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AssoDoc, am 14.8. 2001 um 07:02:27 Uhr
Schlafstörungen

... Schlaf ist lebensnotwendig für die Regeneration von Körper und Geist. Auf Dauer führen Schlafstörungen zu Leistungsabfall,
Gereiztheit und Unaufmerksamkeit. Das individuelle Schlafbedürfnis ist unterschiedlich und nimmt vom Säuglingsstadium zum
Alter hin ständig ab. Ein Erwachsener benötigt ca. 7-8 Stunden Schlaf, ein alter Mensch meist nur noch 5-6 Stunden. Dies
sollte man bedenken, wenn alte Menschen über Schlafstörungen klagen. Während der Schlafenszeit durchläuft der Mensch
verschiedene Schlafphasen, die sich in ihrer Schlaftiefe unterscheiden. Bei einem normalen Schlafverlauf steigt die Schlaftiefe
nach dem Einschlafen stark an, nimmt dann ab und geht zum Morgen hin in eine mittlere konstante Schlaftiefe über. Bei
Schlafstörungen unterscheidet man zwischen Einschlafstörungen und Durchschlafstörungen. Eine häufiges Problem älterer
Menschen ist auch das zu frühe Erwachen am Morgen, also eine Durchschlafstörung.
Zu den psychovegetativen Beschwerden gehören Nervosität und Angst sowie depressive Verstimmungen. Bei ständiger Unruhe
und gesteigertem Antrieb spricht man von Nervosität. Der Auslöser für Nervosität ist immer psychischer oder körperlicher
Streß. Ein typisches Zeichen für Nervosität sind sich ständig wiederholende Betätigungen (z.B. Nägelkauen). Auch
Einschlafstörungen sind häufig nervös bedingt. Daneben können noch andere körperliche Beschwerden auftreten, häufig kommt
es z.B. zu Kopfschmerzen oder Magen- und Darmbeschwerden (Magen, nervöser). Depressive Verstimmungen führen zu
Antriebslosigkeit und körperlichen Beschwerden wie Magen-Darm-Probleme, Appetitlosigkeit, Müdigkeit oder
Schlafstörungen.

Häufigste Ursachen

Seelische Probleme wie Familienprobleme, berufliche Sorgen, Partnerverlust, Prüfungsangst oder sehr harte geistige
Arbeit.
Überreizung durch zu langes, zu hartes Arbeiten. Zu langes Fernsehen.
Unregelmäßige Schlafenszeiten durch Schichtarbeit oder durch die Zeitverschiebung bei einer Fernreise.
Zu schweres Essen am Abend oder übermäßiger Genuß von Alkohol oder coffeinhaltiger Getränke. Schlechte
Schlafbedingungen wie Lärm, schlechte Luft.
Psychische Erkrankungen (z.B. Depressionen).
Körperliche Erkrankungen (z.B. Schmerzen).
Nebenwirkung von Medikamenten (z.B. Appetitzügler).
Schlaftablettenmißbrauch.

Was Sie tun können

Am wichtigsten ist es, die Ursache für die Schlafstörungen herauszufinden und zu beseitigen.
Vor dem Schlafen körperlich entspannen z.B. ein warmes Bad (34-36°C, am besten mit schlaffördernden Zusätzen)
nehmen oder ein Glas warme Milch trinken.
Gegen Nervosität kann autogenes Training helfen. Auch geistig entspannen, keine schwerwiegenden Probleme direkt
vorm Zubettgehen diskutieren oder durchdenken.
Wenn man nicht schlafen kann, sollte man aufstehen und sich beschäftigen (z.B. einen beruhigenden Tee kochen, lesen),
bis man wieder müde ist.
ältere Menschen sollten nicht zu früh ins Bett gehen, auf den Mittagsschlaf verzichten und morgens früh aufstehen.
Tees, Bäder oder Arzneimittel mit Baldrianwurzel, Melisse, Hopfen, Passionsblume wirken am Tage beruhigend und in
der Nacht schlaffördernd. Insbesondere die Einschlafbereitschaft wird gefördert. Johanniskraut und Kava helfen, wenn
eine depressive Stimmung Sie am Einschlafen hindert.
Auch ein Glas Wein oder Bier kann das Einschlafen fördern. Mehr Alkohol hingegen führt zu Schlafstörungen.
Sind die pflanzlichen Präparate nicht ausreichend wirksam, können kurzfristig rezeptfreie Präparate z.B. mit Doxylamin
die Schlafstörungen beheben.

Wann Sie zum Arzt müssen

Eine echte Schlafstörung liegt vor, wenn das Problem mindestens 3 Wochen anhält und man sich am nächsten Tag kaputt
und erschöpft fühlt.
Wenn noch andere psychische oder körperliche Beschwerden auftreten.

Was Ihr Arzt tun kann

Der Arzt kann mit Ihnen gemeinsam die Ursache für Ihre Beschwerden herausfinden und eine innere Erkrankung als
Ursache ausschließen.
Bei psychischen Problemen kann er Ihnen Therapievorschläge machen (z.B. Gesprächstherapie, Präparate mit
Kava-Kava- oder Johanniskraut.) oder Sie zu einem Spezialisten schicken.
Über die Anwendung von rezeptpflichtigen Schlafmitteln oder Präparaten gegen Angst, Unruhe und depressive
Verstimmung.

Vorbeugung

Für optimale Schlafbedingungen sorgen: gute Ausstattung der Betten, gut gelüftetes Schlafzimmer, nicht zu warme
Raumtemperatur (nicht über 18°C), möglichst Ruhe und Dunkelheit.
Regelmäßige Schlafenszeiten einhalten.
Tagsüber für gesunde Ernährung, ausreichend Bewegung und frische Luft sorgen.
Schwer verdauliche Speisen und Coffein am Abend meiden.
Keine schwere körperliche Arbeit oder Leistungssport vor dem Schlafengehen, weil Anstrengung den Kreislauf zunächst
einmal ankurbelt.
Vor dem Schlafengehen entspannen. Keine aufregenden Filme sehen oder sehr spannende Bücher lesen. Dies gilt
besonders für Kinder.
Bei Kindern ist es wichtig, jeden Abend die gleichen »Zubettgeh-Rituale« (z.B. Spieluhr aufziehen, Geschichte vorlesen)
durchzuführen.

Weitere Informationsquellen:










Bundesverband Schlafapnoe Deutschland e.V.
Am Burgholz 6
42349 Wuppertal
Tel. / Fax: 0202 / 408917
Internet: http://bundesverband.schlafapnoe.wtal.de
eMail: bsd@schlafapnoe.wtal.de

Deutsche Narkolepsiegesellschaft e.V.
Landesverband Bayern
Frau Margit Kleebauer
Hauptstr.28
94356 Oberzeitldorn
Tel.: 09428/473
Fax: 09428/949840
Internet: www.DNG-Bayern.de
E-mail: DNG-Bayern@gmx.de


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