Speed

Uarghs ... Speed ist, wie alles andere ja eigentlich auch, etwas ganz furchtbares, denn es macht atemberaubend schnell dumm, im wahrsten Sinne des Wortes. Beim ersten Mal merkt man meistens nichts und denkt sich: »Was für'n Scheiss ...«

Wenn man dann die falsche Entscheidung trifft, nimmt man es ein zweites, drittes Mal und dann erst scheppert's richtig und man denkt, man hätte sein Leben lang geschlafen und sei erst jetzt wirklich AUFGEWACHT, während man die kristaline Luft mit seinen Händen schneidet, die Augen aufreisst, bis sie zu reissen drohen und idealtypischerweise ein böser Bass zum Stroboskop stampft ... dann schnell zurück ins Auto, alles ist krass, der Parkplatz, überall Leute, überall wird gefressen und gezogen, zum rauchen ist's noch zu früh, Unterlage 'vorkramen, im Rückspiegel gucken, man kann garNicht so viel Luft einsaugen, wie man atmen will, Päcken raus, eifrig das Speed auskippen, es riecht im Auto, chemisch, ganz klar ... alles ganz klar ... schmutzige bleiche Hände legen zitternd Bahnen, jemand rollt einen Schein, der Kiefer dreht durch, »Unterkieferdisco«, alle lachen, nochmal gucken ...

...ziehen.

... woah, es brennt sooo geil, wieder pusten, wieder kurz gucken, den Kiefer befühlen, Dummlaber, nochmal ziehen, der Beat, auf der Rückbank wird man kuschelig, anderes Tape muss 'ran, Unruhe, Trinken schnell, der Bass ...

»Ich muss tanzen! Jetzt!«


...

Die Frage: »Was kann man tun, wenn »Speed« gerade nicht da ist?« stellen sich wohl tausende Teenager jeden Sonntag Abend...

Schnell, Vater, zieh dir das Speed, fühl, wie es in der Nase brennt. Komm, Vater, mach mich vom Kreuz ab, lass uns saufen und zu den Huren gehen.

Wenn dir im Morgengrauen auf dem Kofferraumdeckel deines Vordermannes sitzende Gartenzwege zuwinken, ist es Zeit, zu pausieren.