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positiv bewertete Texte
Der erste Text am 19.2. 2006 um 17:22:42 Uhr schrieb
ThoR über Bedarfssättigung
Der neuste Text am 2.1. 2017 um 22:17:21 Uhr schrieb
Dr. Abraham van Helsing über Bedarfssättigung
Einige noch nie bewertete Texte
(insgesamt: 5)

am 15.10. 2013 um 15:48:44 Uhr schrieb
Российс& über Bedarfssättigung

am 19.2. 2006 um 17:22:42 Uhr schrieb
ThoR über Bedarfssättigung

am 1.9. 2015 um 16:59:34 Uhr schrieb
Lukas über Bedarfssättigung

Einige überdurchschnittlich positiv bewertete

Assoziationen zu »Bedarfssättigung«

Dr. van Helsing schrieb am 3.5. 2013 um 12:42:49 Uhr zu

Bedarfssättigung

Bewertung: 6 Punkt(e)

VAN HELSING UND DER BEDARF DES BÖSEN

Vor ein paar Jahren hatte ich im Rahmen meines steten Kampfes gegen das Böse in der Welt auf einer meiner abenteuerlichen Reisen eine schicksalhafte Begegnung mit einer Wurstbudenbesitzerin.
Auf Anraten meines geschätzten Kollegen Professor Abronsius von der Universität Kurnigsburg (Российская Федерация) war ich in die Südkarpaten gefahren, nur etwas mehr als eine halbe Tagesreise entfernt vom Schloss des legendären Grafen Dracula, das ja bekanntlich im stets nebligen Osten Transsilvaniens hoch oben auf dem höchsten Berg thront.

Dort hatte die Frau vor einigen Wochen eine Wurstbude eröffnet, die bei der Bevölkerung einerseits großen Zuspruch fand, andererseits aber auch Anlass zu Misstrauen gegeben hatte. Neben grau-grünlichen, sehr fetten Bratwürsten bot die Politikerin in ihrer Wurstbude auch grobe Blutwürste zur Verkostung an.
Die Graugrünlichen schmeckten noch um einiges schauriger, als sie aussahen. Die Blutwürste aber, die hatten es wahrhaftig in sich. Die waren ungeheuer lecker und haben sogar mir, einem sehr anspruchsvollen Esser und überzeugten Gourmet, geradezu köstlich gemundet. Die Frau verstand etwas von Bedarfssättigung.

Auffällig war jedoch, dass sie ihre Wurstbude immer erst nach Einbruch der Dunkelheit öffnete. Ebenso auffällig waren ihre Kunden, die ausnahmslos schwarze Kleidung und weit wallende Umhänge trugen.
Ich sah, dass sie allesamt den grau-grünlichen Bratwürsten keinerlei Beachtung schenkten, sondern ausschließlich nach den größten und dicksten Blutwürsten verlangten. Kaum gekauft, schlangen sie diese überaus gierig und laut schmatzend und sogar genüsslich grunzend herunter.
Nun waren es weniger die mangelnden Essmanieren, die mich misstrauisch werden ließen, schließlich waren wir ja in Südtranssilvanien. Es waren vielmehr die Lebensgeister, die nach dem Genuss der groben Blutwürste auf einmal sichtlich und fast leibhaftig in der Kundschaft jener Politikerin erwachten, die Bedarfssättigung war wahrhaft erfolgreich.

Jeden Abend wiederholte sich das selbe Geschehen. Und es waren jeden Abend die selben Kunden, die zunächst scheinbar kraftlos und müde zur Wurstbude schlichen, die grau-grünlichen Bratwürste ignorierten und ausschließlich die grobe Blutwurst bestellten. Jeden Abend hörte ich das gierige Schmatzen und Grunzen. Und kaum waren die Blutwürste verschlungen, wirkten die Kunden auf einmal wieder frisch und voller Tatendrang.

Am fünften Abend nahm ich ein Bündel Knoblauchzehen mit zu meinem Beobachtungsstand, nur wenige Schritte neben der Wurstbude. Ich wollte mich davon überzeugen, ob mein Verdacht gerechtfertigt war.
Und als das große Schmatzen und Grunzen wieder begann, schritt ich forsch zur Wurstbude und mischte mich mitten unter die schwarz bekleideten Kunden. Als ich die Knoblauchzehen aus der Tasche zog, wichen die Kunden entsetzt und wild gestikulierend zurück.

Ich hatte also Recht gehabt. Mein Anfangsverdacht war also nicht überzogen gewesen, sondern hatte sich zweifelsfrei bestätigt.

An dieser Wurstbude mitten in Südtranssilvanien versorgte die Besitzerin echte Vampire mit ihrem Lebenssaft. Menschenblut, wie meine späteren Untersuchungen ergaben.
Doch handeln musste ich sofort.

Ich hatte die Magazine meiner Vampirtöter, wie ich meine automatischen Schnellfeuerwaffen liebevoll nannte, mit hunderten von mit Silber bezogenen karpatischen Eichenholzpflock-Patronen geladen, mit denen ich jetzt die Herzen der Blutwurst liebenden Vampire duchlöchern musste. Schuss für Schuss traf wohl gezielt und löschte Vampir nach Vampir endgültig aus.

Nun muss ich zugeben, dass ich diesmal ein wildes Gemetzel unter all den Untoten veranstaltete, das wenig appetitlich war. Aber mir blieb keine andere Wahl. Es ging ja nicht nur um die Zukunft Südtranssilvaniens, sondern um die Zukunft der gesamten Menschheit.

Professor Abronsius ist übrigens stets ein Unterstützer der umstrittenen Pfählungstheorie gewesen, nach der Vampire nur durch individuelle Holzpflock-Pfählungen besiegbar seien. Ein fataler Irrtum, der auf dem Buch »Dracula« von Bram Stoker beruht, mit der Realität aber absolut nichts zu tun hat. Stoker war Ire und reich an Fantasie, aber ohne jedes Fach- oder echtes Hintergrundwissen zu Vampiren. Tatsächlich hatte sogar ich einige Zeit gebraucht, diesen Irrtum zu erkennen. Die von mir entwickelte und benutzte Spezialmunition hatte sich als der einzige Weg erwiesen, Vampire in großer Zahl nachhaltig auszulöschen.

Die Wurstbudenbesitzerin war jedenfalls sofort geständig. Sie hatte tagsüber Touristen, die ahnungslos in den umliegenden Pensionen abgestiegen waren, mitleidlos ermordet und anschließend verwurstet, damit sich ihre Vampirkunden an deren Blut laben konnten. Noch heute fühle ich übrigens ein Grummeln in den Tiefen meiner Gedärme, wenn ich daran denke, dass auch ich von ebendieser Blutwurst gekostet hatte.

Pflichtgemäß übergab ich die mordlustige Wurstbudenbesitzerin den örtlichen Behörden. Sie wurde anschließend in einem Aufsehen erregendem Prozess vom lokalen Schwurgericht zu lebenslangem Gefängnis verurteilt.

Aus sicherer Quelle weiß ich, dass sie dort noch heute in der Gefängnisküche. Jeden zweiten Dienstag im Monat allerdings dreht sich alles um ihr neues Leibgericht. Dann brät sie dort scheinbar frische, aber doch ziemlich fette und grau-grünliche Bratwürste, die an diesem Abend den Häftlingen zusammen mit trockenem und ebenfalls grau-grünlich schimmerndem Brot zum Abendessen vorgesetzt werden. Im Gefängnis reicht es dann doch nicht zur hunderprozentigen Bedarfssättigung.

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Autorisierte Übersetzung aus dem Englischen.
Originaltitel: »Van Helsing And The Demand Saturation«
© Dr. van Helsing Stichting, Den Haag, Koninkrijk der Nederlanden
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Dr. Abraham van Helsing schrieb am 2.1. 2017 um 22:17:21 Uhr zu

Bedarfssättigung

Bewertung: 3 Punkt(e)

Vor ein paar Jahren hatte ich im Rahmen meines steten Kampfes gegen das Böse in der Welt auf einer meiner abenteuerlichen Reisen eine schicksalhafte Begegnung mit einer Wurstbudenbesitzerin.
Auf Anraten meines geschätzten Kollegen Professor Abronsius von der Universität Kurnigsburg (Российская Федерация) war ich in die Südkarpaten gefahren, nur etwas mehr als eine halbe Tagesreise entfernt vom Schloss des legendären Grafen Dracula, das ja bekanntlich im stets nebligen Osten Transsilvaniens hoch oben auf dem höchsten Berg thront.

Dort hatte die Frau, eine ehemalige sehr erfolgreiche und Politikerin, die offenbar aus dem Osten Deutschlands stammte, vor einigen Wochen eine Wurstbude eröffnet, die bei der Bevölkerung einerseits großen Zuspruch fand, andererseits aber auch Anlass zu Misstrauen gegeben hatte. Neben grau-grünlichen, sehr fetten Bratwürsten bot die Politikerin in ihrer Wurstbude auch grobe Blutwürste zur Verkostung an.
Die Graugrünlichen schmeckten noch um einiges schauriger, als sie aussahen. Die Blutwürste aber, die hatten es wahrhaftig in sich. Die waren ungeheuer lecker und haben sogar mir, einem sehr anspruchsvollen Esser und überzeugten Gourmet, geradezu köstlich gemundet. Die Frau verstand etwas von Bedarfssättigung.

Auffällig war jedoch, dass sie ihre Wurstbude immer erst nach Einbruch der Dunkelheit öffnete. Ebenso auffällig waren ihre Kunden, die ausnahmslos schwarze Kleidung und weit wallende Umhänge trugen.
Ich sah, dass sie allesamt den grau-grünlichen Bratwürsten keinerlei Beachtung schenkten, sondern ausschließlich nach den größten und dicksten Blutwürsten verlangten. Kaum gekauft, schlangen sie diese überaus gierig und laut schmatzend und sogar genüsslich grunzend herunter.
Nun waren es weniger die mangelnden Essmanieren, die mich misstrauisch werden ließen, schließlich waren wir ja in Südtranssilvanien. Es waren vielmehr die Lebensgeister, die nach dem Genuss der groben Blutwürste auf einmal sichtlich und fast leibhaftig in der Kundschaft jener Politikerin erwachten, die Bedarfssättigung war wahrhaft erfolgreich.

Jeden Abend wiederholte sich das selbe Geschehen. Und es waren jeden Abend die selben Kunden, die zunächst scheinbar kraftlos und müde zur Wurstbude schlichen, die grau-grünlichen Bratwürste ignorierten und ausschließlich die grobe Blutwurst bestellten. Jeden Abend hörte ich das gierige Schmatzen und Grunzen. Und kaum waren die Blutwürste verschlungen, wirkten die Kunden auf einmal wieder frisch und voller Tatendrang.

Am fünften Abend nahm ich ein Bündel Knoblauchzehen mit zu meinem Beobachtungsstand, nur wenige Schritte neben der Wurstbude. Ich wollte mich davon überzeugen, ob mein Verdacht gerechtfertigt war.
Und als das große Schmatzen und Grunzen wieder begann, schritt ich forsch zur Wurstbude und mischte mich mitten unter die schwarz bekleideten Kunden. Als ich die Knoblauchzehen aus der Tasche zog, wichen die Kunden entsetzt und wild gestikulierend zurück.

Ich hatte also Recht gehabt. Mein Anfangsverdacht war also nicht überzogen gewesen, sondern hatte sich zweifelsfrei bestätigt.

An dieser Wurstbude mitten in Südtranssilvanien versorgte die Besitzerin echte Vampire mit ihrem Lebenssaft. Menschenblut, wie meine späteren Untersuchungen ergaben.
Doch handeln musste ich sofort.

Ich hatte die Magazine meiner Vampirtöter, wie ich meine automatischen Schnellfeuerwaffen liebevoll nannte, mit hunderten von mit Silber bezogenen karpatischen Eichenholzpflock-Patronen geladen, mit denen ich jetzt die Herzen der Blutwurst liebenden Vampire duchlöchern musste. Schuss für Schuss traf wohl gezielt und löschte Vampir nach Vampir endgültig aus.

Nun muss ich zugeben, dass ich diesmal ein wildes Gemetzel unter all den Untoten veranstaltete, das wenig appetitlich war. Aber mir blieb keine andere Wahl. Es ging ja nicht nur um die Zukunft Südtranssilvaniens, sondern um die Zukunft der gesamten Menschheit.

Professor Abronsius ist übrigens stets ein Unterstützer der umstrittenen Pfählungstheorie gewesen, nach der Vampire nur durch individuelle Holzpflock-Pfählungen besiegbar seien. Ein fataler Irrtum, der auf dem Buch »Dracula« von Bram Stoker beruht, mit der Realität aber absolut nichts zu tun hat. Stoker war Ire und reich an Fantasie, aber ohne jedes Fach- oder echtes Hintergrundwissen zu Vampiren. Tatsächlich hatte sogar ich einige Zeit gebraucht, diesen Irrtum zu erkennen. Die von mir entwickelte und benutzte Spezialmunition hatte sich als der einzige Weg erwiesen, Vampire in großer Zahl nachhaltig auszulöschen.

Die Wurstbudenbesitzerin war jedenfalls sofort geständig. Sie hatte tagsüber Touristen, die ahnungslos in den umliegenden Pensionen abgestiegen waren, mitleidlos ermordet und anschließend verwurstet, damit sich ihre Vampirkunden an deren Blut laben konnten. Noch heute fühle ich übrigens ein Grummeln in den Tiefen meiner Gedärme, wenn ich daran denke, dass auch ich von ebendieser Blutwurst gekostet hatte.

Pflichtgemäß übergab ich die mordlustige Wurstbudenbesitzerin den örtlichen Behörden. Sie wurde anschließend in einem Aufsehen erregendem Prozess vom lokalen Schwurgericht zu lebenslangem Gefängnis verurteilt.

Aus sicherer Quelle weiß ich, dass sie dort noch heute in der Gefängnisküche. Jeden zweiten Dienstag im Monat allerdings dreht sich alles um ihr neues Leibgericht. Dann brät sie dort scheinbar frische, aber doch ziemlich fette und grau-grünliche Bratwürste, die an diesem Abend den Häftlingen zusammen mit trockenem und ebenfalls grau-grünlich schimmerndem Brot zum Abendessen vorgesetzt werden. Im Gefängnis reicht es dann doch nicht zur hunderprozentigen Bedarfssättigung.

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Autorisierte Übersetzung aus dem Englischen.
Originaltitel: »Van Helsing And The Demand Saturation«
© Dr. van Helsing Stichting, Den Haag, Koninkrijk der Nederlanden

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