>Info zum Stichwort Empire | >diskutieren | >Permalink 
wugatsga schrieb am 18.5. 2003 um 02:34:33 Uhr über

Empire

Wissens, sofern es selber eine Maclitstruktur darstellte, im historisch fließenden Kontext der Maciltauseii Die Gescliiclitliclikeit dieser Auseinandersetzur ailalogeii Ausdruck in verschiedenen praktisch( verfolgte damit keinen pluralistischen Ansatz, s, die verschiedenen Bereiche Lind Terrains der M@ setzuiigeii in ihrem Zusammenhang und ihrer Ana ogie. Im regio. iialen, lokalen, bereiclisbezogeiien Kampf gegen die Macht such. te er die parteiische Beteiligung an den Erfahrungen eines grund. legenden Antagonismus, der sich tiber die gesamte Gesellschaft in ihren anderen Bereichen erstreckte. Die anderen Bereiche wa. ren nur über Erfahrungen und Beteiligung an konkreten prakti. sehen Auseinandersetzungen in solchen Teilbereiclien zu gewin. nen und zu erschließen. Dies bedeutete nicht, dass er glaubte, die Totalität der gesamtgesellscliaftliclien Durclidringung in ihrem spezifischen Rationalitätstypus nicht erfassen zu können. Vielmehr glaubte er, dass er diesen Typus in der praktischen Auseinandersetzuilg nur von einem bestimmten Punkt aus erfassen könnte.
Das Entscheidende war jedoch die Einstellung, dass man die Seiten wählen intiss. Dass es eine Kampflinie gibt, dass man sich an dieser Linie, wenn auch an einer bestimmten Stelle des Frontabscliiiitts, mit den gegnerischen Kräften der Machtdurchdringung auseinander setzen muss. Und vor allem: dass man nur aus dieser Auseinandersetzung heraus, aus diesem Antagonismus heraus erkenntnisfällig ist. Einen späteii Ausdruck dieses Ansatzes haben wir im oben zitierten Aufsatz »Le sujet et le pouvoir« gefunden.
Die Grundeinstellung zu den Möglichkeiten des Wissensgewinne gewann Foucault also nicht aus einer Dialektik, in der sich das Erkeniitiiissubjekt eines außerhalb des Prozesses liegenden arcliii-nedisclieii Punkts vergewissert. Er sah sie vielmehr in der radikalen Notwendigkeit, in den praktischen historischen Prozess einzusteigen. Erst die subversive Position, die Du wählst, gibt dir die Möglichkeit, die Techniken der Macht in den Blick zu nehmen. Dies jedoch von einer Bewegungslinie außerhalb dieser Techniken, in der Gewisslieit der Bewegung und Veränderung auch Deiner selbst im historischen Prozess. Aus diesem Grund ist der Gegensatz, der Antagonismus, der Kampf, der Widerstand, das Einzige, das Dir die Möglichkeit der Erkenntnis gibt.
Darum hat auch Gegensatz, Widerstand, Kampf in der Erkenntiiis- und Wisseiissielire Foucaults eine zentrale Bedeutung, wie

1 1 2

m bei einem anderem Aiialytiker des Wissens. Der »Theorie«, erkennenden Schauen auf einen Gegenstand erteilt Foucault cht nur eine radikale Absage, er gibt ihr keine Chance. Dies )mmt plastisch in einem Gespräch mit seinem Freund Deleuze itten aus der heißen Phase der Maiauseinandersetzungen über c Gefangenen zum Ausdruck, in aller bescheidenen Sehnsucht Inach den Erkenntnisquellen der Praxis:
@Und als die Gefangenen das Wort ergriffen, da hatten sie selber eine Theorie über das Gefängnis, über den Strafvollzug, über die Justiz. Dieser Diskurs gegen die Gewalt, dieser Gegen-Diskurs, der von den Gehngenen oder den sog. Delinquenteii gehalten wird, der ist das Entscheidende, und nicht eine 7heorie übcr die Delinqueiiz.@@ "'
Wenn man sich Oberhaupt der Metapliorik von »Innen« und »Außen« liingibt'2" - und das tun Pi/N, wenn sie ein »Es gibt kein Außen mehr« auf ihre Fahnen schreiben, so wäre ihnen mit Foucault aus der zentralen Bedeutung des Kampfs in Handeln und Erkeiinen entgegenzuhalten: es gibt ein Außen. Es ist ein bewegliches Außen, ein Außen im Fluss, aber dennoch ein Außen: die Position des Kampfs gegen die Technologie der Maclitjenseits der bewegliclieii Grenze des historischen Antagonismus.
Sicher kämpfte Foucault auch schon in der ersten Hälfte der 70er Jahre mit den Problemen des Intellektuellen, der die Aporien, die logischen Ausweglosigkeiten des theoretischen Standpunkts


Gespräch zwischen Micliel Foucault und Gilles Deleuze, abgedruckt unter dein 'I'itel »Die Intellektuellen und die Macht« in: Von der Subversioil des Wissens, a.a.O., S. 106, hici-: S.109, vgl. auch das schon angefülli-te Gespräch mit Paolo Caruso, a.a.O., S. 14ff. 121 Es ist mir im Kontext dieser Auseinandersetzung egal, ob H/N nun wirklich die philosophischen Simpel sitid, als die sie sich und ihre Lei-serlnnen vorstellen oder nicht, schon wegen der Dürftigkeit des Gegetistands. Bei Fouc@iult gibt es eine Fülle von Bespiegelungen des erkenntnis- und haiidlungsleiteiiden Gebrauchs des Begiffspaars @Innen/Außen«, das sich auf Sätze von der Primitivität des »Es gibt kein Außen mehr«, erst gar nicht einlässt, sie vielmehr zum Gegenstand macht. In »La pensee du d@hors« von 1966 (abgedr. in »Dits ei dcrits« 1, S. 546) geht es nicht um das Außen, sondern das Denken des Außen bei Blanchot u.a., in »Des espaces autres« von 1967 um die Geschichte des Gebrauchs und des »Außen« und die Krisen des »Innen« (abgedr. In Dits ei @crits 11, 1571 ). Im Vergleich mit der Reflexionsehene Foucaults werkeln H/N auf einem erbärmlichen Niveau. Das Totalitäre von H/Ns Gebrauch des »Außen« ist dessen Ausschluss. Warum entscheiden sie sich auf S. 198 nicht tut die Oberschrift: -Es gibt kein Innen mehr«?


1 1 @3



   User-Bewertung: -3
Was interessiert Dich an »Empire«? Erzähle es uns doch und versuche es so interessant wie möglich zu beschreiben.

Dein Name:
Deine Assoziationen zu »Empire«:
Hier nichts eingeben, sonst wird der Text nicht gespeichert:
Hier das stehen lassen, sonst wird der Text nicht gespeichert:
 Konfiguration | Web-Blaster | Statistik | »Empire« | Hilfe | Startseite 
0.0106 (0.0027, 0.0066) sek. –– 940286031