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0190 schrieb am 25.10. 2000 um 04:19:28 Uhr über

radiobremenzwei

Günter Grass: »rb2-Hörerinnen vereinigt Euch

wer plant wannwowie viele solidaritätskonzerte für »mehr als 2000³rad ios«?

>rb2 must be<

"rb2 Nuß-Seim, Whyl er M@ch promoviert & Weiler sein Sitz
Manchester-rauen Sorgen weiter lacht CO2 macht."
:vfaß zunge zeigen schutt zerren innen:

MP-Beschluß in den Papierkorb!
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Als politische Bürger sollten wir versuchen, die Entwicklungen, die wir nicht aufhalten können, doch abzufedem. Vieles wird uns da zu Hilfe kommen: der falsche Überschwang, mit dem die Verkabelung eingeleitet worden ist, und die Enttäuschung, die sich schon breitmacht, und nicht zuletzt die veranschlagte Dauer für die Voll-Verkabelung: 20 bis 30 Jahre! In der Zeit, aber vor allem jetzt, sollten wir auf dem Nachweis bestehen, daß etwas nicht nur möglich, sondem auch wünschenswert, nicht nur hinnehmbar, sondem auch unschädlich ist. Dieser wird den Politikern, Technikern und Wirtschaftlem nicht so leicht gelingen wie die Berechnungen der Kosten und die Drohung mit der wirtschaftlichen Provinzialisierung unseres Landes. Wir müssen unsererseits die Gefahren schildern - undramatisch, nüchtem, mit dem moralischen Gewicht, das ihnen zukommt. Wir müssen ertragen, daß man uns als Schwarzseher bezeichnet. Wir müssen es umgekehrt den Politikern schwermachen zu ertragen, wenn sie kapitulieren. Im Januar 1982 konnte ein prominentes Mitglied der SPD angesichts der kommenden Telematikflut die Bürger, seine Wähler, auffordern, sich gegen eine Gesellschaft zu wehren, die »wir nicht wollen. Noch haben wir eine Chance zur Umkehr nutzen wir sie« (Bjöm Engholm, 1982). Zwei Jahre später glaubt seine Partei, sie verloren zu haben. Ich denke, daran tragen wir Bürger die Hauptschuld!
Und Jerry Mander berichtet am Ende seines Buches, wie die Menschen auf seine Argumente reagieren:

- Wollen Sie denn wirklich die Abschaffung des Fernsehens vor-
schlagen?
- Ja, denn es ist eine schädliche Technik, an der nichts zu retten ist.
Ohne Fernsehen waren wir alle besser dran.
- Da kann ich Ihnen nur recht geben, aber Sie werden doch nicht
im Ernst glauben, daß Sie damit durchkommen?!


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Jerry Mander teilt nicht mit, was er darauf antwortet. Ich kann »im Ernst nicht glauben«, daß ich die Entwicklung zur vollen Mediatisierung unserer Gesellschaft aufhalte. Ich kann nicht glauben, daß irgendeiner dies tut. Die Hoffnung, es möchte uns ein Argument einfallen, das die Politiker, die Produzenten und ihre Abnehmer überzeugt, daß die Computer und die Verkabelung der Bildschirmwelt unnötig, schädlich, naturwidrig sei, ist unsinnig. Es gibt zuviel Gegenargumente, die sich an den unter ihrer Anleitung geschaffenen Gegentatsachen weiter nähren. Aber die Hoff-. nung, daß wir den Folgen besser gewachsen sind, wenn wir sie gründlich prüfen und redlich darstellen, wenn wir die neuen Medien nicht als das neue Heil verkaufen, ist sinnvoll. Zeit gewinnen und sich gegen die Gefahren rüsten, das scheint mir geboten und möglich. Die Zeit müssen die Politiker für uns gewinnen. Auf die Gefahren müssen die Wissenschaften vorbereiten. Ein geordnetes mutiges Nachdenken über die Möglichkeiten der Schule in dieser Frage könnte zu einer Veränderung ihrer Aufgabe führen: Ihr kompensatorisches (entgegenhaltendes) Geschäft könnte wichtiger und wirksamer werden als das vorbereitende.
Dieser Wandel kann nicht aus der Pädagogik allein kommen. Dazu muß ihr die Öffentlichkeit verhelfen.
Meine Überzeugung, daß die Entwicklung falsch läuft, ist hiervon nicht berührt, - falsch, solange wir sie so wenig beherrschen, wie wir es offensichtlich tun.

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Der Wandel zur solaren Weltwirtschaft
Millionen Farmer der Welt mit ihren Familien - insgesamt drei liarden Menschen - auf den Weg in die Städte macht und die landtschaftliche Arbeit den auf immer weniger Agrarerzeugnisse kontrierten großflächigen Produktionsfabriken überläßt, werden die tschaftlichen und kulturellen Folgen unabsehbar sein. Diese Denkung verspielt die Zukunft. Allenthalben wird die »Wissensgesellaft« beschworen, um den vielfältigen zukünftigen Herausforderun- individuell und gesellschaftlich - entsprechen zu können. Weniger ist aber den meisten, daß diese Herausforderungen keinesfalls beden werden können, wenn das vorhandene praktische Wissen hunter Millionen Landwirte über den Umgang mit Böden und Pflanzen ammen mit deren wirtschaftlicher Existenz verlorengeht. ic Zukunft einer Gesellschaft kann ohne das Leitbild einer primäWirtschaft und die volkswirtschaftliche Orientierung auf diese nicht r gesichert werden. Die primäre Wirtschaft in die volks- und regioirtschaftlichen Kreisläufe zurückzuholen, ist von erstrangiger Betung. Schon die Ablösung der fossilen durch erneuerbare Energien ht diese Entwicklung zwingend notwendig. Sie wird verstärkt durch Orientierung auf solare Rohstoffe und die deren Nutzung vorantreide Biotechnologie. Indem die Landwirtschaft zur integrierten Nahgsmittel-, Energie- und Rohstoffwirtschaft wird, beginnt sie wieder chsen statt weiter zu schrumpfen.
il in dieser Synergie ihre wirtschaftliche Chance liegt und daraus h die Möglichkeiten entstehen, biologische Dünge- und Pflanzenutzmittel selbst zu erzeugen, wird sie wieder unabhängig von ihren erigen Vorlieferanten, der Chemieindustrie und der Energiewirtaft. Damit kehren auch Arbeitsplätze in die Landwirtschaft zurück, unter neuen Vorzeichen und mit völlig neuen Möglichkeiten. Das ufsbild der Landwirte, die mit der gesamten Bandbreite der Pflanzen gehen können, ist denkbar anspruchsvoll: Sie müssen sich die für erschiedliche Pflanzen jeweils spezifische Boden-, Klima- und Nährunde schnell aneignen können. Sie sind biologisch und biochech ausgebildet und in den besten Erntetechniken bewandert. In einer ren Wirtschaftsgesellschaft muß es mehr selbständig arbeitende dwirte und wieder mehr Betriebe geben; die Landwirtschaft wird der sehr viel mehr Menschen sichere Arbeitsplätze bieten. Auch der arf an einfacheren Tätigkeiten, nach denen die »DienstleistungsIlschaft« so laut ruft, wird in der Landwirtschaft enorm wachsen.
Die sichtbare Hand der Sonne: Umrisse einer solaren Weltgesellschaft

Solange aber das Baggerfahren im Braunkohleabbau, die Flie arbeit in der Fabrik oder die neuentdeckten 1)ienstbotenarbei wertvoller gelten als die vergleichsweise anspruchsvolle und vie Arbeit, Saatgut auszusetzen, Erntemaschinen zu bedienen, Wal zu verrichten, Trocknungs- oder Biogasanlagen zu betreuen, sich die »moderne« Gesellschaft mit ihren gewachsenen Vorurtei Blick auf diese Zukunft.


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