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Grrml schrieb am 4.3. 2006 um 02:24:51 Uhr über

Ich

Ichwer ist das schon? Ein Typ, 26 Jahre alt, durchschnittliches Aussehen, manisch-depressiv, ansatzweise schizophren mit Zügen eines Borderlinesyndroms. Die Frage ist, wie kriege ich mein Leben endlich in den Griff. Wie kriege ich den Wahnsinn in meinem Kopf in den Griff? All diese Elemente, die nicht zusammenpassen, sich zu keiner Struktur zugehörig fühlen können, weil sie im Chaos verschwinden. Manchmal stellt sich wirklich die Frage, ob ich an einer Neurose leide, und langsam, aber sicher alles, was ich denke zu einem riesigen Nichts wird.
Mal bin ich gut gelaunt, witzig, zuvorkommend, freundlich, nett, adrett und sogar etwas charmant, zielstrebig, ehrgeizig und elanvoll. Mal das genaue Gegenteil: Böse, verzweifelt, allein, dumm, klein, unwitzig, ein Idiot, Arschloch, rücksichtslos, egoistisch, unfreundlich, ablehnend und abstoßend. Es kommt mir gerade so vor, als hätten sich die Abstände zwischen den beiden Seiten, im Laufe meines Lebens immer weiter verkleinert. Vielleicht variieren sie aber auch einfach und willkürlich daher, so dass man nie genau sagen kann, wie eine Reaktion von mir ausfallen wird. Reaktionen können im Zwischenmenschlichen sehr verletzend sein. Ebenso niveaulos. Zwar auch witzig und nett, doch wer einmal böses tut, der ist ja bekanntlich selten gut. Das widerspricht zwar dem Wort Jesu, aber das ist heut zu Tage eh völlig unbekannt. Womit wir auch schon bei einem Punkt in meinem Leben wären. Ich bin kein bekennender Christ oder stehe mit Überzeugung hinter irgend einer anderen Kirche. Im Gegenteil. Meistens bin ich fest davon überzeugt, das es gar keinen Gott geben kann, der sich um uns schert. Das lässt sich alles so schön und rational erklären. Andererseits verspüre ich in stillen und meditativen Momenten jedoch eine gewisse Anwesenheit einer unbekannten Macht. Ob das jetzt wieder eine meiner neurotischen Ausprägungen im Gehirn ist oder Gott oder einfach nur das Gute in mir, das weiß ich nicht. Aber: Die Menschen, sie sollen laut Bibel vergeben, verzeihen und weiß nicht was sonst noch. Die Menschen sind aber nichtmals im Stande, diese leichtesten Aufgaben Jesu zu erfüllen. Vergeben können, verzeihen können. Warum sollte ich also Respekt vor Menschen haben, die sich eine Moral auf die Fahne schreiben, die wie die Scheiße im Backofen brutzelt? Das fragt sich die böse Seite in mir, die, die immer stärker wird, weil immer mehr sie in mir sehen und mir immer weniger verziehen werden kann, was ich so tue. Dabei ist es doch weiß Gott nicht Aufgabe der Menschen, über andere Menschen zu richten. Also warum tun sie es? Im Deckmantel der Sorge um meine Person, um mein Leben, was ihnen weit weniger egal sein müsste, als mir selber, wenn es sie denn wirklich so beträfe. Nein, ich sage es Euch, die Menschen sind Abschaum und falsche Banditen. Heuchlerpack und völlig wertlos. Nicht alle Menschen, gewiss nicht alle Menschen; Gewiss aber die meisten, die glücklich zu sein glauben in ihrem Leben nach dem Streben zum materiellen Glück. Ihr wisst doch gar nicht, was NICHTS SEIN bedeutet und deswegen wisst Ihr auch nicht, was die Ewigkeit ist. Und wer die Ewigkeit kennt, dem ist es egal, was aus seiner materiellen Existenz auf diesem Planeten, der auch nur sehr kurz existiert, wird.
Die Wenigsten haben es erkannt und ich bin einer von ihnen. Auch wenn ich schlecht bin, weiß ich wenigstens, was Gutsein bedeutet.




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