Anzahl Assoziationen zu diesem Stichwort (einige Beispiele folgen unten) 87, davon 86 (98,85%) mit einer Bewertung über dem eingestellten Schwellwert (-3) und 43 positiv bewertete (49,43%)
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Siehe auch:
positiv bewertete Texte
Der erste Text am 11.7. 2000 um 00:22:31 Uhr schrieb
Ted dy über LoveParade
Der neuste Text am 24.10. 2017 um 22:08:15 Uhr schrieb
Bettina Beispiel über LoveParade
Einige noch nie bewertete Texte
(insgesamt: 18)

am 28.7. 2010 um 16:43:39 Uhr schrieb
Filosof über LoveParade

am 27.8. 2007 um 09:21:27 Uhr schrieb
flügelchen über LoveParade

am 3.11. 2008 um 17:22:37 Uhr schrieb
roksana über LoveParade

Einige überdurchschnittlich positiv bewertete

Assoziationen zu »LoveParade«

textautomat schrieb am 30.7. 2000 um 08:08:00 Uhr zu

LoveParade

Bewertung: 11 Punkt(e)

Nur nackte Menschen,
nur Besoffene.

Langsam wird die Loveparade
so eine Art Mallorca
für Menschen mit Flugangst.

(H.S.)

AlwaysUltra schrieb am 23.12. 2000 um 20:38:14 Uhr zu

LoveParade

Bewertung: 4 Punkt(e)

Eine jede Großstadt, die etwas auf sich hält, braucht sie einfach einmal im Jahr: Tage der leichtfüßig ausschweifenden Brunftpolonäsen und des alkoholisierten Querfeldeinknatterns. Schließt die Läden, sperrt die Omma ins Fernsehzimmer und holt die Pauke zum draufhauenits Party-Time! Köln hat den Karneval, Hannover die CeBIT, Oberammergau die Passionsspiele und Berlin die Love Parade. Dann fliegen die Löcher aus dem Käse, der Erwin packt der Heidi von hinten an alles, wo er ohne Hilfe rankommt, und die Libido wird geflutet, bis die Hose qualmt und der wilde Begattungstaumel einsetzt.

Es ist eine schöne Zeit. Klar, dass unsere hippe Hauptstadt auch in puncto Massenfete die Nase weit vorn hat. Die Love Parade ist fraglos die fetteste Aktion dieser Art, wenn auch inhaltlich kaum abweichend vom Jeckenaufmarsch der Kölschen Klapsköpp’. Die Unterschiede sind rein äußerlich. Wo die verklemmten Rheinländer und Westfalen immer noch ein paar kastrierte Pappnasenträger und einen lebertoten Faschingsprinzen in Pluderhosen als Tarnung vorneweg laufen lassen, steht beim Liebeszug durch die Berliner Gemeinde das Veranstaltungsziel Geschlechtsverkehr deutlich im Vordergrund.

Erfreulich auch, dass statt vollgesoffener alter Säcke mit Zackenmütze hier hauptsächlich rudimentär bekleidete Zappelgirlies mit eingelaufenen Kinder-T-Shirts auf den Umzugswagen hopsen. Bier und Appelkorn wurde ersetzt durch Red Bull mit Ecstasy, die Kamelle durch Kondome, das Koks durch Pillen oder umgekehrt, und die atemlos gejaulten Schunkelhymnen durch verzerrt gebrüllte Stimmungsbefehle auf donnernden Wummerbässen. Doch ob nun De Höhner oder Scooter einem den Tag versauen, ist sowieso egal: Hauptsache, am Abend muss man kotzen und hat irgendwen gepoppt. Oder ist so hackedicht, dass man es wenigstens glaubt.

Schön, dass auch das Fernsehen dieses Jahr voll mitzieht. Die Öffentlich-Ravenden übertragen die Parade-Partys im Ersten, locker kommentiert von Ingo Dubinsky unter dem Titel Techno, Tanz & Gute Laune die ganze Nacht über, RTL II zeigt am Tag all die Bilder, die von der ARD rausgeschnitten wurden. Wenn es mit der Recherche noch klappt, nähert Arte sich dem Phänomen von der philosophischen Seite mit dem geplanten Themenabend Rudelbumsen. Vorgesehen ist eine Diskussionsrunde mit Roger Willemsen, Walter Jens und Dieter Bohlen, danach ein erotischer rumänischer Kurzfilm von 1932, eine zweistündige Dokumentation über Homosexualität bei Walfischen und zum Abschluss der deutsch-ungarische Spielfilm Fickalarm in Budapest von einem entfernten Cousin Werner Herzogs. Das ganze natürlich zeitgleich live im Internet und über Mittelwelle. Rave Hard!

--
AlwaysUltra

Negro schrieb am 25.7. 2000 um 19:09:13 Uhr zu

LoveParade

Bewertung: 8 Punkt(e)

Negro liebt Loveparades, jedenfalls aus der Ferne. Er trinkt in Ruhe seinen Espresso, denkt über Knaben nach und von weit weg klingt es, als seien Menschen froh.

Willard schrieb am 19.7. 2000 um 14:58:53 Uhr zu

LoveParade

Bewertung: 5 Punkt(e)

Bei der Übertragung der Loveparade finde ich es immer besonders amüsant, wenn irgendwelche Prominente interviewt werden, die dann sagen, daß das hier ja sooo toll sei und daß die Leute ja alle sooo gut drauf wären und sooo voller Energie.

Ja warum sind die denn sooo gut drauf ?

An der Musik kann es jedenfalls nicht liegen. Wahrschenlich ist es so, daß man diese Musik nüchtern einfach gar nicht aushält - ein Teufelskreis.

adsurb schrieb am 15.10. 2003 um 14:50:10 Uhr zu

LoveParade

Bewertung: 2 Punkt(e)

Das Bedürfnis, zu Klumpen geballt herumzujubeln, ist nicht totzukriegen, schon gar nicht in Berlin. Bis 1989 befriedigten es die Westberliner an der Straße des 17 Juni: Alliierte Militärs knatterten und dröhnten vorbei, und Frontstadtberliner schwenkten kleine Fähnchen. Dass sie damit nichts anderes taten als die von ihnen verachteten Winkelementwackler aus dem Osten der Stadt, hätten sie sich niemals sagen lassen.

Nach dem Kalten Krieg verschwanden die militärischen Paraden aus der Stadt. Das war gut, aber bedauerlicherweise gab es sofort Ersatz. Schon 1989 fand die erste Love Parade statt. Ganz klein war dieser erste Umzug noch, ein paar Dutzend Männeken eierten über den Kurfürstendamm. Ihr Anführer, ein Matthias Roeingh aus Spandau, nannte und nennt sich Dr. Motte. Im mittlerweile 15ten Jahr organisiert der Mann hauptberuflich die Love Parade. 'Friede, Freude, Eierkuchen' hieß eine seiner politischen Parolen - manchmal wird Dr. Motte aber auch konkreter. 1995 erließ er anlässlich der Love Parade folgenden Tagesbefehl: 'Dies ist mein Aufruf an alle Juden der Welt: Sie sollten mal eine neue Platte auflegen. Und nicht immer nur rumheulen.' Vielen Dank, sagten da 'die Juden der Welt', denn schneidige junge Deutsche, die ihnen mitteilen, wo der Hammer hängt, hatten ihnen gerade noch gefehlt. Wenn man frei flottierende antisemitische Affekte für politisch hält, dann ist Matthias Roeingh ein politischer Mensch und die Love Parade eine politische Demonstration.

Weil es fürs Geschäft besser ist, tat dem Dr. Motte die Sache später vorsichtshalber ganz doll leid: 'Ich bitte hiermit um Entschuldigung, falls es irgendjemand falsch verstanden hat. Es war absolut lieb gemeint', sagte er frech zu allen, die ihn genau richtig verstanden hatten. Verstand heißt die Hürde, die nehmen muss, wer das vielgepriesene positive Denken hinkriegen möchte. Bei Dr. Motte und seinen Anhängern ist das Hindernis niedrig und wird einfach überrannt. Dieser Vorgang heißt bis heute Love Parade.

Als im Jahr 2001 der Berliner Senat ausnahmsweise etwas Richtiges tun und der Love Parade den Status der politischen Demonstration endlich aberkennen wollte, legte Dr. Motte eine ganz alte Platte auf und dröhnte: 'Mein Eindruck ist, dass irgendjemand versucht, die Versammlungsfreiheit zu beschränken. Das ist eine Kampfansage an uns und die Demokratie.' Es zählt zu den Besonderheiten der Demokratie, dass wirklich jeder Esel sich auf sie berufen darf, wenn es um seinen Vorteil geht - Matthias Roeingh ebenso wie der Rennfahrer Michael Schumacher, dessen Definition von Demokratie ebenfalls gedruckt vorliegt: 'Wir leben in einer Demokratie, und jeder kann frei entscheiden, welche Sportart er machen möchte.' Wrrrrrm, wrrrrrm!

Stumpf bleibt Dr. Motte bei der Behauptung, sein Ramschkorso sei politisch. 'Wir sind doch kein Techno-Karnevalsumzug', sagt der Organisator des Techno-Karnevalsumzugs, 'sondern eine politische Demonstration. Unser Ideale werfen wir nicht über Bord.' Die heißen nach wie vor: den Millionengewinn abgreifen und die Kosten der Allgemeinheit aufs Auge drücken. Dessen ungeachtet fraternisiert das politische Personal ungeniert mit der Love Parade. Der Berliner Regierende Bürgermeister Klaus Wowereit feierte nach seinem Amtsantritt aktiv beim Deppenkarneval mit und trug dazu eine Kappe, die mit Dauerlutschern gespickt war. 'Bild' brachte das Foto und lobte: 'Atemberaubend ... selber mal ein bisschen verrückt sein.' So unfreiwillig schön wurde die Trostlosigkeit des Konformismus selten auf den Punkt gebracht.

Bei ihrem jährlichen Paradeaufmarsch zeigen die Jugend-trainiert-für-Karneval-Spießer dem Betrachter die Insignien des aggressiv angepassten Konsumismus vor: Tattoo und Piercing. Nicht wenige tragen soviel Blech am Körper und im Gesicht wie ein russischer General an der Uniform. Man kann sich des Eindrucks nicht erwehren, Gepierctsein sei Ausdruck der dringenden Bitte des Gepiercten, man möge ihn am Nasenring durch die Reste seines Lebens schleifen.

Der Love Parade bis zur Ununterscheidbarkeit ähnlich geworden ist eine weitere Massenveranstaltungen, die jedoch mit dem positiven Vorurteil des ganz Anderen, Besseren behaftet ist: der Karneval der Kulturen und der Christopher Street Day. Mit der plumpen Behauptung, eine sexuelle Orientierung sei an sich schon politisch, hat der kommerzielle homosexuelle Aufmarsch die kopfmäßigen Niederungen der Love Parade erreicht. Und wieder ist der Regierende Bürgermeister Wowereit mit von der Partie und der Party. Eingeführt hatte er sich mit dem Satz: 'Ich bin schwul - und das ist auch gut so!' Mittlerweile hat das den Abgeschmack der Masse: 'McDonald's ist einfach gut so.'


Wiglaf Droste

always ultra schrieb am 13.7. 2002 um 14:00:41 Uhr zu

LoveParade

Bewertung: 2 Punkt(e)

AlwaysUltra

»Der Staat ist ungeheuerlich,
die Ungeheuerlichkeit,
die einer,
wie ich hier,
nicht fassen kann.

Schließlich schießt der Staat aus den Gewehren echte Menschen tot,
nichttote Menschen werden staatsbefehlmäßig in Staatskerkern gefoltert,
Staatstheater spielen echte Stücke,
siehe Stammheim,
Stichwort Krieg,
die Staatsorchester musizieren dazu musikalische Symphonien,
Bilderherrlichkeiten zeigen sich in Staatsmuseen her,

das Staatsfernsehen ist wirklich Hochschule des Glücks der Unterhaltung,

reich an Massen wissenswerter Sachen, ...«

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