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Schmidt schrieb am 3.3. 2013 um 16:38:05 Uhr über

m

An M.

Und wie komm ich bloß auf die Idee, daß Du ein guter Psychologe bist ?
Daß du diesen wundervollen Briefschreibefernapparat nicht zu nutzen weißt um ein Gespräch mit
deinem Bruder zu führen. Ja, deine Zeit ist knapp, du hättest gerne nur halb so viele
Verpflichtungen, dann wären das immer noch zehn mal mehr als ich sie momentan habe, und schon das ist mir
viel. Warum bekomme ich das saudumme Gefühl nicht aus meinem gesamten Körper ab nun sei ich
höchstpersönlich für die weitere schulische Entwicklung zweier »Kinder« zuständig...eine
wahrhaft absurde Idee, kein Lehrer tut das, jeder gibt was er kann. Sie braucht Führung sagst Du, deren
ich doch selbst bedarf wie mein Pfofessor Schulz in einem seiner letzten Gespräche mit mir bemerkte, eine
Granate die nur nach und nach langsam bei mir einschlug, nur dieser kleine Satz, »Sie brauchen Führung«
brachte mich gehörigst durcheinander, gerade jenes Wort wovor ich gewaltigst floh und noch immer fliehe.
Das einzusehen, trotz meiner Schulbildung, verflixt nochmal. Ich kann das nur schwer akzeptieren. Diese
Führung müsste fast unsichtbar sein. Wie Inge, die sagte, das mit der Supervisionsgruppe geht mir
auf den Geist, die kauen jetzt schon wieder dieses unlösbare Problem durch wie verhalten wir uns
gegenüber Eltern die eher mehr selbst als ihre Kinder erzogen gehören, da kann man gar nix machen
als geduldig mit dem Kind zu sein, ihm eine Stütze bei Fragen und problemen zu sein, keinesfalls
autoritär auftreten, das erledigen die Eltern zur Genüge und zuviel wobei sie noch derart
inkonsistent in ihren Aussagen sind, ja, gut, hab' ich dich eben in den letzten paar emails als
Supervisionsgruppe mißbraucht, mich würde nicht wundern hättest du einen Teil der Schreiben
nur überflogen statt sorgfältig gelesen. Ich schreibe ja auch viel Mist zwischendurch. Mir erscheint
das eher als Preis, dafür daß ich überhaupt schreibe, wenn ich den Unsinn und das Geschimpfe,
die Zweifel und die Momentansituationsgefühle nicht loswerde staut sich etwas in mir an, es ist wie ein
zeitvertreib, ich sitze da auf meinem Stuhl, warte auf das in Eltville in der Bäckerei die sonntags bis
17 Uhr geöffnet hat gekaufte süsse Stückchen und unterhalte mich mit meinem Bruder der meist
nur auf jeden vierten Gesprächsversuch antwortet und dann meist auch nur in irgendeinem Nebensatz der
zudem mißverständlich formuliert ist. Ich halte dich für einen guten Psychologen. Zu den
beiden Somaliern, im Auto, als er mich nach Methode fragte, antwortete ich, laut und deutlich, "ich bin keine
Pädagoge» worauf er sichtlich überrascht nichts antwortete und ich noch hinzufügte, «ich
arbeite nach keiner methode, ohne Methode", und »Keine Methode ist auch eine Methode« hinzufügte.
Später, dann am Gleis wartend kam mir in den Kopf, hätte ich mal besser gesagt, Mathematik ist eine
Methode, übrigens die einzige wirkliche Methode. Als erstes sollten wir arithmetrik (Rik!) lernen, bevor
wir die arythmetik beginnen, die neueste physikalische Erklärung für Wärmephänomene und
überhaupt Fließphänomene wozu der Strom auch gehört ist statistischer Natur, all jene
technischen Festschreibungen von Erfahrungsformeln die die jeweiligen Handwerksmeister und die durch die
Kammern gegründeten Berufsschulen lehren steht dem physikalischen Wissen quer entgegen, da wird mehr
verschleiert und kompliziert formuliert oder gar nicht gründlich erklärt was dem Geschäft immer
zuträglich sein soll.

Keiner muß genau wissen wie die Gaszusammensetzung ist die aus dem Hahn strömt, keiner muß
den Druck korrekt in Millipascal oder bar angeben mit dem das Gas im Haus ankommt und wo ein Reduktionsregler
ist und wie er verstellt wird, die müssen nur lernen wo in dem Apparat die zwei Schräubchen sind mit
denen man Luftzufuhr und Gaszufuhr drosselt oder aufdreht, natürlich ein Linksgewinde und ganz hinten im
Apparat und nur mit einem sehr langen dünnen Spezialschraubenzieher zu erreichen, daß bloß
nicht der Schmidt da selber dran rumdreht....

Ich sitze also da und schwätze eine Zeit. Und bekomme meist wenig Antwort.


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