenn sich der Friedhof 'Waldfriedhof' nannte. Ein Stück Rasen zwischen Bäumen und Gräberreihen, anschüssig, an seinem Fuß ein gemauerter Kreis, den man für einen ehemaligen Bunkereingang hätte halten können, wäre er nicht mit abgelegten Blumen bedeckt gewesen, in das winzige Loch, in dem die Urne versank, hätte kein Usambaraveilchen mehr gepasst. Ein Brief der Töchter ging wohl noch mit rein, die später, nach dem Leichenkaffee noch mit den engsten Angehörigen - zu denen uns das Schicksal auf buntem Weg ja auch gemacht hat - zum Friedhof zurück, da sah das kleine Rasenstück schon wieder aus wie zuvor. Mit Argusaugen inspizierten die beiden Mädchen die Fläche, rekapitulierten schon zuvor gefasste Orientierungspunkte, zählten die noch jungen Taxusbüsche ab, und kamen zu dem Ergebnis, Papa liegt zwischen dem 13ten und 14ten Busch, etwas rechts von den zwei Linden. Ich habe sie nicht unterstützt und nicht innerlich verlacht, ich weiß da was von, um diese vielen kleinen selbstgedrechselten Strohhalme - meine Eltern besuche ich inzwischen praktisch gar nicht mehr und K.? In letzter Zeit auch meist nur zu den Feiertagen. Oh Gott, beim Schreiben fällt mir ein, ich habe vergessen, das Jahrgedächtnis zu bestellen. Das wäre ja schon nächsten Sonntag... Gut und schlecht zugleich, dass mir das über dem Schreiben wieder eingefallen ist. Dass das Leben immer die Pointen des Todes ausbaden muss... Als wir zurückgekehrt waren, standen die Kränze und Gestecke, die zuvor auf dem Steinkreis gelegen hatten, auf einem zweiten, größeren Kreis näher dem Urnenfeld - jetzt zusammen mit den Blumen anderer Beerdigungen, die zuvor oder danach stattgefunden hatten. Zu den Grüßen von Onkel Paul hatte sich eine unbekannte, auch noch Deine Franziska gesellt, die Schleife der Schwägerin bedeckte ein wildfremder Hundeverein. Als hätte man die Requisiten notdürftig zusammengeräumt und die Kulissen hochgefahren und die letzten Gäste mitsamt einer trauernden Co-Autorenfamilie stehen noch unschlüssig im notbeleuchteten Foyer und versuchen, die Theaterkritik vom nächsten Morgen aus den zurückgebliebenen Kartenabrissen im Aschenbecher zu deuten.

vom Schwerte schrieb am 12.4. 2008 um 17:56:08 Uhr zu

Urnenfeldbestattung

Bewertung: 1 Punkt(e)

Gut, es mag Gründe geben, ein anonymes Feld zur Beisetzung zu bestimmen - gleichwohl:
Jede meiner Katzen, die ich letztlich auch anonym im Garten bestattet habe, war würdiger beigesetzt und auf einem gepflegteren Stück Land als wir es auf dem dortigen Waldfriedhof vorfanden.

Bereits die Nutzung der Leichenhalle war unwürdig, es passten maximal 15 Trauergäste hinein. Die Anderen stehen draussen im Freien, ohne Dach über dem Kopf, an einer winschüssigen Stelle vor den beginnenden Eifelhöhen.
Ortsfremden Angehörigen war nicht möglich, die ihnen zustehende Position im Trauerzug zum letzten Geleit zu erreichen, weil, wie hier, es eine »grosse Leich`« war.

Bei meinen Katzen war der Vorteil, das ich noch eine zeitlang die Stelle markiert hatte, bis die Trauerarbeit geleistet und die Stelle in der Anonymität des Gartens, unter dem Kirschbaum, oder war es der Apfelbaum? - versank.

Mein einziger Hund lag unter dem Mirabellenbaum, heute steht dort ein Haus.

Aber zurück: ist es würdig, einen geliebten Menschen so beisetzen zu müssen? Das Urnenfeld war lehmig, dreckig, mit Unkraut übersät. Qecken waren am Feldrand hinter dem Taxus zu entdecken. Beim nachmittäglichen »Kränzegucken«, dem ersten niederrheinischen Trauerritual nach der Beisetzung fand sich nicht einmal der Urnenkranz auf der besagten Stelle. Nur eine zarte Lehmschicht wies dorthin, wo die Asche urnend versank. Die durcheinandergewürfelten letzten Liebesgaben und Grüße schrien uns schon entgegen: ANONYM

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