Einige überdurchschnittlich positiv bewertete
Assoziationen zu »Traurigkeit«
Nitenloo schrieb am 26.5. 2001 um 02:35:49 Uhr zu
Bewertung: 3 Punkt(e)
Traurigkeit wird zur Last, ich werde sie nicht los. Es bedrückt mich dermaßen, das ich sie nicht loswerde, das ich nicht schlafen kann, viel weine, am liebsten würde ich mich irgendwo verkriechen. Ich soll Tabletten nehmen. Doch dann wäre ich am Ende, dann bin ich nicht mehr ich. Alle versuchen mich schon wieder in eine Ecke zu drängen, eine Ecke, die ihnen paßt und bequem ist. Ich sage, das ich keine Tabletten will, und sie nie nehmen werde. Ich bin nicht so schlecht - gewesen. Jetzt bin ich ziemlich kaputt, aber das haben doch die anderen gemacht, und wieso soll ich dann mein ich verändern? Ich werde es nicht tun. Wenn ihr mich drängt, dann nehmt ihr mir alle meine kleinen Erfolge, dann nehm ich mir, was übrig geblieben ist, damit Ihr es nicht tun werdet.
Alles was ich bräuchte, wäre ein bißchen Zuwendung, Gespräche, Orientierungshilfen - alles was ich machen soll ist funktionieren.
Catwoman schrieb am 29.2. 2004 um 09:26:52 Uhr zu
Bewertung: 1 Punkt(e)
Es war einmal eine kleine Frau, die den staubigen Feldweg entlang kam. Sie war wohl schon recht alt, doch ihr Gang war leicht und ihr Lächeln hatte den frischen Glanz eines unbekümmerten Mädchens. Bei einer zusammengekauerten Gestalt blieb sie stehen und sah hinunter. Sie konnte nicht viel erkennen. Das Wesen, das da im Staub des Weges saß, schien fast körperlos. Es erinnerte an eine graue Flanelldecke mit menschlichen Konturen. Die kleine Frau bückte sich ein wenig und fragte: »Wer bist du?« Zwei fast leblose Augen blickten müde auf. »Ich? Ich bin die Traurigkeit«, flüsterte die Stimme stockend und so leise, dass sie kaum zu hören war. »Ach die Traurigkeit!« rief die kleine Frau erfreut, als würde sie eine alte Bekannte begrüßen. »Du kennst mich?« fragte die Traurigkeit misstrauisch. »Natürlich kenne ich dich! Immer wieder einmal hast du mich ein Stück des Weges begleitet.« »Ja, aber...«, argwöhnte die Traurigkeit, »warum flüchtest du dann nicht vor mir? Hast du denn keine Angst? «Warum sollte ich vor dir davonlaufen, meine Liebe? Du weißt doch selbst nur zu gut, dass du jeden Flüchtigen einholst.
Aber, was ich dich fragen will: Warum siehst du so mutlos aus?» «Ich... ich bin traurig», antwortete die graue Gestalt mit brüchiger Stimme. Die kleine, alte Frau setzte sich zu ihr. «Traurig bist du also», sagte sie und nickte verständnisvoll mit dem Kopf. «Erzähl mir doch, was dich so bedrückt.» Die Traurigkeit seufzte tief. Sollte ihr dieses Mal wirklich jemand zuhören wollen? Wie oft hatte sie sich das schon gewünscht. «Ach, weißt du», begann sie zögernd und äußerst verwundert, « es ist so, dass mich einfach niemand mag. Es ist nun mal meine Bestimmung, unter die Menschen zu gehen und für eine gewisse Zeit bei ihnen zu verweilen. Aber wenn ich zu ihnen komme, schrecken sie zurück. Sie fürchten mich und meiden mich wie die Pest.» Die Traurigkeit schluckte schwer. «Sie haben Sätze erfunden, mit denen sie mich bannen wollen.
Sie sagen: Papperlapapp, das Leben ist heiter. Und ihr falsches Lachen führt zu Magenkrämpfen und Atemnot. Sie sagen: Gelobt sei, was hart macht. Und dann bekommen sie Herzschmerzen. Sie sagen: Man muss sich zusammenreißen. Und sie spüren das Reißen in den Schultern und im Rücken. Sie sagen: Nur Schwächlinge weinen. Und die aufgestauten Tränen sprengen fast ihre Köpfe. Oder aber sie betäuben sich mit Alkohol und Drogen, damit sie mich nicht fühlen müssen. »Oh ja«, bestätigte die alte Frau, »solche Menschen sind mir schon oft begegnet. Die Traurigkeit sank noch ein wenig mehr in sich zusammen. «Und dabei will ich den Menschen doch nur helfen. Wenn ich ganz nah bei ihnen bin, können sie sich selbst begegnen. Ich helfe ihnen, ein Nest zu bauen, um ihre Wunden zu pflegen.
Wer traurig ist, hat eine besonders dünne Haut. Manches Leid bricht auf wie eine schlecht verheilte Wunde und das tut sehr weh. Aber nur, wer die Trauer zulässt und all die ungeweinten Tränen weint, kann seine Wunden wirklich heilen. Doch die Menschen wollen gar nicht, dass ich ihnen dabei helfe. Stattdessen schminken sie sich ein grelles Lachen über ihre Narben. Oder sie legen sich einen dicken Panzer aus Bitterkeit zu.» Die Traurigkeit schwieg. Ihr Weinen war erst schwach, dann stärker und schließlich ganz verzweifelt. Die kleine, alte Frau nahm die zusammengesunkene Gestalt tröstend in ihre Arme. Wie weich und sanft sie sich anfühlt, dachte sie und streichelte zärtlich das zitternde Bündel. «Weine nur, Traurigkeit», flüsterte sie liebevoll, «ruh dich aus, damit du wieder Kraft sammeln kannst. Du sollst von nun an nicht mehr alleine wandern. Ich werde dich begleiten, damit die Mutlosigkeit nicht noch mehr an Macht gewinnt.» Die Traurigkeit hörte auf zu weinen. Sie richtete sich auf und betrachtete erstaunt ihre neue Gefährtin. «Aber... aber wer bist du eigentlich?» «Ich?" sagte die kleine, alte Frau schmunzelnd und dann lächelte sie wieder so unbekümmert wie ein kleines Mädchen.
»Ich bin die Hoffnung.«
analdiktator schrieb am 15.2. 2001 um 20:22:34 Uhr zu
Bewertung: 3 Punkt(e)
mmhh...so n depri ab und zu braucht der mensch...bekommt man wieder n klaren kopf...und denkt mal gründlich über alles nach...was nicht der fall ist, wenn man keinen depri hat
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