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Dr. Bernd Hummer schrieb am 13.10. 2000 um 18:17:52 Uhr über

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dafür muß man lange suchen :

perspektiven neuer praxis
Aus der Vergangenheit lernen und eine neue Praxis entwickeln.

Im April 1999 riefen 300 der bekanntesten Psychiater die Welt zur
Besinnung auf. Die Nato hatte gerade ihre Angriffe auf Jugoslawien durchgeführt.
Wiedereinmal waren etliche unschuldige Menschen, darunter Kinder, Frauen,
Männer und Greise wehrlos ermordet worden. Man bekam wieder eine Vorstellung von
den Ausmaßen eines neuen Krieges. Dass die Gesellschaften von Europa, USA
und anderen Nato-Ländern bis auf Ausnahmen derart begeistert und überzeugt
waren, war durch die Gleichschaltung der Medien, erwartet worden.

Es bestärkte in Fachkreisen den allgemeinen Eindruck, dass sich die Welt
nicht nur hier und dort von Menschen regieren lässt, denen die Psychiater
Zeichen von Geisteskrankheit zuschreiben müssen; mehr noch, auch die
Gesellschaften aller Erdteile sind in der Tat seelisch krank. Fachlich gesehen reagieren sie geistig abnormal, im Widerspruch mit ihren eigenen Wünschen und realen Möglichkeiten.
Klares Zeichen seelisch abnormer Reaktionen sind z.B im Überfluss zu Verhungern; trotz Energie, Maschinen, Technik und modernster Entwicklung
Kälte und Regen ausgesetzt zu sein; zu glauben einer fiktiven, göttlichen
Macht auf Gedeih und Verderb ausgesetzt zu sein; selber um Arbeit zu flehen, gleichzeitig sich als Vertreter der Größe der Nation der man
angehört zu fühlen; von Knappheit und Umweltschutz zu reden, sich aber dennoch unkontrolliert und perspektivlos zu vermehren; eine Zukunft für seine Kinder zu wollen und als Garanten die parlamentarische Demokratie mit
ihren Profitjägern dafür zu halten; überhaupt einzelnen Menschen die man
nicht kennt, auch wenn sie Staatsmänner sind, eine derartige Macht über das
eigene Leben und Schicksal anzuvertrauen, sind erklärungsbedürftig.

Der Aufruf der 300 Psychiater ist in der Tat eine offizielle Politisierung
der sonst so weltfremden und angeblich unpolitischen Wissenschaft.
Die Psychiater greifen nach der Ursache der Erscheinungen, sie gehen von
der Frage nach dem Wesen der allgemeinen geistigen Erkrankungen der heutigen Gesellschaften aus. Sie fragen nach der Ursache der maßlosen Opferbereitschaft der Menschen im Dienste der Interessen von wenigen Finanzgruppen und ihren Helfern.
Einen Ansatz zur Erklärung sehen sie in der Wahrnehmungstrübung zwischen
wirklicher Bedürfnisbefriedigung und illusionärer Befriedigung im Taumel der Medien oder der Konfessionen.

Um jedoch die Ursache der seelischen Massenerkrankungen zu benennen,
müssen wir die Frage nach der sozialen Ordnung des geschlechtlichen Lebens der Menschen aufrollen, denn wie Freud nachgewiesen hat, ist sexuelle Energie die Aufbauenergie der Psychischen Apparatur, die sich in der menschlichen Gefühls- und Denkstruktur niederschlägt.
Ihre Unterdrückung bedeutet nicht nur im ärztlichen Bereich, sondern
vielmehr ganz allgemein Störungen der Grundsätzlichen Lebensfunktionen.
Der wesentlichste Ausdruck daran sind das unzweckmäßige( irrationale )
Handeln der Menschen, ihre Tollheit, ihre Mystik, ihre Mediengläubigkeit, ihre Religion und Kriegsbereitschaft.



Die Repräsentanten der Machthaber haben das begriffen, deshalb verteidigen
sie auch vehement z. B Abtreibungsparagraphen und werden nicht müde das
sexuelle Leben der Menschen zu diskreditieren und halten an den traditionellen sexualpolitischen Organisationen, den Kirchen, fest. Wie groß das Interesse an der Sexualität in der Gesellschaft ist zeigt sich in der Kultur. Mindestens 80% der Unterhaltung und Werbung haben direkt oder subtil sexuellen Inhalt, ansonsten würden sie keinen Hund hinter dem Ofen hervorholen. Denken wir an Singlegesellschaft, die ganze Ehegesetzgebung

des Staates etc . Und dennoch ist Sexualität in der Politik kein Thema. Warum nicht ?

Die Psychiater sind sich einig:
Die seriöse Politik darf nicht nur ökonomische Aspekte beleuchten sondern
muss auch genauso von der Frage ausgehen ; warum wird das menschliche
Liebesleben unterdrückt und welche ideologischen Konsequenzen ergeben sich daraus.

Die Wirtschaftsordnung der letzten 250 Jahre hat die menschliche Struktur
sehr verändert ; doch diese Veränderung ist nur geringfügig, verglichen mit
der Umfassenden menschlichen Verödung, seitdem vor Tausenden von Jahren die
Unterdrückung des menschlichen Lebens, darunter in erster Linie, des
sexuellen Lebens, in die Welt einbrach. (sehr gut nachzulesen in F. Engels,
Der Ursprung der Familie, des Privateigentums und des Staates)

Jahrtausende alte Unterdrückung des Trieblebens hat erst den psychologischen Boden geschaffen: Autoritätsangst, Hörigkeit, unglaubliche Bescheidenheit auf der einen, sadistische Brutalität auf der anderen Seite, Religion und Perversionen, auf deren Grundlage sich eine 250 Jahre alte Profitwirtschaft austoben und erhalten kann.

Fazit :
Das kleine armselige, angeblich unpolitische- sexuelle Leben der
Menschen muss grundsätzlich mit den ökonomischen Fragen der Gesellschaft
erforscht und verstanden werden. Die Politik spielt sich in
Wirklichkeit nicht beim Diplomatenfrühstück sondern in diesem kleinen Leben
ab. Daher ist die Politisierung des sogenannten persönlichen Lebens der
Menschen nicht mehr aufzuschieben. Auch wird die Gesellschaft ihr Schicksal nicht selber meistern können, solange die Menschen der Gesellschaft sich nicht ihres eigenen bescheidenen, persönlichen Lebens und dessen massenmäßig politische Auswirkungen, bewusst werden. Es gilt die inneren Mächte zu kennen die uns daran Hindern.




Wenn wir etwas verändern wollen müssen wir unsere Praxis Verändern














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