Einige überdurchschnittlich positiv bewertete
Assoziationen zu »Harlekin«
Bern Kirsch schrieb am 14.1. 1999 um 04:14:08 Uhr zu
Bewertung: 7 Punkt(e)
In den 80ern war der Harlekin noch ein akzeptierter und wohlgelittener Teil unserer Gesellschaft. So flennte er des öfteren auf rosa Posterpapier in den kieferhölzern bewehrten Zimmern zarter Mädchen. Marillion war die passende Musik, wenn Mann oder Mädel (damals allerdings hieß ein Mädchen »Frau«, wie jung und/oder unreif es auch immer war) es sich mal so richtig melancholisch gehen lassen wollte.
Das war ein toller Zeitvertreib, wenn draußen die virtuellen Atombomben der German Anxt zerschellten!
Jetzt, wo es die 80er samt ihrer rosa Dreiecke und spontaner Striche wieder auf CD gibt (aber nicht im Handel, nur hier zum Bestellen!!), gibt es sicher auch bald wieder Harlekinposter.
Noch ist es allerdings nicht soweit! Dragan und Bern fanden neulich im Metzen-Ramschladen nur Poster mit Kloordnungen, Hardrock-Zombies mit Gitarren, die aus Gräbern steigen, aus Katzenköpfen hervorquellende Mädchenköpfe mit Weichzeichner gemalt und schwarzweiß photographierte amerikanische Tankstellen , wo der nackte Automechaniker einen ziemlichen Badie hat, zuweilen ein knackiges Mädel beglückt und wo unten der Photograph in Times-Schrift druntersteht in einem so weiten Spacing, wie es noch nie ein Mensch zuvor gewagt hat.
Aber lang kanns ja nicht mehr dauern!
bern kirsch schrieb am 16.1. 1999 um 17:54:03 Uhr zu
Bewertung: 2 Punkt(e)
Im Gegensatz zu Harlekinpostern waren Harlekin-Porzellanpuppen tatsächlich nie ausgestorben (siehe auch: 80er-Jahre). Vermutlich, weil man Puppen besser verstecken kan, wenn mal der Chef zum Essen kommt. (Oder gibts das nur in der Geschirrspülmittel-Werbung?). Besonders, wenn der Chef Designer oder so ist, versteckt man die ja lieber, und das, obwohl Harlekinpuppen auf der Rückseite kostenloser Fernsehzeitschriften oft zur Gruppe der »Designerpuppen« gezählt werden. Designerpuppen und übrigens auch Designertelefone stehen aber interessanterweise eher für das Gegenteil dessen, was Designer so tun. So wie ich mir Designer vorstelle, haben oder machen sie eher gar keine Puppen, sondern leben gefälligst in einem kalten weißen oder cyanfarbenen Penthouse wie bei Krönung light. Man nennt so etwas auch Kokserwohnung, wie ich neulich erfuhr. Für so etwas herziges und gemütvolles wie eine Puppe ist da natürlich kein Platz. Im wirklichen Leben leben Designer aber auch oft in WGs oder Kellern oder ultranormalen Reihenhauswohnungen (3ZKB) aus den 70ern oder was weiß ich wo. Harlekin-Porzellanpuppen haben oder machen sie aber so oder so nicht und nie. Woher kommen die eigentlich? Wachsen sie auf Bäumen oder fernen Planeten?
Dragan schrieb am 29.4. 1999 um 16:03:24 Uhr zu
Bewertung: 4 Punkt(e)
Irgendwann ist es geschehen: Da hieß plötzlich kein Frisörladen mehr »Studio Klaudia« oder so, sondern, höchstwahrscheinlich aufgrund eines Rundschreibens der Frisörgewerkschaft an alle Mitglieder, ganz »peppig«. Zu diesen neuen »peppigen« Namen gehört auch »Haarlekin«. Oder »Haarkules«. Oder »Scheerereien«. Oder »Cutting Crew Carmen«.
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