>Info zum Stichwort Adolf | >diskutieren | >Permalink 
prediger schrieb am 3.1. 2007 um 09:27:40 Uhr über

Adolf

Die frühen Jahre
Um seine Herkunft und sein Leben vor dem Eintritt in die Politik machte Hitler stets ein Geheimnis. „Sie dürfen nicht wissen,“ sagte er 1930 über seine politischen Gegner, „woher ich komme und aus welcher Familie ich stamme.“ (Zitat nach Krockow). Döllersheim und Strones, die Heimatdörfer seiner Eltern und Großeltern, ließ er im Sommer 1938, gleich nach dem Anschluss Österreichs evakuieren und zerstören, um einen Truppenübungsplatz anzulegen (Allentsteig). Krockow, Kershaw und andere Biographen Hitlers vermuten, dass die Gründe dafür in dessen ungeklärter und von Inzest nicht freier Herkunft zu suchen sind. Hitlers eigene Angaben inMein Kampfzu seinen frühen Jahren dienten vor allem der Selbststilisierung und sind daher wenig vertrauenswürdig.


Herkunft

Vater Alois HitlerHitlers Familie stammte aus dem niederösterreichischen Waldviertel an der Grenze zu Böhmen. Die Schreibweise ihres Namens, dessen Herkunft nicht geklärt ist, schwankte noch im 19. Jahrhundert zwischen Hüttler, Hiedler, Hittler und Hitler.

Der spätere Diktator wurde in der oberösterreichischen Grenzstadt Braunau am Inn als viertes von sechs Kindern des Zollbeamten Alois Hitler und seiner dritten Frauund Nichte zweiten Grades – Klara (geb. Pölzl) geboren. Von ihren sechs Kindern erreichten nur Adolf und seine Schwester Paula das Erwachsenenalter. Alois Hitler hatte zudem noch einen unehelichen Sohn und eine Tochter, Alois junior und Angela, von seiner zweiten Frau. InMein Kampfschildert Hitler den Vater als streng und autoritär, mitunter auch jähzornig und gewalttätig. Es ist jedoch umstritten, ob Hitlers Erziehung strenger war als zu dieser Zeit üblich. Eindeutige Belege dafür fehlen.


Adolf Hitler als KleinkindWas Hitler seinem Vater zeitlebens zugute hielt, war die Tatsache, dass der uneheliche Sohn der Bauernmagd Anna Maria Schicklgruber 1876 im Alter von 40 Jahren seinen Nachnamen in Hitler hatte ändern lassen. Dies geschah allerdings erst Jahre nach dem Tod der Mutter und des vorgeblichen Vaters, des Müllerknechts Johann Georg Hiedler. Dessen Bruder Nepomuk hatte den Ortspfarrer veranlasst, die Geburtsanzeige seines Neffen Alois von »unehelich« in »ehelich« zu ändern. Dazu brachte er Zeugen bei, die bestätigten, Johann Georg Hiedler habe sich ihnen gegenüber vor Jahren zu der Vaterschaft bekannt. Johann Georg Hiedler hat dies zu Lebzeiten jedoch nie offiziell getan.

Hitler wusste also nicht mit letzter Sicherheit, wer sein Großvater war. Dieser Umstand musste für den Propagandisten einer rassistischen Ideologie politisch brisant werden, als er seit Anfang der 1920er Jahre zunehmend bekannter wurde. Politische Gegner haben schon damals immer wieder nachzuweisen versucht, dass der Führer der antisemitischen und extrem nationalistischen NSDAP selbst jüdische oder tschechische Vorfahren hatte. Dies ist nach neuestem Kenntnisstand unwahrscheinlich, und entsprechende Gerüchte konnten nie belegt werden. Für Hitler waren sie aber dennoch Grund genug, seine Herkunft möglichst zu verschleiern.


Kindheit

Hitlers Mutter KlaraWegen seines Berufs zog Alois Hitler mit seiner Familie häufig um: von Braunau zunächst nach Passau, später nach Lambach und schließlich nach Leonding bei Linz. Auf den verschiedenen Volksschulen, die Adolf Hitler besuchte, war er ein guter Schüler, auf der Realschule in Linz versagte er dagegen völlig. Bereits das erste Jahr dort, 1900/1901, musste er wiederholen, und seine Lehrer bescheinigten ihm „mangelnde Arbeitslust“. Die dritte Klasse in der Realschule in Linz schloss er 1904 erneut mit so mangelhaften Noten ab, dass eine Wiederholung der Klasse drohte. Da sein Vater aber in diesem Jahr gestorben war, bot die Schule Hitlers Mutter an, ihn zu versetzen, allerdings nur unter der Bedingung, dass er die Schule wechselte. Hitler besuchte daher nun die Realschule in Steyr, die als weniger anspruchsvoll galt. Aber auch dort besserten sich seine Leistungen nicht. Er blieb sitzen, schaffte die Wiederholungsprüfung nicht und verließ die Schule sechzehnjährig, im Herbst 1905, ohne Abschluss.

Hitler stellte all dies später als Folge einer Art von Lernstreik gegen den Vater dar, der ihn in eine Beamtenlaufbahn habe drängen wollen, während er selbst den Beruf des Kunstmalers anstrebte. An dieser Darstellung ist insofern etwas Wahres, als Hitler sich zeitlebens als verkannter Künstler sah, regelmäßige Arbeit scheute, und Egozentrik zu seinen hervorstechendsten Eigenschaften gehörte. Gegen den „Lernstreik“ spricht jedoch, dass Hitlers Vater schon am 3. Januar 1903 im Alter von 65 Jahren gestorben war. Der Erziehungsdruck auf den 13-Jährigen ließ also nach, ohne dass aber seine Leistungen deshalb besser wurden. Mehr als eine aus verschiedenen Quellen wahllos angelesene Halbbildung hat er in seinem Leben nie erworben.




   User-Bewertung: /
Assoziationen, die nur aus einem oder zwei Wörtern bestehen, sind laaaaaaangweilig.

Dein Name:
Deine Assoziationen zu »Adolf«:
Hier nichts eingeben, sonst wird der Text nicht gespeichert:
Hier das stehen lassen, sonst wird der Text nicht gespeichert:
 Konfiguration | Web-Blaster | Statistik | »Adolf« | Hilfe | Startseite 
0.0276 (0.0197, 0.0065) sek. –– 877794477